25 Aug
Erfahrungsbericht von Nikolaj B.

University of the Sunshine Coast


Stadt: Sippy Downs
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2010 bis 06/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ein Semester an der University of the Sunshine Coast

In der Zeit von Februar bis Juni 2010 habe ich ein Auslandssemester an der USC absolviert. Dieser Bericht soll meine Erfahrungen und Erlebnisse schildern und somit zukünftigen Studieninteressierten die Möglichkeit geben sich bereits im Vorfeld über die Universität zu informieren. Weiterhin möchte ich anmerken, dass meine Erfahrungen natürlich rein subjektiv sind und ich mir nicht anmaße ein allgemein gültiges Bild der Universität zeichnen zu können. Ich studiere Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Englisch und Politik/ Wirtschaft und habe diese Fächer auch an der USC weiterstudiert.

Bereits im Vorfeld meines Auslandssemesters hatte ich mich an meiner deutschen Hochschule um die Anerkennung der Kurse, welche ich in Australien belegen wollte, bemüht. Diese Vorgehensweise kann ich jedem anderen Interessenten sehr empfehlen, da es bei einer Anerkennung im Nachhinein oft Probleme mit den deutschen Hochschulen gibt und diese einige oder gar alle Kurse nicht anerkennen. Dazu stellt die USC Interessenten ihr komplettes Kursangebot online zur Verfügung, sodass man leicht
interessante Kurse aussuchen und die Anerkennung mit dem zuständigen Professor absprechen kann. Insgesamt war der Aufwand an Bürokratie nicht sonderlich hoch und durchaus leicht zu erledigen, unter anderem auch wegen der guten Hilfe von College Contact. Die Bezahlung der Studiengebühren habe ich per Überweisung durchgeführt, was sehr empfehlenswert ist, da man dadurch die Kreditkartengebühren umgehen kann. Weiterhin hatte ich bereits vor meiner Ankunft in Australien einen Platz in einem der drei Studentenwohnanlagen gebucht. Ich habe während des Semester in Varsity Appartments gewohnt, welche ich nur bedingt weiter empfehlen kann.

Nach meiner Ankunft wurde ich mit einem Shuttle Bus, welchen ich ebenfalls zuvor gebucht hatte, vom Flughafen in Brisbane direkt zu meiner Wohnanlage gefahren. Dort angekommen musste ich sofort den Mietvertrag unterschreiben. Diese Vorgehensweise fand ich äusserst fragwürdig, da ich nach 26 Stunden Flug und einem Temperaturunterschied von ungefähr 30 Grad kaum in der Lage war geradeaus zu laufen, geschweige denn einen rechtskräftigen Vertrag zu unterzeichnen. Hier auch ein sehr wichtiger Hinweis für zukünftige Studenten: in australischen Mietverträgen muss man bei Einzug bereits das Enddatum des Vertrages festlegen. Bis zu diesem Datum ist man gesetzlich verpflichtet Miete zu zahlen. Daher meine Empfehlung: Informiert euch vorher über das Enddatum des Semesters und tragt in den Vertrag ein Datum ein bis zwei Wochen VOR diesem Termin ein. Es ist kein Problem den Mietvertrag zu verlängern, wenn ihr allerdings vor dem eingetragenen Datum ausziehen wollt, weil eure Klausuren schon durch sind etc., müsst ihr weiterhin Miete zahlen, oder ihr verliert eure Kaution von einer Monatsmiete. Ansonsten sind die Apartments aber nett gemacht und die Zimmer sind sauber und gemütlich. Wenn ihr in einer der Wohnanlagen wohnen wollt empfehle ich, vorher bei StudiVZ in einer der Universtiy of the Sunshine Coast Gruppen nach gebrauchten Linen Packs Ausschau zu halten. Diese enthalten eure Bettdecke und Bezüge, sowie Handtücher etc. und müssten sonst relativ teuer vor Ort gekauft werden, da diese Gegenstände nicht in der Miete mit inbegriffen sind. Ich würde auf jeden Fall eine Unterbringung in einem der Wohnheime empfehlen, da man mit einer Privatunterkunft bei weitem nicht so viele Kontakte zu anderen Studenten knüpfen kann.

Da ich bereits einige Tage vor Semesterbeginn ankam, hatte ich etwas Zeit mich an der Uni umzuschauen und mich mit der Anlage vertraut zu machen. Die Gebäude sind allesamt sehr modern und in sehr gutem Zustand. Auch die Ausstattung ist tadellos. Während der Einführungswoche wurden alle neuen Studenten dann mit der Nutzung der Bibliothek und anderen Einrichtungen, sowie den sehr speziellen Ansprüchen an schriftliche Ausarbeitungen, vertraut gemacht. Ich war im Vorhinein sehr gespannt darauf zu sehen wie australische Vorlesungen und Tutorien gehalten werden, da ich mir bei den horrenden Studiengebühren etwas mehr erhofft hatte, als ich dies von Deutschland gewohnt bin. Leider machte sich hier allerdings recht schnell ein Gefühl der Ernüchterung breit. Die Vorlesungen sind genauso wie in Deutschland, teilweise sogar schlechter. Einige Dozenten halten es scheinbar immer noch für angemessen einfach nur 90 Minuten PowerPoint Folien vorzulesen. Die Tutorien, die obligatorisch jede Vorlesung begleiten, sind meist deutlich informativer als die eigentliche Vorlesung. Insgesamt würde ich die USC vom Anspruch und der Umsetzung her durchaus mit einer deutschen Universität vergleichen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das Umfeld der Uni ist leider nicht von Stränden und lässigen Beachbars geprägt, sondern von Vorstadteinöde. Die Gebäude wurden auf einem ehemaligen Sumpfgelände errichtet, ebenso wie der angrenzende Stadtteil Sippy Downs. Leider haben sich bisher in Uninähe noch keine Kneipen oder ähnliches angesiedelt, wohl auch auf Grund der großen, christlichen Glaubensgemeinschaft in Sippy Downs, die einer solchen Entwicklung entgegenwirkt. Die einzige Möglichkeit ausserhalb der Wohnanlagen etwas essen oder trinken zu gehen ist in der Nähe des einzigen Supermarktes, welcher etwa 20 Minuten zu Fuß entfernt liegt. Möchte man im Meer schwimmen oder einfach nur am Strand entspannen, kommt man um die Benutzung des öffentlichen Busverkehrs nicht herum. Die Busfahrt zum nächsten Strand dauert etwa 30-45 Minuten pro Strecke.

Die Preise sind angemessen und man kann sich eine aufladbare Busfahrkarte kaufen, mit der man weitere Vergünstigungen bekommt. Dies ist sehr empfehlenswert, da man ohne die Busse relativ aufgeschmissen ist. Für feierwütige bieten die lokalen Nachtclubs Shuttlebusse an bestimmten Wochentagen an, mit denen man zumindest umsonst zu den Clubs gebracht wird. Für den Rückweg lohnt es sich dann ein Großraumtaxi mit anderen Studenten zu teilen. Solche Feiermöglichkeiten gibt es an mehreren Wochentagen und es wird versucht, die sich schnell einstellende Routine mit „lustigen“ Mottoparties zu durchbrechen. Ansonsten gibt es aber auch eigentlich immer Gelegenheit in den Wohnanlagen mit anderen Studenten zusammen zu sitzen und zu grillen, oder ähnliches. Dies ist für mich auch ein weiterer Grund warum ich die Wohnanlagen empfehle. in einer Wildes Känguru, wie man sie überall auf dem Campus findet Einer der Strände; auf jeden Fall die Busfahrt wert!

Wohnung die man sich selbst sucht wohnt man zwar unter Umständen näher am Strand aber man kommt keinesfalls mit so vielen interessanten Leuten in Kontakt. Abschließend würde ich mein Semester an der University of the Sunshine Coast als eine sehr schöne Zeit bezeichnen. Australien ist allgemein gesprochen ein wunderbares Land und die Gegend um die Sunshine Coast ist einer der angenehmsten im Land - klimatisch wie auch landschaftlich. Die Menschen dort sind alle sehr freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit und auch die Gemeinschaft unter den Studenten ist ausgezeichnet. Man darf von der Uni keine Wunder erwarten, sich aber auf ein solides und gut organisiertes Semester in einem der schönsten und lebenswertesten Länder der Welt freuen. Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Erfahrungsbericht in eurer Entscheidung weiterhelfen und stehe bei weiteren Fragen gerne zu Verfügung!

Euer Niko