26 Apr
Erfahrungsbericht von Robert R.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 02/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wohnungssuche

Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft hat sich als sehr einfach erwiesen. Rund um die Universität gibt es mehrere Appartementhäuser, die ihre Zimmer sowohl als Hotelzimmer oder auch längerfristig und günstiger an Studenten vermieten. Je nachdem wie viel Anspruch man auf Sauberkeit und Neuwertigkeit legt, kann man zwischen 100 und 250 Euro pro Monat ausgeben.

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Wie fast immer in Thailand, laufen auch alle organisatorischen Angelegenheiten an der Uni unbürokratischer ab als in Deutschland. Das Verwaltungspersonal wusste über alles Bescheid und konnte immer weiter helfen. An der Ramkhamhaeng University musste man für die Aufnahme eine Gebühr von ca. 350 € bezahlen und jeder weitere Kurs kostete knapp 90 €. Die Kurse dort sind etwas unterschiedlicher organisiert als in Deutschland. Ein Kurs dauert zwischen zwei und vier Wochen, in denen man etwa jeden zweiten Tag Vollzeit Unterricht hat. Die Kurse sind so organisiert, dass man mindestens zwei Kurse manchmal auch drei Kurse zeitgleich belegen kann. Am Ende des Kurses wird dann ein Examen geschrieben. Je nach Kurs gibt es auch noch ein Mid-Term. Die Kurse werden von Professoren aus der ganzen Welt gehalten. Dies macht die Kurse sehr interessant, da man dadurch die verschiedensten Akzente, Lernmethoden und Verhaltensweisen der verschieden Professoren aus der ganzen Welt kennenlernt. Allerdings schwankt damit auch die Qualität der gehaltenen Kurse, da sich die Professoren immer nur für die kurze Zeit dort befinden und sonst meist in ihrem Land einem Beruf nachgehen.

Auch die Inhalte bzw. das Niveau hängt von den Professoren ab. Ich selbst habe eigentlich die komplette Bandbreite dort mitgemacht, vom untersten Niveau, das man in Deutschland fast noch mit Leistungskurs am Gymnasium vergleichen kann, bis hin zu sehr anspruchsvoll, bei einem kasachischen Professor.


Alltag und Freizeit

In Bangkok gibt es eigentlich nichts was man nicht machen kann. Da es neben dem Sportangebot der Uni ein riesiges Sportleistungszentrum direkt neben der Universität gibt, kann man sportlich so ziemlich alles dort machen. An der Universität gibt es ein Fitnessstudio (ca. 12,50/Monat), sowie die Möglichkeit sich verschiedenen Sportgruppen anzuschließen, die in der Sporthalle oder auf dem Fußballplatz im Stadion jegliche Arten von Sport ausüben. Im Sportzentrum direkt nebenan kann man für sehr geringe Gebühren (z. B. Badminton so lange man nächte, 0,75 €) so ziemlich jede Sportart (Tennis, Schwimmen, Fußball, Volleyball, Boxen, Hockey, Badminton, Tischtennis, Radfahren,…) ausüben.

Natürlich sind auch bei den Shoppingmöglichkeiten keine Grenzen gegeben. Es gibt zahlreiche kleinere Märkte, die abends an den Straßen ihre Klamotten verkaufen, aber auch riesige Shopping-Malls, die alles bieten, was man auch aus der westlichen Welt kennt.

Aber auch kulturell hat Thailand bzw. Bangkok einiges zu bieten. Im Stadtzentrum gibt es einige sehenswerte Tempelanlagen verschiedene Stadtviertel, die unterschiedliches zu bieten haben, wie z.B. Chinatown oder die Khao San Road. Nicht zu vergessen den Chao Phraya, der Fluss der mitten durch Bangkok fließt und eine sehr wichtige Handelsstraße in Thailand ist. Dort sollte man eine Sightseeing Tour buchen, um zu sehen, wie die Leute auf der anderen Seite des Flusses leben. Hier kann man sehr schön sehen, wie stark Bangkok von Gegensätzen geprägt ist.

Zum Alltag in Bangkok gehört natürlich auch, dass man 2-3 mal täglich zum Essen geht, da in den meisten Wohnungen keine Küche vorhanden ist und das Essen auf der Straße auch günstiger ist, als wenn man es selbst zubereiten würde. Auf der Straße kann man eigentlich alles ausprobierten, man sollte nur darauf achten, dass die Mahlzeiten frisch zubereitet werden. Dadurch kann man sich mögliche Krankenhausaufenthalte sparen, die darauf zurückführen sind, dass man schon älteres Essen zu sich genommen hat.


Fazit

Das Auslandssemester in Bangkok war bisher eine der schönsten Zeit meines Lebens und ich kann jedem, der ein Auslandssemester machen möchte, nur empfehlen nach Asien zu gehen. Die Leute dort sind sehr hilfsbereit und immer nett, allerdings sollte man dieses Verhalten auch entgegenbringen.
Das schönste Erlebnis in Bangkok konnte ich während der Jahrhundertflut, die während dieser Zeit in Thailand herrscht, machen. Zusammen mit anderen Kommilitonen halfen wir im Norden von Thailand Sandsäcke zu füllen und anschließend verschiedene Bezirke mit Sandsackwällen vor den Wassermassen zu schützen. Obwohl die Leute Angst um ihr ganzes Hab und Gut hatten, waren sie trotzdem alle fröhlich und sehr nett. Als wir mit dem Lastwagen durch die überfluteten Gebiete fuhren winkten sie uns zu und riefen freudestrahlend „Farang“, was soviel wie „Ausländer“ bedeutet, aber keine schlechte Bezeichnung ist. Fast jeder Einheimische hat sich auch bei uns bedankt, dass wir helfen das Land zu schützen.

Leider hat aber Thailand auch seine Schattenseite, die eigentlich das Vorurteil über Thailand prägt, der Sextourismus. Sei es im bekannten Pattaya, wo sehr viele ältere westliche Männer sich junge thailändische Frauen „kaufen“, weil diese sonst kein Geld verdienen würden und ihre Familie auf dem Land verhalten müssen, oder sei es in Bangkok, wo man an sehr vielen Ecken eine Anfrage bekommt, ob man eine Sex-Show besuchen möchte, bei denen wiederum tausenden von Frauen unter Drogen alles Mögliche abverlangt wird.

Es wäre schön, wenn die Regierung etwas tun würde und diese Frauen anderweitig beschäftigen könnte. Thailand hat so viel zu bieten, dass sie diesen Ruf eigentlich nicht verdient haben und auf diese Leute schon lange nicht mehr angewiesen sind.