16 Jan
Erfahrungsbericht von Tom M. S.

California State University East Bay


Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Einleitung:

Ich habe mein Master-Auslandssemester im Zeitraum von September-Dezember 2014 an der California State University East Bay (CSUEB) in Hayward bei San Francisco (Kalifornien) absolviert. Wie es dazu kam, was ich in der Zeit erlebt habe und wie ich die Zeit im Nachhinein beurteile, werde ich im Folgeeden ausführlich beschreiben.

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Auf Grund der geringen Anzahl an zur Verfügung stehenden Studienplätzen an englischsprachigen Partneruniversitäten von meiner Heimatuniversität habe ich mich Anfang des zweiten Semesters dazu entschieden, mein Auslandssemester als selber zu organisieren. Durch Recherche und Gesprächen mit Kommilitonen bin ich auf „College Contact“ aufmerksam geworden. College Contact ist eine Organisation, die Studenten im Bewerbungsverlauf für einen Studienplatz an ausländischen Austauschuniversitäten unterstützt und begleitet. Auf der Website von College Contact (www.college-contact.com) habe ich mich aus der großen Auswahl an Universitäten auf Grund der Lage und Erfahrungsberichten vorheriger Austauschstudenten für die CSUEB entschieden. Daraufhin habe ich alle Bewerbungsunterlagen und Anforderungen von College Contact zugeschickt bekommen. Nachdem ich diese alle gesammelt und ausgefüllt zurück an College Contact geschickt habe, wurden diese auf Vollständigkeit und Korrektheit kontrolliert. Nach erfolgreichem Check wurden sie an die CSUEB geschickt. Meine Zusage habe ich in etwa sieben Wochen später per E-Mail erhalten. Somit war der Bewerbungsprozess insgesamt sehr leicht und vollkommen unproblematisch. Da College Contact zudem keine Gebühren nimmt, kann ich nur jedem empfehlen, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sofern die gewünschte Partneruniversität zu College Contacts Kooperationspartnern gehört.


3. Unterkunft

Eine geeignete Unterkunft zu finden war nicht so leicht. Zwar bietet die Universität die Möglichkeit, sich auf das Student Village zu bewerben, jedoch ist die Chance auf eine Zusage für ein Zimmer sehr gering (alle die ich kenne, haben eine Absage bekommen). Sollte man eine Zusage bekommen, muss man sich ein Zimmer mit einem zufällig zugeteilten Studenten teilen.

Auf Grund dieser Tatsachen, habe ich über verschiedene Facebook-Gruppen Kontakt zu anderen zukünftigen Austauschstudenten aufgenommen, um am Ende zusammen mit zwei anderen ein „2-bedroom, 2-bathroom“ Apartment in den City View Apartments (www.essexapartmenthomes.com/ apartments/california/hayward/city-view-apartment-homes) zu mieten. Dabei muss gesagt werden, dass die Mieten generell wesentlich höher als in Deutschland sind und je nachdem, ob man sich ein Zimmer teilt oder nicht, am Ende mit 600-1000€ pro Monat gerechnet werden muss. Davon abgesehen war die Unterkunft perfekt: zur Uni braucht man zu Fuß nur acht Minuten, innerhalb der City View Apartments kann man das kleine Fitnessstudio, den Pool, einen Whirlpool, die Grill-Area sowie den Kicker- und Billardtisch kostenlos nutzen. Des Weiteren ist das Management sehr kompetent und hilfsbereit. Allerdings muss man darauf achten (entgegengesetzt derer nicht klaren Aussagen), genau 30 Tage vor dem Vertragsablauf/Auszugstermin eine „Move-Out-Notice“ einzureichen, damit keine zusätzlichen Mietkosten anfallen.

Blick von der Terrasse auf die Einfahrt, die kostenlosen Parkplätze und Wohnungen des City View Apartments


4. Studium an der Gasthochschule

Auf Grund der Vorgaben mussten meine Kurse in Summe 12 Credits betragen. So habe ich insgesamt 3 Kurse je 4 Credits belegt:

    1. MGMT 6220: Operations and Supply Chain Management
    2. MGMT 6420: Competitive Strategy
    3. FIN 7700: International Business Finance

Da die Kurswahl – wie an amerikanischen Universitäten üblich – an der CSUEB durch das „Class Crashing“ vor Ort stattfindet, ist es nicht zwingend gegeben, dass man genau seine Wunschkurse bekommt; d.h. bevor die Austauschstudenten ihre Kurse wählen können, dürfen zunächst einmal alle anderen Studenten ihre Kurswahl treffen. Daher kann es sein, dass die Kapazitäten einiger Kurse erschöpft sind und man gezwungen, ist auf andere Kurse auszuweichen. Folglich sollte man sich im Vorfeld etwa sieben potentielle Kurse raussuchen, um Alternativen zur Verfügung zu haben.

Allgemein kann ich sagen, dass die Kurse vom Anspruch her angemessen sind und mit gewissem Aufwand und Vorwissen auch gut bewältigt werden können. Es muss einem jedoch bewusst sein, dass sich die Note aller Kurs meist aus 6-8 Teilleistungen zusammensetzt und somit nahezu in jeder Woche Präsentationen, Essays, Gruppenarbeiten oder andere Leistungen zu erbringen sind.

Die Betreuung der Austauschstudenten ist hingegen sehr enttäuschend. Zu Beginn des Studiums gibt es zwar eine 1,5-tägige Einführung durch das zuständige „International Office“, allerdings hilft diese nur bedingt weiter, da man teilweise mit falschen Aussagen und Hinweisen versorgt wird und andere wichtige Hinweise nicht gegeben werden. Auch bei Fragen waren die Auskünfte meist unbefriedigend, was den Start unnötig kompliziert gemacht hat. Ist die Kurswahl aber erst einmal geschafft, steht einem tollen Auslandssemester nichts mehr im Wege.


5. Alltag und Freizeit

Das, was ein Auslandssemester stark prägt, ist die Zeit, die man abseits der Uni verbringt. Dafür ist hier mehr als genug zu erleben. Durch die Lage in der East Bay ist man mit der U-Bahn in weniger als einer Stunde in San Francisco, wo man unzählige Sachen erleben kann: Radtouren, den Pier 39, Fisherman’s Wharf, die Lombard Street, den Golden Gate Park, das Exploratorium,….und natürlich Alcatraz und die Golden Gate Bridge!

Das Wahrzeichen der Stadt: die Golden Gate Bridge

Auch im Umkreis gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung – sei es für einen Tages-, Wochenend- oder einen ganzen Wochentrip: Yosemite, Lake Tahoe, Carmel by the Sea and Monterey, Los Angeles, San Diego, Las Vegas, Yellowstone National Park, Napa Valley, etc.

Zum Feiern kann man in Hayward in eine der zwei Bars gehen oder nach San Francisco reinfahren. Allerdings sollte man sich dann mit Freunden zusammen tun, da die Bahnen nachts nicht durchfahren und eine Rückfahrt mit dem Taxi oder „Uber“ je nach Zeit und Angebot ab 60 USD aufwärts kostet. Dafür lohnt es sich aber auch!

Für Sportbegeisterte wie mich ist auch mehr als genug vorhanden. An der Uni werden diverse Sportarten angeboten, wie bspw. Boot Camp, Schwimmen, Fußball, Tischtennis oder Basketball. So habe ich an der unieigenen Fußball-Liga teilgenommen. Zudem kann man auch einige Sportarten live im Stadion sehen, da vieles im Umkreis vorhanden ist: Basketball (Golden State Warriors), Football (San Francisco 49ers, Oakland Raiders), Eishockey (San Jose Sharks), Fußball (San Jose Earthquakes) und zudem noch die ganzen Uni-Teams z.B. aus Stanford oder Berkley.


6. Fazit und Key Learnings

Zusammenfassend hat mir das Auslandssemester sehr gut gefallen. An der CSUEB erlebt man zwar nicht das typische amerikanische Unileben (wie man es aus Filmen kennt), aber dafür hat man in und um San Francisco unfassbar viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Genau aus diesem Grund habe ich mir mit Freunden auch ein Auto gekauft, das uns allerdings viele Probleme bereitet und Geld gekostet hat. Andere Austauschstudenten hatten damit auch sehr viel Pech. Sollte man sich für einen Kauf entscheiden, sollte man sehr genau hingucken und bei Unsicherheiten zur Not eher auf einen Mietwagen zurückgreifen. Davon abgesehen war es eine tolle Zeit mit vielen schönen Erfahrungen und Erinnerungen und hat mir riesig Spaß gemacht.