17 Feb
Erfahrungsbericht von Nico K.

Universidad San Ignacio de Loyola - Lima

Stadt: Lima
Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Als Vorbereitung habe ich mich mit dem Kontinent Südamerika, der Kultur und natürlich insbesondere dem Land Peru beschäftigt. Empfehlenswert ist es auch, sofern noch nicht vorhanden, sich Basiskenntnisse in Spanisch anzueignen. Desweiteren habe ich mich mit dem Kursangebot der USIL befasst und ein Learning Agreement mit meiner Heimathochschule abgeschlossen. Mit der Wohnungssuche habe ich mich zwar befasst, mich aber dann gegen eine Vorabentscheidung entschlossen und mich erst vor Ort darum gekümmert.

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Lima

Zu allererst: Kommt man im August in Lima an beginnt dort der Winter und es ist kalt. 10-18 Grad mögen nicht so abschreckend wirken, sind dort aber wirklich nicht zu unterschätzen. Es gibt praktisch keine Heizungen und die Limanesen tragen auch im Haus Jacken, dicke Socken und Schuhe. Die Kälte ist feucht und Schimmel in der Wohnung ist oft die Folge davon. (Bei der Wohnungssuche darauf achten)

Lima hat zwei sehr schöne, aber auch touristische Stadtviertel. Diese liegen beide an der Küste und unterscheiden sich stark von der restlichen Stadt. Mit Namen: Miraflores und Barranco. Ich entschied mich dazu, ganz am Anfang in ein Hostel in San Borja zu gehen, um den Trubel zu meiden, was ich aber im Nachhinein so nicht mehr machen würde. Lima wirkt doch ziemlich schmutzig und heruntergekommen außerhalb der Küstenviertel und gerade am Anfang hätte ich es als angenehmer empfunden, mehr Sauberkeit und zumindest ein paar Menschen die Englisch sprechen können um mich zu haben. Das ist in Lima nämlich nicht unbedingt üblich. Geringe Spanischkenntnisse sind auf jeden Fall zu empfehlen, wenn nicht gar notwendig. Zumindest soweit, um sich ein Essen bestellen zu können, oder um nach dem Weg zu fragen. Das Essen ist hervorragend, vielfältig und billig.

An den beiden Küstenvierteln lassen sich schöne Wohnungen finden, auch die meisten Studentenwohnheime befinden sich dort. Die Preise für ein Zimmer liegen bei etwa 200-400€. Man muss sich nicht unbedingt im Voraus darum kümmern, es ist auch durchaus möglich, zuerst in ein Hostel zu gehen und sich dann vor Ort um eine Wohnung zu bemühen. Lima hat eine Steilküste, das bedeutet es gibt keinen direkten Zugang zum Meer. Man muss zuerst einen der wenigen Wege nach unten finden. Dort eignet es sich aufgrund der Wasserkälte dann hauptsächlich zum Surfen, was billig ist und die Leute dort erzeugen eine angenehme, entspannte Atmosphäre. Der große Nachteil daran an der Küste zu wohnen ist, dass die USIL ca. 1,5 Busstunden entfernt im Stadtviertel La Molina liegt. Da die Unterrichtsstunden oft weit über den Tag verteilt sind, z.B. die erste morgens um 8 Uhr, die nächste oder auch letzte abends um 20 Uhr, kann das zu sehr viel Zeit im Bus führen. Die Alternative ist ein Taxi, was in Lima, gerade wenn man es sich teilt, nicht teuer ist. Zur Rushhour aber ist der Verkehr so dicht, das man auch damit kaum einen Vorteil hat.


USIL

Die USIL eignet sich auf Grund ihres großen Angebots in englischsprachigen Kursen dafür, auch mit geringen Spanischkenntnissen in Südamerika zu studieren. Leider entsprach der Kurskatalog, den ich im Vorfeld geschickt bekam und auf dessen Basis ich mein Learning Agreement erstellt habe, nicht im Geringsten den vor Ort angebotenen Kursen. Ich musste alles umstellen und habe niemanden kennen gelernt, dem es nicht genauso erging. Die Mitarbeiter der USIL waren, wie auch bei anderen Problemen, bemüht und freundlich, aber machtlos. Sind also die Kursinhalte, nicht die Anzahl der erzielten ETCS wichtig, sollte man sich ein Auslandssemester an der USIL sehr gut überlegen.

Auch gute Noten zu erreichen ist im Vergleich zu dem, was ich sonst aus Auslandssemestern gehört habe und auch im Vergleich zu Deutschland relativ schwer. Für die peruanischen Studenten ist das nicht so wichtig, es geht hauptsächlich darum, zu bestehen. So kann es schon vorkommen, dass die beste Gruppenarbeit 14 von 20 möglichen Punkten erzielt. Auch ist es sehr schwer, die Benotung nachzuvollziehen, da sich die Noten aus sehr vielen Einzelnoten zusammensetzen, die aus ständigen Tests, Gruppenarbeiten, Mitarbeitsnoten oder auch reiner Anwesenheit genommen werden. Weiterhin besteht eine Anwesenheitspflicht von 70 Prozent, bzw. 75 Prozent bei Sprachkursen. Ausnahmen hiervon sind nur schwer möglich. Es gibt an der USIL viele Regeln (was aber auch einfach mit der peruanische Kultur zusammen hängt) und alles erinnert insgesamt etwas an Schulunterricht.


Fazit

Lima als Stadt ist im Sommersemester klar zu bevorzugen und die USIL eignet sich zwar als Trittbrett für eine Reise nach Südamerika, um gezielt im Studium weiter zu kommen kann ich sie allerdings nicht empfehlen.