25 Jan
Erfahrungsbericht von Patrick-Marcel H.

Griffith University - Brisbane

Stadt: Brisbane
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2007 bis 07/2007

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Dass ein Auslandsaufenthalt für den Berufseinstieg heute immer wichtiger wird, stellte ich noch in meinem Grundstudium im Sommer 2006 recht schnell fest. Da sich jedoch das universitätseigene Austausch- und Kooperationsprogramm für den Bereich Wirtschaftswissenschaften/BWL als sehr unattraktiv erwies und sich hauptsächlich auf den nicht-englischsprachigen, europäischen Raum beschränkte, sah ich mich nach weiteren Möglichkeiten ein Auslandssemester zu machen, um. Dabei bin ich auf das Team von College-Contact gestoßen und vereinbarte im August 2006 einen Beratungstermin vor Ort in Münster.

Warum Australien, warum die Griffith University?

Dass meine Wahl letztendlich auf die Griffith University in Brisbane fiel, war eher zufällig. Bei meiner Internetrecherche ging es für mich primär darum eine Universität im englischsprachigen Ausland zu finden, die großen Wert auf den interkulturellen Austausch legt und bei der so genannte „visiting students“ umfassend betreut werden und keine außergewöhnlichen Aufnahmeverfahren durchlaufen müssen. Da ich mein Auslandssemester im Februar 2007 beginnen wollte und mich das warme, australische Klima im Februar mehr als der harte, kanadische Winter in Halifax reizte, war die Wahl getroffen. Australien!

Schon Fernweh bekommen?

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Was ist vor der Abreise zu beachten?

Zwischen dem Entschluss nach Brisbane zu gehen und meinem Abreisetag lag ein halbes Jahr. Diese Zeitspanne sollte man auch ungefähr einplanen um alles zu organisieren, denn es gibt einiges zu tun:

1. Englischkenntnisse

Gerade Universitäten im englischsprachigen Raum verlangen von Nicht-Muttersprachlern bei ihrer Bewerbung einen Nachweis über gute Englischkenntnisse (akademisches Englisch). Aus diesem Grunde sollte man unbedingt einen IELTS-Test oder den berüchtigten TOEFL-Test ablegen. Sollte man sich, wie ich, für den TOEFL-Test entscheiden, so ist es ratsam einen zweiwöchigen Trainingskurs zu belegen, der einen gezielt auf die Prüfungsfragen aus den Bereichen „Writing“, „Listening“, „Speaking“ und „Reading“ vorbereitet.

2. Visum

Hat man den TOEFL-Test bestanden, kann es mit der Bewerbung losgehen. Dankenswerterweise übernimmt College-Contact den kompletten Schriftverkehr mit der Partneruniversität. Hat man auch diese Hürde genommen und eine Zusage für einen Studienplatz bekommen (letter of offer), bewirbt man sich über die Webseite der australischen Einwanderungsbehörde www.immi.gov.au online für ein temporäres Studentenvisum (für visiting students gibt’s ein non award visa). Die Bewerbungsphase dauert ca. 3 Wochen und das Visum kostet A$430, ca. 290 €.

3. Flug

Hier sollte man sich möglichst früh informieren, z.B. bei Singapur Airlines oder Emirates. (Emirates fliegt auch ab Düsseldorf über Dubai). Der Flug nach Brisbane dauerte ingesamt 20 Stunden aber auch das ging vorbei.

4. Unterkunft in Brisbane

Bei der Suche nach einer Unterkunft vor Ort hat man generell 3 Möglichkeiten:

  1. Man bewirbt sich um einen Platz in einem der zahlreichen Studentenwohnheime auf den 5 Campi. (Näheres bitte bei College-Contact erfragen) Meiner Meinung nach ist diese Variante nicht zu empfehlen, da es in den Wohnheimen besonders abends laut ist.
  2. Man sucht erst nach einer Unterkunft, wenn man vor Ort ist und wird in der ersten Woche in einer Unterkunft der Griffith Uni untergebracht bis man was Passendes gefunden hat. (Empfehlenswert!). Keine Angst, kleine Wohnungen oder Zimmer findet man in Brisbane wie Sand am mehr und man hat innerhalb einer Woche schnell etwas gefunden.
  3. Man traut sich, das australische Leben von der familiären Seite kennen zu lernen und bucht „Homestay“. (Nähere Infos auf der Website der Griffith Uni)

Für die letzte Alternative habe auch ich mich letztendlich entschieden, da ich unbedingt erfahren wollte, wie es sich in einer australischen Familie lebt. Natürlich kann man bei der Zuteilung einer Familie auch Pech haben, aber dem war in meinem Fall nicht so und ich verstand mich sehr gut mit ihr. Der Vorteil an meiner Gastfamilie war, dass neben mir noch zwei weitere Studentinnen aus Taiwan in meiner Familie untergebracht waren, so dass ich recht schnell Kontakte knüpfen konnte. Um die Angst vor einer „schlechten“ Gastfamilie zu nehmen, sie gesagt, dass die Familien, die einen Studenten aufnehmen möchten, von der Griffith Uni mittels Interviews und Kontrollen sorgsam ausgewählt werden.

5. Campus- und Kurswahl

Die Griffith University verfügt mit Nathan, Logan, Mount Gravatt, Southbank und Gold Coast über fünf Campi mit unterschiedlichen Fachbereichen und Studienangeboten. Während die drei erstgenannten Campi ca. 20 min vom CBD entfernt liegen, liegt der Gold Coast Campus ca. 45 min Fahrtzeit außerhalb von Brisbane direkt an der Gold Coast. Entscheidet man sich, wie in meinem Fall, dafür „undergraduate“ (Bachelor) Business-Kurse zu belegen, so kann man dies entweder am Nathan Campus oder am Gold Coast Campus tun. In meinem Fall habe ich mich für den Nathan Campus entschieden, da dieser näher in Stadtnähe liegt. Wer jedoch eher auf „Dauerparties“ steht und die Stadt scheut, ist am Gold Coast Campus besser aufgehoben.

Was die Kurswahl anbetrifft, so erfolgt die Anmeldung über das Online-Vorlesungsverzeichnis der Griffith University, auf der man sich mit einem zugeteilten Benutzernamen und einem Passwort einloggt. (Näheres über die Unihomepage). Man muss wissen, dass die australischen Unis in Sachen EDV-Nutzung und Ausstattung mehr machen, als ihre deutschen Pendants. Aber dies vereinfacht manche Dinge sehr.


Wie ist das Studium?

Das Studium an der Griffith Uni ist sehr verschult. Dass heißt, die Endnote am Ende des Semesters in den einzelnen Kursen ergeben sich aus einer schriftlichen Semesterzwischenprüfung (Muliple-Choice-Aufgaben), einer Gruppenhausarbeit (group-assignment), der regelmäßigen Abgabe von Hausaufgaben und natürlich der Abschlussklausur am Ende des Semesters (2 Stündig)

Aber auch das ist alles zu schaffen, denn die australischen Studenten belegen im Gegensatz zu uns deutschen Studenten pro Semester höchstens 4 Kurse, so dass sich der Arbeitsaufwand im Vergleich zum Studium an einer deutschen Uni mit 16 durchschnittlich SWS angleicht.

Bezüglich des Lehrstoffniveaus, empfand ich die Griffith Uni völlig in Ordnung, es war weder zu schwer noch zu leicht. Es kommt eben darauf an, was man studiert und ob man in diesem Bereich schon Erfahrungen und Kenntnisse an der Heimatuni gesammelt hat.

Als äußerst angenehm empfand ich den Kontakt zu den Dozenten, die darauf bestanden, sie beim Vornamen anzusprechen. Auch kommt man schnell mit anderen Kommilitonen in Kontakt, da man ja Gruppenhausarbeiten anfertigen muss, denn die Griffith Uni legt sehr viel Wert auf Teamwork, was sich auch in ihrem sportlichen und kulturellen Angebot zeigt.


Wie ist Brisbane?

Brisbane ist eine faszinierende Stadt, da sie den Charme einer Metropole besitzt und man dennoch ruhige Plätze zum entspannen findet, wie zum Beispiel in der Southbank, einer Uferpromenande am Brisbane-River gelegen. Brisbane ist allerdings längst nicht so hektisch wie etwa Sydney, sondern eher gemütlich. Leute, die gerne Shoppen, kommen auf der Queen Street Mall, Natur- und Koalafreunde im „Lone Pine Koala Sanctuary“ Park auf ihre Kosten. Auch bietet Brisbane zahlreiche Ausgehmöglichkeiten (auch nachts). Einzger Nachteil: Das lokale Busunternehmen „Translink“ fährt mit seinen Bussen ziemlich unregelmäßig und 15 min Verspätungen sind keine Seltenheit.

Ein weiterer großer Vorteil Brisbanes ist die nahe Anbindung zur Gold Coast mit den Orten Surfers Paradise und den vielen Freizeitmöglichkeiten und –parks wie z.B. Dreamworld, Movieworld oder Wet and Wild, einem Badepark.

Weitere empfehlenswerte Ausflugsziele in der Umgebung sind Fraser Island, die Sunshine Coast, Stradbroke Island, Moreton Island etc. Für Ausflüge ist es empfehlenswert sich vor Ort nach entsprechenden Touren zu erkundigen, Möglichkeiten gibt es jedenfalls genug.


Fazit:

Aus meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen kann ich nur jedem ein Studium an der Griffith Uni empfehlen. Man lernt so viele Menschen von den unterschiedlichsten Kontinenten kennen und hat sehr viel Spaß. Zudem bietet die Griffith Uni eine herausragende Betreuung für ihre ausländischen Gaststudenten, was sich schon allein darin zeigt, dass Vertreter der Uni einen am Brisbane Airport persönlich in Empfang nehmen und Willkommen heißen.


Weitere Tipps:

  • Geld: Am besten ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnen und Geld am australischen Automaten der WESTPAC Bank abheben. (keine Kosten)
  • Sunscreen (Sonnenmilch erst vor Ort kaufen, ist viel billiger, da Massengut)
  • Auf Hinflug mit Schwarzbrot eindecken, denn das gibt’s leider in Australien nicht.
  • Unbedingt eine mehrwöchige Rundreise an das Semester anhängen um die Schönheit dieses riesigen, kontrastreichen, Kontinents kennen zu lernen.
  • Telefonieren: Nach Deutschland am besten über VoIP (kostenlos) oder Telefonkarte