18 Jun
Erfahrungsbericht von Marleen W.

Humboldt State University


Stadt: Arcata
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Academic Gap Year
Zeitraum: 08/2017 bis 05/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mich stand schon lange fest: nach dem Abitur erst mal ins Ausland! Bei der Frage was genau und wohin wurde es dann schon schwieriger… Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ein Academic Gap Year die perfekte Lösung für mich ist. Ein Jahr lang Teil des amerikanischen Studentenlebens sein, die andere Seite der Welt sehen und in viele verschiedene Kurse hineinschnuppern, um mich zu entscheiden, was ich in Deutschland studieren will.

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Bewerbung:

College Contact hat mir bei der Entscheidung, an welche Uni ich gehe, mit detaillierten Steckbriefen, Fotos und Erfahrungsberichten sehr geholfen. Die Bewerbung war sehr einfach, ich musste nur ein paar Formulare ausfüllen, meine letzten Zeugnisse und einen finanziellen Nachweis einreichen. Dennoch empfehle ich jedem so früh wie möglich mit der Planung eines Auslandsstudiums anzufangen, denn auch wenn das Ausfüllen der Bewerbung schnell gemacht ist, dauert es seine Zeit bis Zeugnisse übersetzt und Nachweise eingeholt sind, auch muss man einkalkulieren, dass man bei Fragen etwas auf eine Antwort warten muss. Ich habe bereits im Sommer 2016 mit der Recherche angefangen und dann im August den Bewerbungsprozess begonnen, die Zusage der Humboldt State University erhielt ich Anfang Januar. Dann beginnt die eigentliche Arbeit: ein Visum muss beantragt werden, Impfnachweise an die Uni geschickt werden, Unterkunftsmöglichkeiten ausgelotet werden etc. Dank der steten Unterstützung von Seiten College Contact’s war all dies aber gut zu bewältigen.


Unterkunft:

Die Entscheidung mich nicht um eine Wohnung in Arcata zu bemühen, sondern ins Studentenwohnheim - die Dorms - zu ziehen fiel mir leicht: zu groß war mir die Unsicherheit keine Wohnung zu finden, zumal es das erste Mal für mich war auszuziehen und auf Wohnungssuche zu sein oder eine in schlechtem Zustand abzubekommen. Von verschiedenen Mitschülern habe ich auch immer wieder gehört wie schwer es war eine campusnahe Unterkunft mit netten Mitbewohnern zu finden. Eine gute Freundin bekam erst vier Tage vor ihrem Abflug aus Frankreich die Zusage für eine Wohnung - das wäre mir nervlich zu aufreibend gewesen. Natürlich sind die Dorms sehr teuer, für den Preis hätte ich schon eine moderne Ausstattung erwartet und auch dass man verpflichtet ist, einen “Mealplan” dazu kaufen muss^, ist ein Nachteil. Hat man Erfahrung mit der Wohnungssuche und ist früh genug dabei - auf jeden Fall eine gute Option. Mir hat mein Leben in den Dorms auf jeden Fall sehr gefallen. Ich war im ”International Living“ untergebracht: in dem Gebäude sind internationale und amerikanische Studenten in den Apartments gemischt und es gibt Veranstaltungen wie gemeinsame Filmabende, Karaoke Nights und internationale Kochabende.


Betreuung:

Die Betreuung internationaler Studenten an der Humboldt State ist ausgezeichnet! Schon am Flughafen wurde ich von zwei Mitarbeiterinnen des Center for International Programs (CIP) herzlich in Empfang genommen und zu meinem Apartment gebracht. Auch nachdem die Einführungswoche mit Ausflügen und Orientierungsseminaren vorbei war, riss der Kontakt zum CIP nie ab. Bei Fragen haben sie immer ein offenes Ohr, helfen bei der Kurswahl etc. und planen regelmäßig tolle Events wie Kajakfahren, Stand-up Paddling, Kekse backen, Spieleabend, Wochenendtrip nach Portland oder San Francisco und Wanderausflüge. Allerdings hier eine Warnung: in meinem zweiten Semester war die Uni sehr von Budget-Kürzungen betroffen, auch das CIP hat darunter gelitten, Mitarbeiter wurden entlassen und ich weiß nicht inwiefern in Zukunft noch die Finanzierung für solche Aktivitäten gegeben ist.


Umgebung:

Die Humboldt State liegt in der Kleinstadt Arcata in Nordkalifornien und hat einen ganz eigenen, wunderbaren Charme. Hier wimmelt es nur so von Hippies, Ketten-Restaurants sind aus der Stadt verbannt und es gibt tolle kleine Läden und Restaurants (sehr zu empfehlen: Taco Tuesday bei Rita’s und die weltbesten Crêpes bei Renata’s). Auch immer schön, gerade in den Sommermonaten ist der wöchentliche Farmer’s Market, auf dem lokale Produkte feilgeboten werden. Für Feierwütige hier eine kleine Enttäuschung: Bars und Clubs sind in Arcata und auch im 20 Minuten entfernt Eureka Mangelware - die wenigen, die es gibt, sind auch nicht die Sensation. Vermisst habe ich es allerdings überhaupt nicht, mir reicht ein entspannter Abend mit ein paar Freunden in den Dorms und dann und wann eine Hausparty.

Die Region erfüllt nicht das klassische Kalifornien-Klischee von Hitze und Palmen, was mir bei der Uni-Wahl durchaus bewusst war und was ich auch nicht anders wollte. Ich liebe die immergrünen Wälder, die direkt an den Campus grenzen, die Küste mit den meist menschenleeren Stränden und all ihren Felsen und Klippen sowie das ganzjährig milde Klima. Natürlich trifft es zu, dass die Uni “mitten im nirgendwo” - in der Mitte zwischen Portland und San Francisco liegt. Dies war für mich aber kein Hindernis viel zu reisen. Der Greyhound-Bus fährt zweimal täglich nach San Francisco, von dort kann man sich überall hin auf den Weg machen.


Fazit:

Meine zwei Semester an der Humboldt State University waren ein wundervolles Abenteuer, welches ich nie vergessen werde. Ich habe unheimlich tolle Freunde gefunden, bin viel gereist und bin (zumindest ein bisschen) erwachsen geworden. Natürlich ist nicht immer alles perfekt (z.B. nicht alle Mitbewohner sehen es ein ihr Geschirr zu spülen und den Müll zu machen), doch dafür entschädigen die Lagerfeuer mit S’mores am Strand und die magischen Sonnenuntergänge vom Gipfel des Strawberry Rock mit Blick aufs Meer.