University of Sunderland

Bewerbungsprozess

Nach der Beratung durch College Contact lief alles sehr reibungslos ab. Ich habe mich relativ kurzfristig für die University of Sunderland entschieden, da andere Universitäten nicht den Anforderungen der WWU gerecht wurden. Meine Bewerbungsunterlagen habe ich nur ca. zwei Wochen vor Bewerbungsschluss bei College Contact abgegeben und hatte dann nach relativ kurzer Zeit meine Bestätigung schon wieder. Ich habe den Bewerbungsprozess als einfach und unkompliziert empfunden.

Studium und Campus

Da ich an der Uni nur wirtschaftswissenschaftliche Kurse belegt hatte, habe ich mich hauptsächlich auf dem St. Peters Campus direkt am Meer aufgehalten. Der Campus ist sehr neu und äußerst gepflegt. Es gibt ausreichend Bücher und Computer. Die Öffnungszeiten der Bibliotheken sind recht lang und in den “Quiet Studies” ist es auch wirklich ruhig, im Gegensatz zu den Plätzen im Rest der Bibliothek. Für die Murray Library am City Campus gilt das gleiche, nur leider sind dort keine wirtschaftswissenschaftlichen Bücher zu finden.

Meine Professoren waren kompetent und immer ansprechbar, was für mich eine ungewohnte Erfahrung war, weil ich in Münster BWL studiere und einer von 800 Studenten in den Vorlesungen bin. Insgesamt bekommt man in Sunderland eher ein FH-Feeling, was ich aber als angenehm empfunden habe.

Tendenziell würde ich die Kurse an der University of Sunderland als deutlich einfacher bezeichnen als an Universitäten in Deutschland. Dabei sollte man allerdings beachten, dass ich zuvor schon ein Jahr in den USA gelebt habe und demnach keine Verständnisprobleme aufgrund der Sprache habe. Ich hatte nur an drei Tagen in der Woche Uni und musste für die volle Semesterleistung von 60 englischen Credits (entspricht 30 deutschen Credits) nur drei Kurse belegen. Das Arbeitspensum war sehr gering, wodurch mir viel Zeit zum Reisen und für andere Freizeitaktivitäten blieb.

Betreuung vor Ort

Die Betreuung vor Ort war sehr gut und die Organisation der internationalen Studenten einwandfrei. Es waren immer Personen ansprechbar und das gesamte Personal der Universität war bei sämtlichen Fragen sehr hilfsbereit.

Unterkunftssuche

Die einfachste Lösung ist es sicherlich ein Zimmer im Wohnheim (Clanny House) zu beziehen. Diese sind sehr einfach zu bekommen und es ist für alles wesentliche gesorgt. Ein weiterer Vorteil am Clanny House ist, dass fast alle internationalen Studenten dort wohnen. Es entspricht sicherlich nicht dem deutschen Standard, ist aber ordentlich und praktisch. Die einzigen negativ Aspekte sind meiner Meinung nach die häufigen Tests der Feueralarme und die Besuche von Wohnheimpersonal, die alle möglichen Vorschriften kontrollieren und unangemeldet reinplatzen.

Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

In und um Sunderland ist nicht besonders viel los. In der Stadt gibt es einige Clubs und eine Mall, in der man die meisten Sachen bekommt. In Newcastle, welches mit der Metro ca. 45 Minuten entfernt liegt, kann man in einer sehr großen Mall shoppen und auch das Nachtleben ist etwas abwechslungsreicher als in Sunderland.

Wenn man sich einem der Sportteams anschließen möchte, ist das grundsätzlich möglich. Viele meiner Freunde und ich haben aber einfach für drei Monate eine Mitgliedschaft im City Space Gym (direkt auf dem City Campus) gekauft und dort an Kursen teilgenommen und an Geräten trainiert.

Von Sunderland aus fahren günstige Busse in andere Teile von England und ich habe mehrere Reisen mit Freunden unternommen. Wir waren unter anderem in York, Edinburgh und London. Auch die Student Union veranstaltet nette Ausflüge, an denen man definitiv teilnehmen sollte, da man sowohl nette Leute kennenlernen kann als auch ein deutlich besseres Angebot bekommt als wenn man es selbst organisieren würde. Für weiter entfernte Reiseziele bietet sich Ryan Air an, die von dem ca. eine Stunde entfernten Flughafen bei Newcastle fliegen.

Im Norden Englands gibt es einige nette Küstenorte, die im Gegensatz zu Sunderland sehr viel Charme haben. Ein gutes Beispiel ist Saltburn by the Sea, das am besten mit dem Zug zu erreichen ist. Wenn man etwas experimentierfreudig ist gibt es definitv genügend Reisemöglichkeiten. Wenn man zum Feiern ins Auslandssemester geht, dann findet man in Sunderland garantiert an fast jedem Abend eine Party für Studenten.

Allgemeines

Man sollte sich darüber im klaren sein, dass England nass und kalt sein kann und dementsprechend auf jeden Fall einen Schirm, eine Regenjacke und Gummistiefel oder wasserdichte Schuhe einpacken. Zusätzlich wechselt das Wetter häufig d.h. wenn der Tag gut anfängt heißt es nicht, dass das Wetter so bleibt (und umgekehrt).

Alles in allem war das Auslandssemester in Sunderland ein voller Erfolg und ich würde es jeder Zeit wiederholen. Ich habe viele neue Freunde gefunden und bin auch im Studium erfolgreich gewesen. Es hat mich um Lebenserfahrungen bereichert und mir auch geholfen mein Englisch zu verbessern.