6 Aug
Erfahrungsbericht von Nasim A.

Fudan University

Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2013 bis 07/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Semester in Shanghai war mit Abstand das Beste meines Studiums und wahrscheinlich auch die spaßigste Zeit meines Lebens. China, insbesondere Shanghai ist so groß und facettenreich, dass es fast unmöglich ist alles kennen zu lernen. Trotzdem habe ich einen guten Eindruck vermittelt bekommen wie das Reich der Mitte so funktioniert.
Gelandet bin ich Mitte Februar und es war viel kälter als ich erwartet hatte. Tags zuvor hat noch Schnee gelegen, insofern lohnt es sich auf jeden Fall Wintersachen mitzunehmen wenn man den Winter über da ist. Abgeholt wurde ich von zwei sehr netten Mädels von der Fudan Universität. Wir sind dann mit dem Bus zur Uni gefahren. Gelebt habe ich dort im Tohee International Student Village. Die Mädels haben mich dann auch bis heim gebracht.
Die ersten zwei Tage waren noch als Ankunftszeit gedacht, also gab es noch kein Programm. Dann in der Einführungswoche wurde uns die Stadt, der Campus und alles drum und dran gezeigt, bis dann die Vorlesungen los gingen.
Um einen besseren Überblick über die verschieden Bereiche des Lebens dort zu verschaffen, teile ich es ab jetzt besser auf, sonst wird’s verwirrend.

Wohnen

Gewohnt habe ich, wie bereits erwähnt im Tohee International Student Village. Das kann ich auch auf jeden Fall jedem sehr ans Herz legen. Es gibt dort verschiedene Arten von Wohnungen. Unsere hatte ein riesen Wohnzimmer und drei verschieden große Zimmer. Ein kleines, ein mittleres und ein großes. Ich hatte das Mittlere (75¥/Tag), welches vom Platz auf jeden Fall gereicht hat, im Zimmer war ich eh nicht so oft. Die anderen Wohnungen hatten kleinere Wohnzimmer aber dafür etwas größere Zimmer. Für Hauspartys war unsere Wohnung aber optimal. Küche, Bad und Waschküche sind auch überall dabei. Wobei die Küche hätte man sich bei uns auch sparen können, gekocht haben wir eigentlich nie, da es eine Menge Restaurants oder Straßenessen direkt vor der Tür gibt, welches billig und gut ist. Wenn man aber heimische Küche vermisst ist es besser das selbst zu kochen. Es gibt direkt in der Straße auch drei kleine Supermärkte und etwa 10 Minuten Fußwegentfernung einen Wal-Mart und einen internationalen Supermarkt (der aber recht teuer ist). Die Atmosphäre im Tohee ist super! Ich hätte sehr Glück mit meinen zwei Mitbewohner und habe auch eine riesen Menge sehr netter Leute aus aller Welt kennen gelernt. Neben der Lobby gibt es auch ein Café, in dem man leicht, viele Menschen kennen lernt.

Schon Fernweh bekommen?

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Studiert hab ich an der Fudan Universität. Schon bei den Einführungsveranstaltungen wurde des Öfteren erwähnt, dass sie die beste Uni in Shanghai sei und auch in Asien führend ist. Mein Programm war das „Contemporary China Studies Program“. Schwerpunkt war hierbei Wirtschaft aus chinesischer Perspektive, mit der Vermittlung von Hintergrundwissen in Kultur, Gesellschaft, Politik und Geschichte. Das fand ich auch am interessantesten. Das rein wirtschaftliche Wissen war mir schon aus meinem Studium in Deutschland bekannt, interessant war eher der chinesische Ansatz. Unterricht war komplett in Englisch, mit relevanten chinesischen Wörtern. Die meisten Studenten waren Europäer oder Amerikaner und manchmal auch Chinesen. Es gab aus einer groß Zahl von Fächern zu wählen und innerhalb der ersten zwei Wochen konnte man sich auch noch mal um entscheiden, falls einem irgendwas gar nicht gefiel. Das fand ich auch total gut, da es manche Professoren gibt, deren englisch schwer zu verstehen ist. Neben den wirtschaftlichen Fächern habe ich auch einen Sprachkurs belegt. Leider bin ich zu der ernüchternden Erkenntnis gelangt, das fünf Monate nicht reichen um die Sprache zu beherrschen. Zum täglichen Überleben reicht’s aber.


Feiern

Natürlich habe ich nicht ständig gelernt, sondern bin des Öfteren auch feiern gegangen. Da im Tohee so viele Studenten leben, hat immer irgendwer Lust was zu machen. Vor allem am Anfang dominieren Hauspartys in den Wohnungen, zu denen einfach wahllos Leute eingeladen werden. So lernt man sich aber wunderbar kennen. Nicht weit von Tohee und Fudan befindet sich die „Helens“ Bar. Da sie in unmittelbarer Nähe von zwei Unis ist (Fudan und Shanghai University of Finance and Economics) ist dort ein großes, bunt gemischtes Studentenpublikum. Außerdem ist es sehr billig dort. Einen besseren Ort um Leute kennen zu lernen gibt es wohl nicht. Wirklich gefeiert wird dann Downtown, also am Bund, der French Concession oder Xintiandi. Clubs gibt es genug und an jedem Tag der Woche lassen sich irgendwelche Events finden. Der Vorteil als Ausländer: In vielen Clubs sind Getränke umsonst. Am besten sucht man sich einen Promoter (oder mehrere), die einen dann Freigetränke in den Clubs besorgen. Das funktioniert besser in den sehr chinesischen Clubs, wenn zu viele Ausländer da sind, verliert man seinen Bonus. Wie genau das abläuft ist jetzt schwer zu erklären. Am besten eigene Promoter kennen lernen und Spaß haben. Auf jeden Fall nicht wundern wenn ihr in Bars von Fremden angesprochen werdet und sie euch Freigetränke anbieten. Das klappt wirklich! Eine andere Möglichkeit ist, sich einfach zu reichen Chinesen an den Tisch zu setzten und Trinkspiele zu spielen. Die sponsern das gerne, man kommt so mit chinesischer Kultur in Kontakt und es macht total viel Spaß!


Shoppen

Was man natürlich ebenfalls auf keinen Fall verpassen sollte sind die preiswerten Einkaufsmöglichkeiten in China. Sehr zu empfehlen hierbei die Fake und Tailor Märkte. Zum Fakemart: Es gibt mehrere in Shanghai. Ganz gut ist der bei der Haltestelle „Science and Technologie Museum“. Der meiner Meinung nach beste jedoch befindet sich in der Nanjing Road. Das Angebot ist leider recht limitiert. Also es gibt zwar schon viel, jedoch wiederholen sich die meisten Artikel in einer Menge der Läden. Ein paar Tipps zum Handeln: ein Viertel vom Anfangspreis ist ein ganz guter Preis, kann aber je nach Geschick noch gedrückt werden; Sagt dass ihr in Shanghai wohnt und ihr auf jeden Fall nur noch zu dem einen, bestimmten Händler zurückkommt und alle eure Freunde mitbringt; Zeigt nicht zu sehr das ihr etwas haben wollt. Bleibt hartnäckig; und wenn ihr mit dem Preis nicht zufrieden seid, geht einfach zu einem anderen Händler. Meistens wird man sowieso zurückgerufen. Auf jeden Fall solltet ihr die Tailor Märkte auch erkunden. Mein Favorit war an der „Nanpu Bridge“ Dort gibt es sehr preiswerte, maßgeschneiderte Anzüge, Hemden, Mäntel, Hosen, Kleider, etc. Qualität ist auch gut. Leider kann man hier nicht so sehr handeln. Ich habe nach einer Weile eine ganz gute Beziehung zu meinem Schneider aufgebaut und somit nochmal Boni genossen. Ich bin mit leichtem Gepäck nach Shanghai geflogen und war recht froh darüber, da ich trotzdem einen ganzen Koffer extra zurückschicken musste. Aber es lohnt sich auf jeden Fall sehr!


Reisen

Es passiert ja nicht alle Tage, dass man ich Asien lebt, also sollte man die Chance auf jeden Fall nutzen und das Land erkunden. Ich bin leider nicht ganz so viel herum gekommen, da ich finanziell limitiert war und nach dem Semester auch zurück nach Deutschland musste. Um Shanghai habe ich aber viel gesehen, außerdem Hangzhou, Nanjing und Yunnan. Hangzhou und Nanjing sind recht interessante Städte, wobei ich sagen würde es gibt auf jeden Fall bessere Ziele in China. Yunnan hat mir super gefallen. Die Provinz liegt im Südwesten von China, grenzt im Norden an Tibet und im Süden an Vietnam. Dementsprechend gibt’s im Norden Berge und im Süden Dschungel Ich habe nur den Norden erkundet, was ich auch jedem empfehlen kann. In China zu reisen ist recht einfach. Züge bringen einen fast überall hin und es lohnt sich auch immer die Billigairlines (Spring Airlines) zu checken. Außerhalb Shanghai ist es von großem Vorteil wenigstens etwas chinesisch zu reden, da man mit englisch nicht weit kommt. Auch in angrenzende Länder kommt man recht leicht und billig. Einzige Voraussetzung ist hierbei ein multiples Einreisevisum, welches ich leider nicht besaß.
Wie vielleicht aus meinem Bericht zu erkennen ist, habe ich meine Zeit in Shanghai sehr genossen und ich finde es fast etwas traurig, wieder in Deutschland studieren zu müssen. Es war eine wunderbare Erfahrung, von der ich eigentlich nie wollte, dass sie zu Ende geht.
Für alle die dieses Semester nach mir antreten, ich hoffe euch macht es genauso Spaß wie mir und falls ihr noch Fragen habt, helfe ich euch gerne weiter. Schreibt mich einfach an.