26 Sep
Erfahrungsbericht von Tobias L.

Unitec Institute of Technology


Stadt: Auckland
Land: Neuseeland
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2012 bis 07/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Stadt

Auckland ist mit ca. 1,4 Mio Einwohnern die größte Stadt Neuseelands. Der besondere Charme von Auckland liegt in meinen Augen darin, dass zu keiner Zeit der Eindruck einer Millionenstadt entsteht. Im Gegensatz zu anderen Großstädten finden sich in Auckland eher für Neuseeland typische Einfamilienhäuser aus Holz statt den für Großstädte üblichen Betonbauten, Mietkomplexen oder Hochhäusern. Durchsetzt und umgeben ist die Stadt mit vielerlei Grün sowie alten Bäumen, was der Stadt einiges an Charme verleiht. Ich persönlich komme eher aus der ländlichen Gegend und hätte mir niemals vorstellen können, in einer Millionenstadt zu leben. Auckland ist hierbei eine deutliche Ausnahme!

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Campus Unitec

Das Campusgelände lässt sich schwer mit deutschen Unis vergleichen. Es ist ein riesiges Gelände und von grünen Wiesen sowie Bäumen durchzogen. Es lädt einen förmlich dazu ein, sich bei Sonnenschein ins Gras zu legen und die Seele ein wenig baumeln zu lassen. Lebt man im „Residential Village“ ist man in 5 Minuten zu Fuß an der Universität. Im Village gibt es auch einen kleinen Wasserfall, der zum abendlichen Lagerfeuer einlädt. Zusätzlich zu den Fakultätsgebäuden sowie den Verwaltungsgebäuden befindet sich ein Fitnessstudio, eine Kneipe und eine Subway Franchise auf dem Gelände. Das Rugby Team der Auckland Blues trainiert ebenfalls auf dem Sportgelände der Unitec. Weiterhin gehört ein Marae zur Universität, welches zu Recht als weltweit einzigartig bezeichnet werden darf. Dabei handelt es sich um ein „meeting house“ der Maori, das auch zu Unterrichtszwecken verwendet wird. ( Dazu mehr unter dem Punkt „Vorlesungen“)

Die Universität liegt ungefähr 20 bis 30 Minuten vom Zentrum Aucklands entfernt, wenn man den Bus benutzt. Haltestellen sind dafür rund um die Uni verfügbar.


Vorlesungen

Ich habe drei Kurse an der Fakultät für „Communication“ sowie einen an der Fakultät „Maori“ belegt.

Communication:

Die Studentenzahl schwankte je nach Kurs zwischen 15 und 40 Studenten. Der Unterschied zum Studium in Deutschland liegt darin, dass man während des Semesters immer wieder „Hausarbeiten“ anfertigen muss, welche dann bewertet werden. Dazu zählen Präsentationen, Essays oder ein kleiner schriftlicher Test im Semester. Viele Fächer verzichten auf Abschlussprüfungen und es bleibt für die Freizeitgestaltung genügend Spielraum. Die Dozenten waren in meinem Fall alle sehr hilfsbereit, unglaublich freundlich und auch sehr kompetent. Ich hatte mit drei von vier Kursen großes Glück. Einzig ein Dozent war etwas „einschläfernd“, aber dieses Problem stellt sich wohl an allen Hochschulen.

Maori:

Da ich sehr an der Kultur der Ureinwohner interessiert war, stand es für mich außer Frage, einen Maori Kurs zu besuchen. Ich kann es nur jedem empfehlen. Der Arbeitsaufwand hält sich in „Grenzen“ und man wird mit unglaublich netten Dozenten und einigen einzigartigen Erfahrungen belohnt. Unterrichtet wird im wunderschönen Marae. Das Versammlungsgebäude ist wegen seiner Schnitzereien und der sonstigen Handwerkskunst ein absolutes Unikat. Falls ihr euch gegen einen Kurs entscheidet, könnt ihr auch einfach so mal reinschauen. Die Mitarbeiter vor Ort sind immer für ein erheiterndes Gespräch zu haben.


Unterbringung (Residential Village)

Das „Studentenwohnheim“ besteht aus 2 großen Appartmentkomplexen mit Wohngemeinschaften für zwei bis fünf Studenten. Die hier lebenden Studenten setzen sich wirklich aus allen Nationalitäten zusammen. Es ist praktisch immer etwas geboten und es entstanden sehr viele Freundschaften während meiner Zeit. Zu Fuß ist man in ein paar Minuten an der Universität. Während das Leben im Village ein echter Genuss war, möchte ich jedoch das zuständige Büro des „Village“ negativ bewerten. Während man in Deutschland vor herumschnüffelnden Vermietern gesetzlich geschützt ist, scheint dies in Neuseeland nicht der Fall zu sein. Wie beim Militär kommt mindestens einmal im Monat jemand vorbei und kontrolliert, ob alles sauber ist. Dabei wird nicht nur die Gemeinschaftsküche oder das Klo überprüft, sondern auch ob das eigene Zimmer brav aufgeräumt wurde. Privatsphäre kennen die Damen überhaupt nicht und das sie dabei noch die einzigen unfreundlichen Menschen in Neuseeland sind, kommt erschwerend dazu. Die Damen waren alles andere als beliebt bei der gesamten Studentenschaft.


Hochschulservice

Ich hatte nur ausgesprochen gute Erfahrungen. Es gibt für jedes Problem eine Ansprechperson und es wird einem immer freundlich und kompetent weiter geholfen. Meine Heimatuniversität hat laut einem unbedeutenden deutschen Hochschulranking die fünftbeste Hochschulverwaltung Deutschlands...wenn dem wirklich so wäre, müsste Unitec in diesem Bereich sämtliche Goldmedallien beim Olympia-Hochschulranking inne haben.


Freizeit

Eine atemberaubende Natur, eine riesige Anzahl an Outdoor-Möglichkeiten, freundliche Menschen...wem in Neuseeland ernsthaft langweilig wird, der macht definitiv etwas falsch! Es gibt so viele Möglichkeiten, dass es müßig wäre diese alle aufzuzählen. Auch über die Studentenschaft gibt es organisierte Ausflüge, die ich wärmstens empfehlen kann. Wer es sich leisten kann, dem empfehle ich einen mehrwöchigen Trip auf die Südinsel sowie einen Urlaub im Südpazifik. Einfach nur ein Traum!

Die Trinkfreudigen sowie die Raucher wird hingegen in den ersten Tagen ein möglicher Schock durchfahren. Eine Packung Zigaretten für 12 bis 13€ ist eine klare Ansage und feinstes neuseeländische Dünnbier kostet mal eben 5-6 € beim Weggehen. Verdursten muss jedoch keiner, da es z.B. in der Kneipe ums Eck etwas „humanere“, aber immer noch teure, Bierpreise gibt. Beim Weggehen in Clubs zahlt man selten Eintritt, was dazu führt, dass die Kiwis von einem Club in den nächsten gehen. Immer brav den Reisepass mitnehmen, damit einem der große Türsteher auch reinlässt.


Kosten

Wer eine Partneruniversität besucht und damit keine Studiengebühren zahlen muss...herzlichen Glückwunsch. Wer, wie ich, BAföG beantragt....mein herzliches Beileid.
Falls letzteres der Fall ist, möglichst früh beantragen! Minimum 6 Monate vorher beantragen! Eher schon 8-9 Monate, damit man sich viele Nerven spart. Bekommt man BAföG bewilligt, wird ein Großteil der Kosten gedeckt. (Studiengebühren, Flugkosten usw.)

Das Leben selbst ist in Auckland teurer als in Deutschland. Durch den Auslandsaufenthalt habe ich die deutschen Nahrungsmittelpreise zu schätzen gelernt.


Fazit

Wem es finanziell möglich ist nach Neuseeland zu gehen...unbedingt machen! Es waren unvergessliche 6 Monate an einer tollen Universität, in einem Land voller positiv verrückter, sowie einer atemberaubenden Natur wie es sie kein zweites Mal gibt. Nicht nur, weil es von jeher ein Lebenstraum war nach Neuseeland zu gehen, gebe ich diese Empfehlung aus, sondern auch, weil Unitec einem alles bietet, was man als Student benötigt.