LSAT (Law School Admission Test)

Der LSAT (Law School Admission Test) ist ein standardisierter Zulassungstest für angehende Juristen, der in den USA und Kanada weit verbreitet ist. Er wird vom Law School Admission Council (LSAC) organisiert, dem die meisten US-amerikanischen und kanadischen Law Schools angeschlossen sind. Die Ergebnisse des LSAT sollen Aufschluss über die Eignung für ein Jurastudium geben.

Zielgruppe des LSAT (Law School Admission Test)

Um einen Doktortitel im Bereich Recht erlangen und als Jurist arbeiten zu können, müssen Studenten in Kanada und den USA den LSAT ablegen.

Den LSAT müssen alle Bewerber ablegen, die an einer US-amerikanischen oder kanadischen Mitgliedshochschule des LSAC ein Juris Doctor-Studium aufnehmen möchten. Dies gilt gleichermaßen für einheimische wie für internationale Bewerber.

Der Juris Doctor (JD) ist der in den USA übliche Studienabschluss im Bereich der Rechtswissenschaften. Zusammen mit dem bestandenen Bar Exam, der Zulassung zum Anwaltsstand, ist der Juris Doctor Voraussetzung, um in den USA als Jurist zu arbeiten.

Für die Zulassung zu einem Master of Laws (LLM) Programm in den USA oder Kanada verlangen die Hochschulen hingegen in der Regel keinen LSAT. Sofern der Test bereits abgelegt und mit einem guten Ergebnis abgeschlossen wurde, spricht natürlich nichts dagegen, diesen der Bewerbung für den LLM beizulegen.


Prüfungsinhalte und Testaufbau des LSAT

Der LSAT (Law School Admission Test) prüft drei Kompetenzbereiche:

  • Leseverständnis (Reading Comprehension)
  • analytisches Denken (Analytical Reasoning)
  • logisches Denken (Logical Reasoning).

Der LSAT dauert insgesamt 3 Stunden und 30 Minuten und besteht größtenteils aus Multiple Choice-Fragen. Es gibt insgesamt sechs jeweils 35-minütige Prüfungseinheiten.

Reading Comprehension

Das Leseverständnis wird mittels Multiple-Choice-Fragen zu langen und komplexen Texten überprüft. Der Schwierigkeitsgrad dieser Texte orientiert sich an der Art von Texten, die die Prüflinge auch später an der Law School lesen und verstehen müssen.

Analytik Reasoning

Die Prüfungseinheit zum analytischen Denken testet mittels Multiple-Choice-Fragen, inwiefern die Teilnehmer Abhängigkeitsstrukturen in den Beziehungen zwischen Personen, Dingen oder Ereignissen erkennen und welche logischen Schlüsse sie daraus ziehen.

Logical Reasoning

Das logische Denken wird in gleich zwei Prüfungseinheiten mit Multiple-Choice-Fragen geprüft. Hier geht es um die Fähigkeit zur Analyse und Beurteilung von Argumentationsgängen, die oftmals einen juristischen Bezug aufweisen.

Zusätzlich zu diesen Bereichen, gibt es noch eine weitere Multiple-Choice-Prüfungseinheit, die jedoch nicht mit in die Wertung eingeht. Diese so genannte Variable Section kann an jeder Stelle im Prüfungsverlauf auftauchen und ist für den Prüfling nicht als solche erkennbar. Sie dient dem LSAC dazu, neu entwickelte Prüfungsfragen und -formen zu testen.

Ganz am Ende der Prüfung steht die sechste und letzte Prüfungseinheit, das so genannte Writing Sample. Hierbei geht es grundsätzlich um eine Entscheidungsfrage, zu der die Testkandidaten Stellung beziehen und ihre Position schriftlich begründen müssen.


Bewertungsskala des LSAT (Law School Admission Test)

Der LSAT wird auf einer Skala von 120 (niedrig) bis 180 (hoch) bewertet.

Die Variable Section und das Writing Sample gehen nicht mit in die Wertung ein. Allerdings erhalten alle Law Schools, an denen sich die Teilnehmer berwerben, eine Kopie des Writing Samples. Die Gewichtung des Writing Samples ist je nach Law School unterschiedlich. Die meisten Law Schools beziehen es bis zu einem gewissen Grad in ihre Entscheidung mit ein.

Interessenten können den LSAT innerhalb von zwei Jahren maximal dreimal ablegen. Grundsätzlich ist es also möglich, den LSAT zu wiederholen, um die erreichte Punktzahl zu verbessern. Zu beachten ist allerdings, dass die Law Schools immer alle Testergebnisse übermittelt bekommen. Wenn Bewerber den LSAT mehrfach ablegen, bilden viele Law Schools eine durchschnittliche Punktzahl aus allen erhaltenen Testergebnissen. Deswegen ist es ratsam, sich sorgfältig auf den LSAT vorzubereiten und den Test möglichst nur einmal abzulegen.


Vorbereitung zum LSAT (Law School Admission Test)

Der Organisator LSAC bietet verschiedene Lernhilfen zur Vorbereitung auf den LSAT an. Auf der offiziellen LSAT-Website stehen einige Beispielfragen und ein Übungstest zur Verfügung. Daneben sind auch kostenpflichtige Angebote vorhanden, beispielsweise das Official LSAT Handbook oder umfangreichere Testsammlungen zum Üben.


LSAT: Testzentren und Prüfungstermine

Der LSAT (Law School Admission Test) wird weltweit viermal pro Jahr in den Monaten Februar, Juni, Oktober und Dezember angeboten. Allerdings bietet nicht jedes Testzentrum auch alle Prüfungstermine an. In Deutschland gibt es derzeit zwei Testzentren in München. In Österreich gibt es ein Zentrum in Wien. In der Schweiz gibt es derzeit keine Möglichkeit, den LSAT abzulegen.

Eine Liste aller Testzentren, inklusive der verfügbaren Prüfungstermine, ist auf der offiziellen LSAT-Website zugänglich. Die Anmeldung für den LSAT erfolgt online; alternativ ist jedoch auch eine Anmeldung per Post oder Telefon möglich. Die Anmeldefrist endet meist vier Wochen vor dem jeweiligen Prüfungstermin.

Bei der Wahl des Prüfungstermins solltest du unbedingt die Bewerbungsfrist der Law School, an der du dich bewerben möchtest, berücksichtigen. Bis die Ergebnisse vorliegen, kann es etwa einen Monat dauern.


Kosten und Zahlungsmöglichkeiten

Die Anmeldegebühren für den LSAT (Law School Admission Test) betragen US$ 165. Einige Law Schools verlangen außerdem, dass Bewerber ihre Testergebnisse per Credential Assembly Service (CAS) übermitteln. Dabei handelt es sich um einen Bewerbungsservice des LSAC: Bewerber reichen das LSAT-Ergebnis und ihre übrigen Zeugnisse und Dokumente nicht bei den einzelnen Law Schools, sondern nur beim CAS ein. Dieser leitet die Unterlagen dann an die Hochschulen weiter. Dieser Service kostet zusätzlich US$ 160, was im Falle der Nutzung einen Gesamtpreis von US$ 325 ergibt. Die Zahlung der Gebühren ist per Kreditkarte, Scheck oder Money Order möglich.


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