22 Aug
Erfahrungsbericht von Nils H.

Sonoma State University


Stadt: Rohnert Park
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 06/2016
Heimathochschule: Flensburg FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hey! Kurz vorweg etwas über mich. Ich heiße Nils, bin 23 Jahre alt und habe im Spring Semester 2016 ein Auslandssemester an der Sonoma State University verbracht. In Deutschland studiere ich Energie- und Umweltmanagement und freue mich, euch in diesem kleinen Bericht von meiner Zeit in den USA berichten zu können.

Vorbereitung

Nachdem ich mich entschieden habe, ein Auslandssemester in den USA, genauer gesagt Kalifornien, absolvieren zu wollen, musste ich mich über die verschiedenen Universitäten dort informieren. Die Website von der Organisation College Contact half mir dabei besonders, da nicht nur die Studiengebühren, sondern auch Informationen über die Umgebung, Fächerauswahl und sogar Erfahrungsberichte bereitgestellt wurden. Die Sonoma State University nördlich von San Francisco gefiel mir aufgrund ihrer Lage, der relativ kleinen Größe und ihrer (relativ für die Vereinigten Staaten gesehen) geringen Studiengebühren besonders gut. Da College Contact nicht nur über die Universitäten informiert, sondern auch die deutsche Ansprechstelle für diese darstellt, war der Bewerbungsprozess relativ einfach. Es wurde mir ein persönlicher Berater zur Seite gestellt und nachdem ich alle nötigen Formulare ausgefüllt und abgesandt hatte, wurden diese von diesem noch einmal überprüft. So wird sichergestellt, dass bei all den komplizierten Dokumenten auch die richtigen Informationen angegeben wurden und ein hin und her schicken nach Amerika vermieden. Schon nach 10 Tagen bekam ich per Email eine Zusage. Die letzte Hürde stellte dann das für die USA unabdingbare Visum dar. Auch dafür stellte mir College Contact eine kleine Anleitung zur Verfügung und nach ein paar Stunden Beantragung im Internet sowie einem nötigen Pflichtbesuch der Botschaft in Berlin einen Monat vor Abflug, war auch dieses erledigt. Ich kann die Organisation College Contact nur empfehlen, da diese als kostenlose Unterstützung nicht nur bei der Bewerbung helfen, sondern auch bei allen anderen Fragen als deutsche Berater sehr gut zur Hilfe gestanden haben.

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Unterkunft

Es stand die Frage im Raum, ob ich mich für das Leben auf dem Campus, in den sogenannten Dorms oder außerhalb des Campus, in einer privaten Wohnung entscheide. Das On-Campus-Leben mit den Vorteilen, wie schon vorhandenen Möbeln, kurzer Mietvertragsdauer und Nähe zur Uni sowie besserem Einblick in das amerikanische Studentenleben, überzeugten mich. Zwar sind die dortigen Mietpreise deutlich höher, als außerhalb des Campus. Jedoch hielt ich dies für eine kurze Dauer für tragbar. Die Bewerbung auf die Dorms wurde wieder mithilfe von College Contact vorgenommen und nach einer kurzen Weile bekam ich auch für diese eine Zusage. Wie für amerikanische Universitäten üblich, lebte ich mit einem Zimmergenossen zusammen. Dies war anfangs komisch, mit der Zeit gewöhnte ich mich jedoch daran und konnte dadurch mein Englisch noch mehr verbessern. Die Zimmer sind mit einem Schreibtisch, Schrank und Bett sehr spärlich eingerichtet, reichen aber jedoch völlig aus. Zudem gibt es eine gut ausgestattete Küche, sowie ein Wohnzimmer - dies ist deutlich besser, als bei anderen amerikanischen Universitäten. Daher wurden die Wohnungen auf dem Campus der Sonoma State University mehrfach zu den zehn besten der gesamten Staaten gewählt.


Studium

Da ich in meinem Auslandssemester für meine Heimathochschule 25 Creditpunkte erreichen musste, belegte ich an der Gasthochschule drei Vorlesungen (wobei es im Fachbereich BWL außergewöhnlich viele Units pro Kurs gibt – 4 an der Zahl). Die Besonderheit an der Sonoma State University ist, dass diese im Vorhinein belegt werden können und nicht durch das für die USA übliche Course Crashing passiert. So wusste ich schon vor Abreise, dass ich die Fächer Marketing, Cross Cultural Communication & Negotiation, sowie International Economics studiere würde. Das Studiums System ist deutlich verschulter als in Deutschland. In jedem Fach werden Hausaufgaben aufgeben, Referate vorgetragen und mündliche Mitarbeit zählt. Dazu gibt es neben einer finalen Klausur die sogenannte Midterms in der Mitte des Semesters und weitere kleine Zwischentests. Da die Endnote somit nicht nur eine einzelne Klausur ist und die Punkte kontinuierlich über das Semester gesammelt werden, fiel mir das Studium sehr leicht. Zwar habe ich auf der einen Seite während des Semesters deutlich mehr als in Deutschland machen müssen, jedoch auf der anderen Seite wurden für die Finals nur wenige Tage aufgewandt. So habe ich die Fächer mit einem A, A- und A- abgeschlossen und kann zudem sagen, dass ich viele Dinge mehr verinnerlicht habe, als in Deutschland.


Alltag und Freizeit

Das internationale Office an der Universität war herausragend und hat mir von Anfang bis zum Ende geholfen, neben dem Studieren eine unvergleichliche Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika zu verbringen. Es gab viele Einführungsveranstaltungen, um die anderen internationalen Studenten sowie die amerikanischen Austauschstudenten kennen zu lernen und sich auf dem Campus zurechtzufinden. Viele Mitarbeiter im Office sind Amerikaner, die selbst im Ausland, besonders viele in Deutschland, studiert haben und somit wissen, auf welche Probleme man stößt (Becky ist für die internationalen Studenten zuständig und kümmert sich sehr liebevoll um jeden einzelnen. Ich habe mich bei jeglichen Problemen nie im Stich gelassen gefühlt!). Es wurden sehr viele tolle Ausflüge nach San Francisco, auf Foodtruckfestivals, in ein Ferienhaus für ein Wochenende usw. organisiert. Durch den familiären Umgang im International Office habe ich viele der Mitarbeiter und Studenten als tolle neue Freunde gefunden. Neben diesem, zahlte sich die Entscheidung, auf dem Campus zu leben, aus. Da man als Deutscher ein Exot ist und Amerikaner sehr offen gegenüber neuen Kulturen reagieren, lernte ich sehr viele Leute auf dem Campus kennen. Besonders meine Mitbewohner auf dem Campus sowie die amerikanischen Austauschstudenten wurde so zu guten Freunden, mit denen vieles unternommen wurde. Es muss erwähnt werden, dass es an der gesamten Universität neben mir nur fünf internationale Studenten gab.


Lebensunterhaltungskosten

Neben den teuren Wohnpreisen, ca. 800-900$ im Monat, sind auch die anderen Lebensunterhaltskosten sehr hoch. Dies liegt daran, dass Rohnert Park sich in der Bay Area in Kalifornien befindet, welche einer der teuersten Regionen der gesamten USA sind. Preise für Lebensmittel sind ungefähr 2-3-mal so hoch wie die deutschen. So habe ich im Monat um die 200-300$ für Lebensmittel ausgegeben. Zwar sind Spritpreise sehr günstig, jedoch muss man erstmal ein Auto bekommen, was als unter 25-Jähriger nicht ohne heftige Preisaufschläge möglich ist. Alle weiteren Kosten, wie Ausflüge von der Uni, werden zum Glück subventioniert, so dass immerhin hier ein wenig gespart werden kann. Monatlich kann man aber mit Miete, Lebensmitteln und Taschengeld um die 1200$ rechnen. Günstige Lebensmittelläden, wie Grocery Outlet und ein Ableger von Aldi, den Trader Joes, haben mir geholfen, den hohen Geldposten der Lebensmittel ein wenig verringern zu können.


Fazit – beste und schlechteste Erfahrung

Das Schlechte zuerst: Da die Benzinpreise so gering sind, jeder ein eigenes Auto besitzt und daher die öffentlichen Verkehrsmittel von sehr schlecht bis zu nicht vorhanden sind, ist es schwer, sich fortzubewegen. Alles ist sehr weit weg und nicht, wie in Deutschland, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Durch amerikanische Freunde kam ich zwar gut zum Einkaufen, aber weitere Ausflüge mussten über lange Zeit organisiert werden und immer mit Freunden zusammen, die im Besitz eines Autos sind. Ohne die Unterstützung meiner neuen Freunde wäre es hier sehr schwer geworden, an Lebensmittel zu kommen oder Kalifornien zu erkunden.

Die tollste Erfahrung ist, wie offen, neugierig und redebedürftig die Amerikaner sind. Als Deutscher wurde man immer mit Neugier begegnet und es kamen tolle Konversationen zustande. Small Talk ist überall an der Tagesordnung und selbst im Supermarkt fühlt man sich noch als Mensch und nicht als Geldquelle, die möglichst schnell abgearbeitet werden muss. Ich werde vermissen, wie freundlich alle Menschen miteinander umgehen und wie groß ein reges Interesse an dem Gegenüber besteht. Durch diese Offenheit habe ich in der kurzen Zeit, die ich dort verbracht habe, viele Freunde gefunden. Ich musste mich den Kaliforniern nicht aufdrängen, sondern sie haben durch ihre Aufgeschlossenheit den Kontakt gesucht und mir daher eine unvergessliche Zeit bereiten können.

Durch die kleine Größe der Universität, den angenehme Anzahl an internationalen Studenten und der daraus resultierenden perfekten Betreuung und Einbindung in das amerikanische Leben, kann ich jedem ein Auslandssemester an der Sonoma State University empfehlen, der die amerikanische Kultur kennen lernen will, wie sie wirklich ist.