7 Jan
Erfahrungsbericht von Simon K.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ankunft und Eingewöhnungsphase

Am Besten kommt man meiner Meinung nach irgendwoanders an, wenn man ohne Erwartung an die Sache herangeht oder sich gedanklich schon mal auf das Schlimmste gefasst macht.

In diesem Falle kann ich sagen, dass sich keine dieser Erwartungen oder Befürchtungen bewahrheitet haben.

Nun aber erstmal von Beginn an: Um mit der Zeitumstellung von minus neun Stunden besser klarzukommen, habe ich einen Flug vier Tage vor Quarterbeginn nach San Francisco genommen und so zusätzich diese ersten Tage genutzt, um die Stadt ein wenig zu erkunden.

Vom Flughafen aus kann man problemlos und deutlich kostengünstiger als mit einem Taxi mit der BART, einer Art U-Bahn und dem öffentlichen Nahverkehrsmittel in der Bay-Area, nach Downtown San Francisco gelangen. Dort angekommen habe ich mir ein Hotel in der Nähe des Union Square gesucht, von wo aus man sehr zentral gelegen alle weiteren Punkte in der Stadt bestens erreichen kann. Dies kann ich jedem sehr empfehlen, da man sich schon mal orientieren kann und nachher bei diversen Ausflügen schon etwas mehr in das Stadtleben eintauchen kann.

Zu San Francisco kann ich noch sagen, dass es eine wahnsinnig interessante und beeindruckende Stadt ist, die so viele Unterschiede ineinander vereint und sich ein Besuch zu jeder Zeit auszahlt, ganz egal was man macht. Besonders empfehlen kann ich Union Square, den Port of San Francisco und Fisherman´s Wharf, Hyde Street und Lombard Street, Haight Street, China Town, Little Italy und natürlich die Golden Gate Bridge. Von Downtown San Francisco und der Powell Street gelangt man dann auch ohne Probleme erneut mit einer der BART-Linien nach Hayward. Erreicht man die Station während des Tages gelangt mit dem Bus Nummer 60 völlig problemlos auf den Campus und eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem International House.

Dort angekommen bin ich absolut freundlich begrüßt worden. Die Leitung des International House ist unter Sheryl Tan in sehr guten Händen: Die Organisation ist meist unproblematisch und Anliegen werden sehr gewissenhaft und schnell bearbeitet, wenn möglich. Einer der Mitarbeiter, alles ebenfalls internationale Studenten, besprach umgehend alle wichtigen Punkte meiner Ankunft mit mir, zeigte mir mein Zimmer in einer der Wohneinheiten und war darüber hinaus auch im ganzen Quarter immer wieder ein netter Ansprechpartner und nicht nur einmal für einen Plausch zu haben.

Ich selbst bin einen Tag eher eingezogen, was mir den großen Einzugsstress am eigentlichen Move-in Tag ersparen konnte und man nicht in der Masse der ankommenden Studenten eventuell etwas unpersönlicher abgehandelt wird. Man bezahlt $30, für die zusätzliche Nacht, ist dafür aber schonmal vor Ort und kann innerlich ankommen und die ersten Erkundungstouren auf dem Campusgelände starten und Gespräche mit anderen Studenten führen. Die Wohnhäuser, Dorms genannt, sind nach Nationalitäten getrennt, was bedeutet, dass man mit Amerikanern in der Wohneinheit überhaupt keinen Kontakt hat, was einerseits schade ist, andererseits aber auch wieder auf andere Weise den Kontakt unter den internationalen Studenten intensiviert. Die Wohneinheiten bestehen aus einem Living Room mit zwei Sofas, Sessel und Küchentisch, sowie einem Kühlschrank und einer Mikrowelle, aber keinem Herd oder Backofen, wobei man mit der Mensa und dem Mealplan an sich bestens versorgt ist. Des Weiteren gibt es zwei WC´s drei Waschbecken und zwei Duschen für die, in der Regel, acht Bewohner, die je zu zweit auf die vier Schlafräume aufgeteilt sind. Durch das internationale Zusammenleben lernt man beispielsweise unterschiedliche Kulturen, wie die chinesische, japanische oder südkoreanische- näher kennen und wird überrascht, wie unterschiedlich Personen von den bis dato erlebten Stereotypen tatsächlich sind und kann neue Freunde auf der anderen Seite des Globus finden-sehr zu empfehlen!

Wie vielleicht schon zu erkennen, ist das International House sehr asiatisch geprägt, was aber keineswegs wertend zu verstehen ist. Es sind einfach nur sehr viele Studenten, die aus dem asiatischen Raum kommen, genauso begegnet man zumindest im Fall Quarter aber auch nicht wenigen Deutschen oder europäischen Studenten.
Ein gruppeninterner Konsens sich grundsätzlich auf Englisch zu verständigen ist wohl einer der einfachsten Wege, seine Sprechkenntnisse auszubauen und hilft einem zudem auch in der Uni besser zu Rande zu kommen.
Ich war überrascht, wie anstrengend es die ersten zwei Wochen ist dem „Unterricht“ auf englisch zu folgen.

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Die Kurswahl gestaltet sich an der Universität in East Bay als äußerst stressig insofern, als dass man sich nicht sicher sein kann, dass man einen Wunschkurs am Ende auch tatsächlich belegen kann. Das System ist dabei nämlich so ausgelegt, dass zunächst alle heimischen Studenten die Kurse anwählen oder schon zum Ende des vergangenen Semesters angewählt haben und viele oder sogar die meisten Kurse zu Beginn des Quarters zahlenmäßig schon vollständig belegt sind.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich die Kurse, die man gern belegen würde uneingeschränkt zu besuchen und mit den Professoren zu sprechen und diese darum zu bitten einem direkt nach Ablauf der Anmeldephase für die heimischen Studenten eine Erlaubnis für den Erhalt eines Permission Codes vom Student Office für die elektronische Anmeldung via Intranet der Uni zuzusenden. Diesen kann man allerdings offiziell nicht vor Ablauf dieser Frist anfordern; sollte dies aber umgehend tun, sobald es möglich ist!

In meinem Falle habe ich trotz voll belegter Kurse und teils zweistelliger Warteliste noch einen Platz in jedem der von mir ausgewählten Kursen erhalten, da diese Zuordnung dann nach First come-First serve Prinzip abläuft. Melden sich Studenten noch ab oder werden bei nicht erscheinen in der ersten Vorlesung von dem Professor vom Kurs exmatrikuliert werden Plätze frei. Man muss allerdings schon ein bisschen Glück haben, um einen der begehrten Plätze in einigen Kursen zu erhalten und in nicht wenigen Fällen klappt dies eben auch nicht, worüber man sich im Vorhinein im Klaren sein sollte.

Insgesamt ähneln die Vorlesungen an der kalifornischen Universität eher deutschen Schulklassen, was bedeutet, dass auf einen Professor maximal etwa 70 Studenten kommen und die Professoren zudem sehr darum bemüht sind sich den Anliegen der Studenten anzunehmen und für gute Prüfungsleistungen zu garantieren. Im Vergleich zum deutschen Semester hatte ich im Ausland eine recht entspannte Lernzeit und es blieb noch genügend Zeit für Freizeit und diverse Erkundungstouren.

Diese werden zum Einen kostenfrei oder gegen geringen Aufpreis vom ALP Office angeboten; ebenfalls sehr zu empfehlen; oder können durch das BART Anbindungssystem auch bestens selbstständig unternommen werden. So gelangt man beispielsweise mit Bus, der einen $2 kostet, vom Campus nach Hayward oder unter der Woche zu bestimmten Tageszeiten sogar per Uni-Shuttle kostenfrei und weiter mit der BART für $4.55 nach Downtown San Francisco-one way und mit einstündigem Zeitaufwand. Wie aber bereits zuvor kurz erwähnt recht unkompliziert, schnell und immer den Weg wert.


Leben und Freizeit

Ausflüge und das Kennenlernen der amerikanischen Kultur und Lebensweise sollten für mich im Vordergrund stehen.
Indem man sich mit Amerikanern anfreundet kann man dies auch sehr leicht erreichen; man muss natürlich auf Menschen zugehen können und kontaktfreudig sein, aber dann kann man eine Menge Spaß haben!

Auf dem Campus wurde zudem gerade dieses Quarter ein neues Fitness Center errichtet, in dem man kostenfrei an Geräten trainieren oder in einer Halle Badminton, Basketball oder Volleyball spielen kann und das genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite des International House liegt. Ebenso quasi nur einen Katzensprung entfernt kann man Tischtennis spielen und die Schläger am Frontdesk ebenfalls kostenfrei gegen Vorzeigen des Studentenausweises leihen. Ein beheizter Swimmingpool dessen Nutzung zu bestimmten Zeiten gegen Dollar bei der Sport Fachschaft erworben werden kann, ist darüber hinaus eine willkommene Abwechslung vom Studentenalltag.
Das Studentenprogramm ermöglicht es zudem zwei Kurse aus dem Sport bzw. Tanzangebot der Uni kostenlos anzuwählen, was ich ebenfalls sehr empfehlen kann. Für die sportliche Betätigung ist also in jedem Falle gesorgt.

Ein Quarter vergeht sehr schnell und man sollte sich überlegen,ob man ein halbes Jahr in die Fremde geht. Meiner Meinung nach reichen drei Monate völlig aus, um einen umfassenden Eindruck von der Region zu bekommen; dies ist aber personenabhängig.


Fazit

Ich kann jeden nur bestärken, die Vorbereitungen für dieses Vorhaben voranzutreiben und den Sprung ins Ungewisse zu wagen, denn es macht eine Menge Spaß und bereichert einen in bisher einzigartiger Weise. Im Ausland lernt man nicht nur für die Uni sondern wirklich etwas fürs ganze Leben!