15 Jan
Erfahrungsbericht von Marlis W.

Humboldt State University


Stadt: Arcata
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Obwohl meine Uni in Deutschland nicht Partneruni der HSU ist war der Bewerbungsprozess sehr einfach. Die HSU fordert lediglich ein ausgefülltes Bewerbungsformular, ein aktuelles Transkript und eine Bewerbungsgebühr. Ich habe mich damals beworben als ich gerade im zweiten Semester war und mein Transkript fiel dementsprechend spärlich aus. Das war aber kein Problem an der Uni angenommen zu werden. Zusätzlich muss der TOEFL gemacht werden um zu belegen, dass man über ausreichende Englischkenntnisse verfügt. Der Test ist wirklich nicht schwer und sollte niemanden abschrecken.

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Universität

Die HSU gehört zur California State University. Sie ist mit 8000 Studenten eher eine kleine Uni. Nach einigen Wochen hat man das Gefühl, jeden irgendwie zu kennen oder zumindest schon einmal gesehen zu haben. Der Campus ist sehr gepflegt und die Atmosphäre ist familiär. Die Professoren kennen einen nach einiger Zeit tatsächlich mit Namen und interessieren sich für einen, was ich in Deutschland so noch nie erlebt habe. Während der Orientierungswoche wurden Kurse gewählt, bzw. gecrasht. Mich hat das am Anfang sehr abgeschreck. Ich hatte zunächst das Gefühl, dass ich nichts wählen konnte was ich brauchte. Das hat sich dann jedoch relativ schnell mit den Professoren geklärt. Vor allem in den ersten Wochen brechen viele Studenten ihre Kurse ab, sodass auch bei Warteliste noch eine gute Chance besteht in Kurse reinzukommen. Zum Beispiel hatte Gesundheitspsychologie bei mir eine Warteliste von 20 Leuten; ich bin aber ohne Probleme doch noch reingekommen. Das International Office steht zusätzlich jederzeit als Ansprechpartner bereit und versucht alle Fragen zu beantworten.


Wohnen im Studentenwohnheim

Während meiner Zeit an der HSU habe ich im „International House“ gewohnt, zusammen mit Leuten aus aller Welt. Meine vier Mitbewohner waren aus England und Mexiko. Unsere Wohnung war großzügig geschnitten, allerdings mussten sich jeweils zwei Studenten ein Zimmer teilen. Dies ist meines Wissens nach so üblich in den Staaten, führt aber auch dazu, dass die Privatsphäre manchmal etwas zu kurz kommt. Unser Wohnheim ist im Laufe des Semesters zur „International Family“ zusammengewachsen. Allerdings gab es viele Regeln, wie z.B. Alkoholverbot auf dem Campus oder Nachtruhen nach 22 Uhr. Außerhalb des Campus in Arcata gibt es viele Apartments oder WGs in denen man etwas unabhängiger ist und die auch etwas weniger kosten, allerdings lernt man nicht so schnell so viele Leute kennen. Meiner Meinung nach hat man eine abwechslungsreichere Erfahrung wenn man im Studentenwohnheim wohnt. Ich hatte während meiner Zeit an der HSU keinen Mealplan, sondern habe immer selbst gekocht. Meiner Meinung nach ist solch ein Mealplan auch nicht unbedingt zu empfehlen, da die angebotenen Mealplans relativ kostspielig sind. Safeway bietet eine gute Einkaufsmöglichkeit. Ansonsten gibt es den Marketplace oder das Cupboard auf dem Campus, die die nötigsten Lebensmittel in unmittelbarer Nähe anbieten. Allerdings sind die etwas teurer.


Ort

Arcata ist ein kleiner Ort (etwa 16000 Einwohner) an der Nordküste Kaliforniens und der einzige Ort in den USA, der von den Grünen regiert wird. Der Ort ist voll mit Hippies und die meisten Supermärkte sind Biosupermärkte mit Produkten aus der Region. Jeden Samstag gibt es den sogenannten „Farmers Market“. Am Plaza finden sich einige Bars und ein Frozen Yoghurt Shop, den man auf jeden Fall einmal besucht haben sollte. Neben verscheidensten Restaurants gibt es das „Stars“, das die Vorlage für Spongebobs „Crusty Crab“ geboten hat, Hunan Village, ein chinesisches Restaurant, und „Scoop“, ein Bio-Eiscafé. Durch seine geographische Lage kann es sehr nebelig in Arcata sein und ab dem Herbst regnet es viel. Jeder, der sich für Arcata entscheidet, sollte ein paar Gummistiefel mitbringen. Der Sommer ist warm und sonnig und von den Temperaturen wahrscheinlich mit unserem deutschen Wetter zu vergleichen.


Anreise/Reisen

Ich kann jedem nur empfehlen, keinen Flug bis nach Arcata zu buchen, sondern in San Francisco den Bus zu nehmen. Meine Flüge von und zum Arcata Airport fielen entweder aus oder waren extrem verspätet. Grund dafür ist, dass die Region sehr nebelig und der Flughafen sehr klein ist. Wenn man mit dem Bus oder Mietwagen fährt sieht man auch mehr von Kaliforniens Landschaft, die sehr abwechslungsreich istvon den Weintälern bis zu den Mammutbäumen, den Redwoods. Man sollte sich auf jeden Fall einmal die Zeit nehmen die Avenue of the Giants entlangzufahren. Vor Ort gibt es Busse, die Arcata mit der Umgebung verbinden, allerdings nur etwa einmal in der Stunde fahren. Als Student kann man diese kostenlos nutzen. Außerdem kann man sich sogenannte Zip Cars (Mietwagen) ausleihen, die vergleichsweise günstig sind. Arcata an sich ist relativ isoliert in den Redwoods. Außer Eureka und Crescent City gibt es nichts größeres in der Nähe. Bis nach San Francisco fährt man mit dem Auto etwa zwischen 5 und 7 Stunden.


Freizeit

Arcata und Umgebung haben eine Menge zu bieten für Leute, die gerne draußen in der Natur sind. Die Uni ist direkt im Redwood Forest gelegen, der sehr beeindruckend ist. Star Wars und Jursassic Park wurden nur wenige Kilometer von der Uni in verschiedenen Nationalparks rund um Arcata gedreht. Arcata ist direkt am Humboldt Bay gelegen, der im Winter am schönsten ist. Außerdem ist das Meer etwa 20 Minuten mit dem Bus entfernt. Das Wasser ist auch im Sommer sehr kalt, aber der Strand ist wunderschön. Die Uni bietet Tauchkurse an, die allerdings sehr kostspielig sind. In Trinidad, einem kleinen Touristenort nördlich von Arcata, der sehr sehenswert ist, gibt es den „Strawberry Rock“ von dem man eine super Aussicht über die Redwoods und den Ozean hat. Weiter nördlich befinden sich der Klamath River mit einem Indianermuseum und Mystery Trees und Crescent City mit einem Aquarium. Südlich von Arcata befindet sich Eureka. Eureka hat eine Mall mit Walmart, Tanger und viele Cafés. Sehenswert hier ist der Hafen, Oldtown Eureka, Sequoia Zoo und die Carson Mansion. Weiter südlich ist die Lost Coast, ein sehr verlassenes Stück Küste. Ich habe dorthin einen Backpackingtrip unternommen, der unvergesslich war. „Center Activities“ organisiert solche Backpackingtrips (die ich sehr empfehlen kann, um andere Stundenten kennenzulernen und Kalifornien zu sehen) neben anderen Outdoor-Aktivitäten wie Wildwater-Rafting, Cycling Trips, Diving, Surfing etc. Außerdem bieten die verschiedenen Wohnheime meist sogenannte „Programs“ an bei denen man viele andere Studenten kennenlernt. Vor allem im Sommer gab es viele BBQs und Parties.


Fazit

Mein Semester an der HSU war das Beste meines Lebens und ich würde es auf jeden Fall wieder machen.