20 Nov 2015
Studieren in Kalifornien

Interview mit Mayumi Kowta von der CSU Channel Islands

Mayumi Kowta von der California State University Channel Islands

Vor kurzem konnten wir uns bei College Contact über den Besuch von Mayumi Kowta freuen, International Programs Director der California State University Channel Islands. Wir haben die Gelegenheit für ein kurzes Interview genutzt und mit ihr unter anderem über die Vorteile eines Studiums an einer Kleinstadt-Uni gesprochen.


College Contact:
Starten wir doch am besten mit ein paar Fakten zur CSUCI. Vielleicht zur Lage, den angebotenen Programmen und der Geschichte der Universität. Und vielleicht könntest du uns sagen, ob die CSUCI wirklich, wie manch einer wohl erstmal vermuten mag, auf einer Insel liegt?

Mayumi Kowta:
Ja, natürlich. Die Lage ist sehr wichtig. Die Channel Islands, nach denen die Uni benannt ist, liegen ganz in der Nähe, aber die Uni selbst liegt nicht dort, sondern in Camarillo zwischen Los Angeles und Santa Barbara, abseits des Highway 101. Vom Flughafen braucht man etwa eine Stunde und 15 Minuten mit dem Auto.

Die CSUCI ist eine kleine Universität. Sie wurde im Jahr 2002 gegründet und im Moment sind etwa 6000 Studierende eingeschrieben. Von den 23 California State Universities ist sie die jüngste. Wir haben kleine Kurse, normalerweise liegt das Zahlenverhältnis von Studierenden zu Lehrkräften bei 13 zu eins. Das zeigt, dass die Klassen klein und sehr familiär sind.

Wir bieten Studiengänge aus den verschiedensten Fachebereichen im Bachelor- und Master-Bereich an – von Psychologie über BWL bis hin zu Ethnologie oder Informatik. Ein Auslandssemester ist an der CSU Channel Islands ebenfalls möglich.


College Contact:
Kannst du mir etwas darüber erzählen, welche Fächer bei internationalen Studierenden am beliebtesten sind? Besonders bei deutschen Studenten, die im Rahmen des „Semester at CI“-Programms für ein Auslandssemester an die CSUCI kommen?

Mayumi Kowta:
Das beliebteste Fach im „Semester at CI-Programm“ ist BWL. Ich denke, das Programm ist bei deutschen Studenten so beliebt, weil wir wirklich versuchen, die deutschen Studierenden mit anderen internationalen und amerikanischen Studenten zu mischen. Für die deutschen Studierenden ist das normalerweise sehr anregend, in diesen Klassen zu sein, und für die amerikanischen Studierenden ist es ebenso anregend, zusammen mit deutschen Studenten die BWL-Kurse zu besuchen. Die deutschen Studenten wählen Kurse aus ganz verschiedenen BWL-Bereichen, nicht nur aus dem Finanzwesen oder Marketing, sondern auch aus Management oder Wirtschaftsinformatik. Es gibt also BWL-Kurse aus vielen verschiedenen Bereichen zur Auswahl und im Vergleich zu größeren Universitäten haben wir auch noch Platz für internationale Studierende. Es ist also einfacher, die gewünschten Kurse zu belegen.

Kleine Kurse und ein persönliches Verhältnis zu den Dozenten - nur zwei Vorzüge der CSU Channel Islands


College Contact:
In die Richtung geht auch meine nächste Frage: Wie wählen die internationalen Studenten, die für ein Auslandssemester an die CSUCI kommen, ihre Kurse? Und wie gut klappt das?

Mayumi Kowta:
Bisher waren wir immer sehr erfolgreich. Wir konnten alle internationalen Semesterstudenten in ihren Kursen unterbringen. Sie konnten zu den Professoren gehen, mit ihnen sprechen und die Zulassung zu den Kursen erhalten. In der Regel bekommen 99 Prozent der Studierenden all ihre Kurse innerhalb der ersten Woche, was eine sehr gute Sache ist. Sie müssen sich nicht zwei oder drei Wochen lang fragen, ob sie bestimmte Kurse belegen können, sondern können sich einfach in der ersten Woche in die Kurse einschreiben, die sie belegen möchten.


College Contact:
Aber es gibt bei euch schon das klassische Class Crashing, das wir auch von anderen Unis kennen und das bei euch einfach sehr gut funktioniert?

Mayumi Kowta:
Das ist richtig. Wir haben ausreichend Plätze in den Kursen für sie.


College Contact:
In meiner nächsten Frage geht es um die Stadt, in der die CSU Channel Islands beheimatet ist, um Camarillo. Das ist ja eine typische amerikanische Kleinstadt. Wir möchten nun wissen, warum eine Kleinstadt-Uni wie die CSUCI für internationale Studierende eine gute Wahl ist.

Mayumi Kowta:
Ich denke, für Studierende, die die amerikanische Kultur und das amerikanische Campusleben kennenlernen wollen, kann eine kleinere Uni die perfekte Wahl sein. Natürlich ist man in einer kleineren Stadt, aber in etwa einer Stunde kommt man nach Downtown Los Angeles. Man hat es also gleich doppelt gut: Man kann die Vorteile einer kleinen Stadt genießen und wenn man mal rauskommen will und nach Hollywood fahren will, kann man das auch innerhalb eines Tages machen. Also ich denke, die Lage hat viele Vorteile.

Was die kleinere Universität angeht: Man hat einen sehr guten Zugang zu den Lehrkräften, verglichen mit sehr großen Unis, wo manche Lehrkräfte in einem Vorlesungssaal 300 oder 500 Studierende unterrichten. So ist das bei uns nicht. Auf einen Dozenten kommen in den Kursen 20, höchstens 30 Studenten. Wenn man Fragen hat, kann man also immer mit den Dozenten sprechen. Und man kann auch sehr leicht Hilfe bekommen. Und auch die Studierenden sind alle sehr, sehr umgänglich. Es gibt also die Möglichkeit, die Studenten, die akademischen Mitarbeiter, jeden auf dem Campus besser kennenzulernen. Ich denke, das ist der Vorteil, den man an einer kleineren Universität hat.

Eine alte indianische Legende inspirierte zum Maskottchen der CSUCI: dem Delfin.


College Contact:
Die internationalen Studierenden sind also sehr in das Campusleben integriert?

Mayumi Kowta:
Ja, auf jeden Fall.


College Contact:
Wir wollten dich auch noch etwas über das das Maskottchen der CSUCI fragen, den Delfin. Kannst du uns sagen, warum ihr euch für den Delfin als Maskottchen entschieden habt?

Mayumi Kowta:
Der Delfin geht auf eine Legende der Chumash-Indianer zurück. Der Sage nach lebten sie früher auf der Santa Cruz-Insel. Als einige von ihnen versuchten, über eine Regenbogenbrücke ans Festland zu gelangen, drohten sie zu ertrinken und wurden von der Göttin Hutash gerettet, indem sie sie in Delfine verwandelte. Deshalb sagen die Chumash-Indianer, Delfine seien ihre Schwestern und Brüder.


College Contact:
Das Hauptgebäude auf dem Campus der Uni hat ja auch eine sehr spezielle Geschichte. Was kannst du uns darüber erzählen?

Mayumi Kowta:
Diese spezielle Geschichte ist in der Tat sehr interessant. Auf unserem heutigen Campus war früher eine psychiatrische Klinik untergebracht. In den 1960er oder 1970er Jahren fiel die Entscheidung, die Einrichtung zu schließen. Also musste eine Entscheidung getroffen werden, was mit dem Gelände passieren sollte. Manche wollten dort ein Gefängnis bauen. Andere eine Universität. Und man entschied sich für die Universität. So sind wir entstanden.


College Contact:
Das nennen wir mal eine gute Entscheidung! Vielen Dank für das Interview, Mayumi.


Wollt ihr mehr über die CSU Channel Islands erfahren? Im Hochschulprofil der Uni auf unserer Website könnt ihr euch umfassend informieren. Auch in unserem Beitrag zur California State University Channel Islands als Partneruni der Woche findet ihr viele Interessante Infos. Wenn ihr Fragen habt oder euch an der Uni im sonnigen Kalifornien bewerben wollt, könnt ihr euch gern bei uns melden.