31 Mär
Erfahrungsbericht von Michael S.

Dublin Business School

Stadt: Dublin
Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess:

Hier muss man wirklich sagen, dass es wohl nichts Einfacheres gibt, als sich über College Contact auf ein Auslandsstudium zu bewerben. Alle meine Fragen wurden sehr schnell und kompetent beantwortet. Nachdem ich alle Unterlagen eingereicht hatte, kam die Zusage der Dublin Business School ziemlich fix!

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die Dublin Business School liegt sehr zentral südlich der Liffey. Es handelt sich dabei nicht um einen Campus, sondern die Räume / Gebäude der DBS sind allesamt in der Stadt verteilt, aber alle einfach zu Fuß erreichbar. Die beiden wichtigsten Gebäude liegen dabei an der Aungier Street. Der in der Nähe befindliche St. Stephen´s Green ist von der DBS auch schnell erreichbar und bei gutem Wetter genial, um dort seine Mittagspause zu verbringen.

Die DBS bietet für alle Austauschstudenten einen drei- oder zweiwöchigen Sprachkurs an. Naja, man kann hier nicht unbedingt von einem Sprachkurs reden. Es handelt sich hierbei eher um eine Art Orientierungskurs, indem einem alles über die DBS und das Leben in Irland erklärt wird. Phasenweise sehr interessant, manchmal aber auch echt unnötig. Was aber ein super Vorteil ist, ist, dass man in diesem Kurs neue Leute kennenlernt und ich somit auch direkt meine Freunde gefunden habe, mit denen ich die Zeit in Dublin genießen durfte. Die Zeit zwischen diesem Sprachkurs und dem eigentlichen Semesterstart konnten wir dann mit einer Rundreise durch Irland überbrücken.

Alle Mitarbeiter der DBS waren sehr nett, bemüht und außerordentlich hilfsbereit. In den ersten Wochen lief zwar alles sehr durcheinander und unorganisiert, aber das ist typisch Irland. Eine Art, die uns Deutschen zwar fremd ist, aber die Iren umso sympathischer macht. Frei nach dem Motto: „Es wird schon schief gehen“ :).


Studieninhalte:

Vor dem Beginn des Semesters an der DBS habe ich mich mit meiner Heimatuniversität (Uni Osnabrück) auf die Anrechnung mehrerer Kurse verständigen können. Ich hätte die Zeit sinnvoller nutzen können, denn diese Kurse wurden dann doch nicht angeboten! Wir hatten leider das Pech, dass die Masterkurse zum Winter hin umgestellt wurden. Somit musste ich improvisieren, habe mir in den ersten Wochen verschiedene Kurse angesehen und habe im Nachhinein eine Anrechnung abgeklärt.

Da mir nur 20 ECTS angerechnet wurden, habe ich auch nur zwei Masterkurse mit je 10 ECTS gewählt.
In beiden Kursen wurde die Leistung durch ein „Individual“ und ein „Group Assigment“ gebracht. Diese machten jeweils 50 % der Note aus. Das Examen, welches von den Masterstudenten am Ende des Semesters geschrieben wurde, mussten wir als Austauschstudenten nicht schreiben.


Die von mir belegten Kurse waren:

1) Strategic Management and Leadership
Dieser Kurs scheint im Vergleich zu allen anderen Kursen ein höheres Niveau zu besitzen. Pro Woche hatten wir hier zwei Sitzungen. In der ersten Sitzung wurde quasi „Frontalunterricht“ gehalten und das jeweilige Topic erläutert. In der zweiten Stunde wurden dann „Case Studies“ in Gruppen bearbeitet und anschließend auch von der Gruppe präsentiert. Wer besonders seine „Soft Skills“ zu Präsentationen in englischer Sprache verbessern möchte, ist hier besonders gut aufgehoben. Mir hat dies sehr viel gebracht.

2) Integrated Marketing Communications in a Digital Age

Dieser Kurs wurde in dieser Form wohl zum ersten Mal angeboten. Dies hat man vor allem an der Unorganisiertheit gemerkt. Im Prinzip war der Kurs ähnlich aufgebaut wie der Kurs in Strategic Management, jedoch hat man kaum einen roten Pfad erkennen können. Die Dozentin schien auch besonders hektisch zu sein und sprach extrem schnell. Somit war ein Zuhören nicht immer besonders erfolgreich.
Auch in diesem Kurs wurden „Case Studies“ an Gruppen verteilt, welche an verschiedenen Terminen gehalten werden sollten. An manchen Tagen kam es jedoch vor, dass die Dozentin etwas länger mir dem eigentlichen „Stoff“ benötigte und daher die Gruppenpräsentationen einmal nach fünf Minuten abgebrochen hat, da ja unbedingt noch eine Diskussion zu diesem Thema durchgeführt werden musste, sodass die jeweilige Gruppe ihre Arbeit quasi umsonst gemacht hat.
Trotz all dieser Kritik war das Thema sehr interessant und die Assignments haben auch sehr viel Spaß gemacht, was eigentlich sehr ungewöhnlich für eine Hausarbeit ist! ;) Der Grund dafür war, dass das Niveau einfach extrem niedrig war und man mit einer durchschnittlichen Leistung eine echt gute Note bekam.

Anwesenheitspflicht bestand in den beiden Kursen nicht wirklich, es ging zwar immer eine Anwesenheitsliste rum, aber so richtig wurde diese nicht kontrolliert.


Ankunft in Dublin:

Der Flughafen von Dublin liegt mit dem Bus ca. 40 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Da ich meine Wohnung in der Nähe der O´Connell Street hatte, habe ich den Airlink genommen, der von Dublin Bus angeboten wird. Dieser kostet 7 €. Wer es günstiger haben will, nimmt für 3€ den normalen Linienbus (Linie 16 Richtung Ballinteer). Dieser Bus bedient die wichtigsten Punkte in der Innenstadt und ist eine super Alternative zum Airlink. Hier ist aber wichtig zu wissen, dass die Stationen nicht durchgesagt werden, ihr solltet daher den Busfahrer vorab bitten, die gewünschte Haltestelle durchzusagen. Das klappt wunderbar! :)


Wohnen:

In den alten Erfahrungsberichten zu Dublin wurde eigentlich durchweg empfohlen, sich vor Ort ein Zimmer zu suchen. Ich habe dies aber nicht gemacht. Ich habe mich vorab um ein Zimmer bemüht. Mit Zusage von der DBS habe ich gleichzeitig auch einen „Accomodation Guide“ erhalten und habe mehrere Studentenwohnheime angeschrieben. Ich habe glücklicherweise ein Einzelzimmer in einer 6er-WG im Archway Court erhalten können (Ich war mit der Bewerbung hierfür im Februar aber auch echt früh dran).
Das Zimmer hat monatlich 550 € gekostet. Last euch von diesem Preis nicht abschrecken, denn für die Lage und die Ausstattung der Wohnung ist dies noch günstig für Dubliner Verhältnisse!

Die Lage des Archway Court an der Mountjoy Street im Dubliner Norden ist nahezu perfekt. In unmittelbarer Nähe findet man alle möglichen Supermärkte (Tesco, Aldi, Lidl), mit der Henry Street eine große Shopping Meile und mit der O´Connell Street einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt in Dublin. In 10 – 15 Minuten ist man zu Fuß in der Temple Bar Area. Die DBS erreicht man in ca. 20 Minuten zu Fuß.

In den ersten zwei Wochen im September habe ich in der Wohnung zunächst noch alleine gewohnt. Anschließend sind meine Mitbewohner nach und nach eingezogen. Meine anderen fünf Mitbewohner waren allesamt Iren. Wer hätte das für ein Studentenwohnheim für möglich gehalten? ;) Meine Mitbewohner waren nicht direkt aus Dublin, sondern kamen aus anderen Teilen Irlands. Vor allem durch meine Mitbewohner habe ich kennengelernt, wie unterschiedlich die Akzente der Iren eigentlich sind. Einen Mitbewohner aus Tipperary verstehe ich wohl heute noch nicht richtig! Haha!
Ansonsten war das Wohnen miteinander echt entspannt und wir haben viel zusammen gemacht. Besonders haben sie sich immer über alkoholische Gastgeschenke aus Deutschland gefreut, wenn mich Freunde oder Freundin besucht haben. ;) (Zu den Kosten in Irland später mehr)
Wichtig zu wissen ist aber: Hygiene und Sauberkeit nehmen die Iren nicht so ernst, zumindestens nicht meine Mitbewohner ;).

Was ich auch super fand war, dass im Archway Court viele Amerikaner gewohnt haben. Somit war man ständig von Muttersprachlern umgeben, was ein Riesenvorteil für mein eigenes Englisch war.

Als Austauschstudent würde ich mich immer wieder für den Archway Court entscheiden und ein Zimmer vorab suchen. Viele Bekannte, die ein Zimmer vor Ort gesucht haben, mussten teilweise ziemlich lange im Hostel wohnen und ihnen wurden teilweise echt unmögliche Wohnungen angeboten. Ich wiederrum konnte diese Zeit mit einer Rundreise nutzen. Völlig stressfrei! ;)


Leben und Freizeitgestaltung:

Das Leben in Dublin ist teuer! Extrem teuer! Wie ich schon erwähnt hatte, die monatliche Miete lag bei 550 € zzgl. Strom. Strom wurde „prepaid“ abgerechnet. Funktioniert genauso wie eine Prepaidkarte beim Mobiltelefon. Man kauft sich beim Hausmeister ein „Top-Up“ für 50 € und lädt damit den Stromzähler auf ;).

Lebensmittel habe ich durchweg eigentlich nur im ALDI, LIDL oder Tesco gekauft. Dort waren die Preise im Vergleich zu Dunnes Stores, Central oder Spar noch relativ human. Ihr solltet euch aber schnell daran gewöhnen, dass es fast unmöglich ist, in Irland frisches Brot zu kaufen. Es gibt die ein oder andere „Bäckerei“ in Dublin, aber das Brot schmeckt nicht und ist auch noch richtig teuer!

Wofür ihr aber auch richtig viel Geld ausgeben werdet ist die Freizeitgestaltung, vor allem in den Pubs und Clubs werdet ihr den einen oder anderen Euro lassen. Ein Pint Bier kostet durchschnittlich 5 Euro. In der Temple Bar ist das Bier meistens teurer als in umliegenden Pubs.
Zwei Pubs kann ich euch wärmstens empfehlen: Im „Peadar Kearney's“ spielt jeden Donnerstag, Freitag und Samstag wohl einer der besten Sänger Dublins, Brian Brody. Unfassbar wie gut er singt. Dort hat man bis zum Schluss immer richtig viel „craig“!
Ein weiterer empfehlenswerter Pub ist das „Auld Dubliner“. Auch hier treten jeden Abend richtig gute Sänger auf. Lasst euch so was nicht entgehen!
Ansonsten gibt es auch viele gute Clubs in der Stadt. Diese Clubs werdet ihr auch kennenlernen, wenn ihr zu den Erasmuspartys geht, die von „I love Dublin“ regelmäßig angeboten werden.

Wer von euch auch die kulinarische Seite nicht missen möchte, dem kann ich hier so einiges empfehlen. Glaubt mir, ich habe teilweise noch nie so gut gegessen wie in Dublin. Das meine ich wirklich ernst. Wer zum Beispiel auf Hähnchen steht, sollte definitiv nicht am „Crack Bird“ vorbeigehen. Wer auf Burger steht, dem empfehle ich „Jo´s Burger“. Unglaublich lecker! Im Süden von Dublin, in der Stadt Bray, findet ihr wohl die leckerste Pizza, die ich je gegessen habe. Selbst Italiener würden vor Neid erblassen, wenn sie die Pizza in der „Platform Pizza Bar“ probieren! :)

Bray ist übrigens sehr leicht mit der DART (irisches Bahnunternehmen) zu erreichen. In Bray findet man neben dem Restaurant auch einen schönen Sandstrand. Neben den ganzen Klippen eine schöne Abwechslung! :)
Neben Bray ist die Halbinsel Howth ein absolutes Muss. Hier findet man schöne Wanderwege entlang der Steilküste und besonders bei gutem Wetter hat man einen besonderen Blick auf Dublin.

Wie ich am Anfang schon erwähnt habe, haben wir in den ersten Wochen eine kleine Rundreise durch Irland gemacht. Das Auto haben wir uns klassisch bei einer Autovermietung gemietet. Hier sollte man darauf achten, falls möglich, einen Fahrer ab 25 dabei zu haben. Autos mit Vollkaskoversicherungen ohne Selbstbeteiligung werden grundsätzlich nicht an jüngere Fahrer vermietet. Und wer einmal auf diesen engen und kurvenreichen Straßen gefahren ist, weiß, dass eine Vollkaskoversicherung unerlässlich ist. Ich bin zum Glück älter und durfte den Linksverkehr „genießen“ :) !
Folgende Ziele sollten auf einer solchen Rundreise nicht fehlen: Wicklow Mountains (direkt im Süden von Dublin), die Küstenregion um Waterford (bei gutem Wetter könnte man meinen man wäre am Mittelmeer), Cork (schöne Stadt, welche mir von meinem Mitbewohner, der aus Cork kommt, empfohlen wurde), Ring of Kerry (eine wunderschöne Küstenstraße mit Panoramablick aufs Meer), Cliffs of Moher (Einzigartige Steilküste), The Burren (16 Millionen Jahre alte Kalksteinlandschaft) und die Stadt Galway (Bekannt auch durch den Song „Galway Girl“ in „P.S. I love you“, ich hab den Film nie gesehen, aber Frauen schwärmen davon ;)).
Es ist auch kein Problem, all diese Ziele mit dem öffentlichen Verkehr (Bus Éireann ca. 20€) oder durch eine sog. „guided bus tour“ zu erreichen. Hier gibt es viele Anbieter, die solche Tagestouren anbieten. Eine solche Bustour haben wir in Richtung Giants Causway in Nordirland (Weltnaturerbe; der Riese Finn hat dort einen schönen Damm gebaut ;)) gemacht. Als Anbieter kann ich euch wärmstens „Extrem Ireland“ empfehlen. Wir hatten zumindest auf dieser Tour einen wirklich witzigen und zuvorkommenden Fahrer, der seine Gäste mit irischen Süßigkeiten verwöhnt hat.

Auch Dublin selbst hat so einiges zu bieten. So solltet ihr euch eine Tour durchs Kilmainham Gaol nicht entgehen lassen. Dieses Museum, was früher ein Gefängnis war, erzählt viel über die Geschichte Irlands.
Mit dem Phoenix Park findet ihr den wohl größten innerstädtischen Park der Welt in Dublin. Hier befindet sich auch der Dublin Zoo, dieser ist zwar einer der ältesten in Europa, aber nicht unbedingt ein Muss.
Ansonsten findet ihr mit dem Guinness Storehouse und der Old Jameson Distillery zwei weitere Highlights. Die Führung in der Old Jameson Distillery ist „guided“ und auch viel schöner als die vom Guinness Storehouse. Außerdem habt ihr die Möglichkeit, als Volunteer an einer Kostprobe verschiedener Whiskeysorten teilzunehmen. Im Guinness Storehouse wiederrum habt ihr die Möglichkeit, euer eigenes Pint Guinness zu zapfen und dieses dann in der Gravity Bar mit einem super Ausblick über Dublin zu genießen.

Wer auf Sport steht: Gaelic Football und Hurling! Die zwei Sportarten in Irland! Davon solltet ihr euch definitiv das ein oder andere Spiel anschauen. Sei es im Pub oder, falls ihr Karten bekommt, im Stadion. Mir persönlich gefällt Hurling besser.
Die Iren gehen bei diesen Sportarten mega steil und sind extrem stolz darauf, dass diese „fast“ nur in Irland gespielt werden. Wer wissen möchte, warum die Iren so stolz auf diese Sportarten sind, der sollte sich für eine Tour durch den Croke Park anmelden. Ein Tour, die unter anderem auch sehr berührt!

Sollte man dann doch, was ich mir nicht vorstellen kann, genug von Dublin oder Irland haben. Ryanair hat ihren Hauptsitz in Dublin und für 30 € kann man nach England und Schottland fliegen. Warnung: Zumindest in England sind die Menschen nicht so freundlich wie in Irland ;)!


Fazit:

Ich habe die Entscheidung nach Dublin zu gehen nie bereut. Ich habe so viele neue Menschen und Freunde kennengelernt, die ich überhaupt nicht mehr missen möchte! Wer also ein Auslandssemester / -studium mit viel Abwechslung haben möchte, der sollte definitiv nach Irland gehen!