23 Jan
Erfahrungsbericht von Mark K.

University of Chicago - Graham School of General Studies

Stadt: Chicago
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Um sich für ein Auslandssemester (bzw. Quarter) an der University of Chicago zu bewerben, muss man zunächst online ein Formular ausfüllen. Dort wird so ziemlich alles vom bisherigen Studium über absolvierte Praktika bis hin zum Lebenslauf und Motivationsschreiben abgefragt. Das ganze ist natürlich mit viel Papierkram verbunden, insbesondere der Versand meines beglaubigten englischsprachigen Bachelorzeugnisses von meiner Heimatuniversität (TU Dortmund) nach Chicago war schwieriger als gedacht.

Bei Problemen kann man sich auch jederzeit an die zuständigen College Contact Mitarbeiter wenden, wobei es meiner Ansicht nach oft einfacher ist, direkt die Verantwortlichen in Chicago per Mail zu kontaktieren. Zum Abschluss des Bewerbungsprozesses erfolgte dann ein Skype-Interview mit Mary Daniels, wobei das Wort Interview missverständlich ist, denn direkt zu Beginn gab mir Mary eine Zusage für die Teilnahme am GSAL (Graduate-Student-at-Large) Programm und im restlichen Gesprächs wurden lediglich organisatorische Dinge geklärt.

Hat man erst einmal eine Zusage für das Programm, kann man aus den nächsten vier Quartern frei wählen, wann man an der University of Chicago studieren möchte. In meinem Fall lag daher zwischen Bewerbung (Oktober-Dezember 2012) und Studienbeginn (September 2013) fast ein Jahr.

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Kursauswahl und -anmeldung

Im GSAL Programm belegt man üblicherweise drei Kurse aus dem umfangreichen Kursangebot der University of Chicago. Abhängig vom Fachbereich variiert der Anmeldeprozess teils erheblich, daher kann ich hier nur für Economics Kurse sprechen. Um einen bestimmten Kurs zu belegen (und womöglich an der Heimatuniversität anrechnen zu lassen) sollte man sehr frühzeitig Kontakt mit den Verantwortlichen vor Ort (Chason Dailey und Mary Daniels) aufnehmen. Ansonsten kann es vorkommen, dass gewisse Kurse ausgebucht sind und man nur mit expliziter Genehmigung des Professors teilnehmen darf. Mit genug Vorlaufzeit sollte es allerdings möglich sein, seine Wunschkurse zu belegen.


Studium

Neben einem allgemein höheren Schwierigkeitsniveau hat sich auch das Studium selbst erheblich von meiner Heimatuniversität unterschieden. Die Economics Kurse bestehen aus einer Lecture (ca. 3h/Woche) und einer Teaching assistant (TA) session (ca. 1h/Woche). Während in ersterem der Professor den eigentlichen Stoff präsentiert, beantwortet in letzterem einer seiner Mitarbeiter Fragen von Studierenden. Zusätzlich zur meist langen Reading List, gibt es jede Woche ein Problem Set (oder Take Home Exam). Dies geht neben dem Midterm und dem Final Exam in die Endnote mit ein, wobei die Gewichtung von Kurs zu Kurs variiert. Üblich ist 50% Final, 30% Midterm, 20% Problem Sets.


Unterkunft

Genau wie Domenik (siehe anderen Erfahrungsbericht) habe ich während meines Auslandssemesters im International House gewohnt. Trotz des vergleichsweise hohen Preises und der sehr kleinen Zimmer (ca. 11qm) kann ich dies dennoch als Unterkunft empfehlen. Durch die vielen internationalen Studenten (die teilweise ihren kompletten Abschluss an der UChicago machen oder auch nur für ein Quarter dort sind) im I-House kommt man sofort mit neuen Leuten in Kontakt und findet Anschluss. Außerdem werden von den Community Fellows im I-House viele Events organisiert (vgl. Domeniks Erfahrungsbericht). Insbesondere in der ersten Semesterwoche (in der teilweise noch keine Kurse stattfinden) gibt es praktisch jeden Tag organisierte Ausflüge, z.B. nach Chinatown, in die Indiana Dunes oder Downtown Chicago.


Wetter und Freizeit

Als ich in Chicago ankam (September) war das Wetter die ersten Wochen noch sommerlich mit Temperaturen zwischen 20-30°C. Bis zum Ende des Programms (Dezember) ist die Temperatur dann aber bis auf -15°C abgekühlt. Zusammen mit dem berüchtigten Wind in Chicago war es dann schon ziemlich unerträglich, sich längere Zeit draußen aufzuhalten. Wenn man sein Auslandssemester also im Fall Quarter absolvieren möchte, sollte man dies beim Kofferpacken berücksichtigen. Allgemein war das Wetter aber meistens auszuhalten, von daher kann ich ein Studium im Fall Quarter empfehlen. Anders sieht es meiner Meinung nach im Winter Quarter aus (Januar bis März). Während dieser Zeit sind extrem niedrige Temperaturen und Schneefall höchstwahrscheinlich, sodass man in seinen Ausflugsmöglichkeiten schon sehr eingeschränkt wäre.

Allgemein gibt es in Chicago natürlich unglaublich viel zu sehen, wobei Domenik in seinem Erfahrungsbericht schon die meisten Sehenswürdigkeiten auflistet.

Daher hier noch ein kleiner Tipp: Die beste Aussicht über Chicago bietet das Hancock Center, aber statt $18 für dein Eintritt in das Observatory zu bezahlen, kann man genau so gut eine Etage tiefer in die Signature Lounge gehen. Dort sind die Drinks zwar etwas überteuert, aber der Eintritt ist frei und die Aussicht dieselbe wie im Observatory.


Bus und Bahn

Um vom Unicampus nach Downtown Chicago zu kommen gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder per Metra, die allerdings nur stündlich fährt und wobei die Fahrt $3 kostet und ca. 15 Minuten dauert, oder per Bus (insbesondere Bus #6), der zwar ca. 25 Minuten (+-5 Minuten je nach Verkehr) benötigt, dafür aber nur 2.25$ kostet und etwa alle 15 Minuten fährt.

Um immer die aktuellsten Abfahrtszeiten (in real-time) zu haben, kann ich daher die kostenlosen Android-Apps „Ride Metra“ (für die Metra) und „FastTimes: Chicago CTA“ (für den Bus) empfehlen.