Krankenversicherung für ein Studium in Neuseeland

Egal ob für ein Auslandssemester in Neuseeland oder ein Vollstudium - internationale Studenten müssen den Abschluss einer Kankenversicherung nachweisen, ;um sich an einer neuseeländischen Hochschule einschreiben zu können. Die Versicherungspflicht und der Umfang der Leistungen schreibt der Code of Practice for the Pastoral Care of International Students vor. Studenten aus dem Ausland können sich aber unkompliziert und direkt über die Wunschuni versichern, die einen präferierten Anbieter ausgesucht hat.

Die Auslandskrankenversicherung ist Voraussetzung für ein neuseeländisches Studentenvisum und muss während des Studiums bis zum Auslaufen des Visums gültig sein. Auch Studenten, die mit einem Touristenvisum einreisen und damit Kurse unter zwölf Wochen belegen können, sollten unbedingt eine private Krankenversicherung abschließen.

Die Pflichtversicherung in Deutschland bleibt während eurer Studienzeit in Neuseeland bestehen. Falls Änderungen während des Auslandsaufenthaltes absehbar sind, sollten Studierende sich vorab mit ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen. Dazu zählt beispielsweise das Auslaufen der Familienversicherung aufgrund des Alters.

Das Gesundheitssystem in Neuseeland

Das neuseeländische Gesundheitssystem ähnelt dem britischen System mit staatlich subventionierten Angeboten für Einheimische und privaten Zusatzversicherungen. Öffentliche Krankenhäuser versorgen die Neuseeländer vergünstigt oder kostenfrei. Nach neuseeländischer Auffassung bekommt damit jeder ein „fair go“ im Leben. Behandlungen nach Unfällen sind auch für Besucher des Inselstaats kostenlos, sogar dann, wenn die verletzte Person den Unfall selbst verursacht hat. Das ermöglicht die staatliche Unfallversicherung ACC (Accident Compensation Corporation).

Neuseeländer gehen im Krankheitsfall zum GP, dem General Practitioner. Diese Allgemeinmediziner arbeiten in Gemeinschaftspraxen in einem sogenannten Medical Centre und überweisen an Spezialisten. Vor einer Behandlung ist eine Registrierung notwendig und die Praxis erhebt eventuell Gebühren für Patienten, die nicht in der Gegend wohnen. Durch das staatlich subventionierte Gesundheitssystem in Neuseeland erhalten Einheimische rezeptpflichtige Medikamente und Behandlungen günstiger. Zahnbehandlungen sind allerdings nicht miteingeschlossen, sodass für diese eine Zusatzversicherung notwendig ist. Der Krankenwagen ist nur in der Wellington Area kostenfrei.

Ein mindestens zweijähriges Arbeitsvisum für Neuseeland erlaubt dem Inhaber, die staatlichen Angebote zu Konditionen für Einheimische zu nutzen. Non-residents müssen für einige Leistungen der Krankenhäuser zahlen. Eine private Reise- und Krankenversicherung ist daher Voraussetzung für ein neuseeländisches Visum.


Versicherungspflicht für internationale Studenten

Für internationale Studenten besteht eine Versicherungspflicht in Neuseeland. Mit dem Visumsantrag reicht ihr einen Nachweis über eine private Reise- und Krankenversicherung ein. Zum Zeitpunkt des Antrages reicht das Vorhaben des Versicherungsabschlusses aus. Das Visum wird allerdings erst nach Bestätigung der neuseeländischen Universität über den Versicherungsschutz ausgestellt. Für alle Bildungsinstitutionen in Neuseeland regelt der Code of Practice for the Pastoral Care of International Students diese Vorgabe.

Ausnahmen von dieser Regelung bilden Studenten, die durch das NZ Aid Programme oder ein Commonwealth Scholarship finanziert werden. Sie können das öffentliche Gesundheitssystem zu einheimischen Konditionen nutzen.

Die Leistungen und Bedingungen von Auslandskrankenversicherungen variieren stark. Informiert euch vorab detailliert über die Möglichkeiten, beispielsweise bei eurer bestehenden deutschen Pflichtversicherung. Dabei müsst ihr unbedingt beachten, dass die Universitäten in Neuseeland nur Versicherungen mit dem gleichen Leistungsumfang akzeptieren, wie die von ihnen ausgewählten Anbieter.

Viele Unis listen auf ihrer Webseite alternative Krankenversicherungen auf, die für internationale Studenten in Frage kommen. Falls eure Versicherung nicht auf diesen Listen steht, solltet ihr spätestens fünf Wochen vor Kursbeginn mit der Uni Kontakt aufnehmen. Wenn ihr eure eigene Versicherung abgeschlossen habt, müsst ihr ein entsprechendes Formular und einen englischsprachigen Nachweis der Versicherung einreichen. Die Hochschule prüft dann, ob eure Krankenversicherung zulässig ist. Falls nicht, meldet sie euch automatisch bei ihrem präferierten Anbieter an.

Die Deadlines, um den Nachweis der Auslandskrankenversicherung einzureichen, variieren an den Hochschulen. Daher solltet ihr euch rechtzeitig informieren, wann eure Wunschuni welche Unterlagen benötigt.

Da viele Krankenversicherungen für das Ausland keine Zahnbehandlungen abdecken, empfehlen die neuseeländischen Hochschulen entsprechende Untersuchungen vor Abflug im Heimatland wahrzunehmen. Andernfalls müssen internationale Studenten die vollen Kosten tragen.

Stipendiaten sollten prüfen, ob in Zusammenhang mit ihrem Stipendium ein Versicherungsschutz während des Studiums besteht.


Versicherungspläne der Universitäten in Neuseeland

Internationale Studierende können direkt über die neuseeländische Hochschule eine Reise- und Krankenversicherung abschließen. Die Kosten werden meist zu den Studiengebühren addiert. Bezahlen müsst ihr erst ab Einreise und spätestens wenn die Einschreibung vervollständigt wird.

Neben Uni-Care oder Southern Cross ist derzeit Studentsafe der Allianz Global Assistance eine beliebte Krankenversicherung der neuseeländischen Hochschulen für internationale Studenten.

Kosten und Leistungen von Studentsafe

Je nach Hochschulart bietet Studentsafe eine passende Versicherung für internationale Studenten. Studentsafe-University ist beispielsweise eine Reise- und Krankenversicherung, die alle neuseeländischen Universitäten für ihre internationalen Studierenden in Anspruch nehmen.

Die Leistungen beinhalten unter anderem Zugang zu den Medical Centres oder Health Centresder Universitäten, eine 16- bis 31-tägige Reiseversicherung für einige Länder Ozeaniens und decken kurze Forschungsreisen ins Ausland ab. Die Versicherung schließt Partner und minderjährige Kinder ein. Neben der Übernahme von medizinischen Behandlungen und Medikamenten, deckt die Versicherung auch den Verlust von Gepäck und persönlichen Gegenständen oder Dokumenten ab. Möbel oder Haushaltsutensilien sind allerdings nicht versichert.

Die Kosten für Behandlungen, die durch Vorerkrankungen wie Asthma oder Allergien entstehen, übernimmt Studentsafe nicht. Betroffene müssen eine Zusatzversicherung abschließen. Außerdem sind Impfungen, Check-Ups, Zahnbehandlungen, Verhütungsmittel und Behandlungen aufgrund sexueller Krankheiten oder Schwangerschaft nicht im Leistungskatalog enthalten. Heilpraktische Behandlungen oder traditionelle chinesische Medizin werden ebenfalls nicht finanziert.

Die Krankenversicherung Studentsafe ist für die Dauer des Studentenvisums gültig und kostet derzeit etwa NZ$ 589,00 für zwei Semester oder ein akademisches Jahr. Vor Abschluss der Versicherung solltet ihr alle Dokumente und die Police gründlich lesen und verstehen. Optional könnt ihr einen Gruppen-, Partner- oder Familientarif wählen. Versicherungsbeginn ist frühestens 31 Tage vor Kursstart.


Verhalten im Krankheitsfall

Ihr habt euch beim Sportkurs verletzt? Oder brütet ihr eine Erkältung aus? Im Krankheitsfall hilft euch der Student Health Service direkt auf dem Campus der Universität. Normalerweise entstehen euch durch die Verschreibung von Behandlungen, Medikamenten oder einer Überweisungen mit Folgebehandlungen keine Kosten. Der Student Health Service reicht die Rechnung direkt bei eurer Krankenversicherung ein. Die Höchstgrenze für die Mitfinanzierung von bestimmten Behandlungen oder Medikamenten seitens der Patienten liegt bei NZ$ 30.

Bei Erkrankungen, die nicht von der Versicherung abgedeckt werden, müssen Studierende Student Health Service für den Termin und die erbrachten Leistungen sowie Medikamente bezahlen. Teilweise können die dort ausgestellten Rezepte nur in bestimmten Apotheken oder Pharmacies eingereicht werden. In der Pharmacy erhaltet ihr auch rezeptfreie Medikamente.

Familienangehörige von internationalen Studenten, die nicht über die Uni mitversichert sind, müssen sich an einem Medical Centre anmelden. Sie können Student Health Service und entsprechende Serviceangebote von Hochschulen in Neuseeland nicht nutzen. Bei Behandlungen müssen sie in Vorleistung gehen und später bei der privaten Krankenversicherung ihre Ansprüche geltend machen. Hierfür reichen sie ein entsprechendes Formular mit allen Nachweisen ein.

Die Notrufnummer in Neuseeland ist 111.