16 Jul
Erfahrungsbericht von Pia K.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2014 bis 07/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1.    Einleitung & Vorbereitung

Für mich stand schon immer fest, dass ich für ein Semester im Ausland studieren möchte, um neue Erfahrungen zu sammeln und mein Englisch weiter zu verbessern. USA kannte ich schon durch diverse Reisen und hat mich als Land schon immer gereizt. 
Da es an meiner Heimatuniversität wenig Partneruniversitäten in den USA gab, habe ich mich für Organisation College Contact entschieden, die ich jedem weiterempfehlen kann. Die Organisation ist kostenlos und die Mitarbeiter sind sehr freundlich und jederzeit äußerst hilfsbereit. 
Meine Freundin und ich entschieden uns für die California State University East Bay (CSUEB). Zuvor habe ich ein Praktikum absolviert und war deshalb etwas eingeschränkt mit dem Zeitraum. Da kam mir das Quartersystem gerade recht. Die Studiengebühren waren im Vergleich zu anderen Unis in den USA noch „verkraftbar“. Die CSUEB verfügt über zahlreiche Kurse im Bereich Wirtschaft. Zudem fand ich die Lage der CSUEB in der Bay Area ansprechend – gute Ausgangslage zum Reisen und in unmittelbarer Nähe zu San Francisco. 

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Wir entschieden uns Off Campus zu wohnen, da es On Campus in den Wohnheimen kaum Einzelzimmer gibt und diese inklusive Essen ziemlich teuer sind. Das Essen ist meiner Meinung nach nicht empfehlenswert, überwiegend Fast Food und schlechte Qualität. Außerdem ist es ohnehin schwierig für ein Quarter einen Platz im Wohnheim zu bekommen. 
Wir hatten geplant vor Ort eine Unterkunft zu suchen. Als wir uns allerdings mit anderen Deutschen austauschten, die bereits eine Unterkunft gefunden hatten und uns die Apartment Anlagen nahe der Uni empfahlen, entschieden wir uns für die City View Apartments und buchten bereits online ein Apartment. Es war ein besseres Gefühl nach San Francisco aufzubrechen und zu wissen, dass die Unterkunft bereits feststand.
Das Leben in den City View Apartments hat mir sehr gut gefallen. Der Fußweg zur Uni beträgt ca. 10-15 Minuten bergauf. Die Apartments sind in gutem Zustand und die Anlage ist schön gestaltet, es gibt drei Pools, BBQ-Plätze, eine kleine Gym, Tennisplätze und Co. In den City Views Apartment wohnen sowohl Studenten als auch Familien. Fast alle deutschen Studenten haben die Apartments bewohnt. Die Mietpreise sind wegen der kurzen Mietdauer hoch. Der Preis relativiert sich jedoch durch die gute Lage zur Uni, man kann auf ein Auto verzichten. 


3.    Akademisches / CSUEB

Die CSUEB liegt auf einem Berg mit einem tollen Ausblick auf die Bay Area. Der Campus ist sehr schön angelegt und riesig, verglichen mit deutschen Unis. Der Campus ist das Schönste an ganz Hayward, allerdings nicht vergleichbar mit dem Berkeley Campus. Die meisten Gebäude sind eher heruntergekommen und nicht auf dem neusten Stand der Technik. Viele Amerikaner bezeichnen die CSUEB deshalb und wegen der eher niedrigen Studiengebühren für USA-Verhältnisse als die „Uni für die Armen“. Die Mitarbeiter des ALP Office (American Language Program), die sich um uns Austauschstudenten von College Contact gekümmert haben sind unfreundlich und unorganisiert. Informationen über Aktivitäten am Campus gab es selten. Generell werden an der CSUEB kaum Freizeitaktivitäten, wie Partys und Co angeboten. 
Als ALP-Student muss man an einem Kurscrashing teilnehmen, dies läuft folgendermaßen ab: Die Amerikaner haben die Chance sich in Ihre gewünschten Kurse schon vor Vorlesungsstart einzutragen und diese auch ggf. zu ändern. Als ALP-Student muss man dann schauen, in welchen Kursen noch Restplätze sind, diese Vorlesungen besuchen und sich die Unterschrift der Professoren geben lassen. 1,5 Wochen nach Vorlesungsstart gibt es dann einen Tag an dem sich die ALP-Studenten in die Kurse einschreiben können, dafür muss man sich so früh wie möglich vor einem Büro anstellen und sich Codes für die Kurseinschreibung geben lassen. Hierbei gilt: Wer zuerst da ist, mahlt zuerst. Wir waren die ersten um kurz vor 4Uhr morgens und haben alle gewünschten Kurse bekommen ;). 
ALP- Studenten werden nicht besonders gut behandelt: Man muss schauen in welchen Kursen Plätze übrig sind, die Anzahl der Plätze in den Kurse werden von den Professoren nicht erweitert. In den ersten 1,5 Wochen haben ALP-Studenten keinen Zugriff auf das Blackboard, müssen jedoch schon Hausaufgaben machen oder Tests schreiben ohne Material und Garantie, in den Kurs aufgenommen zu werden. 
Das Niveau der amerikanischen Kurse ist auf keinen Fall vergleichbar mit dem deutschen Standard. Der Aufwand während des Quarters ist jedoch um einiges höher. Es gibt viele Hausaufgaben, Casestudies, Präsentationen usw. 


4.    Weiteres

Der Universitätsort Hayward hat mich nicht angesprochen. Das Stadtzentrum besteht aus einer Straße, mit wenigen Shops, Pubs und Restaurants. Es wohnen einige Obdachlose und kriminelle Leute in Hayward. 
Für ein Quarter würde ich mir kein Auto zulegen, wenn man in Uninähe wohnt. Es fährt ein kostenloser Shuttle von der Universität bis nach Hayward Downtown, von wo man einkaufen gehen oder die BART (Bay Area Rapid Transit) nehmen kann. Wenn wir ein Auto für Wochenendtrips gemietet haben, haben wir häufig Großeinkauf bei Walmart gemacht (die anderen Supermärkte sind sehr teuer). Die Universitätsmitarbeiterin hat uns geraten: „Make friends with someone who has a car“. 
San Francisco ist eine unglaublich tolle Stadt, in der es viel zu erleben und zu sehen gibt! Die Architektur, die verschiedenen Viertel (besonders empfehlenswert North Beach, Telegraph Hill, Russian Hill und Marina District), die beiden Brücken und die vielen Parks (z.B. Alamo Square und Mission Dolores) haben mich besonders fasziniert. Mit der BART ist San Francisco in ca. 35 min von Hayward aus erreichbar. Mit dem Auto braucht man aufgrund des Verkehrs mindestens genau so lange.
Die USA, speziell Kalifornien bietet viel zum „Sightseeing“. So haben wir einen Roadtrip vor Quarterbeginn durch die Städte LA, San Diego, Palm Springs und Santa Barbara gestartet, während des Quarters den Highway One gefahren, das Silicon Valley angeschaut und den Nationalpark Yosemite besichtigt. New York und Las Vegas haben wir ebenfalls besucht. Wer sich auch Kanada anschauen möchte: Vancouver erreicht man von San Francisco mit dem Flugzeug in 2,5 Stunden und ist definitiv eine Reise wert.
Das Wetter in Kalifornien habe ich mir anders vorgestellt. Man muss beachten, dass San Francisco in Nord Kalifornien liegt und sich das Wetter in der Bay Area sehr schnell ändert. In einer Woche kann man von mäßigen bis heißen Temperaturen und Regen alles erleben. Ende Februar war es noch richtig kalt und wir haben uns oft eine Winterjacke gewünscht. Als es dann im Mai sommerlich wurde, hat es abends trotzdem stark abgekühlt. In Hayward ist es immer etwas wärmer als in San Francisco, dort weht häufig ein kühler Wind. 
Die USA ist für Feierbegeisterte ein Paradies. Die Clubs schließen zwar um halb 2/2 (ausgenommen in Las Vegas) und die Alkoholgesetze sind strenger (kein Alkohol vor 21 und das Trinken auf der Straße ist nicht gestattet), es gibt aber viele Clubs mit gutem Hip-Hop und feierwütigen Amerikanern.
Auch die Shoppinglustigen kommen voll auf Ihre Kosten. Besonders lohnt es sich, in die Outlets zu gehen und Schnäppchen abzustauben. Die Livermore Outlets sind ganz in der Nähe. Mein Tipp, so wenig wie möglich mitzunehmen und sich dort einzukleiden.
Es ist eher schwierig mit amerikanischen Studenten in Kontakt zu kommen. Die meisten Amerikaner arbeiten und haben deshalb keine Zeit und kein Interesse sich mit Austauschstudenten anzufreunden. Ich habe einen Kurs gewählt, in dem meine Freundin und ich die einzigen Deutschen waren und der aus einem Gruppenprojekt bestand. Dadurch war der Kontakt zu Amerikanern gegeben. Gruppenarbeit mit Amerikanern ist sehr nervenaufreibend. Aufgrund Ihrer Arbeit haben Sie kein Interesse sich zu treffen und möchten die Arbeit aufteilen, die sie dann nicht, unvollständig, in der letzten Minute und/oder schlecht erledigen.


5.    Fazit

Ein Auslandssemester würde ich jedem weiterempfehlen. Ich habe sehr viele Erfahrungen gesammelt, einiges dazugelernt, viele neue Leute kennengelernt, sehr viel Spaß gehabt und einiges von den USA gesehen. Ich möchte diese Erfahrungen nicht missen.