University of California Riverside

Vorbereitung und Anreise

Die Vorbereitung und die Anmeldung gingen recht schnell. Nach dem Ausfüllen und Versenden der Unterlagen, kriegt man recht schnell eine Zusage. Das Beantragen eines Studentenvisums nimmt da mehr Zeit in Anspruch. Zunächst einmal muss man nach der Aufnahmebestätigung einige Gebühren (SEVIS, Termin) bezahlen und online ein Profil erstellen. Dabei bitte nicht wundern: viele Fragen sind seltsam bzw. amüsant. Bei der Botschaft (Frankfurt, Berlin oder München) geht alles sehr schnell und das angekündigte Interview dauert meistens ca. 2 Minuten.

Bitte lasst vor der Einreise euren Reisepass dringend noch einmal überprüfen. Bei mir war der Reisepass fälschlicherweise im System der deutschen Polizei als gestohlen gemeldet, sodass ich in Paris auf meinem Zwischenstopp erstmal von der französischen Polizei mitgenommen und dann nicht mitfliegen konnte. Das Ärgerliche war dabei, dass ich mir einen Rückflug buchen und alles neu beantragen durfte, was nicht nur sehr viel Zeit sondern auch hohe Kosten mit sich brachte. Durch diesen Vorfall konnte ich erst 11 Tage später fliegen und verpasste somit die Einführungswoche.

UCR

Die Mitarbeiter der UCR bemühen sich sehr um die ausländischen Studenten, allerdings stehen die Kosten in keiner Relation zum Service. Die Studieninhalte sind zwar sehr einfach und absolut nicht mit dem deutschen System zu vergleichen, allerdings wird viel Wert auf ein „Selbststudium“ gelegt. In den Vorlesungen wird sehr wenig gemacht, dafür kann man sich danach darauf einstellen, dass sehr viel Freizeit für Hausarbeiten, Online-Quizzes und Gruppenarbeiten aufgebracht werden muss. In einigen Fächern waren wöchentliche Tests entweder zu Beginn jeder Vorlesung oder aber auch am Wochenende (online) üblich. Diejenigen von euch, die sich für einen Main Campus-Kurs entscheiden, sprich einen Kurs mit den einheimischen Studenten, sollte sich vorher auf jeden Fall über den Professor und den Aufwand nach den Vorlesungen informieren und sich dann überlegen, ob es sich wirklich lohnt, so viel Zeit in den Kurs zu investieren.

Grundsätzlich ist mir aufgefallen, dass es sehr viele deutsche und asiatische Studenten gibt und dadurch, dass die ausländischen Studenten im Regelfall in einem anderen Gebäude (Extension Center) Vorlesung haben, ist es eher schwierig, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Nichtsdestotrotz, gibt es von der UCR aus einige Aktivitäten und Veranstaltung, die man unbedingt mitnehmen sollte. Organisierte Ausflüge nach Disney Land und Veranstaltungen(Festivals), sind zwar nicht immer ganz günstig, aber definitiv lohnenswert.

Riverside

Die Stadt Riverside an sich ist eher ruhig und lebt eigentlich nur von Studenten. Viele Einheimische sagen auch, dass man die Stadt mit einem Donut vergleichen könne. In der Mitte ist nichts, aber dafür kommt man schnell an tolle Plätze und in schöne Städte, die außerhalb der Stadt liegen. Jedem, der etwas erleben und reisen will, würde ich deswegen empfehlen, sich mit mehreren ein Auto zu mieten, da die Infrastruktur in den meisten Städten in Kalifornien nicht wirklich ausgebaut ist. Dauerhaftes Automieten ist aber quasi unbezahlbar, sodass ich euch raten würde, nach San Diego zu fahren (ca. 1,5 Stunden Autofahrt) und euch dort umzuschauen. In San Diego haben sich viele Autovermieter auf Studenten eingestellt und bieten gute Autos für humane Preise an.

Essen

Wer sich für die USA entscheidet und es gewohnt ist, sich in Deutschland sehr gesund zu ernähren, muss viel zusätzliches Taschengeld mitbringen. Gesundes Essen ist teuer!

Unterkunft

Solltet ihr euch für die UCR entscheiden, dann schaut auch am besten vor Ort nach Wohnmöglichkeiten um. Es gibt einige private Vermieter, die ein wenig außerhalb vom Unigelände wohnen, aber auch Wohnanlagen, die extra für Studenten ausgelegt sind. Empfehlenswert sind dabei Sterling und University Village, wobei University Village teurer ist. Von der Wohnanlage „The Palms on University“ würde ich jedem abraten. Die Anlage sieht von außen zwar sehr nett aus, ist aber innen sehr ungepflegt und dreckig. Die Apartments sind alle sehr heruntergekommen (alte und verdreckte Möbel, stinkender Teppich, dunkel, etc.) und definitiv nicht den monatlichen Mietpreis von $ 655 nicht wert. Außerdem muss man sich zusätzlich auf ständige Nachzahlungen, wie Strom und Wasser einstellen (auch, wenn man so gut wie nie da ist).

Fazit

Alles in einem war die Zeit an der UCR und in Kalifornien eine Erfahrung wert. Die UCR an sich würde ich nicht unbedingt empfehlen und auch Riverside ist nicht besonders spannend. Allerdings, sollte man sich die Zeit zum Reisen nehmen, denn es gibt unglaublich viele schöne Sachen zu sehen. Ich denke, wenn ich die Chance hätte mein Auslandssemester noch einmal in Kalifornien zu machen, würde ich mich für San Diego oder San Jose entscheiden.