19 Mai
Erfahrungsbericht von Vincent L.

York St John University


Stadt: York
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2014 bis 05/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Für mich persönlich stand seit Beginn fest, dass ich mein Semester in einem Land verbringen möchte, in dem Englisch die Muttersprache ist und damit auch außerhalb der Universität gesprochen wird. Denn ich bin der Überzeugung, dass man die sprachlichen Kompetenzen am meisten verbessert, wenn man ständig „gezwungen“ ist, auf dieser Sprache zu kommunizieren. College Contact hat dabei die Auswahl um einiges übersichtlicher gestaltet, da mir seitens meiner deutschen Hochschule als „Freemover“ keinerlei Grenzen gesetzt wurden. Durch passende Informationen (Beschreibung, Lage, Gebühren, Voraussetzungen, Kurskataloge) fiel meine Entscheidung dabei schnell auf die York St John University in England. Vor allem vorhandene Erfahrungsberichte haben mir dabei sehr geholfen.

Fortan trat College Contact während des gesamten Bewerbungsprozesses als ständiger Ansprech- und Vermittlungspartner auf, was mir den Verlauf stark vereinfachte. Zunächst wurde mir ein Bewerbungspaket zugesandt, was daraufhin von mir ausgefüllt und von ihnen zu der Partnerschule weitergeleitet wurde. Da damit auch sofort die Kurse zu wählen waren, war damit bereits fast alles erledigt. Einzig um ein Sprachzertifikat des DAAD musste sich noch gekümmert werden, das ich allerdings bequem nachreichen konnte. Dieses habe ich während eines freiwilligen Englischkurses an der Heimuniversität ausgestellt bekommen.

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Unterkunft

Für mich stand sofort fest, dass ich während meines Auslandsaufenthaltes das erste Mal in einem Studentenwohnheim untergebracht sein möchte und zwar aus folgenden Gründen: Zum einen findet man sofort Anschluss und kann erste Kontakte knüpfen und zum anderen muss man sich nicht mehr um die Wohnungssuche kümmern, wenn man angekommen ist. Somit konnte ich mit meiner Bewerbung zugleich eine Bewerbung für einen Platz im Studentenwohnheim einreichen. Als internationaler Student kann man sich dabei zwischen „The Grange“ und „Limes Court“ entscheiden. Beide Wohnheime haben ihre Vor- und Nachteile und eine Empfehlung ist kaum zu treffen. Für das Grange sprechen dabei:

  • teilweise erst vor kurzem komplett neu eingerichtete Küchen
  • W-Lan
  • sehr groß, daher etwas unruhiger, aber mehr Kontaktmöglichkeiten

Ich habe mich allerdings für das Limes wegen der folgenden Punkte entschieden:

  • moderner und etwas „neuer“ eingerichtet
  • zwei Badezimmer für fünf Bewohner eines Hauses (im Grange nur eins)
  • sehr große Küche
  • etwas ruhiger, da kleiner

Studium

Seit dem ersten Tag war ich begeistert vom Erscheinungsbild der Uni. Auf einem übersichtlichen Unigelände (ca. 5500 Studenten) sind alte und neue Gebäude in einem äußerst charismatischen Mix zusammengeflossen.

Des Weiteren wurde man seit der Ankunft organisatorisch vorbildlich betreut. Man hatte immer einen Ansprechpartner und wusste zu jeder Zeit, an wen man sich bei Fragen wenden konnte. Dieses hat sich auch bemerkbar gemacht, als ich am Ende der Orientierungswoche noch ein Modul tauschen wollte, was bei mir reibungslos geklappt hat. Da ich in das Learning Agreement der deutschen Hochschule mehr als die nötigen drei zu belegenden Module geschrieben hatte, war ein Tausch innerhalb dieser Module ohne Kontakt nach Deutschland möglich und ich belegte während meiner Zeit die folgenden Kurse (mit Prüfungsleistungen):

  • Marketing and Operations Management (Level 1)
    • Individual Report (3000 Wörter)
    • Oral Group Presentation
  • Financial Reporting and Analysis (Level 2)
    • Multiplechoice Test (1,5 Stunden)
    • Case Study (2000 Wörter)
  • Strategic Corporate Finance (Level 3)
    • Case Study (2500 Wörter)
    • Workshop (2500 Wörter)

An den Prüfungsleistungen ist zu erkennen, dass das Studieren in England sehr anders ist als in Deutschland (zumindest im Vergleich zu meiner Hochschule). Der Schwerpunkt liegt hier viel mehr auf dem individuellem Lernen mit dem Verfassen von Hausarbeiten als auf den Klausuren. Zudem bestanden alle Module wöchentlich aus nur einer Vorlesung und einem zwei Stunden umfassenden, interaktivem Seminar. Abhängig von der Modulwahl hat man dann zusätzlich zu den Hausarbeiten mehr oder weniger viel für die Seminare vorzubereiten. Da man allerdings nur drei Module während des Semesters belegt, hält sich die Anwesenheit an der Uni stark in Grenzen und die Hausarbeiten sind gut zu bewältigen. Mit der Kurswahl kann man allerdings sein Arbeitspensum stark beeinflussen. So habe ich auch internationale Studenten kennengelernt, die an die 20.000 Wörter zu schreiben hatten.


Alltag und Freizeit

Mit knapp 200.000 Einwohnern zählt York nicht zu den größten Städten des Landes, allerdings sicherlich zu den mit Abstand schönsten. Erst kürzlich wurde York zu der meist besuchten und schönsten Stadt Englands gewählt und dieses kann ich nur bestätigen. York ist bekannt für seine historischen Gebäude, schmalen Gassen und dem Minster, eine der größten gotischen Kathedralen im Norden Europas. Zudem bietet York die typisch englischen Pubs, Tea-Rooms, Bars und Restaurants zur Genüge, so dass es einem des Öfteren schwer fällt, sich zu entscheiden. Als Ausflüge empfehlen sich, abgesehen von London, Trips nach Schottland (Edinburgh/Glasgow), der Lake District, Manchester/Liverpool und Birmingham. Aber auch die 50km entfernte, kleine Küstenstadt Scarborough oder das größere Newcastle sind eine Reise wert.


Lebenshaltungskosten

Wie in jedem der Länder, wo Englisch die Muttersprache ist, ist auch das Studieren in England sehr teuer. So fallen alleine für die Uni (Studiengebühren + Studentenwohnheim) an der York St John University ca. 7500 € an. Immerhin kann man merken, dass die Studenten von den hohen Studiengebühren auch profitieren, was viel wert ist. Neben klasse ausgestatteten Hörsälen und Seminarräumen befindet sich die Bibliothek in einem super modernen Zustand, was einem das Arbeiten stark erleichtert. In der gesamten Bibliothek stehen sehr viele öffentliche Computer zum individuellen Arbeiten als auch große LED-Bildschirme, an die man private Laptops zur Gruppenarbeit anschließen kann. Die gleichen Bedingungen findet man auch im Hauptgebäude der Uni.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kommen zu den Studiengebühren individuelle Ausgaben, die sich bei mir auf ca. 500-600 € monatlich belaufen haben, die allerdings auch schon einige kleine Trips, Shoppingausflüge und Restaurant-/Barbesuche zulassen.


Fazit

Zu den negativen generellen Eindrücken zählt, dass das Wohnheim „Limes“ recht weit außerhalb lag und man zur Uni und in die Innenstadt immer ca. 15-20’ gehen musste. Möchte man das verhindern, empfiehlt es sich, die Unterkunft „Grange“ auszuwählen, die näher am Stadtkern liegt oder sich ein gebrauchtes Fahrrad („Recycle York“) zu kaufen, was ich gemacht und nicht bereut habe. Negativ im Bezug auf das Studium war, dass sich Gruppenarbeiten als sehr schwierig gestaltet haben. Insbesondere englische Studenten haben sich teilweise regelrecht geweigert, mit internationalen Studenten zusammen zu arbeiten oder hatten eine komplett andere (negative) Arbeitseinstellung.

Da die positiven Eindrücke stark überwiegen, werde ich kurz die größten im Bezug auf das eigentliche Studium hervorheben. Sehr gute Erfahrung habe ich zum einen mit College Contact gemacht, die mir den gesamten Entscheidungs- und Bewerbungsverlauf stark vereinfacht haben. Zum anderen war die Betreuung seitens der Uni hier in England einfach klasse. Es gab zu jeder Zeit eine Reihe von Drop-In Sessions zu Fragen bezüglich anstehender Hausarbeiten oder anderer Sachen zum Studium. Des Weiteren konnte man bei jedem seiner Professoren beliebig viele Tutorials buchen. Die Kurse an sich waren im Allgemeinen alle ziemlich interessant, gut strukturiert und einfach zu folgen.