13 Jan
Erfahrungsbericht von Thorsten F.

California State University East Bay


Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Liebe zukünftigen CSUEB-Studenten,
ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und habe das Fall-Quarter 2011 an der CSUEB verbracht.

Vorbereitung

Man sollte sich frühzeitig auf den geplanten Auslandsaufenthalt vorbereiten. Ich bin ca. ein Dreivierteljahr vor meinem Auslandsaufenthalt angefangen und habe mich für die „preisgünstigste“ Alternative entschieden: Die California State University, East Bay (CSUEB) in der San Francisco Bay Area. Diese Universität arbeitet im Trimestersystem.

Für die Bewerbung mussten 130$ an die CSUEB überwiesen werden. Nachdem ich meine Bewerbungsunterlagen fertiggestellt und an College-Contact übergeben hatte, bekam ich nach wenigen Wochen meine Zusage von der CSUEB. Dann habe ich meinen Visumsantrag gestellt und mich um einen Termin zum Visumsinterview beim amerikanischen Konsulat in Frankfurt gekümmert.
Neben dem Visumsantrag mit all seinen Gebühren (insgesamt ca. 250€) waren im Vorfeld noch viele weitere Angelegenheiten zu regeln. Darunter z.B. die Auslandskrankenversicherung (die unbedingt einen Ansprechpartner in den USA haben muss), der Hin- und Rückflug, sowie Impfungen, finanzielle Nachweise, Transcripts und der Sprachnachweis.

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Ich bin mit einem Kommilitonen eine Woche vor Trimesterbeginn von Düsseldorf über London nach San Francisco geflogen. Da man durch College-Contact über eine E-Mail-Liste schon früh Bekanntschaft mit anderen deutschen Auslandsstudenten gemacht hat und sich bei der Planung ausgetauscht hat, haben wir uns mit den anderen Studenten schon in einem Hostel in den ersten Tagen in San Francisco treffen können. So konnte man gemeinsam San Francisco erkunden und sich kennen lernen. Allgemein empfiehlt es sich zuvor erst einige Tage in San Francisco zu verbringen bevor man dann zur Universität aufbricht.


Campus

Die Universität liegt in Hayward, einer Stadt mit ca. 140.000 Einwohnern, die etwa 25 Meilen (30-40 Minuten) von San Francisco entfernt ist. An der CSUEB sind rund 14.000 Studenten eingeschrieben. Der Campus liegt oberhalb der Stadt in den Hayward Highlands, von wo aus man einen wundervollen Ausblick über die gesamte Bay hat.
Ich habe auf dem Campus im International House gewohnt. Man wohnte mit bis zu 8 internationalen Studenten (wobei es in diesem Trimester erstmals auch für amerikanische Studenten möglich war, im I-House zu wohnen) in einem Apartment. Ich hatte (leider) nicht das Vergnügen mit amerikanischen Studenten in einem Apartment zu wohnen, konnte aber interessante neue kulturelle Eindrücke von chinesischen und koreanischen Studenten erlangen. Das Apartment war sehr spartanisch eingerichtet. Es gab im Gemeinschaftsraum nur einen Kühlschrank und eine Mikrowelle. Alle weiteren Utensilien wie Bettdecke, Bettbezug, Kissen, Besteck, Teller und Becher musste man entweder mitbringen oder sich vor Ort kaufen.

Daneben gab für die Studenten, die auf dem Campus wohnten, einen Meal Plan. Mit meinem Meal Plan konnte ich in der Woche zwölfmal in die Mensa (Dining Commons) gehen. Dazu erhielt man 250 sogenannte Flex-$ als Guthaben, mit denen man in den Fastfood-Restaurants (Subway, Panda-Express, Raging Burrito, Einstein Bros. Bagels, Starbucks, Jamba Juice) auf dem Campus bezahlen und in einem kleinen Laden das Nötigste kaufen konnte. In den Dining Commons gab es ein All-you-can- eat-Buffet (täglich Pizza, Burger, Pommes, Salatbuffet, Sandwich-Station, Obst- und Joghurtbuffet), das einen zu Studienbeginn ins Staunen versetzte. Mit der Zeit war man jedoch froh mal ein wenig Abwechslung vom täglichen Essen zu bekommen und ging daher öfter außerhalb oder woanders auf dem Campus essen.
Auch sportliche Aktivitäten kamen nicht zu kurz. Der Campus besitzt beispielsweise Tennisplätze, Baseball- und Basketballfelder und ein Schwimmbad. Außerdem gibt es direkt gegenüber dem I-House ein großes Fitnesscenter (Recreation & Wellness Center), in dem man sich für eine Gebühr von 85$ anmelden kann.


Studieninhalte und Betreuung

Die CSUEB bieten ein großes Spektrum an Studiengängen an. Das Studentenvisum gibt vor, 12 sogenannte Units zu erreichen, dies entspricht in der Regel 3 Kursen. Möchte man weitere Kurse belegen, ist eine weitere Gebühr zu zahlen. Ich habe folgende Kurse besucht: Engineering Economy, Principles of Microeconomics und E-Business Supply Chain Management.
Im Gegensatz zu meiner Hochschule sind an der CSUEB in den Kursen Midterms und ein Final Exams zu schreiben. Die Endnote setzt sich dazu aus den einzelnen Exams, sowie aus wöchentlichen Hausaufgaben (die entweder schriftlich oder über ein Online-Portal einzureichen sind) oder auch der Beteiligung in den Kursen zusammen. Dieses System erinnert einen sehr stark an das deutsche Schulsystem. Es fällt einem dadurch jedoch leichter, sich auf die Exams vorzubereiten. So hat man zwar einen höheren Aufwand während des Trimesters, doch mit ein wenig Fleiß kann man sich leicht gute Noten erarbeiten.

Beim Einschreiben in die Kurse ist viel Geduld und Ausdauer gefragt. Da die amerikanischen Studenten schon zwei Wochen zuvor ihre Wunschkurse wählen können, kann es vorkommen, dass einige Kurse schon geschlossen sind oder lange Wartezeiten haben. Daher muss man sich an die Professoren wenden, um einen sogenannten Permission Code zu bekommen, den man nach etwa zwei Wochen in einem Portal eingeben darf, um sich endgültig in den gewünschten Kurs eintragen zu können.
Die Betreuung der ausländischen Studenten durch das Office des American Language Programs (ALP) ist nicht unbedingt hervorzuheben. Da das ALP selbst asiatisch geführt wird, hatten es die vielen asiatischen Studenten nach meinem Empfinden durchaus leichter Informationen zu bekommen. Sie konnten z.B. auch eine eigene Informationsveranstaltung zu Beginn besuchen. Im ALP-Office konnte man täglich beobachten, wie Aufgaben vom einen ins andere Büro delegiert wurden, obwohl der Eine vom Anderen nicht wusste was er zurzeit macht oder wo er ist.

Zur Betreuung im Wohnheim lässt sich sagen, dass es für jede Etage einen verantwortlichen amerikanischen Studenten (Resident Assistant [RA]) gab, der in jeder Situation um Rat gefragt werden konnte. Die RA’s waren sozusagen die Aufpasser im I-House. Wenn jemand etwas „verbrochen“ hatte, mussten sie ihren Pflichten nachkommen. Das kam einem dann zum Teil wie im Kindergarten vor.


Verkehrsmittel

Das öffentliche Verkehrssystem der Bay Area gehört zu den Besten in den gesamten USA. Beinahe jede Stadt in der Bay Area ist mit der BART (Bay Area Rapid Transit) zu erreichen. Mit der BART ist man in gut einer halben Stunde für 5$ in San Francisco. Dazu gibt es in San Francisco mit Bus, U- und Straßenbahn ein ebenfalls gutes Nahverkehrssystem. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf den Public Transport verlassen!
Die CSUEB bietet in der Woche ein kostenloses Shuttle an, das zwischen dem Campus und der Hayward-BART-Station alle 30-45 Minuten pendelt. Da das Shuttle jedoch sehr unregelmäßig fährt, empfiehlt es sich den Bus zu nehmen. Für Studenten gibt es in aller Regel keine Ermäßigungen bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Trotzdem ist nach meiner persönlichen Erfahrung weitaus günstiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren (für ein Taxi nach San Francisco zahlt man schon mal 80-110$).
Um die Umgebung und Kalifornien kennen zu lernen, muss man sich ein Auto mieten. Das Problem dabei liegt allerdings in der sogenannten Under-Age-Fee (pro Tag ca. 25$), die man bezahlen muss, wenn man unter 25 Jahre alt ist. Es gibt wiederum auch kleinere Anbieter, die keine solche Gebühr verlangen. Zu empfehlen ist hier supercheapcar.com. Nach einem interessanten Tag mit dem Auto lohnt es sich in jedem Fall abends noch bei Walmart vorbeizufahren, um günstige Besorgungen zu machen.


Ausflüge

Natürlich habe ich auch viele schöne Trips durch Kalifornien gemacht. Nachdem das Trimester zu Ende war, habe ich den Highway #1 auf einem Roadtrip mit Zwischenstopps in Monterrey, Los Angeles (Hollywood, Santa Monica, Venice Beach) und San Diego entdeckt. Unweit von San Francisco gibt es zahlreiche Nationalparks, die man entdecken kann. Beispielsweise habe ich mit anderen College-Contact-Studenten unvergessliche Wochenenden in einem Haus im Yosemite National Park oder am Lake Tahoe verbracht. Wer das Fliegen bevorzugt, kann beispielsweise bei Spirit Airlines günstige Flüge nach Las Vegas buchen. Diese Stadt sollte unbedingt einmal besucht werden, wenn man in der Bay Area studiert.
Außerdem kann man in Silicon Valley verschiedenste Unternehmen besuchen. Auch wenn dort keine Touren angeboten werden, gehört ein Besuch von Unternehmen wie Apple, Google und Facebook einfach zur To-do-Liste in der Bay Area. Vom ALP werden auch verschiedene Ausflüge angeboten wie z.B. eine Weintastingtour nach Napa Valley, ein Ausflug in den Freizeitpark Great Amerika sowie zum größte Outlet-Center Kaliforniens nach Gilroy.


Fazit

Das Auslandstrimester an der California State University, East Bay war eine unbeschreiblich schöne Zeit und hat mich um zahllose Erfahrungen bereichert. Ich habe meine Englischkenntnisse verbessert und das Leben an einer amerikanischen Universität kennen gelernt. Es ist etwas ganz anderes im Gegensatz zu Deutschland! Ich habe viele nette Leute und den American Lifestyle kennen gelernt. Darüber hinaus habe ich viele verschiedene Kulturen kennen gelernt, viele Partys gemacht und zahlreiche neue ingenieurswissenschaftliche Erfahrungen gemacht.
San Francisco ist eine schöne Stadt, die sehr viel zu bieten hat. Ich möchte die Zeit an der CSUEB nicht missen und kann jedem empfehlen, den Schritt ins Ausland zu wagen!