Auslandssemester als Freemover

Während des Studiums den Duft der großen, weiten Welt schnuppern - dafür stellen Auslandssemester nach wie vor die beliebteste Möglichkeit dar. In vielen Studiengängen, besonders den Sprach- oder Regionalwissenschaften oder auch der Internationalen BWL, sind Auslandsaufenthalte oftmals vorgeschrieben. Auch Studierende anderer Fachrichtungen profitieren von einem oder zwei Semestern an einer ausländischen Hochschule.

Auslandssemester weltweit

Studierende aus aller Welt zieht es für ein Auslandssemester vor allem in sonnenverwöhnte Regionen. Besonders beliebt: Kalifornien!

Wenn ihr schon wisst, wo es hingehen soll, könnt ihr unsere regionalen und länderspezifischen Informationen zu Auslandssemestern einsehen:
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Study Abroad-Programme

Nicht alle Studierenden können oder wollen im Rahmen universitärer Austauschprogramme ins Ausland gehen. Für diese Studenten stellen die sogenannten Open Semester- oder Study Abroad-Programme eine ideale Möglichkeit dar, ein oder zwei Semester auf eigene Faust im Ausland zu verbringen. Es handelt sich dabei um spezielle Semesterprogramme für internationale Bewerber ausländischer Hochschulen. Sie werden vor allem in englischsprachigen Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland angeboten. Mittlerweile bieten aber zunehmend auch Hochschulen in anderen Ländern diese Programme an, beispielsweise in Thailand, Malaysia, Spanien, Chile oder Argentinien.

Diese Programme ermöglichen es deutschen Bewerbern, für ein bis zwei Semester an einer ausländischen Hochschule ihrer Wahl zu studieren. Die Studierenden werden dabei nicht in ein bestimmtes Semester oder einen Studiengang eingestuft. Stattdessen können sie ihre Kurse nach individuellen Interessen wählen. Dabei studieren sie in der Regel zusammen mit den einheimischen Studenten und legen am Ende des Semesters auch dieselben Prüfungen ab.

An einigen Hochschulen, beispielsweise in China oder Spanien, gibt es auch spezielle Kursangebote nur für internationale Studierende. Diese sind dann zumindest in den Kursen „unter sich“

Vorteile

Der Vorteil der Open Semester- und Study Abroad-Programme liegt in ihrer Flexibilität. Durch die fach- und semesterübergreifende Kurswahl können sich die Studierenden zielgerichtet Kurse aussuchen, die ihnen an der Hochschule daheim angerechnet werden. Sie müssen ihr Studium für das Semester im Ausland nicht unterbrechen und es verlängert sich im Idealfall auch nicht.

Ein Semesterprogramm ist auch für Studenten empfehlenswert, die einmal über den akademischen Tellerrand ihres Faches schauen möchten. Denn sie können Kurse belegen, die im heimischen Studium nicht vorkommen. Wie wäre es zum Beispiel mit Kursen wie Aboriginal Literature in Australien oder History of the Maritimes in Ostkanada? Die flexible Kurswahl bietet die einmalige Chance, sein Wissen um neue Gebiete zu erweitern.


Anerkennung von Auslandssemestern in Deutschland

Bei vielen Studenten steht ein Study Abroad an einer Universität in Großbritannien ganz oben auf der Liste.

Ein Semesterprogramm führt nicht zu einem formalen Studienabschluss. Nach Abschluss des Programms erhalten die Studierenden jedoch ein Transcript of Records. Dort sind alle Noten und die erworbenen Credit Points aufgeführt. Die erbrachten Studienleistungen können so - nach vorheriger Absprache mit dem zuständigen Prüfungsamt oder dem Studiengangskoordinator - an der Heimathochschule anerkannt werden.


Bewerbung für ein Semester im Ausland

Die Bewerbung für ein Open Semester- beziehungsweise Study Abroad-Programm gestaltet sich im Gegensatz zu einer Bewerbung für ein komplettes Bachelor- oder Masterstudium im Ausland recht einfach. Da man keinen Abschluss anstrebt, konkurriert man nicht mit anderen Bewerbern um die teils knappen Plätze für ein komplettes Studium.

Bewerbungsvoraussetzungen

Voraussetzung für die Bewerbung sind lediglich das Abitur oder Fachabitur und ausreichende Fremdsprachenkenntnisse. Manche Universitäten verlangen außerdem, dass der Bewerber bereits zwei Semester in Deutschland studiert hat. Noten spielen nur selten eine Rolle beim Bewerbungsverfahren.

Für die Sprachkenntnisse sind standardisierte Sprachtests wie der IELTS oder TOEFL vorgesehen. Viele Hochschulen akzeptieren aber auch alternative Sprachnachweise wie zum Beispiel das DAAD-Sprachzeugnis oder auch gute Englischnoten im Abitur.

Ausreichend Zeit einplanen!

Sind die Voraussetzungen erfüllt, sind zum Teil auch noch sehr kurzfristige Bewerbungen möglich, teilweise bis zu drei Monate vor dem geplanten Studienbeginn. Im Normalfall sollten Studierende jedoch einen Zeitraum von mindestens einem dreiviertel Jahr einplanen, um sich angemessen auf das „Abenteuer Auslandssemester“ vorzubereiten.


Finanzierung und mögliche Förderung

Ein Semester im Ausland ist mit Kosten verbunden, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung und / oder Förderung. So besteht etwa die Möglichkeit, für ein Auslandssemester ein Stipendium zu erhalten. Verschiedene Organisationen, wie der DAAD, oder diverse Stiftungen und Begabtenförderungswerke vergeben Stipendien.

Eine weitere Option für die Finanzierung des Auslandsaufenthalts ist das Auslands-BAföG. Besonders interessant: Auch Studierende, die in Deutschland kein Recht auf BAföG haben, können zum Teil Auslands-BAföG erhalten. Es lohnt sich in jedem Fall, sich beim zuständigen BAföG-Amt zu informieren.

Wer weder ein Stipendium noch Auslands-BAföG erhält kann in Erwägung ziehen, das Semester im Ausland über einen günstig verzinsten Studien- oder Bildungskredit zu finanzieren.


Was bringt ein Auslandssemester?

Internationale Kontakte knüpfen und interkulturelle Kompetenz aneignen: Für ein Auslandssemester gibt es viele gute Gründe.

Die Studierenden profitieren in vielerlei Hinsicht von ihrem Semesteraufenthalt im Ausland: Auf der persönlichen Ebene bietet er ihnen die Chance, eine einmalige Erfahrung zu machen. Sie können ein anderes Land und eine andere Kultur kennenlernen und Freunde aus aller Welt gewinnen.

Hilfreich sein kann ein Auslandssemester auch für das weitere Studium und vor allem für die spätere Karriere. Neue Lehrmethoden und Inhalte können einen völlig neuen Blick auf das Fach eröffnen und wertvolle Anregungen für Abschlussarbeiten liefern.

Auch bei späteren Bewerbungen kann ein absolviertes Semester im Ausland Vorteile bedeuten: Die meisten Personalchefs bevorzugen Bewerber mit Auslandserfahrung. Schließlich beweisen diese Flexibilität, Selbstständigkeit und Einsatzbereitschaft. Außerdem können sie mit guten Sprachkenntnissen, interkulturellen Kompetenzen und länderspezifischem Know-how überzeugen.