3 Apr
Erfahrungsbericht von Torben B.

Sonoma State University


Stadt: Rohnert Park
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Fulda HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nach einem Vortrag von College Contact in Fulda entschied ich mich dafür, mich über diese für ein Studium in den USA zu bewerben. Nach einiger Zeit der Sichtung verschiedener Universitäten, habe ich mir die Informationen über verschiedene Universitäten per E-Mail zuschicken lassen. Schlussendlich entschied ich mich für die Sonoma State University und bekam die Bewerbungsunterlagen zugeschickt. Zudem wurde ich informiert, welche Voraussetzungen ich für diese benötigte. In dem ganzen Bewerbungsprozess wurde man hervorragend von College Contact unterstützt. Man konnte jederzeit Fragen stellen und wurde immer gut beraten. Nach Absendung meiner Bewerbungsunterlagen bekam ich auch schon nach 2 Wochen die Zusage. Anschließend musste ich noch ein F-1 Visum beantragen.

Ich entschied mich letztlich für die Sonoma State Universität, da mir auf den Fotos der grüne Campus sehr gut gefiel. Zudem gefiel mir die die recht niedrige Studentenzahl von etwa 9000 Studenten recht gut, da ich eine kleinere Universität bevorzugte. Ein weiterer Vorteil war, dass ich mich in meine Kurse schon von Deutschland aus einschreiben konnte. Hierfür legte ich eine Auswahl mit den von mir gewünschten Kursen meiner Bewerbung bei.

Vor Beginn des Semesters machte ich mit meinem Bruder noch eine Rundreise. Wir starteten in Las Vegas und reisten zunächst zum Grand Canyon, welcher einfach nur einer traumhafte Aussicht und ein herrliches Panorama bot. Danach machten wir eine kurze Zwischenstation am Lake Powel. Anschließend reisten wir zum Bryce Canyon, welcher deutlich grüner ist als der Grand Canyon, aber ebenfalls ein absolut traumhaftes Panorama bot. Zum Abschluss verbrachten wir noch drei Tage in Las Vegas, von denen wir noch einen zu einem Tagesausflug ins Death Valley nutzten. Insgesamt dauerte unsere Rundreise eine Woche, wobei die Woche eigentlich zu kurz für die gesamte Reise war. Die Rundreise fand ich extrem interessant und kann ich jedem nur empfehlen, wobei wir Las Vegas persönlich nicht sehr interessant fanden.

Die Sonoma State Universität war etwa 40 Meilen von San Francisco entfernt. Man konnte problemlos für 11 Dollar mit dem Bus nach San Francisco fahren, was immer mal wieder eine willkommene Abwechslung vom Campus darstellte. Der Campus war ein sehr schöner grüner Campus, auf dem man auch entspannt spazieren gehen konnte, um den Kopf frei zu bekommen. Das Wetter war deutlich wärmer als in Deutschland. So waren es im August teilweise 40 Grad und bis Ende Oktober immer noch 30 Grad. Man konnte das ganze Semester eigentlich im T-Shirt draußen sein und es regnete lediglich im Dezember, wobei dann teilweise richtig Unwetter herrschte.

Das International Office machte es ebenfalls sehr leicht, sich wohl zu fühlen. Es gab einem von Anfang an das Gefühl willkommen zu sein und bemühte sich sehr uns die Eingewöhnungsphase so einfach wie möglich zu gestalten. So war die erste Woche eine Einführungswoche, in der wir unter anderem über kulturelle Unterschiede oder Besonderheiten des amerikanische Schulsystems informiert wurden. Zudem wurden regelmäßig verschiedene Veranstaltungen oder Ausflüge angeboten.

Ich entschied mich, ein Zimmer im Wohnheim am Campus zu mieten. Ich bekam ein Einzelzimmer mit eigener Toilette und teilte mir den Wohnraum und die Küche mit drei anderen Studenten. Meine Mitbewohner waren zwei Amerikaner und ein Deutscher, was leider dazu führte, dass ich mich mit ihm eigentlich nur auf Deutsch unterhielt. Die Wohnungen in Amerika sind komplett anders gebaut als in Deutschland. Sie sind nicht sehr gut schallisoliert, was mich vor allem morgens störte, da man meistens um spätestens 8 Uhr wach wurde, wenn draußen der Müll abgeholt oder mehrmals die Woche gemäht wurde. Was ich als sehr praktisch empfand, dass der Studienausweis auch als Schlüssel genutzt wurde.

Das Campusleben unterscheidet sich deutlich von den mir aus Deutschland bekannten. Man kann am Campus eigentlich alles machen. Er hatte mehrere unterschiedliche Sportplätze und ein eigenes Fitnessstudio. Zudem sind regelmäßig irgendwelche Sportveranstaltungen am Campus, die man als Student kostenlos besuchen konnte. Ich habe mir mehrere Fußballspiele und auch Volleyballspiele angeschaut. Ein besonderes Highlight für mich war der Midnight Madness. Dies war der offizielle Trainingsauftakt des College-Basketballteams und wurde mit einer Vorstellung aller weiteren Sportmannschaften verbunden. Zudem gab es noch ein buntes Showprogramm. Generell waren die meisten Amerikaner extrem sportbegeistert und gingen alle sehr freundlich und offen auf einen zu.

Ein großes Problem war der Einkauf von Lebensmitteln, da alle Läden mindestens 3 Meilen von der Universität entfernt waren. Aus diesem Grund war ich darauf angewiesen entweder zu warten bis meine Mitbewohner einkaufen gingen, wobei nur einer ein Auto besaß, oder meine Klassenkameraden zu fragen, ob sie mich zu einem Geschäft fahren konnten. Die Kosten für Lebensmittel waren auch ungleich höher als in Deutschland. So waren die meisten Lebensmittel dreimal so teuer und Süßigkeiten zum Teil fünfmal so teuer wie in Deutschland. Lediglich die Getränke hatten ähnliche Preise wie in Deutschland. Da die Versorgung sich schwierig gestaltete, kaufte ich mir für die Mensa einen Mealplan, der wochentags ein tägliches Essen beinhaltete. In der Mensa gab es Buffet und man konnte so viel essen wie man wollte. Es gab immer Burger, Pizza und eine Salatbar. Meistens gab es noch ein Pastagericht und meistens ein Reisgericht zur Auswahl. Durch die sehr limitierte Essensauswahl wurde es am Ende des Semesters doch eher recht monoton und die Auswahl viel entsprechend schwer.

Ich belegte insgesamt drei Kurse mit jeweils 4 Units an der Sonoma State University. Der erste Kurs war BUS 316 Production Operation Management. Als Prüfungsleistungen musste ich zwei Klausuren schreiben, die jeweils beide 30% von meiner Endnote zählten. Des Weiteren musste ich eine kleine Fallstudie in einer Gruppe von 6 Studenten über eine Bank mit anschließender Präsentation halten, was weitere 10% zu meiner Endnote beitrug. Ich musste noch eine weitere Gruppenpräsentation mit anschließender Hausarbeit halten, was weitere 20% zur Endnote zählte. Die letzten 10% der Note setzten sich aus Anwesenheit und Unterrichtsbeteiligung zusammen. Zu dem regelmäßigen Unterricht mussten wir noch ein Buch über unterschiedliche Produktionsarten bearbeiten, zu diesem wir regelmäßig auch Hausarbeiten machen mussten. Der zweite Kurs war BUS 350 Management. In diesen Kurs mussten wir insgesamt drei Klausuren schreiben, wovon allerdings nur die besten zwei 50% der Gesamtnote zählten. Weitere 10% setzten sich durch die Bearbeitung und Erstellung eines Lebenslaufes zusammen. Außerdem mussten wir eine Gruppenpräsentation halten, welche 20% der Endnote zählte. Die letzten 20% setzten sich wiederrum aus Beteiligung und regelmäßigen Unterrichtsmitschriften zusammen. Der letzte Kurs, den ich belegte, war BUS 370 Introduction to Managerial Finance. Für diesen Kurs musste ich insgesamt drei Klausuren schreiben, welche alle 30% zur Endnote zählten. Die letzten 10% gab es für eine Buchbesprechung, die wir über ein Buch zu dem Thema Globalisierung schreiben mussten. Diesen Kurs fand ich am interessantesten, weil ich am meisten Neues gehört habe, da der Schwerpunkt Finanzwesen in Fulda nicht so stark behandelt wird. Der Vorlesungsstil unterscheidet sich deutlich von dem mir aus Deutschland bekannten. So waren die Dozenten darum bemüht die Studenten in ihren Unterricht einzubinden. Zudem waren regelmäßig Hausaufgaben zu machen, was in Deutschland eigentlich überhaupt nicht der Fall ist. Als sehr angenehm empfand ich, dass es mehrere Klausuren gab und nicht alles wie hier in Deutschland auf die finalen Klausurwochen ankommt. Sehr gewöhnungsbedürftig war für mich am Anfang, dass die Klausuren bei mir alle Multiple Choice waren.

Mein Fazit fällt eigentlich durchweg positiv aus und ich habe meine Entscheidung, an die Sonoma State Universität zu gehen, nicht bereut. Es war sehr interessant, eine andere Kultur kennen zu lernen und auch einen anderen Universitätsalltag zu erleben. Es war für mich ebenfalls die richtige Entscheidung, in die USA zu gehen, da mich die USA als Land schon immer fasziniert hat und mich auch der U.S.-Sport sehr begeistert.

Mein persönliches Highlight war für mich der Besuch eines Footballspieles zwischen den Oakland Raiders und den Carolina Panthers, ein vergleichbares Sportereignis habe ich vorher noch nicht erlebt. Ein außergewöhnliches Erlebnis war für mich auch der Besuch des Grand Canyons und des Bryce Canyons, da es eine traumhafte Aussicht bietet. Das einzige Negative waren für mich die hohen Kosten für Studiengebühren, Miete und generell die Lebenskosten. Schlussendlich war es die einzigartige Erfahrung und trotz der hohen Kosten wert.