25 Jul
Erfahrungsbericht von Pauline S.

London South Bank University

Stadt: London
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2018 bis 06/2019
Heimathochschule: Bamberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe insgesamt ein ganzes Jahr, sprich 10 Monate in London an der London South Bank University verbracht und ich kann sagen, dass das bisher die beste Zeit meines Lebens war.

Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess an sich war sehr einfach, es ging alles relativ schnell durch und die Planung war gar nicht so weit im Voraus erforderlich, wie ich anfangs befürchtet hatte. Da die London South Bank University keine Elite-Universität ist, denke ich auch, dass jeder, der sich ordentlich dort bewirbt, auch mehr als gute Aussichten auf eine Zusage hat. Ich hatte mich anfangs v.a. wegen dem TOEFL-Test für diese Uni in London entschieden, da ich diesen bereits absolviert hatte.

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Unterkunft

Als ich dann die Zusage erhalten hatte, ging es weiter mit der Wohnungssuche, bei der man stark von der LSBU unterstützt wird. Es gibt vier verschiedene Studentenheime, alle sind sehr nah an der Uni gelegen, jedoch qualitativ nicht zu vergleichen. Dies ist aber auch sehr einfach am Preis der jeweiligen Zimmer abzulesen. Eine Freundin vor Ort war mit dem billigsten Zimmer sehr unzufrieden; sie hatte ca. 12qm für sich und Klo, Bad und Küche wurden mit fünf Jungs geteilt. Ich selbst entschied mich für ein Einzelappartement. Da die Uni in ihren Studentenheimen selbst keine Single-Appartements anbietet, wurde ich an zwei „private“ Student Accomodation Services weitergeleitet. Ich wohnte in den Dashwood-Studios und kann auch diese nur mehr als empfehlen, mit gemeinschaftlicher Dachterrasse mit Blick auf das London Eye inklusive und nur max. fünf Gehminuten von den Uni-Gebäuden/dem Campus entfernt.


Einführungswoche

Die ersten Einführungstage in der Uni waren super organisiert, wir haben eine Rallye durch die Stadt gemacht, nachdem wir die Uni kennengelernt haben. Das Highlight in der Einführungswoche war auf jeden Fall das Partyboot am Ende, mit dem wir während des Sonnenuntergangs über die Themse gefahren sind und Tower Bridge, etc. vom Boot aus bestaunen durften.


Studium

Die Module, die ich dort belegt habe, waren inhaltlich sehr interessant, detaillierter und praxisorientierter als an meiner Heimathochschule. Jedoch war der Anspruch generell niedriger als an meiner Heimathochschule, was sich dann aber doch nicht auf die Noten widergespiegelt hat, da hier ganz wie in der Schule benotet und es versucht wird einen guten Schnitt innerhalb der „Klasse“ zu bekommen und somit alle Noten im mittleren Notenbereich vergeben wurden.

Trotzdem war ich an sich mit den Modulen sehr zufrieden. An der LSBU sind die Studiengänge an sich viel spezifischer als an meiner Heimathochschule und ich hatte mich dann entschieden in den Marketing-Bereich zu gehen, weswegen ich zwei Semester lang jeweils drei Module aus dem Marketing-Bereich wählen musste. Eine große Wahl war dann aber doch nicht möglich, da man drei Module belegen muss und vier bis fünf Module angeboten werden. Diese Module hat man dann auch mit immer der gleichen Klasse aus meist 30-40 Studenten (zumindest gilt das für die höheren Semester, die Module aus den niedrigeren Semestern haben eine größere Studentenanzahl). Pro Modul hat man zwei Stunden Vorlesung und zwei Stunden Seminar, meist hintereinander an einem Tag, was dann zu drei Tagen Uni führt. Dies ermöglicht natürlich umso mehr London zu erkunden!


Verpflegung

Die Mensa an der Uni ist auch ok, jedoch gibt es direkt gegenüber vom Haupt-Uni-Gebäude ein kleines Café, das kaum teurer ist und viel besser schmeckt mit täglich wechselnden Mittagsangeboten. Was auch sehr lecker und gesund ist, ist Pret-a-Manger, jedoch teuer, aber alles nicht weit entfernt von der Uni (genauso wie Subway, Starbucks, McDonalds, etc.).


Betreuung

Die Betreuung von der Uni hat nach den Einführungstagen rapide abgenommen. Ich persönlich mache aber auch viel auf eigene Faust, weswegen mich das nicht gestört hat. Es gab einige Ausflugsmöglichkeiten nach Windsor und Co. Oder ein Abend in das Musical „Les Miserables“. Natürlich alles gegen Bezahlung, aber günstiger als privat gebucht.


Campuslage

Was mich sehr überrascht hat war die Wahnsinns Lage der Uni. Das London-Eye war zu Fuß in 20 Minuten erreichbar, was für London wirklich sehr nah ist und die Fahrten mit Bus/U-Bahn waren auch mehr als erträglich. Hier würde ich auch immer empfehlen so fern es möglich ist den Bus zu nehmen, weil man erstens viel mehr von der Stadt sieht und zweitens die U-Bahn nur so von Keimen trieft und wirklich niemandem Spaß macht.

Negativ an der Lage ist nur, wenn man in die „falsche“ Richtung läuft. Entgegengesetzt der Richtung zum London Eye beginnt eher ein Ghetto-ähnliches Viertel, wo man tagsüber ohne Bedenken rumlaufen kann, jedoch wurde mir von meiner Student Accomodation sehr eindringlich empfohlen abends sich dort nicht mehr aufzuhalten. Aber dank Uber und Co. muss man das auch nicht und die Bars/Pubs in London haben auch gar nicht so lange auf, sodass man trotzdem das Nightlife erleben kann.


Krankenhausaufenthalt

Ein weiterer Negativ-Punkt meines London-Aufenthalts war mein Krankenhausaufenthalt. Ich hatte eine Nierenbeckenentzündung, die ich leider erst bemerkte als ich mich selbst nicht mehr auf den Beinen halten konnte und Atemprobleme hatte. Auf den Krankenwagen habe ich über zwei Stunden gewartet und im Krankenhaus selbst war ich sechs Stunden im überfüllten Wartezimmer gesessen und danach acht Stunden auf dem Gang mit Schmerzmitteln gelegen.

Insgesamt war ich eine ganze Woche im Krankenhaus und es war der absolute Horror und in keinster Weise zu vergleichen mit den deutschen Krankenhäusern, erschwerend kam noch hinzu, dass ich auch noch falsch behandelt wurde. Es ist so, dass jegliche Versorgung dort komplett kostenlos ist, was sich dann aber auch in der Behandlung widerspiegelt. Im Nachhinein kann ich jedem empfehlen den privaten Rettungsdienst zu rufen und sich in ein privates Krankenhaus bringen zu lassen, wenn der Notfall eintritt, da dies von der Auslandskrankenversicherung auch übernommen wird. Am Besten alle Nummern auch schon vorher rausschreiben!


Fazit

London an sich kann ich auch nur wärmstens empfehlen, die Stadt ist die offenste, am meisten gemischte und toleranteste Stadt, die ich kennenlernen durfte und dort zu leben ist ein ganz anderes Empfinden als dort nur mal Tourist zu sein.