8 Aug
Erfahrungsbericht von N. N.

California State University San Bernardino

Stadt: San Bernardino
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geographie, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2012 bis 07/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war im Spring 2012 an der Cal State in San Bernardino. Vorab sei gleich angemerkt, jeder der ein wenig Hilfe braucht oder gerne genaueres wissen möchte, kann über College Contact gerne mit mir in Kontakt treten.

Vorbereitung

Am Anfang steht zuerst die Entscheidung, wohin. Bei Auslandsstudium USA spuckt Google ziemlich schnell College Contact aus. Dort findet man dann einige Unis in den USA, aufgelistet mit Studiengebühren, Unterkünfte und Kurse. Hat man sich dann informiert und eine Entscheidung getroffen, so kann es mit der Bewerbung weitergehen.

Ich habe mich für San Bernardino entschieden, da dass eines der Colleges war, wo das Studienjahr in Quarters eingeteilt ist und somit die Studiengebühren für US-Verhältnisse vergleichsweise „billig“ sind. Sonst gäbe es mit Quarters z.B. noch die UC in Santa Barbara. Die Bewerbung sieht einfach aus, wäre sie aber am Ende ohne College Contact sicherlich nicht. Man hat im Prinzip drei Zettel, die man ausfüllen muss. Die allgemeine Bewerbung, eine Bescheinigung, damit man sich finanziell den ganzen Spaß auch leisten kann und ein Formular für die Kreditkarte, damit man die Einschreibegebühren bezahlen kann. Vorab sei hier gleich angemerkt, ohne Kreditkarte geht nichts. Daher wäre es ratsam, im Falle dass man keine Besitz, sich noch eine vor der Bewerbung zuzulegen, denn somit wird vieles deutlich einfacher oder erst gar möglich. Neben den drei Zetteln muss man noch eine ganze Reihe an weiteren Unterlagen beileigen, u.a. Impfbestätigung, Transcript der Uni etc. Wie gesagt, dank der Liste von College Contact kein Problem. Allerdings sollte man dafür ein bisschen Zeit einplanen. Im Ende hat es bei mir dann doch ein wenig gedauert.

Danach sendet man die Bewerbung zu College Contact, die dort noch einmal geprüft wird und anschließend nach San Bernardino geschickt wird. Dann heißt es auf die Zusage warten. In meinem Fall hat es zwei Monate gebraucht, bis ich offiziell eingeschrieben war. Allerdings nur deshalb, da meine Bewerbung wohl ein bisschen untergegangen ist. Ich habe mich auf für eine Gastfamilie beworben. Da bekommt man aber relativ spät erst Bescheid.

Mit der Bestätigung bekommt man das I-20 Formular mitgeliefert, was extrem wichtig ist. Zusätzlich liefert College Contact weitere Informationen, wie es nun mit dem Visum und Co weitergeht. Online muss man einen Antrag auszufallen, was gut eine Stunde gedauert hat. Damit bekommt man das DS-160, mit dem man einen Termin in einem der Konsulate machen kann. Kostet $10. Dazu muss man eine SEVIS-Gebühr bezahlen, die $200 beträgt und noch eine Visaantragsgebühr von 112 Euro (Stand Dezember 2011). Hat man somit alle Zahlungsbestätigungen und alles richtig erledigt, steht dem Besuch nichts mehr im Wege.

Gut 2h hat der Termin dann gedauert. Zuerst wartet man draußen, bis man zur Sicherheitskontrolle darf. Danach wird geprüft, ob man alle Unterlagen dabei hat. Kurz danach gibt man die ab, wartet eine Weile, hat eine kurze Befragung und nach drei Tagen war das Visum im Briefkasten.

Die Gastfamilie habe ich erst relativ spät zugewiesen bekommen, wodurch ich den Flug gut 4 Tage vorher gebucht habe. Ging aber trotzdem noch. Ob nun Gastfamilie, Appartment oder Dorm, das muss jeder selber entscheiden. Ich habe die Entscheidung jedenfalls NIE bereut. Ich war Teil des American Way of Life und wurde tagtäglich bestens umsorgt. Mir war es das Risiko nicht wert, im Dorm am Ende mit anderen internationalen Studenten zu wohnen. Ich hatte auch kein Auto, bei der kurzen Zeit und in der Familie auch nicht nötig. Wer aber länger bleibt und vielleicht im Dorm oder einem Appartment wohnt, der sollte dringend noch einmal genau über ein Auto nachdenken. Denn ohne Auto geht in Southern California nichts.

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Ich bin dann drei Wochen vor Quarter-Beginn angereist und noch einmal drei mach Quarter-Ende geblieben. Eine frühe Anreise kann ich nur empfehlen. Ich war in der Zeit ein paar Mal an der Uni, habe derweil meine Coyote-ID bekomme (holt man sich im Keller der Library ab), habe die Studiengebühren gezahlt und mich zum Open University Advising begeben. Somit war die Orientierungswoche, die zeitgleich auch die erste Woche des Spring Quarters ist, total nutzlos. Ich habe den Leuten Bescheid gesagt, dass ich bei meinen Kursen bin und war bei der Orientierung wirklich nur 1,5 Tage und gebracht hat es nichts. Dazu kommt, dass die meisten Informationen dann auch noch für die anderen internationalen Studenten, die nicht Open University studieren, gedacht waren. Für jemand der erst kurz vorher anreist, der sollte auch vorbeischauen um seine Sachen zu erledigen, für alle anderen ist das mehr oder weniger Langweile, daher lieber ab in die Kurse.


Universität

Der Campus ist wirklich toll und auch groß, wenn auch das halbe Areal Parkplatz ist. In der Bücherei gibt es Computer, die aber nicht ganz so auf dem neuesten Stand sind. Dort kann man auch Sachen ausdrucken, für 15ct die Kopie. Billiger geht es aber im Learning Center in der University Hall, versteckt im dritten Stock für 10ct. Die Bücherei an sich hat Bücher, koennte aber wegen mir durchaus besser ausgestattet sein.

Das Fitness ist top, in den ganzen Gebühren inklusive. Handtücher und kostenloses Wasser gibt es auch. Man sollte sich ebenfalls die Trips, die angeboten werden, genauer anschauen. Denn diese sind wirklich sehr billig und meist gibt es eigentlich nur ganz coole Sachen. Da ist der Spaßfaktor auf jeden Fall sehr hoch.

Bei anfänglichen Fragen bin ich im zu den Leuten vom IEP in der Sierra Hall gegangen, die einem auch immer gut weitergeholfen haben.


Kurse

Kurse habe ich drei gewählt, was auch Pflicht ist, damit man seinen Visumsstatus nicht verliert. Ich habe mich bereits gut 2 Wochen vorher mit den Dozenten per Email in Verbindung gesetzt und kann das jedem nur sehr empfehlen. Denn die US-Studenten können sich online über das Blackboard bereits vor den internationalen einschreiben. Ferner habe ich auch so gegen einige andere internationalen meinem Platz gesichert, da in der Regel nach der ersten Sitzung zu den Dozenten gegangen wird und nach einem Platz im Kurs gefragt wird.

  • ENG 312 – J. Delgado “Theories of Language Acquisition and Learning“ (DI/DO):
    Die Dozentin ist nicht 100% organisiert, dafür machte es bei ihr einfach nur Spaß und war sehr unterhaltsam. Trotzdem habe ich sehr viel Neues und interessantes gelernt. Der erste Teil befasste sich mit dem Mutterspracherwerb. Dazu gab es ein Midterm und ein Paper, in dem man einen Korpus von einem Kind erstellen musste und analysieren musste. Der zweite Teil beschäftige sich mit dem Sprachenlernen. Dort gab es dann das Final und ein weiteres Paper, wo man u.a. über sich schreiben konnte, wie man eine Fremdsprache gelernt hat. Zusätzlich musste man sich ein Buch kaufen ($23 bei Amazon) und einen Reader ($48).
  • ENG 526 – C. Vickers “Phonetics and Phonology” (MO/MI):
    Der Kurs ist eigentlich für Seniors bzw. Masterstudenten. In meinem Kurs waren auch, so gut ich weis, nur Masterstudenten. Wir mussten ein Transcript erstellen, vier kleine Papers schreiben und ein großes Term Paper zum Schluss. Weiterhin gab es für die Teilnahme am Kurs, für die Präsentation des Term Papers und für die Präsentation eines wissenschaftlichen Artikels credits. Der Kurs war anspruchsvoll, aber der Lerneffekt umso groesser. Auch war es meist relativ unterhaltsam und interessant.
  • GEO 323 – N. Meek “North America” (MO/MI):
    In dem Kurs musste man drei Karten erstellen, ein Midterm uebern den physischen Teil schrieben und das Final war dann über den humangeographischen Teil. Ferner musste man ein Spiel spielen und ein kleines Internetprojekt machen. Der Kurs behandelte Kanada und USA. Lästig war das lesen der Kapitel, 40 Seiten auf jede Stunde die dann mit „pop quizzes“ abgefragt wurden. Der Kurs war gemacht für Lehramtsstudenten, was man auch gemerkt hat. Man lernt sehr sehr viel, aber richtig ordentlich steigt man in die Materie nicht ein. Trotzdem, auch hier habe ich viel gelernt, denn in einem Kurs mit einem Dozenten, der schon in 48 US-Bundesstaaten war, hört man doch wesentlich mehr „Insiderinformationen“ als hier in Deutschland.

Anmerkung hier noch, die Bücher eher bei Amazon bestellen, da sie dort teilweise erheblich billiger sind als im Coyote Bookstore. Ich konnte so zwischen $2 bis $40 sparen. Auch kam es mir so vor, dass wenn man seine Aufgaben so erfüllt, wie es verlangt wird, einfach eine gute Note dafür bekommt. Die Dozenten sind sonst lockerer drauf und auch hilfsbereiter. Den Arbeitsaufwand hätte ich geringer eingeschätzt, als er im Endeffekt dann war. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass ich so gut wie kein Wochenende zu Hause war.

Die meisten Kurse werden entweder MO/MI/FR oder MO/MI oder DI/DO angeboten. Ich kann nur raten, sich ein dreitägiges Wochenende zu belegen, denn so kann man die Southern California einfach besser ausnutzten.


San Bernardino & Co

Allzu viel habe ich von der Stadt nicht gesehen. Im nördlichen Teil, wo auch die Uni ist, lebt es sich sehr angenehm. Wenn man sich am Anfang über die Stadt informiert, dann kommt schnell die eklatant hohe Kriminalitätsstatistik. Die sicherlich auch richtig ist, wenn man sich in der falschen Neigbhorhood aufhält. Aber das gleiche gilt auch für gewisse Städte in Deutschland. Von daher keine Sorge und einfach los ;)

US-typisch ist das öffentliche Verkehrssystem in meinen Augen eine einzige Katastrophe und dauert sehr lange, bis man dort ankommt, wo man hinmöchte. Ich hatte nur einmal den „Genuss“ und habe es dann gelassen. Gleiches gilt auch für Los Angeles. Einzig das Zugfahren ist ganz ok. Mit der Metro nach Los Angeles für $21. Am Wochenende gibt es ein Weekendticket, das samstags und sonntags gilt und nur $10 kostet. Mit dem könnte man dann auch runter nach San Clemente oder Oceanside fahren. In der Nähe gibt es das Inland Center, Ontario Mills und Vitoria Gardens, drei gute Möglichkeiten zum Einkaufen. Auch ein Casino ist nicht weit.

Sonst ist die Ausgangslage perfekt und das glaube ich, brauche ich niemanden erzählen, der sich ein wenig über San Bernardino informiert. Los Angeles quasi next door, San Diego und Las Vegas nicht wirklich weit weg. Dazu bietet California einfach alles, was man sich vorstellen kann. Daher empfehle ich, sich eine kleine Liste zu machen, mit Sachen die es dort gibt und die man gerne machen möchte, bevor man anreist. Denn wenn man einmal dort ist, kommen immer noch mehr dazu.


Kosten & Fazit

Alles in den USA kostet. Erst recht das Studieren. Ich denke, wenn man mit 8000 bis 9000 Euro kalkuliert liegt man nicht falsch. Und damit kann man auch noch sehr viel erleben, sehen und machen und nicht nur studieren. Der Faktor Southern California lenkt zwar massiv vom Studieren ab, muss aber ausgenutzt werden. So kann ich abschließend nur sagen, wenn nun San Bernardino, die Uni oder die gesamten Kosten abschrecken: Augen zu und los! Denn darüber nachzudenken, soll ich wirklich, lohnt sich es auch etc., ist der falsche Ansatz. Man lernt sehr viel, macht tolle Erfahrungen und Freunde und ist in Southern California. Ich kann jeden nur ermutigen sich einfach zu bewerben, man wird es nicht bereuen ;)