28 Aug
Erfahrungsbericht von Reana R.

Middlesex University


Hochschule: Middlesex University
Stadt: London
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2014 bis 08/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Studienordnung meines Studiengangs „International Business“ schreibt vor, dass ich 30 ECTS im Ausland sammeln muss. 12 davon fehlten mir noch und da ich nicht noch mal ein ganzes Auslandssemester machen wollte, habe ich mich über Summer Sessions informiert. Bei College Contact habe ich dann die Middlesex University London gefunden, die einige Sommerkurse anbietet. Ich habe mich für Human Resource Management in Practice entschieden und damit echt einen Glücksgriff gelandet, denn der Kurs hätte besser nicht sein können! Aber von vorne…

Die Bewerbung

Die Bewerbung für einen Sommerkurs läuft online und ist relativ unkompliziert. Bei Fragen stand mir immer eine Mitarbeiterin der Uni zur Verfügung. Man braucht einen Englischnachweis, der aber kein teurer Test sein muss – ein Referenzschreiben eures Profs reicht aus. Es ist wohl üblich, dass man zwei Sommerkurse belegt. Die Koordination der beiden Kurse ist anfangs leider etwas schwierig, weil man immer einzeln die Kurszeiten nachprüfen muss. Eine Übersicht in Form eines Kalenders o.ä. gibt es leider nicht. Ihr solltet auf jeden Fall darauf achten, dass britische Credits nicht den europäischen ECTS entsprechen! 1 britischer Creditpoint = 0,5 ECTS. Freut euch also nicht zu früh, wenn ihr anfangs denkt, ihr könntet mit einem dreiwöchigen Sommerkurs 30 ECTS sammeln. Ich kann leider keine Einschätzung darüber geben, ob zwei Kurse à 15 ECTS während eines Sommers schaffbar sind und man so auch „ein ganzes Semester“ in die Sommerwochen quetschen kann. Mit meinem einen Kurs hatte ich jedenfalls reichlich zu tun. Zusätzlich zum Kurs könnt ihr auch noch ein Rahmenprogramm (summer package) buchen, das ein Shuttle vom Flughafen und ziemlich viele Aktivitäten beinhaltet. Leider ist es ziemlich teuer.

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Die Unterkunft

Kurz nachdem man für die Summer School akzeptiert wird, kann man sich über die Uni eine Unterkunft buchen. Dabei zählt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ich kam durch einen Fehler leider zuletzt und bin deshalb in einem Studentenwohnheim gelandet, das ca. 30 min vom Campus entfernt liegt. Die Studenten mit summer package sind automatisch im Wohnheim unmittelbar am Campus. Mit meiner Unterkunft war ich nicht so besonders zufrieden, denn sie hat umgerechnet über 600 € gekostet und dafür habe ich nur ein kleines Zimmer ohne Bad und Küche bekommen. Verglichen mit den Preisen des Dortmunder Studentenwerkes standen mir da ziemlich die Haare zu Berge. So schlimm, wie ich dachte, war es aber nicht, mir die Dusche, das Klo und die Küche mit anderen Studenten aus aller Welt zu teilen. Fußball WM mit drei Nigerianern, einer Inderin und einem Tunesier zu schauen hat schon was. Was mich am Wohnheim nur sehr gestört hat, war die Lautstärke der anderen Studenten, die gerne mal bis 3 Uhr morgens im Hof saßen und laut geredet/gesungen haben. Ich kann ja verstehen, dass man den – für London ungewöhnlich warmen – Sommer genießen möchte, aber bitte nicht auf Kosten der anderen Bewohner. Gut am Wohnheim ist, dass immer ein Sicherheitsmann vor Ort ist, der euch Fragen beantworten und bei kleinen Problemen weiterhelfen kann. Und es gibt viele Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke und mit dem Bus könnt ihr die Londoner Innenstadt in ca. 60 min erreichen. Ich würde euch übrigens empfehlen, viel Bus und wenig „Tube“ zu fahren. Eine Busreise kostet unabhängig von der Dauer/Strecke immer 1,45 Pfund, während es in der Tube eine Preisstaffelung gibt und die Uni liegt dummerweise in Zone 3. Es geht zwar schneller als mit dem Bus, ist dafür aber doppelt so teuer. Um in London öffentliche Verkehrsmittel benutzen zu können, braucht ihr eine Oyster Card, die ihr wie eine Prepaidkarte immer wieder aufladen könnt.


Der Kurs

Nun zum wichtigsten, dem Kurs. Wie gesagt habe ich mich für Human Resource Management in Practice entschieden und hatte so ziemlich die beste Dozentin ever! Sie hatte viel Erfahrung im Bereich HRM und hat als Beispiele auch gerne ihre drei erwachsenen Kinder benutzt. Die Kursmaterialien konnten wir online abrufen, sie wurden uns aber auch ausgedruckt zur Verfügung gestellt. Die Atmosphäre im Kurs war sehr persönlich, denn wir waren nur ca. 10 Studenten. Die meisten davon waren von der Middlesex selbst und mussten Credits nachholen. Andere Kurse waren wohl etwas internationaler und genauso gut wie meiner. Je nachdem, welchen Kurs ihr nehmt, solltet ihr euch bewusst sein, dass es ganz schön anstrengend ist, den Stoff eines ganzen Studienjahres (die haben da drüben keine Semester) in ein paar Wochen durchzupauken! Da wir regelmäßig mal einen Tag frei hatten und für die Klausurvorbereitung eine ganze Woche, ging das aber. Bei den Prüfungen der Sommerkurse gibt es sehr große Unterschiede, also lest euch genau die Übersichten durch. Mein Kurs hatte zwei Multiple Choice Tests, ein Workbook und eine Abschlussklausur. Das war einerseits sehr anstrengend, aber andererseits habe ich dadurch viel nebenbei gelernt und hatte vor der Klausur nicht so viel Stress.


Die Uni

Nur noch ganz kurz: Der Campus ist wirklich schön! Er ist zwar nicht so groß wie in Dortmund, sondern alles ist etwas kompakter, aber die Gebäude sind hübsch und modern, es gibt ein paar Bistros (keine Mensa!) und eine mit unzähligen Computern ausgestattete Bibliothek, in der ihr kostenlos drucken dürft! Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.

Alles in allem würde ich sagen, dass ein Sommerkurs an der MDX eine tolle Alternative zu einem ganzen Auslandssemester ist! Und für das Nachholen von Auslands-ECTS ist es einfach ideal, weil man kein ganzes Semester verliert. Leider war der ganze Spaß aber sehr teuer. Inklusive Kursgebühr, Unterkunft, Reisekosten und Freizeit habe ich über 2.000 € ausgegeben.