13 Apr
Erfahrungsbericht von N. N.

Universidad San Ignacio de Loyola - Cusco


Stadt: Cusco
Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wenn ich an Cusco denke, zeichnet sich sofort ein Lächeln in meinem Gesicht ab. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, mich an die Momente und Situationen des Auslandsstudiums, an die Menschen, die Stadt Cusco und Peru zu erinnern.

Die Reise begann damit, dass ich im Flugzeug von Lima nach Cusco eine Frau kennenlernte, die mir anbot, dass ich ihr früheres Häuschen mieten könne und mich direkt zu sich nach Hause einlädt. Nach einigen Überlegungen, entschieden Anne (auch eine deutsche Studentin, die mit College Contact nach Cusco gegangen ist) und ich uns, für diese Unterkunftsmöglichkeit. Anne und ich kannten uns zuvor nicht; wir waren die einzigen Deutschen des Programmes und haben uns auf Anhieb gut verstanden. Andere Wohnmöglichkeiten sind bei einer Gastfamilie oder bei der USIL zu wohnen. Sechs der amerikanischen Studenten des Programmes in Cusco entschieden sich für die Gastfamilie und hatten eine sehr gute Zeit mit Familie und Gastgeschwistern. Zwei der anderen Studenten aus den USA entschlossen sich, bei einer Art Hotel der USIL zu wohnen. Diese Möglichkeit würde ich nicht unbedingt empfehlen, da es viel teurer ist. Allerdings haben sie mit zwei Peruanerinnen gewohnt, die in Cusco ein Praktikum absolvierten.

Anne und ich wollten jedenfalls beide einfach erst mal nach Cusco fahren und uns vor Ort eine Wohnung suchen. Das klappte hervorragend und wir wurden von der Familie (die Mutter wurde direkt zur „Mamá de Cusco“ für uns) auch zu ein paar Ausflügen mitgenommen, die uns in guter und eindrücklicher Erinnerung geblieben sind. Trotzdem hatten wir unsere Unabhängigkeit und das Häuschen wurde zum Treffpunkt für unsere kleine Familie: den acht anderen Studenten und unseren peruanischen Freunden.

Die Univerdad San Ignacio de Loyola nahm uns direkt freundlich auf; die Mitarbeiter hatten immer ein offenes Ohr und es herrschte eine familiäre Atmosphäre. Dadurch, dass wir in unseren vier Monaten nur insgesamt zehn Studenten waren, natürlich  umso mehr. Außerdem haben wir von der Uni zwei mal kostenlosen Salsa-Unterricht bekommen und viele, viele Ausflüge unternommen. Cusco ist eine perfekte Stadt für Freunde der Kultur und Geschichte, denn die Geschichte lebt in den alten Gassen und Straßen und an vielen Ecken befinden sich noch Inka-Mauern.

Die USIL bietet verschiedene Kurse an, die speziell auf ausländischen Studierenden ausgerichtet sind. Zunächst mussten wir einen spanischen Einstufungstest machen, damit das Niveau für die Spanischkurse  festgelegt werden konnte. Den Spanischkurs (3 Tage die Woche, jeweils zwei Stunden) mussten alle Studenten belegen. Wir hatten eine sehr gute Lehrerin und auch der Kurs war abwechslungsreich und intensiv. Vor allem, weil wir nur sehr kleine Gruppen waren. Zu Beginn fand ich es sehr schade, dass trotz des Spanischkurses die meisten anderen Kurse auf Englisch gehalten wurden. Allerdings bestand die Möglichkeit, einen Kurs über Lateinamerikanische Literatur zu wählen. Dieser ist auch auf Spanisch, man musste allerdings im Einstufungstest des Anfangs ein hohes Niveau erreichen. Aber, obwohl ich dieses Niveau nicht erreichte, konnte ich den Kurs mit einer unterschriebenen Erklärung trotzdem belegen. Dort wurde auch sehr intensiv Spanisch gesprochen, da wir nur zu zweit mit der Lehrerin waren.

Im Laufe des Semesters fand ich es aber persönlich nicht mehr so schlimm, dass die anderen Kurse auf Englisch sind; denn so bekommt man zugleich auch im Englischen mehr Übung. Außer Spanisch kann man noch Quechua als Sprache wählen. Und vier andere Kurse. Empfehlen würde ich, einen Kurs bei Vera zu belegen. Ich habe bei ihr History of the Inca Civilization gewählt; es war interessant und sie hat ein sehr umfangreiches und kompetentes Wissen über die Inka und vorherige präkolumbianische Kulturen. Zudem hat sie noch einen Kurs über Art and Design angeboten. Meine weiteren Kurse waren Contemporary Society and Culture of Peru, Biodiversity of Peru und eben Literatur.  Auch wenn in der Uni in Cusco fast mehr als in Deutschland zu tun war, was Paper und Exams betrifft, lässt sich auch sagen, dass man gerade ein großes Wissen mit zurück nach Deutschland bringt.

Auch wenn die Kosten der Studiengebühren hoch sind, würde ich die Uni trotzdem sehr empfehlen. Zudem, das Auslandsbafoeg zu beantragen. Denn damit bekommt man, nachdem man die Zahlung vorstrecken musste, sehr viel, bzw. Geld zurück.

Es war sehr praktisch, dass das International Programm bereits im  Dezember endete, so blieb auch noch sehr viel Zeit, um in Perú und Lateinamerika zu reisen. Diese wundervolle Möglichkeit würde ich in jedem Fall noch einmal wahrnehmen, da das Reisen die stressige Prüfungsphase am Ende in Cusco wieder schön abrundete. Und es eine gute Gelegenheit ist, die gelernten Spanischfähigkeiten noch mal direkt auf Reisen anzuwenden.  

Das Tolle an Cusco ist außerdem die wunderschöne Umgebung mit unzähligen Möglichkeiten für Tagesausflüge, wie zum Temple of the Moon, Sacsayhuaman oder ins Valle Sagrado zu fahren.

Unbedingt empfehlen würde ich aber, nicht nur unter den ausländischen Studenten Kontakte zu knüpfen. Gerade die Freundschaften mit Cusqueños und unsere Ausflüge als große, internationale Familie hat den Aufenthalt in Cusco unvergesslich gemacht.

Die Familie unseres Häuschens kann gerne kontaktiert werden, schreibt mir einfach eine Mail und ich leite sie dann weiter.