18 Jan
Erfahrungsbericht von Markus F.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Handelsmanagement
Studientyp: Bachelorstudium
Zeitraum: 08/2007 bis 11/2007

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich entschied mich relativ kurzfristig den Auslandsaufenthalt in Halifax tatsächlich zu machen, da mir das Bafög-Amt Ende Juli erst eine mündliche Zusage fürs Auslandsbafög geben konnte. Folglich lautet mein erster Tipp: Bewerbt euch so früh wie möglich um Auslandsbafög (wenn ihr die Studiengebühren nicht selbst tragen könnt).
Die Wohnungssuche habe ich noch von Deutschland aufgenommen, da mir meine Vorgänger erzählten, dass dies nicht unbedingt so einfach sei vor Ort in Halifax. Letztendlich entschied ich mich für das Leben im YMCA, was Jugendherbergscharakter hat. Man hat dort sein eigenes Zimmer und teilt sich die Küche mit ungefähr 25 Mitbewohnern. Es ist für den Preis von umgerechnet 310 Euro in Ordnung, wenn man es mit anderen "Bruchbuden" in Halifax vergleicht. Die zentrumsnahe Lage ist auch als Pluspunkt zu sehen.
Als großer Nachteil für meine Englischkenntnisse erwies sich die Anhäufung deutscher Studenten im YMCA, was aber an der Saint Mary's University nicht anders ist. Aus meiner Sicht ist das der Hauptnachteil an Halifax, da der Sinn eines Auslandssemesters ein wenig verloren geht. Auf der anderen Seite ist es eine tolle Erfahrung, so viele nette Deutsche zu treffen, die man auch an der eigenen Uni bislang nicht kannte.
Das Niveau des Studiums in Halifax ist eher niedriger als das deutsche Niveau. Vielleicht liegt dies daran, dass ich am Bachelor-Program teilgenommen habe. Der Arbeitsaufwand ist aber trotzdem nicht zu unterschätzen, da andauernd Präsentationen oder Hausarbeiten angefertigt werden müssen und es zu Hälfte des Semesters sogar Zwischen-Klausuren gibt. Somit hat man das ganze Semester über Stress. Die Betreeung und Motivation der Professoren ist sehr gut, so dass sich auch persönliche Gespräche entwickeln können. Dies ist mit Sicherheit auch auf die Größe der Vorlesungen (so 20-30 Studenten) zurückzuführen. Insgesamt sind die Studienbedingungen besser als in Deutschland, wobei ich aber denke, dass ein Universitätsstudium in Deutschland die Selbstständigkeit wesentlich mehr fördert.

Das Leben in Halifax ist nicht zu teuer. Allerdings ist der Alkohol auf Grund hoher Steuern sehr teuer. Party- und Ausgehmöglichkeiten in Halifax gibt es reichlich.
Die Kanadier sind sehr nett und offen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass es auch mehr Oberflächlichkeit im Umgang miteinander gibt.

Alles in allem kann ich jedem nur raten ein Auslandssemester zu machen, da man seinen persönlichen Horizont sehr erweitert. Man lernt so viele nette Menschen kennen, von denen sich manch' Deutscher in Sachen Freundlichkeit eine Scheibe abschneiden könnte. Man lernt aber auch Deutschland erst richtig zu schätzen, da einiges hier besser funktioniert.
Wer das richtige "Feeling" eines Auslandssemester haben möchte (d.h. ohne zu viel deutschen Kontakt) sollte vielleicht eine andere Hochschule wählen oder bei Kanadiern in Halifax einziehen.
Ich hoffe euch weitergeholfen zu haben.