University of Melbourne

Organisation

Zu Beginn der ganzen Planungsphase habe ich mich sehr lange mit der Frage auseinandergesetzt, welche Universität die richtige Wahl für mich ist. Dabei hat mich das Team von Collage Contact sehr gut beraten und unterstützt. Nach langem Überlegen fiel aus verschieden Gründen die Wahl auf die University of Melbourne. Mit der konkreten Organisation, das heißt Zusammensuchen von Papieren, Sprachtest usw. habe ich dann ein gutes halbes Jahr im Voraus begonnen (Sommer 2018). Empfehlenswert wäre natürlich, etwas früher zu beginnen, jedoch hat zeitlich noch alles gut geklappt. Auch während des gesamten Bewerbungsprozess war das Team von Collage Contact extrem hilfreich und haben mir viel Aufwand und Stress erspart, so dass die Organisation im Großen und Ganzen überschaubar ist.

Kleiner Nachteil der University of Melbourne ist, dass es sehr lange dauert bis man eine Antwort erhält. Ich habe meine Bewerbung Mitte Oktober eingereicht, die Zusage kam Anfang Dezember. Im Anbetracht, dass das Semester Im Februar beginnt also eher knapp bemessen, jedoch ausreichend, um Visum zu beantragen, Flüge zu buchen und nach einer Unterkunft zu suchen. Etwas nervös wurde ich lediglich, als der Großteil meiner Kurse, die ich im Voraus auf der Wunschliste eingereicht hatte, abgelehnt wurden und ich bei Weitem nicht die geforderten Credit Points erreicht hatte. Jedoch stellte sich das im Nachhinein als unproblematisch heraus, da man in den ersten beiden Wochen des Semesters noch Kurse hinzufügen kann. Dabei wurde man sehr gut von den Mitarbeitern der Universität betreut. Viele Kurse, für die ich ursprünglich abgelehnt wurde, da sie wohl nicht für Study-Abroad-Studenten verfügbar sind, konnte ich mit der Zustimmung des jeweiligen Professors doch belegen.

Unterkunft

Man kann sich für das „Student Accommodation Program” in Melbourne anmelden und bekommt dann, soweit ich weiß, auch relativ problemlos ein Zimmer in einer der vielen Unterkünfte. Vorteil hiervon ist, dass diese gut gelegen sind und auch ziemlich neu und gut ausgestattet sind (zumindest die, die ich von innen gesehen habe). Jedoch sind diese auch sehr teuer und kamen daher für mich nicht in Frage. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass der Anteil an internationalen Studenten in den Studentenwohnheimen sehr hoch ist, jedoch kaum Australier anzutreffen sind. Ich fand über das „online noticeboard” der Universität schon von Deutschland aus eine WG in Brunswick West. Dass ich das Thema Unterkunft schon vor meiner Ankunft in Australien geklärt hatte, ersparte mir in den ersten Wochen natürlich etwas Stress und Arbeit, allerdings fiel mir nach ein paar Woche auf, dass für mich die Lage der WG nicht ganz ideal war. Eventuell nimmt man da den Stress doch besser in Kauf und sucht vor Ort, weil man dann einfach einen besseren Eindruck von Lage und Wohnung gewinnt. Idealerweise sucht man sich eine WG in den Stadteilen Carlton, North Carlton, Fitzroy oder Brunswick East.

Die Universität

Vor allem hatte ich mich letzten Endes für die University of Melbourne aufgrund ihrer guten Lage in der Innenstadt und ihres vielseitigen und interessanten Kursangebots entschieden. Wegen der stärkeren Spezialisierung im Master war es nicht so einfach, ausreichend Kurse zu finden, die in meinem Interessensfeld lagen. Ich empfand das Kursangebot der University of Melbourne im Bereich Chemie von allen Universitäten, die ich mir angeschaut habe (und das waren sehr viele) am interessantesten und vielseitigsten. Zu den Kursen kann ich sagen, dass sie vom Niveau vergleichbar waren mit meinen Wahlkursen in Deutschland und zum Großteil auch interessant und gut von den Professoren vermittelt wurden. Ich hatte während des Semesters einige benotete Hausaufgaben und kleinere Tests, welche aber vom Aufwand und Schwierigkeitsgrad absolut machbar waren. Auch die Klausuren am Ende des Semesters waren sehr fair und gut benotet, so dass ich mit nicht allzu viel Aufwand sehr guten Noten erzielen konnte.

Des weiteren ist die University of Melbourne eine Campusuniversität, was ich sehr praktisch finde, da alles nah beieinander ist und man sich auch gut mit Freunden aus anderen Kursen zum Beispiel zum Mittagessen verabreden kann. Der Campus selbst bietet viele Kaffee- und Essenmöglichkeiten. Zudem werden auf dem Campus viele Aktionen und Veranstaltungen geboten, wie z.B. Märkte, „free barbecues“ oder auch Livemusik. Die Universität verfügt auch über eine riesige Auswahl an Sport und Social Clubs, so dass für jeden was dabei ist. Zudem gibt es ein Fitnessstudio mit Schwimmbad auf dem Campus, welches jedoch nicht ganz günstig ist. Die Universität genießt einen hervorragenden Ruf als eine der, wenn nicht gar die beste Universität des Landes, jedoch ist sie auch einer der teuersten. Insgesamt habe ich mich an der University of Melbourne sehr wohl gefühlt, da Professoren und Personal immer sehr freundlich und hilfsbereit waren und es für jedes Problem einen Ansprechpartner gab.

Stadt, Land und Leute

Melbourne ist eine pulsierende Metropole und vermutlich die beste Stadt Australiens für junge Leute, denn das kulturelle Angebot ist groß und vielseitig. Es wird hier definitiv nie langweilig und es gibt in jedem Stadtteil etwas Neues zu entdecken. Ich denke, was für mich den „vibe“ der Stadt besonders ausmacht, ist ihre Internationalität und das meist offene und freundliche Miteinander ihrer Bewohner aus unterschiedlichsten Kulturkreisen. Allgemein sind die Melbourner sehr freundlich, hilfsbereit und gut gelaunt, was mir das Einleben in Melbourne sehr erleichterte.  Allein das Wetter kann manchmal etwas aufs Gemüt drücken, da es im Winter doch recht grau und regnerisch sein kann.

Auch um Melbourne herum gibt es extrem viele Dinge zu erleben, perfekt für Wochenendausflüge, um mal die Großstadt hinter sich zu lassen. Nur einige wenige von vielen Beispiele sind die Great Ocean Road, Phillip Island oder der Wilsons Promontory Nationalpark, auch das wunderschöne Tasmanien ist mit einem kurzen Flug zu erreichen. Nach dem Semester bin ich noch einige Wochen mit dem Bus durch Australien gereist, was ein unfassbares Erlebnis war, denn die Natur Australiens ist beispiellos und wunderschön. Außerdem konnte ich beim Reisen durch Australien Bekanntschaft mit vielen netten Leute aus aller Welt machen. Wenn man schon mal „in der Nähe“ ist lässt sich die Australienreise auch noch sehr gut mit einem Trip nach Neuseeland oder Asien verbinden.

Fazit

Ich hatte ein unvergessliches halbes Jahr in Australien und bin sehr froh, dass ich mich nach vielem Hin- und Herüberlegen für Australien entschieden habe. Melbourne ist dabei der perfekte Startpunkt, um dieses schöne Land zu erkunden. Zum Schluss nochmal ein großer Dank an das Team von Collage Contact, die mir während des gesamten Zeitraums eine große Hilfe waren.