7 Okt
Erfahrungsbericht von Rebekka D.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Aufbaustudium
Zeitraum: 03/2014 bis 06/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsphase

Ich habe mich für Chile entschieden, weil ich schon immer Spanisch lernen wollte. Ich habe so gut wie kein Wort Spanisch gesprochen und dachte, dass es nun die perfekte Möglichkeit wäre, dies nun in meinem Auslandsemester zu tun. 
Mit College Contact lief das alles einwandfrei und mir konnte eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Nachdem man sich für ein Land und eine Uni entschieden hat, geht eigentlich alles ziemlich schnell. Und College Contact beantwortete alle Fragen innerhalb von 24 Stunden per Mail und waren auch bei Fragen am Telefon sehr hilfreich. Universidad de Chile hat sich nur etwas bei der Bestätigung des Auslandsemester Zeit gelassen. Aber man muss auch bedenken, dass man nach Südamerika geht und nicht in Europa studiert. Alles dauert etwas länger in Südamerika und es schadet nie etwas mehr Geduld mitzubringen. Alles lief im Voraus total unkompliziert hab. Kein Motivationsschreiben oder andere Sachen die man extra einreichen muss. Also schon mal sehr gute Voraussetzungen.

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Bei den letzten Vorbereitungen bevor es wirklich losgeht, sollte man abklären welches Visum man den gerne hätte. Bei dem Studentenvisum (sollten alle auf jeden Fall beantragen die ein Jahr nach Chile gehen) muss man natürlich schon im Voraus einigen Papierkram erledigen. Man bekommt dann in Santiago von der Behörde einen richtigen chilenischen Ausweis bzw. eine ID-Card. Mit dieser Card bekommt man Vergünstigungen bei Metro, Nationalparks etc. Aber das alles kann man sich eigentlich sparen wenn man ein halbes Jahr bleibt. Die Alternative ist nämlich das Touristenvisum. Total unkompliziert. Man muss einfach ganz normal in Chile einreisen und hat dort ein Aufenthalt von maximal 90 Tagen. (Man sollte bei der Einreise nicht unbedingt sagen, dass man studiert. Immer sagen, dass man reist und so mit dem Backpack unterwegs ist.) Nach den 90 Tagen kann man schnell nach Argentinien (Mendoza ist die erste Stadt nach der argentinischen Grenze) um ein neues Visum zu bekommen. So machen es die meisten Studenten in Chile und ist einfach das Beste und stressfreiste. Und man kann schon so ein Wochenendtrip nutzen um argentinischen Wein und richtig argentinisches Steak auszuprobieren. Sollte man definitiv nicht entgehen lassen. Je nachdem wie man seine Reiseroute unter dem Semester plant, kann man natürlich auch nach Peru oder Bolivien ausreisen. Eventuell kurz informieren in welche Länder man reisen will in Südamerika. Dementsprechend würde ich mir noch die Gelbfieberimpfung impfen lassen und alles andere auffrischen lassen. Manche Krankenkassen übernehmen da was.


Wohnungssuche

Als ich noch in Deutschland war hab ich gemeint, ich müsste mich schon mal schlau machen was es so in Santiago an Wohnungen und WGs gibt. Da gibt es ziemlich gute Internetseiten wie z.B. www.compartodepto.cl (vergleichbar mit Wg-gesucht), wo man was Brauchbares finden kann. Providencia oder Santiago Zentral sind ziemlich gut zum Wohnen. Ich persönlich habe in Manuel Montt (Providencia) gewohnt und würde jeder Zeit wieder hinziehen. Drei Metrostationen zur Uni und man war schnell immer irgendwo. Top Gegend mit netten Restaurants und Bars. Ich habe dort ein Fahrrad gehabt und bin immer alles geradelt. Ist auch ein lustiges Abenteuer ;). Würde ich mir davor gut nochmal überlegen. 
Jetzt aber zurück zu der eigentlichen Suche. Ich rate jedem das vor Ort zu machen. Im Internet können die schönsten Bilder von Wohnungen rein gestellt werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass es so aussieht dort. Das ist ja auch normal. Ich habe dort zum Beispiel nette Überraschungen erlebt. Dazu kommt, dass man seine Mitbewohner einfach mal davor sehen kann. Ist auch manchmal hilfreich um eine Entscheidung zu treffen. Ich wollte zum Beispiel auch einfach mal Santiago sehen, ein Überblick bekommen und abschätzen wo es am besten ist zu wohnen. Wenn es zum Beispiel heißt:“ 4 Blöcke von dem nächsten Supermarkt entfernt“ so ist das auch so ziemlich relativ, wie weit es nun wirklich ist. Also einfach für die ersten paar Tage ein Hostel vorbuchen und dann von dort aus alles abklappern. Da kann man ziemlich kurzfristig was bekommen und die meisten Studenten haben innerhalb der ersten 2 Wochen was bekommen. Also kein Stress im Voraus. Einfach hin gehen und vor Ort was suchen. Die Mieten sind so wie in Deutschland. Ich habe 200.000 CLP bezahlt (ca. 250€) für 13 qm2 Zimmer.


Leben in Santiago

In Santiago kann man schon was machen. Es gibt ein paar Sehenswürdigkeiten, die man abklappern kann. Oder am besten man macht die Free-walking-Tour  mit in den ersten Wochen, um die Stadt bisschen besser kennen zu lernen. Es gibt viele Parks in denen man auch einfach abhängen kann. Das Partyleben kommt definitiv auch nicht zu kurz. Dafür sorgt das Barrio Bella Vista. Eine Bar nach der anderen gereiht, auch mit Discos und netten Restaurants.
Man muss aber bedenken, dass gerade in den Wintermonaten ein extremer Smog in Santiago ist. Das ist nicht immer ganz angenehm, da es schon manchmal an die Gesundheit geht. Es gibt viele Supermärkte. Aber generell kann man sagen, dass das Preisniveau ungefähr gleich ist wie in Deutschland. Natürlich hat man dort den Vorteil, dass man Obst und Gemüse spottbillig auf dem Markt kaufen kann. Aber die Preise für das Essen gehen und das Abends weggehen, kann man schon gut mit den gewohnten Preisen rechnen. Was der deutliche Unterschied zu Südamerika ausmacht ist das Reisen. Mit dem Bus in Chile oder auch außerhalb in anderen Ländern. Man kann ein Ticket für eine Distanz von 10 Std. für ein paar Euro schon bekommen. Alles ist viel langwieriger und man ist länger unterwegs. Aber natürlich auch spannend.


Kurse und Studieren

Die Universidad de Chile ist sehr modern. Moderne Gebäude und auch Vorlesungsräume. Der Campus ist auch schön grün, mit Fußballfeld und Gym. Es werden neben den normalen Vorlesungen auch sportliche Aktivitäten geboten und auch andere Ausflüge. Man hatte schon viele Möglichkeiten sein Alltag zu gestalten. Ich war ehrlich gesagt überrascht von der Uni. Aber ich bin auch wirklich mit NULL Erwartungen los und hatte keine Ahnung was mich erwartet. Würde die Uni trotzdem wieder wählen. Ich habe 4 Kurse gewählt. Alle waren auf Englisch. Habe ja schon erwähnt, dass ich kein Wort Spanisch gesprochen habe, also ich angekommen bin. Deswegen habe ich International Management, Latin America and World Affairs, Intercultural Business und ein Spanischkurs gewählt. Das war eine sehr gute Mischung. Jeder Professor hat andere Ansprüche und andere Anforderungen. Deswegen fand ich es ganz gut, dass man in der ersten Vorlesungswoche alle Vorlesungen besuchen konnte, für die man sich interessiert. So hat man 1. Ein Überblick bekommen, was es an unterschiedlichen Angeboten gibt, sei es in Englisch oder Spanisch und 2. Hat man auch ein Eindruck von dem Prof. bekommen. Da gab es schon deutliche Unterschiede. Wer in Chile wirklich Spanisch lernen möchte gebe ich den Tipp. 1. Sich nicht auf den Spanischkurs in der Uni zu verlassen. Dieser findet 2mal in der Woche a 1,5 Std. statt. Meiner Meinung nicht unbedingt hilfreich und man lernt nicht viel. 2. Sollte man sich bewusst sein, dass die Chilenen nicht das Spanisch sprechen, das man schon mal gehört hat. Sie haben teilweise eigene Vokabeln, einen heftigen Akzent und reden SEHR schnell. Ich sage immer, es ist wie wenn ein Norddeutscher in den Bayrischen Wald kommt  Um Spanisch zu lernen sollte man deswegen wirklich direkt mit Chilenen zusammen wohnen oder zumindest in seiner Freizeit dementsprechend mit Chilenen verbringen. Aber das ist alles eine persönliche Sache und Subjektiv. Es gibt viele, die nach Santiago kommen, nur mit Internationals zu tun haben, somit Englisch reden und nicht Spanisch lernen wollen bzw. es einfach nicht tun. Liegt alles an der Person selber.
Generell hat man immer die Möglichkeiten mit SEN, ChilePo usw. gute Wochenendtrips unter dem Semester  zu machen. Also langweilig wird einem definitiv nicht.


Reisen

Südamerika ist einfach wunderschön. Chile hat schon einiges zu bieten und hat mich von der Landschaft einfach immer wieder überrascht. Egal ob im Norden (Atacamawüste) oder im Süden in Patagonia. Es gibt immer etwas zu sehen und ein kleines Abenteuer wartet überall. Ich hab unter dem Semester mir vorgenommen gehabt Chile mir anzuschauen. Das hab ich eigentlich ziemlich gut geschafft. Die Professoren geben einem auf Anfrage natürlich auch mal ein verlängertes Wochenende ;-). Das machen alle Studenten so und die sind das auch gewöhnt mal nur die halbe Klasse dasitzen zu haben, weil alle verreist sind. Ich persönlich fand es auch echt interessant nach den 4 Monaten Studienzeit aus Chile heraus zu kommen, weil man das ja eigentlich nur gekannt hat. Habe danach noch Argentinien, Uruguay, Brasilien, Bolivien, Peru bereist mit meinem Backpack. War eine geniale Zeit und es war spannend die Unterschiede in Südamerika festzustellen von Kultur, Mensch und Essen und natürlich die Landschaft und Sehenswürdigkeiten. Einfach der Hammer. Würde jeder Zeit wieder gehen und hat mir persönlich sehr viel gebracht. 


Fazit

Das Auslandsemester war einfach eine geniale Erfahrung und ich habe es einfach genossen mal aus Europa raus zu kommen. Es war nämlich mein erstes Mal, dass ich für ein halbes Jahr außerhalb von Europa war. Ich fand es vor allem auch spannend eine andere Kultur und Sprache kennen zu lernen. Es macht einfach Spaß und man kann auch sein persönliches Netzwerk erweitern. Ich würde jederzeit wiedergehen und empfehle es jedem, der mal aus Europa raus will, Natur liebt, gerne Spanisch spricht und gerne mit dem Rucksack reisen will. Zum Studieren und Leben ist Santiago perfekt. Wer aber das richtige Abenteuer will mit noch mehr kulturellen Unterschieden sollte dann doch Richtung Bolivien und Peru gehen. Aber für den Anfang in Südamerika ist es top mit Chile anzufangen und von dort auch seine Reise nach dem Studium zu starten. Ich würde sofort wiedergehen.