23 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

Michigan State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Mannheim U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Organisation des Auslandssemesters

a. Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess an der MSU ist verglichen mit der Bewerbung an Partneruniversitäten der Heimatuniversität deutlich komplizierter, da man u.a. ein Empfehlungsschreiben eines Professors und eine finanzielle Bestätigung seiner Bank über ca. 17.000$ benötigt. Während der Bewerbung haben mir Tatjana Maier von College Contact und Doreen Sheridan, die Programmkoordinatorin des American Semester Programs an der MSU, stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden und auch die Bewerbungsanleitung ist sehr hilfreich. Schließlich hatte ich dann alle Unterlagen zusammen und habe sie an College Contact geschickt, die sie geprüft und an die MSU weitergeleitet hat. Nach einigen Wochen kommt dann die Aufnahmebestätigung und man kann mit der konkreten Planung beginnen.

b. Visum

Sobald man das I-20 Formular für F-1 Austauschstudenten von der MSU erhalten hat, kann man sein Visum beantragen. Dieser Prozess war ziemlich aufwendig, da man online einen Antrag ausfüllen und dann bei einem Konsulat (Berlin, Frankfurt oder München) einen Termin beantragen muss. Ich habe für das Ausfüllen des Antrags bestimmt mehr als eine Stunde gebraucht und dann auch direkt online über die Webseite von „CGI Stanley“ einen Termin vereinbart. Dort wurden mir nur drei einfache Fragen zum Grund meines Auslandsaufenthaltes gestellt und ca. eine Woche später kam das Visum per Post. Insgesamt kostet der gesamte Vorgang ca. 380$.

c. Auslandskrankenversicherung

Die MSU bietet standardmäßig für alle Studenten eine Versicherung an, die jedoch sehr teuer ist und nur den Zeitraum des Semesters abdeckt. Ich habe mich daher entschlossen, eine deutsche Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Dafür muss man online einen „Health Insurance Waiver Request“ ausfüllen und sich eine englische Bestätigung der Versicherung ausstellen lassen. Da sich die ERV geweigert hat, mir diese Bescheinigung auszustellen, habe ich den Auslandskrankenschutz des ADAC genommen. Dieser wurde auch ohne Schwierigkeiten von der MSU akzeptiert. Zwar muss man bei einem Krankheitsfall in Vorleistung gehen, aber meine Kosten wurden mir problemlos bis auf den Selbstbehalt vom ADAC erstattet.

d. Anreise

Für die Anreise kommen nur die Flughäfen in Chicago oder Detroit in Frage. Von Chicago aus fährt ein Greyhound, Megabus oder der Amtrak und man braucht mindestens 5 Stunden bis nach East Lansing. Daher würde ich euch empfehlen, nach Detroit zu fliegen und von dort den „Michigan Flyer“ zu nehmen. Der kostet zwar 25$, aber benötigt nur 2 Stunden vom Flughafen bis an die Uni.

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2. Studium

a. Betreuung vor Ort

An der MSU seid ihr nicht einfach nur Austauschstudenten, sondern Teil des American Semester Programs (ASP). Doreen Sheridan und die „Ambassadors“ (amerikanische Studenten, die sich um euch kümmern und bei allen Events dabei sind) organisieren viele Events und helfen euch bei allen Problemen. Wir sind z.B. ins Ford Museum und an den Lake Michigan gefahren. Auch bei der Wahl meiner Kurse hat mir Doreen sehr geholfen und war auch sonst für alle Fragen offen.

b. Unterkunft und Verpflegung

Ich habe auf dem Campus in der Owen Hall gewohnt. Um in diesem Wohnheim zu wohnen, muss man entweder Graduate Student oder über 23 Jahre alt sein. Im Gegensatz zu den anderen Wohnheimen hat man ein eigenes Zimmer und teilt sich nur das Bad mit seinem „suite mate“. Außerdem ist Alkohol auf dem Zimmern erlaubt. Andere Austauschstudenten haben gute und schlechte Erfahrungen in anderen Wohnheimen und mit ihren Mitbewohnern gemacht. Ich würde aber definitiv ein Einzelzimmer bevorzugen, da man dort zumindest zum Schlafen seine Privatsphäre hatte. Fürs Partymachen mag ein anderes Wohnheim besser sein, aber auch in der Owen Hall hat man seinen Spaß.

Wenn man auf dem Campus wohnt, hat man auch automatisch einen Meal Plan. Da ich in der Owen Hall gewohnt habe, hatte ich 75 Mahlzeiten und $300 Owen Cash, die man in den Cafeterien oder in den Dining Halls ausgeben kann. Mir hat diese Anzahl locker gereicht, aber man kann sich auch den kompletten Meal Plan buchen, der natürlich deutlich teurer ist. Das Essen in den Dining Halls ist wirklich sehr gut! Ich hatte erwartet, dass man überall nur Burger und Pizza bekommt, aber das ist definitiv nicht der Fall. Es gibt in jeder Dining Hall verschiedene „Stände“ u.a. mit asiatischem oder italienischem Essen, das man sich nach Wunsch frisch zubereiteten kann. Dazu gibt es immer eine große Salatbar und frisches Obst, was man sich auch gut für später mitnehmen kann.

c. Kurse

Die Wahl der Kurse war etwas schwierig, da manche Fachbereiche generell für Austauschstudenten gesperrt sind. Dies betrifft insbesondere Graduate d.h. Masterkurse. Als Wirtschaftsinformatikstudent im Master hätte ich gerne Masterkurse am College of Business oder aus dem Bereich „Computer Science“ gehört, was leider nicht möglich war. Zum Glück gab es im Bereich „Media and Informationen“ ein paar passende und interessante (Bachelor-)Kurse, die ich mir auch in Deutschland anrechnen lassen konnte. Auch andere Studenten hatten Probleme, in Kurse reinzukommen, aber das war immer abhängig vom Studiengang. Das Niveau der Kurse war deutlich niedriger als in Deutschland, aber man musste mehr während des Semesters arbeiten, d.h. Assignments, Quizzes, Tests oder Paper schreiben.


3. Freizeitmöglichkeiten

a. Sport

Das Sportangebot an der MSU ist gigantisch! Egal, ob man zuschauen möchte oder selbst Sport machen will, es ist für Jeden etwas dabei. Da ich im Herbstsemester da war, konnte ich die Footballsaison der Spartans live miterleben. Die Spiele im Spartan Stadium und das Tailgating davor waren wirklich der Hammer und die Atmosphäre für Footballfans unvergesslich. Eine Saisonkarte fürs Football kostete ca. 120$ und hat sich wirklich gelohnt. Auch die Basketballspiele im Breslin Center waren sehr toll und die „Izzone“ hat immer ordentlich Stimmung gemacht.

Ich habe mich direkt im Fitnessstudio angemeldet, von denen es zwei auf dem Campus gibt. Das Fitnessstudio neben dem Spartan Stadium ist deutlich größer und hat viele neue Geräte. Zusätzlich haben wir oft in den Sporthallen, die direkt neben den Fitnessstudios sind, Basketball oder Volleyball gespielt. Dort trifft man zu jeder Uhrzeit andere Studenten und kann einfach mitspielen.

b. Ausflüge

Von East Lansing aus haben wir viele Ausflüge unternommen. Wir waren u.a. in Chicago, Detroit, Toronto und an den Niagara Falls. Auch die Natur Michigans hat einiges zu bieten. Im Sommer waren wir am Lake Michigan und auf der Upper Peninsula. Besonders der Sleeping Bear Dunes Nationalpark ist sehr schön und man kann dort gut campen.

Nach dem Semester bin ich noch nach Miami und Kalifornien geflogen, um dem Winter in Deutschland zu entfliehen.


4. Fazit

Das Auslandssemester an der MSU war eine der besten Erfahrungen meines Lebens und hat wirklich alle Erwartungen erfüllt bzw. sogar übertroffen. Besonders das Leben auf dem Campus, die Football Gamedays und die Freundschaften mit Amerikanern sowie anderen Austauschstudenten aus aller Welt werden mir in Erinnerung bleiben. Auch wenn ein Semester an der MSU bzw. in den USA generell sehr teuer ist, kann ich nur sagen, dass es jeden Cent wert gewesen ist.