13 Jun
Erfahrungsbericht von Tabea G.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 11/2012 bis 03/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Organisation im Vorfeld

Die Organisation war super easy. Zunächst wussten wir überhaupt garnicht wie wir ein Auslandssemester angehen sollten. Deswegen haben wir völig ziellos im Internet gesurft und sind auf College Contact gestoßen. Ab da war alles ganz leicht und lief wie geschmiert. College Contact übernahm die komplette Korrespondenz mit der thailändischen Uni und hat uns gesagt welche Unterlagen wir benötigten. Nachdem wir diese zusammengesucht und eingereicht hatten, hieß es warten. Nach nicht allzu langer Zeit bekamen wir den Bescheid, dass wir angenommen waren.
Daraufhin war dann doch noch ein wenig Eigenleistung zu erbringen. Als nächstes musste der Flug gebucht und das Visum beantragt werden. Wenn man rechtzeitig bucht, bekommt man sogar recht günstige Flüge. Das Visum haben wir direkt bei der Botschaft in Berlin beantragt. Das lief auch alles völlig reibungslos ab. Bei Fragen, wie bestimmte Lücken des Antrages auszufüllen sind, haben wir einfach der Botschaft eine Email geschrieben und auch immer sehr zügig eine Antwort bekommen. Nach circa. 3 Wochen erhielten wir unseren Reisepass mit einem „non-immigrand ed visum“ zurück. Wichtig ist, dass man „Multiple Entry“ wählt, damit man nach 90 Tagen ausreisen und sein Visum verlängern kann.
Anschließend mussten wir noch einen Arzt aufsuchen, damit dieser uns alle wichtigen Impfungen verpasst und eine kleine Reiseapotheke zusammenstellt.
Im letzten Schritt habe ich noch eine Auslandskrankenversicherung (Der ADAC ist sehr zu empehlen) abgeschlossen, eine Kreditkarte beantragt und ein Hotel für die ersten Nächte gebucht. In direkter Nähe zur Ramkhamhaeng University gibt es das „Interplace“ oder auch das „All Seasons“. Ich habe in beiden gewohnt und kann beide empfehlen. Wer nicht direkt den Schock eines warmen Frühstücksbuffets erleben möchte, sollte vielleicht das „All Seasons“ wählen. Dort gibt es auch Pfannkuchen, Brot, Müsli, Joghurt, Obst und Blätterteiggebäck zum Frühstück!

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Also die ersten paar Nächte sind wir in unserem Hotel geblieben, haben uns einen Überblick verschafft und sind dann auf Appartementsuche gegangen. Das ist eigentlich ganz einfach. Man geht durch die Straßen und fragt bei den Appartementhäusern, die ganz leicht zu erkennen sind. Die meisten Appartements sind mit einem Bett, einem Schrank und einem Schreibtisch (mindestens) ausgestattet. In vielen kann man auch noch einen Fernseher und einen Kühlschrank bekommen. Internet wird extra gezahlt, hat bei uns in der JS Residence (hinterm Bangkok at home) aber problemlos funktioniert. Dafür hatten wir allerdings ab und zu Besuch von Kakerlaken. Das war nicht so schön. Inzwischen sollen die aber wohl weg sein...
Als wir zum Schluss für 3 Monate gereist sind, konnten wir dort sogar noch ein paar unserer Sachen im Abstellraum unterbringen ohne zahlen zu müssen. Der Manager sprach wirklich gutes Englisch, während die Houskeeperin und Wachtmänner nicht ein Wort verstanden. Aber mit Händen, Füßen und einem Thailernbuch für Kinder sind wir gut zurecht gekommen.


Universität

Das Universitätsgelände ist recht groß und somit war das IIS Gebäude garnicht so leicht zu finden. Aber es ist ausgeschildert. Allerdings macht man einen ziemlichen Umweg, wenn man den Schildern folgt, aber mit der Zeit findet man auch den kürzesten Weg. Dieser hängt natürlich auch immer davon ab, auf welcher Seite der Universität man wohnt.
Die Organisation der Uni ist ein Graus. Man muss sich in Gedult üben und damit rechnen, dass man erst kurz vor Studienbeginn seine Kurse wählen und sich einschreiben kann. Wir haben den Fehler gemacht und sind in Bangkok geblieben, während wir gewartet haben. Nutzt die Zeit lieber und reist vor Beginn des Studiums schon ein wenig. Wenn ihr im November z.B. anfangt, reicht es völlig, wenn ihr in der letzten Oktoberwoche zur Uni geht.
Die Kurse sind als Blockveranstaltungen angesetzt. Man hat also pro Monat 1-3 Kurse. Bei drei Kursen hat man dann allerdings auch 6 Tage die Woche Uni. Meist von 9-17 Uhr. In den meisten Kursen herrscht Anwesenheitspflicht. Aber die Klausuren sind oftmals Multiple Choice Klausuren und/oder Open Book Klausuren. Also ums Bestehen, muss man sich eigentlich keine Gedanken machen. Ab und zu muss man in einer Veranstaltung noch Gruppenarbeiten absolvieren oder eine Präsentation halten. Aber auch das ist längst nicht so aufwendig und reglementiert wie bei uns in Deutschland.
Wenn man alle Kurse abgeschlossen hat, beantragt man im Office sein „Transcript of Records“. Dieses kann man entweder abholen, sobald alle Noten vorliegen oder es wird einem zugeschickt per email oder Post, wenn man nicht mehr dazu kommt es abzuholen. Zwischenzeitlich können die Noten auch schon eingesehen werden, falls sie bereits feststehen.
Sollte in er Notenliste plötzlich ein „I“ stehen, brecht nicht in Panik aus. Wahrscheinlich hat die Uni nur die Kopie eures Zahlungsbelegs zwischenzeitlich verlegt und korrigiert das sofort, wenn ihr das Original vorlegt. Dieses solltet ihr auf keinen Fal verlieren und am besten einfach eins-zweimal kopieren. Nur für alle Fälle.


Leben und Freizeit

Bangkok ist eine riesen große Stadt mit unzähligen Möglichkeiten. Wenn man mal einen ganzen Tag Zeit hat, z.B. am Wochenende sollte man auf jeden Fall eine Sight Seeing Tour machen. Typische Touristenziele sind der Königspalast, Wat Arun, Wat Pho mit dem riesigen goldenen Buddha und der goldene Berg mit seinen vielen Glocken auf dem Weg hinauf. Auch der Teakpalast und die Throne Hall sind einen Besuch wert. Natürlich darf auch der Abstecher in die Khao San Road nicht fehlen. Dort trefft ihr auf Backpacker aus aller Welt. Lasst euch nur nicht von Tuk Tuk Fahrern bequatschen und von einem Reisebüro, zum Schneider und von dort aus zum Juwelier fahren, obwohl ihr eigentlich nur drei Straßen weiter irgendetwas machen wolltet. In der Khao San Road kann man durchaus auch mal einen Abend verbringen und gutes westliches Essen genießen und von Kneipe zu Kneipe ziehen. In vielen wird Live Musik gemacht. Zum Teil wird sogar internationale Musik gespielt.
Wer gern shoppen möchte, sollte sich auf jeden Fall das Terminal 21 anschauen. Jede Etage ist gestalterisch einem Land nachempfunden und es gibt unzählige kleine individuelle Läden anstelle großer Markengeschäfte. Wer dennoch Markenprodukte kaufen möchte, sollte in die MBK Mall oder das Siam Center fahren. Dort gibt es eigentlich alles zu kaufen. Auch gibt es einen Chatuchak Weekend Market. Dort bekommt man wieder viele Souveniers, gefälschte Markenkleidung und eigentlich auch sonst alles. Mir persönlich war es dort einfach zu voll und unübersichtlich. Aber gesehen haben, wollte ich den dennoch.
Besonders gut gefallen, hat mir noch das Aquarium unten im Siam Paragon – also eigentlich mitten in Bangkok gibt es ein rieeesiges Aquarium mit Rochen, Haien, Seesternen und allem anderen Seegetier.
Wer abends gern weg geht, wird in einer Stadt wie Bangkok natürlich immer Gelegenheit dazu haben. Es gibt diverse Nachtlokale. Besonders bekannt ist Sukhumvit Soi 11 mit diversen Clubs oder auch RCA mit dem Route 66. Insgesamt geht es in Thailand allerdings früher los, da die meisten Läden bereits um 2 oder 3 wieder schließen müssen. Anschließend gibt es aber meist in den Kellern von Hotels noch Clubs, die geöffnet haben. Das Klientel ist dann allerdings ein ganz anderes. Ich würde euch raten immer in größeren Gruppen loszuziehen und auf alle aufzupassen. Keiner sollte allein nach Hause kommen müssen.

Soviel erstmal zu Bangkok


Reisen, Land und Leute

Viel interessanter als Bangkok ist es natürlich zu reisen, alles mögliche zu erleben und zu unternehmen und Land und Leute kennen zu lernen.
Wir haben uns so ziemlich alles angeschaut, was es in Thailand zu sehen gibt. Im Norden ist Chiang Mai mit seinem Backpackerviertel eine ganz schöne Stadt, in der man durchaus mal ein paar Tage verbringen kann. Ich würde zu einem Wochenende raten, da es dort abends Walking Streets gibt, auf denen man gut Souveniers für die daheim Gebliebenen kaufen kann und natürlich leckeres thailändisches Essen. Auch ist Chiang Mai ein guter Startpunkt, um diverse Aktivitäten zu machen. Über viele Gästehäuser kann man so ziemlich alles buchen: Hochseilgarten (aber extremer als in Deutschland), Dschungeltour, Elefantenreiten, Kajak- bzw. Kanutour, Kochkurs, Massagekurs, Radtour, Mountainbiking, und und und. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos. Von Chiang Mai aus kann man noch gut in eine ganz kleine Stadt namens Pai fahren. Dort gibt es eigentlich nichts außer Backpacker. Man genießt die Ruhe und Einfachheit des Lebens.
Zwischen Bangkok und Chiang Mai gibt es noch Sukhothai. Die Ruinen dort sind wie jene in Ayutthaya einen Besuch wert.
Der Süden Thailands ist natürlich insbesondere wegen des Meeres reizvoll...Es gibt wunderschöne Inseln und Strände. Wir haben recht viel Zeit auf Koh Thao verbracht und dort unter anderem einen Tauchkurs gemacht. Das war wunderschön und eins der schönsten Erlebnisse meines Thailand Aufenthaltes. Auf Koh Thao lässt es sich abends auch gut feiern. Denn auch hier gibt es überwiegend Touristen.
Ich würde jedem Raten eine gewisse Zeit nicht in einem Guesthouse, sondern in einem Homestay zu verbringen. Dort lebt man mit der Familie zusammen und kann z.b. gemeinsam kochen. Man lernt die Menschen nochmal von einer ganz anderen Seite kennen.
Es gibt auch jede Menge Yoga Retreats in Thailand. So z.B. auf Koh Phangan.
Wer die Abgeschiedenheit und Einsamkeit sucht, dem empfehle ich Koh Phayam oder Koh Chang an der Westküste. Diese Inseln haben nichtmal ganztägig Strom. Ich fand, es war mal eine ganz interessante Erfahrung. Koh Kood ist eine kleine Insel im Osten nahe der Grenze. Dort ist auch nicht viel los, aber sie ist wunderschön!


Fazit

Ich würde jedem, der die Möglicihkeit hat, ein Auslandssemester in Thailand zu absolvieren dazu raten. Auch wenn man das ein oder andere Mal vor Schwierigkeiten steht, lässt sich doch alles regeln. Es war auf jeden Fall eine der schönsten Zeiten meines Lebens und ich könnte noch so vieles mehr schreiben. Die Möglichkeiten, die man in Thailand hat, bekommt man sonst nirgens. Das Land ist wunderschön und man kann so vieles unternehmen und erleben. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!