6 Aug
Erfahrungsbericht von Thanh-Mai L.

Sheffield Hallam University


Stadt: Sheffield
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 05/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

There was a time I couldn't see myself growing older, but then I went for a walk …. when I came back I was so much taller

Alles began an einem normalen September Tag. Koffer packen, ab in den Flieger, Summerrain in my face, like snowflakes falling from space. It was so beautiful and then I pass the mountains..off to the island.

Naja, ganz so einfach war das ganze dann doch nicht. Vorbereitungen, Bewerbungen, Formalitäten, Bürokram, aber alles nur halb so schlimm, da die Motivation, Vorfreude und Spannung noch doppelt so groß war. Noch relativ spät habe ich mich für ein Auslandssemester entschieden. Da es an meiner deutschen Uni keine Austauschplätze nach England gab, musste ich mich selbstständig darum kümmern und bin durch Zufall auf die Seite college-contact.com gestoßen. Bewerbungsbogen ausfüllen, Lebenslauf, Abizeugnis (in englisch und beglaubigen lassen), Motivationsschreiben, Notenauszug von der Uni, Englischnachweis (gegebenenfalls Toefl Test) und ab zur Post. Von da an stand ich in regelmäßigen Kontakt mit college-contact, da sie mich tatkräftig bei meiner Bewerbung unterstützt haben und mich immer über das neuste informiert haben sowie Unklarheiten bereinigt haben.

Relativ schnell bekam ich dann meine Zusage für die Business School der Sheffield Hallam und musste mich dann anschließend mit der Kurswahl beschäftigen. Man darf im ganzen Jahr 6 Module besuchen, pro Modul gibt es 10 ECTS. Generell gehen die Module halbjährig, sodass man pro Semester 3 Module besuchen muss. Es gibt aber auch Ausnahmen, in denen die Module ein ganzes Jahr lang gehen. Im letzteren Fall wird hier erst im 2. Semester die Prüfung geschrieben.

Die Sheffield Business School hat ein relativ großes Angebot an Modulen. Wir Austauschstudenten haben den Vorteil, dass wir grundsätzlich alle Kurse, die angeboten werden besuchen dürfen, das heisst sowohl die Module aus dem 1.Jahr bis zum 3.Jahr, insgesamt eine Auswahl aus über 100 Modulen. Desweiteren besteht die Möglichkeit Englischkurse zu besuchen (English for academic purpose und British Life and Culture) bei denen man ebenfalls je 10 ECTS erhalten kann. Generell zu der Modulauswahl kann ich nur empfehlen, das im Voraus mit der deutschen Uni abzuklären und sich beraten lassen, falls man die Module angerechnet bekommt haben will. Umentscheidungen während dem Semester (sei es auch zu Beginn des 2. Semesters) werden sehr ungern gesehen und in manchen Fällen auch gar nicht mehr erlaubt. Sobald man das Learning Agreement unterschrieben hat, ist man verpflichtet die Kurse zu besuchen.

Auf Anwesenheitspflicht wird hier auch geachtet, was für manche am Anfang vielleicht noch nervig war, aber sobald man in das „englische Lernklima“ kommt, merkt man, dass sie Professoren hier eigentlich recht locker und lustig sind. Schulatmosphäre, Duzen, Übungsblätter, Diskussionen, Gruppenarbeit, beherrschen den Uni-Alltag, aber auch manch ein Professor lässt gern mit sich über Fußball, Musik, Einkaufen, letztes Wochenende „quatschen“. Des öfteren kommt es schon mal vor, dass man seinen Professor beim „Pub Crawl“ wiedersieht oder mittags mit freundlichem Lächeln und einem Small-Talk in der Mensa begrüßt wird. Ein Volk von hilfreichen Professoren stehen dir Rat und Tat zur Seite. Wenn es um inhaltliche Schwierigkeiten geht, kann man auch gerne einen Termin ausmachen, und die Professoren erklären dir auch gerne nochmal was sie in den Assignments hören wollen, worauf du achten musst und wie du dich verbessern kannst. Prinzipiell: Auf die Bedüfrnisse der Studenten abgestimmt, was man an deutschen Unis auch nicht immer hat. Ein Pluspunkt in England zu studieren: Die gute Betreuung!

I went coast to coast and from star to star...that's how you learn just who you are.

Nach der Zusage ging es dann auf Wohnungssuche: accommodationforstudents.com oder auch gumtree.com sind 2 zu empfehlende Internetadressen bei der man durchstöbern kann. Und wer sich nicht auf Wohnungssuche begeben will, der kann auch gleich vorab sich für ein Studentenwohnheim (student accomodation) bewerben. Bewerbungen hierfür werden in der Regel mit der Zusage zugeschickt. Allerdings muss ich sagen, dass die Studentenwohnheime etwas teurer sind als im Private sector. Dafür gewinnt man so am schnellsten den Kontakt zu englischen Mitstudenten. Hierbei zu beachten: Meistens First Year Student, das heisst um die 17 bis 18 Jahre alt. Party, Feiern, Chaos vorprogrammiert. Wer es also lieber ruhiger mag, dem rate ich davon ab.

Vor Beginn des Semesters bietet die Uni das sogenannte „House Hunting“ an, soll heißen, mit dem Privatbus werden ein paar Wohnheime, Häuser, 1 Zimmer Appartements gezeigt. Man kann sich direkt vor Ort ein Bild machen und entscheiden, wie man wohnen will. Ich selber habe beim House-Hunting mitgemacht und kann es nur empfehlen, da man auch während dem House Hunting viele ausländische Studenten kennenlernt. Es ist nicht ungewöhnlich am Ende des Tages mit 3,4 neu Kennengelernten ein Haus zu teilen. Englische Studenten wohnen, wie bereits erwähnt, in Student accomocation (first year) oder teilen sich zu mehreren Leuten ein Haus. Selten kommt es vor, dass „Ausländer“ mit Engländern zusammen leben, da die Engländer sich meistens vorab mit 3,4 Leuten zusammenschließen um gemeinsam auf Wohnungssuche zu gehen. Egal, wie ihr euch entscheidet, von der Uni werded ihr bestens betreut und ihr braucht keine Angst zu haben, falls ihr am ersten Tag nichts findet, auf der Straße unter der Brücke schlafen zu müssen ;-)

Die ersten Wochen in England waren für mich die Orientation weeks, ein von der Uni organisiertes Programm, beinhaltend: allgemeine Infos (Krankenversicherung, Bank account...etc), Kneipentour, Night Life, Studentendisco, Kinobesuche, Ausflüge (Chatsworth House...), fast wie Urlaub und man lernt dabei sooo viele Leute gleichzeitig kennen, die das gleiche Abenteuer mit dir für ein Jahr teilen. Doch nicht nur in den ersten Wochen bietet die Uni ein abwechslungsreiches Programm. English conversation Club, Language Exchange sind 2 zu erwähnende wöchentliche meetings, in denen man zum einen die englische Sprache verbessern kann und vor allem viele nette Menschen aus aller Welt trifft. Auch außerhalb der Uni werden Trips nach Wales, Edingburgh, Dublin ….und und und angeboten. Ich selber habe beim Wales Trip mitgemacht und kann es nur sehr empfehlen.

Für unitechnische Fragen oder Probleme (Kurswahl, Notenauszug...)steht vor Ort ein Exchange Koordinator zur Verfügung, die einerseits für die Erstellung des Stundenplans in den ersten Wochen zuständig ist und auch im ganzen Jahr dir mit Rat und Tat zur Seite steht.

FAZIT: Das Austauschjahr an der Sheffield Business School war für mich einer der eindrucksvollsten Jahre in meiner Unilaufbahn. Nicht nur unitechnisch und sprachlich habe ich mich weitergebildet, sondern auch viel fürs Leben gelernt, viele schöne Erinnerungen gehabt, Eindrücke und Erfahrungen mitgenommen, die mich ab jetzt durch mein ganzes Leben begleiten werden. Für jeden lebensfreudigen, abenteuerlustigen Menschen oder auch nur für die, die sich gerne mal aus einem anderen Blickwinkel, aus einer anderen Umgebung betrachten möchten, dem empfehle ich auf jedenfall so ein Auslandssemester zu machen. Es ist eine unbeschreiblich schöne Zeit im Leben und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen konnte. Sollte ich die Gelegenheit nochmal haben, dann würde ich auf jedenfall nochmal mithilfe von college-contact Auslandserfahrungen sammeln.

Bei weiteren Fragen, stehe ich dir gerne zur Verfügung.