12 Jan
Erfahrungsbericht von Maurice R.

San José State University


Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da meine Bewerbungen für die amerikanischen Partneruniversitäten meiner Heimathochschule erfolglos waren, entschloss ich mich als Freemover in die USA zu gehen. Weil ich von vornherein in die USA gehen wollte, hat mir meine Uni College Contact empfohlen. College Contact hat zahlreiche Partnerunis in den USA und nach ein wenig Recherche habe ich mich für die San Jose State University entschieden, da das Wetter in Kalifornien ideal ist und die Lage auch einige Reisemöglichkeiten offenlässt. Außerdem waren die Gebühren der SJSU für ein Auslandssemester relativ niedrig, was durch die Lebenshaltungskosten allerdings wieder relativiert wurde, aber dazu später mehr. College Contact hat mir sehr bei der Bewerbung geholfen und mir zum Beispiel auch Syllabi älterer Kurse zur Verfügung gestellt. Die Zusage kam dann auch sehr zeitnah und man musste die Gebühren überweisen und sich um ein Visum kümmern. Insgesamt würde ich mit der Vorbereitung für das Auslandssemester spätestens 6 Monate vor Programmbeginn anfangen.

Wohnen ist extrem teuer in San Jose. Ich entschied mich off-campus zu wohnen und habe ein Apartment über Airbnb gefunden. Für das kleine Apartment ohne! Küche und Waschmaschine habe ich 938€ im Monat gezahlt. Ich musste mit dem Bus ca. 20-25 Minuten bis zur Uni fahren, allerdings sind die öffentlichen Verkehrsanbindungen wirklich super. Die Preise sind überall gleich hoch, egal ob Studentenwohnheim, Gastfamilie oder sonstige Unterkunft. Insgesamt war es sehr teuer in San Jose zu wohnen, da auch alltägliche Dinge, wie Einkaufen, deutlich teurer sind als in Deutschland.

Die Universität in San Jose ist hoch modern und der Campus ist wunderschön. Der Unialltag ist allerdings auf keine Weise mit dem in Deutschland vergleichbar. Die Universität ist einfacher und erinnert einen an die Oberstufe. Ich bin von Anfang an mit dem Englischen gut zurechtgekommen, da die Amerikaner sehr nette und offene Menschen sind. Am Anfang des Semesters gab es eine Orientierungswoche, in der einem die Abläufe des Unilebens erklärt wurden. Es gibt auch einige Veranstaltungen über das International Gateway Office. So habe ich an Ausflügen nach San Francisco und Monterey teilgenommen und bin mit anderen Austauschstudenten zum Fußballspiel des Uniteams gegangen. Das International Gateway Office hilft euch auch immer bei Fragen vor Ort. Auf dem Campus selber gibt es viele Essensmöglichkeiten in der Student Union und auch viele Sportangebote. Im Folgenden werde ich noch etwas genauer über meine Kurse sprechen.

Global Operations Strategy (BUS5 145):

Der Professor des Kurses war sehr lustig und hat eine beeindruckende Praxiserfahrung vorzuweisen. Der Professor legte viel Wert auf Präsentationen und Mitarbeit, was 60 % der Endnote ausmachte. Bei den Klausuren hat er immer ziemlich genau gesagt, was er abfragen wird. Ich würde diesen Kurs empfehlen.

Global Project Management (BUS5 146):

Die Professorin dieses Kurses war sehr unorganisiert, aber auch lustig. Es war sehr einfach eine gute Note in diesem Kurs zu bekommen, ich würde ihn aber nicht weiterempfehlen.

Service Operations Management (BUS5 147):

Dieser war der anspruchsvollste Kurs des Semesters und ich würde ihn unbedingt weiterempfehlen. Neben drei Klausuren musste man zwei Präsentationen halten. Man lernt in diesem Kurs auch viel über die amerikanische Kultur. 

Family Business Dynamics (BUS5 185):

Dies ist der einzige Kurs der von einer Amerikanerin geleitet wurde, alle anderen Kurse wurden von asiatischen Professoren gelehrt. Er war arbeitsintensiv, da es immer Hausaufgaben gab, aber auch sehr interessant. In diesem Kurs haben viele Kommilitonen von ihren eigenen Familienunternehmen erzählt.

Das Freizeitangebot in San Jose selbst ist begrenzt. Allerdings kann man mit dem Cailtrain in ca. 90 Minuten nach San Francisco fahren oder mit dem Bus in gleicher Zeit nach Santa Cruz, dem nächstgelegenen Strand. Am Anfang des Semesters bin ich mit einem Fernbus nach Los Angeles gefahren, was ca. 7 Stunden gedauert hat. Dafür lag der Preis für Hin- und Rückfahrt aber nur bei 40$. Außerdem bin ich während meines Aufenthaltes nach Seattle, Phoenix und Washington DC geflogen. Die Inlandsflüge sind, wenn man rechtzeitig bucht, sehr günstig in den USA. Außerdem unbedingt!!! die Uber App herunterladen bevor ihr in die USA fliegt, denn Uber ist eine sehr günstige Alternative zum Taxi. Wenn ihr gerne feiern geht, wartet mit eurem Auslandssemester bis ihr 21 seid, denn die Kontrollen in den USA sind sehr streng und man bekommt keinen Alkohol und Zigaretten unter 21 Jahren. Für Sportfans ist die Region ein Traum. Neben den Uniteams habt ihr mit den Sharks, Earthquakes, 49ers, und Giants alle Sportarten im näheren Radius abgedeckt. Während des Semesters wurden auch immer wieder Freikarten für die San Jose Giants ausgeteilt. Alles in allem war das Auslandssemester eine unvergessliche Erfahrung und ich würde es jederzeit wieder tun.