5 Mär
Erfahrungsbericht von Valentina M.

Masaryk University

Hochschule: Masaryk University
Stadt: Brno
Land: Tschechien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Medizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 09/2012 bis 08/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ahoj liebe/r Interessent/in!

Jak se máš?

Bereits seit einem halben Jahr wohne und studiere ich nun in Brno, CZ. Kaum zu glauben, wie schnell das erste Semester vorüber gegangen ist...Das mag wohl hauptsächlich an den ganzen Veränderungen liegen, die die letzte Zeit so spannend gemacht haben =)

Als mir vergangenes Jahr bewusst wurde, dass ich mich gerne für Medizin bewerben möchte, wusste ich natürlich, dass es nicht einfach werden würde in Deutschland einen Platz zu bekommen. Daher bewarb ich mich zudem an diversen Universitäten im Ausland. Darüber hinaus fand ich den Gedanken auf Englisch zu studieren absolut klasse, was mir mein Vorhaben noch zusätzlich bestärkte.

Nachdem ich von der Masaryk University ausschließlich positive Resonanz gehört hatte, fiel mir die Entscheidung nicht schwer, als ich schließlich deren Zusage in meinen Händen hielt.

Auch die tolle Unterstützung durch College Contact in Münster war auf jeden Fall ein ausschlaggebendes Kriterium für mich. Das Team um Frau Kutzler stand mir jederzeit mit Informationen und Ratschlägen zur Seite. Dafür möchte ich mich nochmals herzlich bei Ihnen bedanken!

So begann ich im September 2012 das Studium ´General Medicine` hier in Brno (dt.: Brünn) an der Masaryk Universität.

Dieses Jahr wurde erstmalig schon vor Semesterbeginn ein 1-wöchiger Intensivkurs für diejenigen, die nur wenig/ gar kein Chemie und Physik in der Schule belegt haben, angeboten.

Da ich im Gymnasium neusprachlich orientiert war, nahm ich daran teil. Die Idee an sich finde ich ausgesprochen gut. Durch den Kurs bekam ich einen ersten Eindruck, was hier als vorausgesetztes Wissen angesehen wird. Allerdings muss ich sagen, dass diese eine Woche logischerweise einfach nicht ausreichend Zeit bietet, um das gesamte Wissen aus drei bis vier Jahren nachzuholen. Dennoch war es eine gute Gelegenheit schon ein paar Kommilitonen kennenzulernen und den Campus etwas zu erkunden.

Im Anschluss begann schließlich das erste Semester meines Medizinstudiums. Nach der Matrikulation zu Beginn wurden wir offiziell ein Mitglied der Hochschulgemeinschaft. Ich glaube generell behaupten zu können, dass dieses Ereignis sehr spannend für uns alle war und unser Zusammengehörigkeitsgefühl, wie auch unsere Motivation enorm bestärkt hat.

Danach begann der ´Ernst des Lebens`. Vorlesungen wurden für alle ´freshers` (insg. etwa 120) zusammen gehalten, während Übungen und Seminare in kleineren Gruppen von etwa 10-15 students stattfanden.

Die Fächer im ersten Semester beinhalten Biology, Anatomy, Medical Chemistry, Biophysics, Medical Terminology, Czech und First Aid. Ab dem zweiten Semester besteht dann die Möglichkeit, seinen Schedule individueller zu gestalten und auch Fächer, die an anderen Fakultäten angeboten werden, zu belegen.

Auf jeden Fall empfiehlt es sich, gleich während dem Semester mitzulernen und dies nicht bis zuletzt aufzuschieben. Dem wird jedoch auch schon seitens der Universität entgegengewirkt, indem in Seminaren und Übungen (anders als ich es von Deutschland gewohnt war) Anwesenheitspflicht besteht. Auch regelmäßige kleine Tests in einigen Fächern ermöglichen es, seinen eigenen Leistungsstand zu überprüfen. Dies kann teilweise durchaus zu anstrengenden Wochen führen, jedoch ist es mit Interesse und etwas Fleiß gut zu bewältigen.

Die Atmosphäre unter den englischsprachigen Studenten ist toll. Alle möglichen Nationalitäten sind vertreten. So kommen meine Kommilitonen beispielsweise aus Norwegen, Schweden, Irland, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland oder sogar Saudi Arabien. Dies bietet die einzigartige Möglichkeit nicht nur die tschechische, sondern auch viele weitere Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Das genieße ich sehr =)

Apropos Sprache – Tschechisch ist, da es eine westslawische Sprache ist, ganz anders als die romanischen oder germanischen Sprachen. Anfangs klingt sie sehr hart, da nicht ganz so viele Vokale verwendet werden wie wir es gewohnt sind. Oft kann man allerdings Parallelen zwischen tschechischen und deutschen Wörtern feststellen und durch die Tschechischstunden an der Uni lernt man doch in relativ kurzer Zeit sehr viel Neues. Etwas Geduld muss man jedoch haben ehe man eine richtige Konversation führen kann.

Im Kontakt mit v.a. älteren Einheimischen ist man häufig besser beraten, wenn man versucht anstatt auf Englisch auf Deutsch mit Ihnen zu kommunizieren. Dies liegt u.a. daran, dass Brünn als ehemalige Landeshauptstadt von Mähren und Teil der Habsburger Monarchie neben Tschechen auch von einigen Deutschen besiedelt war.

Die Stadt selbst ist Heimat von etwa 400.000 Menschen und somit die zweitgrößte Stadt Tschechiens. Der Stadtkern ist eher klein, aber die wunderbare Architektur verleiht ihr auf jeden Fall einen gewissen Charme. Nicht selten passiert es, dass man bei einem kleinen Stadtbummel auch mal zufällig auf Bekannte trifft. Daneben findet man im Zentrum eine gute Auswahl an kleinen Cafés, Pubs oder Restaurants. Auch zum Weggehen wird hier einiges geboten!

Und selbst wenn einen die Reiselust überkommt, bietet Brno einige Möglichkeiten, einen kurzen Trip zu unternehmen. So bestehen z.B. Verbindungen nach Wien, Prag oder Bratislava.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich über meine Entscheidung sehr glücklich bin. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin gespannt auf die kommenden Semester hier an der Masaryk University in Brno.

Viele Grüße aus Brno und vielleicht schon bis bald.

Na shledanou,

Valentina M.