Central Saint Martins
Mein Aufenthalt am Central Saint Martins innerhalb meiner Summer School in London und Paris
Ich habe im August 2013 eine 2-wöchige Summer School besucht. Es handelte sich dabei um ein duales Programm, eine Woche in London und eine Woche in Paris. Mein gebuchter Kurs hieß Fashion & Culture, für den es keine nennenswerten Qualifikationen oder Vorkenntnisse gab. Meine erste Woche verbrachte ich in London und besuchte dort das Central Saint Martins College der University of Arts London, über jene dieser Bericht handeln soll.
Nachdem die Anmeldung über College Contact erfolgte, kontaktierte mich das College mit hilfreichen Informationen. Mir wurde eine Willkommensmail geschickt, ein Lageplan der Uni sowie eine City-Map von London, UBahn-Plan, hilfreiche Shoppingtips und Must Sees, generelle Tips zum Leben in London sowie Übernachtungsmöglichkeiten geschickt. Da ich mich sehr spät zur Summer Session entschieden hatte, waren alle günstigen Übernachtungsmöglichkeiten in den Wohnheimen der Uni ausgebucht. Ich entschied mich daraufhin über Hosts International für eine Gastfamilie. Ich kann eine Gastfamily für einen solchen Trip wirklich wärmstens empfehlen, denn so ist man viel involvierter in Kultur und Lifestyle des fremden Landes, hat immer jemanden, den man bei Problemen fragen kann und wenn man dies möchte, jeden Abend Dinner mit der Family :). Ich hatte ein süßes, kleines Zimmer und meine Privatsphäre. Das Bad habe ich mir mit der Familie geteilt.
Da ich in Berlin wohne, kam ich mit dem UBahn-Streckennetz sehr gut zurecht. Wer aber zum ersten Mal in London ist, kann hier schon Probleme bekommen. Der Netz ist allerdings nicht schwer zu verstehen und evtl sollte man es sich vorab im Internet ansehen. Für die UBahnfahrten selbs, hatte ich mir eine Oyster Card besorgt - eine quasi wiederaufladbare Fahrkarte, die gegen ein Pfad am Ende des Aufenthaltes wieder abgegeben werden kann. Die Oyster Card ist die schnellste und preisgünstigste Art mit der Londoner Ubahn zu fahren.
Mein erster Tag am Central Saint Martins war super. Das College liegt direkt an der Station Kings Cross und ist durch die auffallende Fassade leicht zu finden. Die Außenfassade ist noch im alten Stil, innen ist es aber super modern. Viel Glas und Technik. Das Central St. Martins war gut auf die Summer Session’ ners vorbereitet. Am Eingang gab es ein kleines verglastes Büro, dass stetig besetzt war. Überall waren St. Martins Studenten mit hilfreichen Informationen, Broschüren und vielen Hilfestellungen. Ich bekamm meinen Studentenausweis, den ich zum ein- und auschecken aus dem Gebäude benötigte und von nun an war ich Student am Central Saint Martins. Mein Tutor, Hywell, war sehr jung und sehr nett, meine Mitstudenten ebenfalls. Wir waren eine buntgemischte Truppe aus aller Herren Ländern wie Indien, Brasilien, Australien, Agentinien usw. Ich war die einzige Deutsche.
Am ersten Tag wurden uns die Räumlichkeiten gezeigt und der Plan für die kommende Woche präsentiert. Wir haben außerdem viele Informationen rund ums bunte Modeleben in London bekommen sowie Shoppingtips, Ausstellungen, Museen, Infos zum Nightlife etc. Der zweite Tage bestand aus einer anfänglichen Theorieeinheit über die Fashionszene in London bzw in Abgrenzung zu anderen Ländern und in der 2. Hälfte aus einem Museeumsbesuch. Hin- und Rückweg zusammen mit dem Tutor, sodass sich niemand verfahren konnte:) Tag 3 war ebenfalls ein Fieldtrip. Wir waren in den Szenebezirken Lonons unterwegs, in Luxusstores sowie Second Hand Shops. Ein aufregender und sehr sonniger Tag. Mit dem Wetter hatte ich eh extrem viel Glück. Ganz London-untypisch war es sehr heiß, ohne Regen. Den 4. Tag haben wir komplett im College verbracht. Das Thema des Tages war PR/ Marketing mit 4 Gastrednern. Alle aus dem PR und Marketingbereich + ein Stylist. Die Referenten waren allesamt noch sehr jung. Entweder gerade das Central Saint Martins erfolgreich abgeschlossen oder seit einigen Jahren in den Bereichen Mode-PR/ Creative Directions tätig. Unter ihnen beispielweise der Art Director von Top Shop England - wirklich inspirierend. Am Tag 5 wurde die vergangene Woche besprochen und nach unserem Feedback gefragt. Wir waren alle nicht sehr wehmütig, denn 2 Tage später sahen wir uns alle in Paris wieder.
Das Gute an einem Trip von London nach Paris ist, man kann problemlos mit dem Zug fahren. Der Eurostar fährt direkt vom Kings Cross und ist für Frühbucher eine sehr günstige Alternative zum Flugzeug. Leider war ich zu spät dran, und habe mich für Easyjet entschieden. Preislich kein großer Nachteil. In Paris habe ich in einer privaten WG gewohnt. Für günstige private Unterkünfte ist dabei AirBnB absolut empfehlenswert. Vor allem in WG s genießt man hier die gleichen Vorzüge, wie schon oben bei den Gastfamilien beschrieben - Hilfestellungen für alle möglichen Komplikationen im fremden Land. Da mein Französisch nicht das Beste ist und ich mich mit Englisch über die Runden schlagen musste, war ich wirklich froh, jemanden zu haben, der mir Übersetzungshilfe und Erklärungen geben konnte. Ich stehe noch heute mit meiner lieben Gastgeberin in Kontakt.
Das Pariser Institut IFM war viel organisierter und strukturierter als die Londoner Kollegen. Am ersten Tag gab es zunächst ein Willkommensfrühstück mit regionalen Köstlichkeiten - wie die Pariser so schön schlank bleiben ist mir immer noch ein Rätzel:) Danach ging es gleich in die Vollen. Der erste Tag stand im Fokus der Modegeschichte und hierbei vor allem der französichen Mode. Einen Wochenplan, Maps und Empfehlungen fürs Shopping, Nachmittags- und Abendgestaltungen gab es obendrauf. Tag zwei, drei und vier waren allesamt mit Gastrednern gespickt. So referierte bspw. der Marketingchef von Motorola, eine bezaubernde ältere Chanel-Dame, die Besitzerin eines französichen Tuch-Imperiums, Autoren und Designer. Mein Pariser Stundenplan war vollgepackt und nach schulischem Muster aufgebaut. Anders als in London wurde hier jeweils 90 Minuten unterrichtet und 20min pausiert. Die Woche war strukturiert und schematisch aufgebaut. Mir gefiel das sehr gut. Wir haben interessante Projekte erarbeitet, Austellungen und Vernissagen besucht, sowie das Attelier eines städtischen Künstlers. Im Großen und Ganzen hat mir das Angebot in Paris besser gefallen. Das Central Saint Martins unterrichtet sehr frei und setz viel auf Gesprächsrunden und Meinungsfindung. Das IFM arbeitete geplanter und schematisch. Warscheinlich war mir dies als Deutsche einfach vertrauter.
Zusammengefasst kann ich das duale Programm in London und Paris wirklich empfehlen. Ich habe sehr viel dazugelernt, nicht nur fachspezifisch über den Modebereich, sondern über beide Länder generell. Wer Land, Leute, Sitten und Gebräuche kennen lernen möchte und am Abend gern ein Schwätzchen auf dem Balkon hält, ist in einer privaten Unterkunft bestens aufgehoben. Ansonsten gibt es bei früher Buchung auch günstige Hotels bzw Angebote der Universitäten.