21 Sep
Erfahrungsbericht von Patrizia H.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios


Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2016 bis 08/2016
Heimathochschule: Bonn-Rhein-Sieg HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsverfahren:

Mit College Contact war das Bewerbungsverfahren schnell und einfach. Ich habe meine ausgefüllten Formulare an College Contact geschickt, die dann die Angaben auf Richtigkeit überprüft haben. Nach ihrer Absegnung habe ich dann die Formulare per Post an College Contact gesendet, die diese dann an die Universidad de Chile weitergeleitet haben. Für meine Bewerbung musste ich weder einen Sprachtest in Englisch, noch in Spanisch vorweisen. Die Zusage kam dann ca. nach 2 Monaten bzw. 5 Monate vor Beginn des Auslandssemesters, sodass genug Zeit blieb, sich vorzubereiten.

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Hochschule/Fakultät:

Die Universidad de Chile Facultad de Economía y Negocios (FEN) ist sehr zentral in Santiago gelegen. Die Stadtviertel Providenvia und Bellavista sind von dort fußläufig erreichbar. Wer mit der U-Bahn zur Uni fährt, steigt am besten an der Haltesstelle „Universidad Católica“ aus. An der FEN gibt es ein relativ großes Angebot an englischen Kursen. Angenehm ist, dass man die Kurse bis zu 3 Wochen nach Beginn der ersten Vorlesung wechseln kann. Das war sehr praktisch, um zu schauen, ob die im Vorfeld gewählten Kurse wirklich den eigenen Interessen entsprechen.


Beschreibung Region/Stadt:

Santiago ist viel grüner als ich es vorher erwartet hatte. Außerdem ist die Stadt rundum von Bergen umgeben. In ca. 1-2 Stunden erreicht man die Küste (Valparaiso oder Vina de Mar) und es dauert eine knappe Stunde, in die Region Cajon del Maipo, die sich super zum Raften und Wandern eignet, zu fahren. Von Juni bis August werden die Berge zu Skigebieten, die man auch schnell erreicht. Santiago und dessen Umgebung bietet also alles was das Herz begehrt.

Leider liegt immer Smog über der Stadt und gerade in den Wintermonaten nimmt er ziemlich zu. Mich hat er aber ehrlich gesagt kaum gestört und er gehört einfach zu Santiago dazu.
Überall in Santiago sind viele bunte und schöne Cafés, Bars und Clubs verteilt. Die Hauptviertel dafür sind Providencia (Manuel Montt), Las Condes, Barrio Lastarria und ganz klar Bellavista. Die Auswahl ist riesengroß und es ist auch für jeden Geschmack etwas dabei. Klassische chilenische Restaurants sind sehr selten, da es kaum traditionelle chilenische Küche gibt. Daher sind die Restaurants oft amerikanisch geprägt.

Wer gerne Shoppen geht, kommt natürlich auch nicht zu kurz, da das größte Shopping Center Südamerikas - Costanera Center - in Santiago stationiert ist.
Für ein paar Tagesausflüge lohnt es sich durch die zahlreichen Parks zu schlendern oder aber auch den Hügel Santa Lucia oder auch Cerro San Cristobál zu besteigen. In den Sommermonaten kann man oben auf dem Cerro San Cristobál ins Freibad gehen und eine super Aussicht auf die Stadt genießen.

Generell muss man überall in Südamerika sehr auf seine Wertsachen aufpassen. Mir selbst ist in Chile nie etwas passiert, aber vielen meiner Freunde wurden Wertsachen gestohlen. Besonders häufig kommt dies in den Diskotheken in Santiago vor. Auch auf der Straße kann es vorkommen, überfallen zu werden, jedoch selten mit körperlicher Gewalt. Solange man nachts aufpasst, wo man entlang läuft, lieber ein Taxi nimmt (die sehr günstig in Chile sind) und generell seine Wertsachen im Auge behält, ist man ziemlich sicher.


Wohnungssuche:

Ca. einen Monat bevor das Semester gestartet ist, hat uns unsere Supervisorin Kaia Range einen kleinen Wohnungskatalog mit Wohnheimen und Gastfamilien zugeschickt.

Auf der Seite compartodepto.cl wird man auf jeden Fall fündig. Man muss sich aber ggf. darauf einstellen, Abzüge im Lebensstandard zu machen. Der Wohnstandard ist (für das gleiche bezahlte Geld) geringer als in Deutschland. Am besten bucht man bereits vor der Anreise ein Hostel im Zentrum von Santiago, sodass man von dort die Wohnungsbesichtigungen starten kann. Ich habe mich für eine 15er WG entschieden. Dies wäre vor meinem Auslandsaufenthalt unvorstellbar gewesen, aber es war eine super Entscheidung, da wir wie eine Familie waren und die Zeit in der WG meinen Aufenthalt in Santiago erst zu dem gemacht hat, was er dann schließlich war. Das einzige Manko ist, dass man dadurch kaum spanisch lernt. Wer wirklich spanisch lernen will, sollte in eine Gastfamilie gehen oder in eine kleine WG mit ausschließlich Chilenen.


Studium

Der Kurskatalog an der UDC enthält eine Auswahl an Kursen sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch. Die Vorlesungen pro Kurs finden zweimal wöchentlich statt. Während des Semesters hat man eindeutig mehr Arbeit als in Deutschland, da fast wöchentlich Tests anstehen oder man Präsentationen halten muss. Dafür unterscheidet sich das Ende des Semesters bezüglich des Workloads nicht großartig vom Rest des Semesters. Außerdem gibt es Midterms, in denen nochmal intensivere Prüfungen anstehen. Dafür finden 10 Tage keine Vorlesungen statt, da die Chilenen in diesem Zeitraum ihre Prüfung schreiben. Die Internationals haben in diesem Zeitraum frei, zumindest für die englischsprachigen Kurse, da sie die Prüfungen vor oder nach dieser Zeitspanne schreiben. Dies bietet einem die Chance, ein etwas weiter entfernteres Ziel zu bereisen. Grundsätzlich gestaltet es sich kompliziert, während des Semesters zu reisen, da man zum einen meistens eine Anwesenheitspflicht von 80% hat und zum anderen Tests erst wenige Tage vorher angekündigt werden. Letztendlich wurde die Anwesenheitspflicht aber in keinem meiner Kurse zu streng genommen.


Kostenaufstellung und Finanzierungsmöglichkeiten

Ich habe in Chile für den Lebensalltag ungefähr genauso viel ausgegeben wie in Deutschland. Supermärkte sind dort wesentlich teurer. Dafür kommt man mit Taxi, Bus und Metro sehr günstig davon. Man sollte für die Miete ca. 300-400€ einplanen und für Lebensmittel ca. 200-300€ monatlich. Was ansonsten noch dazu kommt, ist jedem selbst überlassen. Natürlich gibt man auch noch in der Freizeit viel Geld aus, aber als internationaler Student bekommt man wenigstens in den Diskotheken meistens freien Eintritt. Jede Woche Mittwoch findet die legendäre Party „Miércoles Po“ statt, die auf die Internationals, oder auch von den Chilenen bezeichneten „Gringos“, abzielt.

Pro Kurs zahlt man an der FEN 800 US Dollar. Ich hatte Glück, dass ich Auslands-Bafög bekommen habe, da dadurch meine gesamten Studiengebühren übernommen wurden. Auch wenn ihr kein Inlands-Bafög bekommt, könnt ihr Chancen auf das Auslands-Bafög haben, da Letzteres nochmal mit anderen Bedingungen vergeben wird.


Fazit:

Mein Semester in Chile hat mich wirklich begeistert. Ich habe so viele Leute kennengelernt, die schönsten Landschaften gesehen, die besten Partys gefeiert und mein Leben wurde in vielen Facetten bereichert. Ich habe mich in Santiago keine einzige Sekunde wirklich unsicher gefühlt und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Ich kann es wirklich jedem empfehlen.