25 Jan
Erfahrungsbericht von Sonja B.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 06/2010 bis 06/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Studienniveau/Uni:

Bevor man sich zu einem Studium in Thailand entschliesst, sollte man sich erst einmal klar sein, welche Ziele man verfolgt. Geht es einem um eine hohe Studienqualitaet, dann wuerde ich das Studium an der Ramkhamhaeng Universitaet nicht empfehlen. Moechte man ein Jahr „Auszeit“ nehmen, viel reisen, andere Kulturen kennenlernen und den Abschluss auf einfache Art und Weise erhalten, dann ist man hier schon eher richtig.

Sehr positiv fand ich, dass im Gegensatz zur Nachbaruniveritaet beispielsweise (ABAC), die Dozenten international sind (Europa, Amerika etc.) und sich meist nur zur Unterrichtung der Kurse fuer eine kurze Zeit nach Thailand „einfliegen“. Daher sind sie sehr gut verstaendlich und sprechen gutes Englisch.
Einige Dozenten waren auch wirklich gut und man konnte viel lernen, bei den letzten Kursen habe ich mich allerdings manchmal gefragt, wofuer ich ueberhaupt Studiengebuehren bezahle. Man bekommt teilweise den Eindruck, dass momentan kein Dozent fuer die Unterrichtung verfuegbar ist und die Uni aus Kostengruenden wahllos Dozenten einfliegt, bei denen ich mir ueber den tatsaechlichen Studienabschluss nicht sicher bin. So liegt auch bei einigen Dozenten das Hauptinteresse daran, hier eine gute Zeit zu verbringen und das wirkt sich negativ auf den Unterricht aus. Ich wuerde mir fuer meinen Teil wuenschen, dass die Universitaet bei ihrer Auswahl etwas sorgsamer vorgeht, wenn ein sie einen bestimmten Qualitaetsstandard halten moechte.
Und dies gilt nicht nur fuer die Wahl der Dozenten, sondern auch der Studenten. Die Ramkhamhaeng Universitaet hat keine Studienvoraussetzung ausser einem Bachelor Abschluss. So muss man weder einen Gmat oder Ielts (Toefl)-Test, noch Berufserfahrungen vorweisen.
Einige der Studenten (Thai und Chinesisch) sind sehr schwach bezueglich ihrer Englischkenntnisse und das Studium macht dort meiner Meinung sehr wenig Sinn. Jeder, der sich fuer ein Studium hier entscheidet, wird es spaetestens bei den Gruppenarbeiten hier erfahren, da bekommt das Wort „Gruppenarbeit“ einen ganz neuen Sinn ;-)
Auch die fehlende Berufserfahrung macht sich bemerkbar und die juengsten Studenten haben ein Alter von 21 Jahren, was meiner Meinung nach fuer einen MBA zu jung ist.

Noch ein Verbesserungswunsch, bevor ich mich den positiven Dingen widme, die natuerlich auch nicht zu vergessen sind. Ich wuerde mir weiterhin eine bessere Organasation seitens der Uni bezueglich der Kursverteilung und eine zuverlaessige Planung wuenschen. So besteht der MBA Studiengang aus 13 Kursen. Ich habe mein Studium Ende Juni begonnen und Anfang Oktober (vor Beginn der Semesterferien) bereits 9 Kurse abgeschlossen. Die ersten Monate waren also recht stressig und statt 2 Kursen (sprich 4 Tagen) die Woche hatten wir teilweise 3 Kurse parallel. Dabei wurde ein Kurs noch dazu von 4 auf 3 Wochen gekuerzt und fand daher 3x die woche statt, sprich 6-7 Tage Unterricht die Woche. Ein sinnvolles Arbeiten war kaum moeglich, da fuer jeden Kurs Praesentationen und Term Papers vorbereitet werden mussten und meist sowohl ein Midterm- als auch ein Final Exam stattfand. Zu diesem Zeitpunkt haette ich mir mehr Vorbereitungszeit gewuenscht.
Das komplette 2. Semester haben wir nur noch max. 2 Tage die Woche Uni (Samstag und Sonntag), und sitzen quasi mit den Studenten des 2-Jahres-Programms in der Klasse (sprich 90 statt 10 Studenten).
Das Thema zu unserer Independent Studies (Masterarbeit) wird normalerweise beim 1-Jahresprogramm am Ende des 1.Semsters mit dem zustaendigen Dozenten in einem Wochenendkurs besprochen, bei uns ist dieser Termin irgendwie uebersehen worden (da wir so wenige Studenten waren?!) und nach woechentlicher Nachfrage in der Office wurde nun endlich ein Dozent fuer uns gefunden, der allerdings nicht vor Ort ist. Ich haette mir etwas mehr Vorbereitungszeit gewuenscht,da in 3 Monaten bereits unser letzter Kurs stattfindet, freu mich aber, dass doch noch alles „funktioniert“ und uns ein sehr guter Dozent zugeteilt wird :-).

So, und bevor hier ein zu negativer Eindruck entsteht, nun zu den positiven Dingen. Sehr gut an der Ramkhamhaeng Universitaet finde ich den flexiblen Studienbeginn, man kann quasi mit jedem Kurs anfangen und dies habe ich bis jetzt an keiner anderen Uni gesehen. Auch gibt es nicht allzuviele weitere Unis die den MBA in einem 1-Jahres-Programm anbieten (vorsicht, dies gilt nur fuer den General MBA, man kann sich dabei NICHT spezialisieren). Die Studiengebuehren sind natuerlich im Vergleich zu Deutschland extrem guenstig und man kann fuer den Betrag, den man in Deustchland allein fuer die Studiengebuehren zahlt, eigentlich studieren UND gut leben.
In der Klasse und mit den Kollegen habe ich mich sehr wohl gefuehlt und wir haben auch viel zusammen in Bangkok oder auch in Thailand allgemein unternommen. Auch werden von der Uni bzw. dem Klassensprecher oder anderen Studenten Trips organisiert, was ich sehr positiv finde. Am Ende des Kurses geht man oft zusammen essen und dann meist zum Karaoke oder/und Bowling, was bei den Thais seeeehr beliebt ist :-).

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Trotz dem typischen Bangkok Geruch und teils viel Muell auf den Strassen, liebe ich diese Stadt. Es ist immer was los, auch nachts sitzen die Leute auf der Strasse, es wird alles geboten von Bars, Clubs, Strassenmaerkten, shopping, Sightseeing etc. was das Herz begehrt und Bangkok ist der perfekte Ausgangsunkt fuer diverses Ausfluege/Reisen. Mit airasia kommt man guenstig in alle Nachbarlaender (Indien, Vietnam, Hong Kong, Indonesien etc, und mittlerweile sogar nach London) und auch mit dem Nachtbus ist man schnell und guenstig im Sueden oder Norden des Landes. Wird es einem zu viel in Bangkok und man moechte mal raus, ist man mit dem Bus schnell in Hua Hin oder Pattaya bzw. Ko Larn, um sich einen Tag am Strand zu entspannen.
Die Lebenskosten sind im Vergleich zu Deutschland unsagbar guenstig und auch ueber die Wohnungssuche sollte man sich im Voraus keine Gedanken machen. Ich kam hier den ersten Tag mit meinem Backpack in die Uni und thailaendische Kollegen waren sehr hilfreich und haben mich zu einem Condo gefahren, und nach einer halben Stunde hatte ich eine schoene, saubere Wohnung in Uni Naehe, mit Pool und Gym fuer nur 4300 baht (ca 100 Euro). Auch das Essen kann man, besonders in der Uni Mensa oder an den umliegenden Strassenstaenden, sehr guenstig bekommen und die Curries in Thailand sind einfach der Wahnsinn... Fuer Vegetarier koennte es allerdings etwas schwierig und einseitig werden. Besonders da es sehr schwierig ist, seine „Essenswuensche“ klar zu machen (die meisten Thais sprechen sehr schlecht oder gar kein Englisch und warum jemand kein Fleisch oder Fisch ist, scheint fuer viele unbegreifbar zu sein ;-)).

Ein Thaikurs macht wahrscheinlich Sinn, wobei ich keinen Kurs belegt habe, da im ersten Semester keine Zeit blieb und nun das Studium auch fast beendet ist (auch ist die Sprache wirklich schwierig fuer Europaer).


Fazit:

Fuer mich persoenlich hat sich das Studium gelohnt, wenn auch nicht jeder Kurs perfekt war, habe ich doch etwas „mitgenommen“, vor allem Lebenserfahrungen, und das ist ja viel wichtiger :-). Und Asien ist nunmal eine andere Kutur und macht sich im Lebenslauf fuer viele Chefs sicherlich besser als ein 0815 Studium in Deutschland , Amerika oder Australien.