16 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 02/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung und Bewerbung

Die über College Contact gefundene Ramkhamhaeng Universität in Bangkok ist keine Partneruniversität meiner Heimat Hochschule, weswegen ich alles selbst organisieren musste.

Ich bekam von College Contact eine Checkliste mit den für die Bewerbung notwendigen Dokumenten, was die ganze Prozedur erheblich vereinfacht hat!

Weiterhin musste ich ein Visa für Thailand beantragen, wobei ich mich nach etlichen Erkundigungen für das „ Non Immigrant-Multiple Entry Visa“ für 140 Euro entschieden habe.  Dadurch ist man berechtigt sich ein Jahr in Thailand aufzuhalten, wobei man aber alle 90 Tage ausreisen muss, was man gut mit einer Reise in die Nachbarländer verknüpfen kann.

Für Thailand werden auch einige Impfungen empfohlen. Dazu habe ich eine Reiseberatung bei meiner Hausärztin in Anspruch genommen und mich dann gegen Typhus, Hepatitis A und B impfen lassen, sowie Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus, Polio, Diphterie bekommen.

Aus anderen Erfahrungsberichten bekam ich den Tipp ein Konto bei der DKB zu eröffnen, da man damit weltweit kostenlos Geldabheben kann. Also beantragte ich eine DKB VISA Student Card, was einfach und schnell ging. Dadurch kann jede Menge Geld gespart werden, denn in Thailand ist ein Betrag von 4-5 Euro pro Abhebung fällig!

Ich war noch nie in Asien und kannte mich dementsprechend überhaupt nicht mit der asiatischen Kultur aus. Deswegen las etliche Erfahrungsberichte im Internet und Bücher wie z.B. Kulturschock Thailand und den Stefan Loose Reiseführer. Diese Lektüren dienen außer den Landes- und Reiseinformationen auch dazu, nicht in typische Touristenfallen wie beispielsweise das Taxifahren ohne Taximeter reinzufallen.

Schon Fernweh bekommen?

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Studium

Die Ramkhamhaeng Universität wurde 1971 gegründet und ist eine staatliche Hochschule. Der Campus ist riesig und sehr verwirrend, sodass man sich gerade am Anfang schon mal verlaufen kann.

Die Uni bietet Bachelor- und Master Kurse sowohl auf Thai, als auch auf Englisch an. Letzteres wird vom Institute of International Studies (ISS) organisiert. Bachelor Kurse können in den Fachrichtungen „Business Administration“, „ Mass Communication Technology“ und „ English“  absolviert werden. Das International Office ist ein bisschen chaotisch und man sollte viel Zeit und Geduld mitbringen, aber auch hartnäckig bleiben.

Da die Kurse an der Ramkhamhaeng modular aufgebaut sind, hat man anders als in Deutschland eine Vorlesung zwar den ganzen Tag (von 9 am-4 pm), dafür aber nur 8-10 Tage im Monat. Am letzten Tag wird die Final exam geschrieben bzw. das Abschlussprojekt vorgestellt. Die endgültige Note setzt sich je nach Kurs aus praktischen Arbeiten, Tests, Präsentationen und/oder dem final exam zusammen. Jeder Kurs kostet 3500 Baht (ca. 96 Euro).Vor meinem Aufenthalt habe ich mir bereits einige Kurse ausgesucht, welche dann aber doch nicht stattgefunden haben. Deshalb musste ich vor Ort kurzfristig Ersatz für meine geplanten Kurse suchen. Insgesamt habe ich sechs Kurse belegt.

Besonders gefallen hat mir, dass die Vorlesungen von Professoren aus verschiedenen Ländern auf Englisch gehalten wurden. Jeder Professor hatte eine andere Art zu unterrichten und unterschiedlich hohe Ansprüche an seine Studenten. Deswegen gibt es durchaus auch sehr anspruchsvolle Kurse zu bewältigen. In meinen Vorlesungen waren nie mehr als 50 Studenten, was eine angenehme Lernatmosphäre und Interaktivität ermöglichte. Meine Mitstudenten kamen unter anderem aus Frankreich, Saudi Arabien, Holland, Myanmar, Nepal, Kambodscha wodurch ein internationaler Austausch stattfand, der natürlich auch auf den Stil der Vorlesung abfärbte. Ich lernte vor allem auch die Arbeitsweisen der Thais kennen, welche teilweise schon sehr verschieden von unseren in Deutschland sind.

Ein weiterer Pluspunkt ist die gute Mensa, in der man aus einer Vielzahl von Gerichten und Getränken zu günstigen Preisen auswählen kann.


Unterkunftssuche

Als erste Anlaufstelle um Leute kennen zu lernen empfiehlt es sich für 1-2 Monate ins @home zu ziehen. Der Preis beläuft sich dann zwar dann auf 10,000 Baht + NK pro Monat, aber man hat Zeit sich günstigere Unterkünfte zu suchen. Das @home hat europäische Standards, jedoch liegt es weit über dem Preis den man hier für eine Unterkunft zahlen muss. Es eignet sich perfekt um andere Studenten kennen zu lernen, da dort immer etwas los ist und man immer Leute trifft. Jedoch belaufen sich die durchschnittlichen Preise für Nebenkosten auf 1000-2000 Baht zusätzlich. Rings um die Uni und auch vom @home findet man Unterkünfte die denselben Standard haben, aber mit 6000-8000 Baht wesentlich günstiger sind. Während meiner Zeit dort gab es häufig Internet- und Stromausfälle. Die Lage des @home ist unitechnisch sehr gut: 15-20 Minuten zu Fuß zur Uni bzw. zum Nachtmarkt, knappe 5 Minuten zu 7/11. Eine Taxifahrt ins Zentrum Bangkoks dauert ca. eine halbe Stunde. Auch zu den Sehenswürdigkeiten wie den Tempeln, muss man schon mit einer guten Stunde Taxifahrt rechnen, je nach Verkehr.


Leben in Bangkok/Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Heiß, laut, riesig, dreckig, chaotisch, einfach unglaublich: „Bangkok, die Stadt der Engel“. Als ich Ende August nach Bangkok kam, war die Hitze fast unerträglich. Hohe Luftfeuchtigkeit da Regenzeit und Temperaturen von 35-38 Grad. In den Geschäften, in der Uni und im Skytrain hingegen herrschte Eiszeit, denn die Klimaanlagen liefen hier auf Hochtouren, sodass man richtig friert wenn man sich dort längere Zeit aufhält. Bangkok ist eine riesige Stadt! Der Blick von einer Skybar ist überwältigend und kann einem annähernd die Dimensionen der Stadt bewusst machen. Der Verkehr ist ein einziges Chaos: Rollertaxis, Tuk Tuks, normale Taxi- und Autofahrer versuchen schnellstmöglich von A nach B zu kommen. Obwohl aus deutscher Sicht ein einziges Durcheinander herrscht, scheint hier doch alles irgendwie einwandfrei und auf seltsame Weise geregelt zu funktionieren. Echt faszinierend!

Da die Uni und auch mein Zimmer außerhalb des Touristenzentrums lagen, hatte ich die Möglichkeit am richtigen Thai Leben teilzunehmen. Statt überteuerten Touristen Restaurants gab es eben Streetfood Stände oder authentische Thai Straßenrestaurants, statt Englisch musste man sich oft über Körpersprache verständigen usw.

Um ins Zentrum des Geschehens zu kommen fuhr man ca. eine halbe Stunde mit dem preisgünstigen Taxi. Auch das Zeitverhältnis lernt man hier ganz neu kennen, eine halbe Stunde Fahrt ist hier echt wenig. Je nach Rush Hour muss man auf alternative Verkehrsmittel wie z.B. das Wassertaxi, BTS oder Rollertaxis umsteigen.

Bangkok, die Stadt in der es nie langweilig wird! Ob Tempel, Mall, Flussfahrt oder Museum, in Bangkok gibt es immer was zu erleben. Jede Menge Clubs und Bars die je nach Wunsch überwiegend von Thai oder Ausländern besucht werden dienen als Abendgestaltung.

Auch die Lage und die gute Infrastruktur bieten sich optimal als Startpunkt für Reisen in umliegende asiatische Länder an.

Die Stadt der Engel hat so viele schöne Ecken, aber auch sehr krasse Gegensätze. Bangkok ist beeindruckend, fasziniert und einfach unglaublich! Während meines Auslandaufenthalts ist mir die Millionenmetropole sehr ans Herz gewachsen und ich habe sie sehr gut kennen und lieben gelernt.


Wertung

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es an jedem selbst liegt inwieweit er in die thailändische Kultur eintauchen will. Geht man beispielsweise immer in westliche Restaurants und bleibt nur unter Deutschen braucht man sich nicht wundern wenn man von Land und Leuten nichts mitbekommt. Auch wer hier nach deutschen Werten sucht, nur deutsch essen will und keine Lust auf eine andere Kultur mitsamt ihren Stärken und Schwächen hat, sollte es sich zweimal überlegen nach Thailand zu kommen. Der Schlüssel ist Toleranz und Offenheit gegenüber Neuem. Die Thailänder sind ein unglaublich (gast)freundliches und offenes Volk, mit dem man schnell ins Gespräch kommt wenn man es nur will. Vor allem in Thai Clubs/Bars und auf Reisen habe ich einige wunderschöne Erfahrungen sammeln können, die mich sehr fasziniert haben.

Ich habe mich hier schnell sehr wohl gefühlt, sodass Bangkok mein neues Zuhause bzw. meine zweite Heimat und die hier kennengelernten Freunde zu meiner Ersatzfamilie wurden.

Der Auslandsaufenthalt war eindeutig die beste Entscheidung die ich treffen konnte! In meiner Zeit dort habe ich unglaublich tolle und beeindruckende Menschen kennen lernen dürfen, ein bisschen Thai gelernt, super schöne Reisen unternommen, interessante Kurse belegt, viel sowohl über andere als auch über meine eigene Kultur gelernt und zu guter Letzt mich selbst besser kennengelernt und weiterentwickelt.

Ich würde mich jederzeit wieder für Bangkok und die Ramkhamhaeng Universität entscheiden und kann beides sehr empfehlen.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei College Contact bedanken, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen.