8 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einleitung

In meinem letzten Mastersemester in Accounting and Finance absolvierte ich einen Austausch an der California State University East Bay (CSUEB). An dieser relativ jungen Universität sind derzeit über 13,000 Studentinnen und Studenten immatrikuliert, wovon rund ¾ auf der Bachelorstufe studieren. Die CSUEB liegt in der San Francisco Bay Area und verfügt über drei Campusse in Hayward, Oakland und Concord. Als Gaststudent ist man jedoch nur in Hayward – einer Stadt mit rund 145‘000 Einwohnern. Vom Hayward Campus ist San Francisco mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in rund 1¼ Stunden zu erreichen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die CSUEB bietet eine sehr große Vielfalt an Kursen. In Bezug auf die Kurszuteilung ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich die regulär eingeschriebenen Studenten vorab einschreiben können. Die Austauschstudenten können sich im Rahmen eines «Class Crashing» während den ersten zwei Wochen für jene Kurse bewerben, bei denen noch Plätze frei sind. Dies erschwert die Planung, insbesondere mit Blick auf die Vorabklärungen mit der Anrechnungsstelle der eigenen Uni. Deshalb ist es sehr zu empfehlen, sich für den Austausch vor allem Kurse offenzuhalten, welche eine große Flexibilität bieten. Bezüglich des akademischen Niveaus wie auch die Unterrichtsgestaltung ist hervorzuheben, dass es beträchtliche Unterschiede zwischen einzelnen Kursen gibt. Deshalb lohnt es sich in den ersten beiden Wochen viele potenzielle Kurse zu besuchen, um sich einen guten Überblick zu verschaffen und sich anschließend für jene entscheiden zu können, welche den eigenen Ansprüchen am besten gerecht werden.
Die meisten Austauschstudenten belegen 12 Units, was aufgrund von Visabestimmungen dem Minimum entspricht. An meiner Uni erfolgte pro absolvierte Unit eine Anrechnung von 1.5 Credits, was im Vergleich mit anderen Studenten an der unteren Grenze ist. In Bezug auf Prüfungen ist zu berücksichtigen, dass es in den USA oft nicht nur ein Schlussexamen gibt, sondern viele kleinere Prüfungsleistungen. So hatte ich zum Beispiel bei zwei meiner Kurse in jeder Veranstaltung eine Prüfung. Bei der Unterrichtsgestaltung zeigen sich kulturelle Unterschiede. Viele europäische Studenten fühlen sich an ihre frühere Schulzeit erinnert, was sich insbesondere darin zeigt, dass das Verhältnis zum Dozenten persönlicher ist und die Studenten über ein geringeres Ausmaß an Freiheiten als Ausfluss der Selbstverantwortung genießen. Auch verfügen die Dozenten über ein hohes Maß an Autonomie, was willkürliche Auswüchse haben kann.


Kosten, Unterkunft und Verpflegung

Die Studiengebühren an der CSUEB betragen für Austauschstudenten $3‘735 pro Trimester, wobei zusätzlich eine einmalige Anmeldegebühr von $100 anfällt. Diese Studiengebühr gilt für 12 Units auf der Bachelorstufe. Werden zusätzliche Units und/oder Kurse auf der Masterstufe abgelegt, fallen weitere Gebühren an. Dennoch beweist die CSUEB, dass ein Studienaustausch in den USA bei Weitem nicht so teuer sein muss, wie viele meinen.
Als Unterkunft habe ich das Studentenwohnheim auf dem Campus gewählt. Dieses kostet pro Quartal rund $2‘400. All jenen, die nur ein Trimester die CSUEB besuchen, würde ich die Campusunterkunft empfehlen, da es sich für eine derart kurze Zeit kaum lohnt, sich um Wohnung, Möblierung, Internet, Auto, usw. zu kümmern. Wer hingegen länger bleibt, sollte die Off-Campus-Lösung ernsthaft in Erwägung ziehen. Die größten Nachteile des Studentenwohnheims sind, dass es nur Doppelzimmer gibt, alle Austauschstudenten im International House untergebracht sind (was für das Englischlernen nicht sehr vorteilhaft ist, da es viele Deutsche hat) und die Internetverbindung langsam ist. Die größten Vorteile sind der geringe organisatorische Aufwand, das leichte Knüpfen von Kontakten und die Teilhabe am Campusleben.
Zu berücksichtigen ist, dass beim Studentenwohnheim zwingend ein Mealplan in Höhe von rund $1‘600 pro Quartal zu erwerben ist. Damit ist das tägliche Essen in der Mensa finanziert. Die Qualität der Verpflegung lag über meinen Erwartungen. Die Mensa bietet eine große Auswahl und erlaubt durchaus eine gesunde Ernährung, wobei als größter Nachteil die geringe Abwechslung anzuführen ist.
Mit den erwähnten Ausgabeposten für Studiengebühren, Unterkunft und Verpflegung ist der Grundbedarf gedeckt. Weitere Auslagen für Ausflüge, Unterrichtsmaterial, Kleider usw. fallen individuell an.


Weiteres

College Contact leistet als Agent bei der Beratung und Anmeldung wertvolle Hilfestellungen und ist für Studenten kostenlos. Deren Dienstleistungen sind ausgezeichnet und sehr zu empfehlen. Die Gaststudenten der CSUEB sind im Open University Programm und werden vom ALP Office betreut. Dieses ist die erste Anlaufstelle für Gaststudenten und organisiert regelmäßig Events.
Auf dem Campusgelände hat es ein beliebtes Recreation and Wellness (RAW) Center, welches ein gutes Angebot zum Körpertraining bietet. Austauschstudenten müssen jedoch extra für den Zugang bezahlen. Daneben bietet die CSUEB ein gutes Sportangebot. Viele Austauschstudenten bedauern, dass sie zu wenig in Kontakt mit regulär eingeschriebenen Studenten kommen. Meine Erfahrung war, dass der Sport hierfür eine ideale Gelegenheit bietet. Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Auf dem Unigelände unweit des Studentenwohnheims hat es einen kleinen Hügel, welcher eine prächtige Sicht über die ganze Bay Area bietet. Wer Hayward besucht, sollte sich diese Aussicht auf keinen Fall entgehen lassen.


Fazit

Mir persönlich hat der Austausch sehr gut gefallen. Viele Kontakte und unvergessliche Erlebnisse im Land der unbegrenzten Möglichkeiten machten diese Zeit zu einer einzigartigen und sehr bereichernden Erfahrung. Da der Austausch nur ein Quartal dauert, vergeht die Zeit wie im Flug. Dabei lohnt es sich vor, während und nach dem Austausch Zeit für Reisen in und rund um das sonnige Kalifornien einzuplanen.