15 Aug
Erfahrungsbericht von Roman E.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2013 bis 07/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Es war Ende März, als ich in San Francisco gelandet bin. Der Start der Uni war noch ungefähr eine Woche entfernt. Also hatte ich geplant meine erste Woche komplett in San Francisco zu verbringen.

Der erste Weg ging mit dem Taxi vom Flughafen zum Hostel in der Nähe von Fishermens Wharf. Bemerkung nebenbei das Hostel kann ich weiterempfehlen, da immer sauber und kostengünstig. Das kann man leider nur von wenigen Hostels in SF sagen. Außerdem ist die Lage genial und der Blick auf die Golden Gate Bridge beim Frühstück wohl kaum zu toppen.

Durch die Facebookgruppe von College Contact hatte ich schon Kontakt zu einigen anderen Deutschen geknüpft mit denen ich in der ersten Woche überwiegend unterwegs war und teilweise danach auch viel Kontakt hatte.

Wir verbrachten unsere Zeit hauptsächlich natürlich erst mal damit die Stadt zu erkunden. Sich am Anfang ein wenig Zeit zu nehmen, um San Francisco zu erkunden kann ich nur jedem enpfhelen! San Francisco ist eine fantastische Stadt!

Dann folgte der Move-In ins Wohnheim ( ja ich habe mich dazu entschieden im Wohnheim zu wohnen, da ich dachte so mehr Leute kennen zu lernen). Damit sollte ich recht behalten. Das I-house liegt direkt an der Straße, das Gym ist direkt gegenüber. Somit hat man nie eine Ausrede nicht hin zu gehen.

Die Siedlung Pioneer Heights, die nur aus den Wohnheimen besteht, ist noch nicht alt und somit sind alle Gebäude in gutem Zustand. Die Appartements sind nicht so aufgebaut, wie Collegemovies es vllt vermuten lassen. Ein Appartement hat ca 100qm und hat vier Schlafzimmer, in welchen i.d.R. Zwei Leute schlafen. Ich hatte allerdings das Glück das ich in meinem Zimmer allein war. Dann verfügt es über jeweils zwei Duschen und Toiletten und ein geräumiges Wohnzimmer ( reicht ausgezeichnet für Parties mit bis zu 50 Leuten ;-) ). In dem Wohnzimmer ist außerdem eine Essecke und eine Küche. Es gibt eine Microwelle, allerdings ist das auch die einzige Möglichkeit selbst zu kochen , da es keinen Herd oder Ofen gibt. Kleiner Tipp seht euch mit euern Roomies das Appartement in den ersten Tagen genau an und reklamiert Mängel, welche es auf jeden Fall geben wird! Sonst muss man später zahlen. Wir haben z.B. für den Austausch von sieben Lamellen am „Vorhang“ $20 zahlen müssen. War nicht die Welt aber trotzdem ärgerlich!

Nun zu den Dining Commons. Meiner Meinung nach eine der besten Mensen, in denen ich bis jetzt gewesen bin! Es gibt immer genug Auswahl zwischen frisch gekochten Gerichten, Salat , Burgern, Sanchwiches oder Pizza. Es gibt immer Obst und es ist generell defenitiv möglich sich dort auf Dauer gesund zu ernähren. Ob das am Ende funktioniert ist eine andere Frage :D. Ich hatte den Mealplan, bei dem man 12 Meals pro Woche hat und $200 Flex-$. 12 Meals pro Woche haben bei mir ganz gut gepasst. Aber es war teilweise schon schwer alle auszuschöpfen vor allem wenn man am Wochenende immer unterwegs ist.
Die Flex$ sind super, die kann man auf dem ganzen Campus in Restaurants oder im Supermarkt benutzen. Z.B. hab ich mir morgens meinem Kaffee immer mit Flex gezahlt und hatte trotzdem noch mehr als genug für andere Zwecke.

Das Gym der Uni ist brandneu und absolute Spitze. Neben einem Haufen Geräte gibt’s viele Cardiogeräte und Kurse wie Zumba und sowas. Außerdem gibt es zwei Basketballplätze, ja richtig gelesen. Auf denen lassen sich auch noch verschiedene Sachen wie Volleyball- oder Badmintonnetze aufbauen. Das Personal im Gym ist immer nett und zuvor kommend.

So nun zum Kern der Sache : der Uni an sich und den Kursen!

Die Uni ist relativ gut ausgestattet und das Businessdepartement hat für staatliche Unis einen richtig guten Ruf. Natürlich sind die UC´s wie Berkeley oder Stanford nochmal andere Ligen aber East Bay kann sich schon sehen lassen.

Ich habe, wie die meisten, drei Kurse gewählt. Ich hätte von meiner Uni aus nur einen fachbezogenen Kurs wählen müssen. Habe aber alle drei fachbezogen gewählt.

Zuerst wäre vllt zu sagen, dass man Classcrashing machen muss. Das heißt man kann sich als I-Student nicht einfach übers Internet in die Kurse einschreiben, sondern muss den Professor fragen ob er noch Platz hat und ihn um eine Unterschrift bitten. Und dann gibt’s einen Tag an dem man mit den Zetteln, die die Profs unterschrieben haben zum Department gehen muss und dann wird entschieden ob man den Kurs nun belegen kann oder nicht. Wer zuerst kommt mahlt zuerst!

Der erste Kurs war einer der drei International Kurse. Diese Kurse werden immer im Rahmen eines International Diploma Programms angeboten und werden für die Internationals als sicherer Hafen genutzt. Soll heißen man kommt auf jeden Fall rein, auch ohne das nervige Class-crashing. Bei dem Kurs handelte es sich um eBusiness Supply Chain Management. Ich erhoffte mir schon erworbene Kenntnisse erweitern zu können. Doch leider blieb es bei „ an der Oberfläche kratzen“. Da der Kurs nur 5 Wochen lang ist ist es aber unrealistisch mehr zu schaffen als das . Trotzdem ist es auch wegen der Komprimierung in diesen fünf Wochen einiges an Arbeit. Aber danach ist es angenehm nur noch zwei Kurse zu haben. Im Endeffekt nicht mehr als eine leicht verdiente gute Note! Nik Tehrani , der Prof. in diesem Modul, ist ein netter Kerl & erfolgreicher Unternehmer von dem man einiges lernen kann!

Der Zweite Kurs den ich gewählt habe war Employee & Labor Relations. Am Anfang wurde gesagt, dass Führungskonzepte etc. behandelt werden. Das war der Hauptgrund warum ich mich für diesen Kurs interessiert habe. Es geht hauptsächlich um Unions also Gewerkschaften und wie man mit ihnen arbeitet bzw. deren Bildung verhindert. Mid-term und Final waren richtige schwer aber schienen in der Endnote nur wenig Beachtung zu finden. Es war sehr interessant den Standpunkt der Amerikaner in der Arbeitswelt kennenzulernen, da sich deren Einstellung zu unserer komplett unterscheidet. Donna Hamlin , die Prof. in dem Modul, ist sehr erfahren was Personalmanagement angeht und im Endeffekt habe ich aus dem Kurs einiges mitgenommen!

Mein letzer und arbeitsintensivster Kurs war Derivatives Markets bei Scott Fung. Hier erst mal zum Prof. Dr. Fung hat seinen Master wie auch seinen Dr. in Harward gemacht und ist immernoch in engem Austausch mit seinen Kollegen dort und hat seinen Stoff an den Lehrplan dort angelehnt. Der Kurs war einsame spitze, zwar mit drei Hausarbeiten, einer Gruppenarbeit und einem Final sehr arbeitsintensiv, aber Mr. Fung gibt sich sehr viel Mühe! Am Anfang werden veschiedene Formen von Derivaten erklärt. Im weiteren Verlauf wird dann der Schwerpunkt vor allem auf Optionen gelegt. Incl Preisbildung etc. Wer sich in die Richtung der Finanzmärkte spezialisiert sollte diesen Kurs auf jeden Fall mitnehmen, egal wie viel Vorbildung schon besteht.


Zum Schluss noch ein Wort zu Hayward. Hayward an sich hat nicht viel zu bieten. Einige gute Restaurants , eine Hand voll Bars das wars dann auch schon! Für alle Kampfsportfreunde: Das Team Maoli Fighter gehört zu den Besten der Bay, vor allem wenn es um Brazilian Jiu Jitsu und MMA geht!

ABER in Hayward, wie eigentlich in den USA üblich, sollte man sich nie ganz unbedacht bewegen. Die Gegend auf dem Hügel, auf dem auch die Universität ist, ist absolut unbedenklich! Allerdings zb sollte man verscheidene Teile nach dem Sonnenuntergang nicht unbedingt allein bewandern. Aber man sollte auch nichts dramatisieren. Durch mein Training an oben genannter Schule war ich jede Woche mehrmals spät in Hayward unterwegs und mir ist nie irgendwas passiert.

Alles in allem hatte ich eine super Zeit und kann es nur jedem empfehlen den Schritt zu machen!! Generell sind die Amerikaner ein super nettes und hilfsbereites Volk und ebenso absolut offen und zugänglich!!

Und letzter Tipp: Nutzt so viel Zeit wie möglich zum Reisen wenn es finanziell passt. Kalifornien hat einige der schönsten Landschaften und Städte ever zu bieten!!