21 Jun
Erfahrungsbericht von Mann Singh M.

Ramkhamhaeng University


Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2018 bis 05/2018
Heimathochschule: Emden/Leer HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

In diesem Bericht möchte ich meine Erfahrungen, Empfehlungen und Rat rund um mein Auslandssemester in Thailand teilen. Dieser Bericht eignet sich für Studenten, die Interesse haben ihr Auslandssemester in Thailand zu absolvieren. Der Bericht ist gegliedert in 5 Hauptthemen: Vorbereitung, Unterkunft in Bangkok, das Studium an der Ramkhamhaeng University, der Alltag und Freizeit in Bangkok sowie mein Fazit und Empfehlung zum Auslandssemester.

Vorbereitung

Studierende an einer deutschen Universität, die eine Partnerschaft mit der Ramkhamhaeng University haben, haben bei der Vorbereitung und Bewerbungsprozess einen großen Vorteil, da diese über die Universität abgeschlossen werden können. Alle anderen Studierenden, mich eingeschlossen, fallen in die Kategorie „Free Mover“, das heißt wir selbst sind verantwortlich für die Planung, den Bewerbungsprozess, die Besorgung relevanter Dokumente für die deutsche Hochschule damit das Auslandssemester reibungslos verläuft.

Als Free Mover ist man in den meisten Fällen nicht auf sich alleine gestellt, so haben wir bei der Planung und beim Bewerbungsprozess Hilfe von unserem Vermittler „College Contact“ gehabt. Das Unternehmen hat viele Beziehungen zu internationalen Universitäten und hilft einem von der Planung bis zum erfolgreichen Abschluss des Auslandssemesters und das vollkommen kostenlos. So haben meine Kommilitonen und ich unsere Planung, Information über die Gastuniversität, relevante Dokumente für unsere Heimathochschule und den Bewerbungsprozess über College Contact laufen lassen. Die Planung lief sehr einfach ab, College Contact hat uns per E-Mail eine Checkliste der benötigten Dokumente zugeschickt und wir haben diese so schnell wie möglich abgearbeitet und dies unserer Koordinatorin bei College Contact postalisch zugesendet.

Mein Rat für zukünftige Free Mover ist eine rechtzeitige und frühe Planung. Das Zusammenstellen der Dokumente ist sehr schnell getan, aber College Contact muss die originalen Dokumente der Free Mover zur Ramkhamhaeng University verschicken. Vorort werden die Dokumente bearbeitet, was ebenfalls zeitaufwendig ist und danach kriegt College Contact vorab die Bestätigung per E-Mail und im Anschluss werden die Bestätigungsdokumente per Post wieder zurückgeschickt. Die originalen Bestätigungsdokumente sind relevant für den Antrag des Visums, daher ist die Vorbereitung noch nicht abgeschlossen, wenn man per E-Mail eine Bestätigung hat. Für die Bestätigung haben wir drei Monate gebraucht bis diese postalisch bei uns ankam. Nach der Bestätigung fing der zweite Teil der Planung an. Im zweiten Abschnitt haben wir uns um den Hin- und Rückflug, Antrag für das Auslands-BAföG, Antrag für das Visum und die Unterkunft gekümmert.

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Unterkunft

Es gibt zahlreiche Unterkünfte rund um die Ramkhamhaeng University. Wir haben uns für das „@Home Residence Bangkok“ entschieden, welches von den meisten Auslandsstudenten bewohnt wird. Es gibt drei Typen von Wohnungen, die man sich aussuchen kann - Studio (28 m³), Deluxe (35 m³) und Junior Suite (50 m³). Wir haben uns für das Studio entschieden, welches ein Schlafzimmer und ein Badezimmer beinhaltet. Eine Küche war nicht enthalten, aber aus Erfahrung von anderen Studierenden ist es in den meisten Fällen günstiger außerhalb zu essen, anstatt sich was zu kochen und diese Erfahrung teilen wir auch. Die Miete betrug 185€ pro Monat. Strom und Wasser mussten separat bezahlt werden, je nach individuellen Verbrauch. Da das @Home Residence Bangkok an einen privaten Anbieter angeschlossen ist, ist der Strompreis höher als der staatliche Preis. Durch meinem Verbrauch habe ich im Durchschnitt 100€ Nebenkosten gehabt, so betrug meine monatliche Miete um die 285€. Die Zimmer sind westlich eingerichtet und für die Steckdosen ist kein weiterer Adapter nötig. Des Weiteren hatten wir Zutritt zu dem Roof-top-Pool vom „Bangkok Interplace Hotel“, welches in derselben Straße lag.


Studium an der Ramkhamhaeng University

Das Studium an der größten Universität Thailands war etwas Neues für uns. Wir haben für den Monat März folgende Kurse belegt: The Regulation of International Trade, Business Communication und Financial Institution Management.

Bei der Auswahl der Kurse ist zu beachten, dass die Termine sich nicht überschneiden sollten. Die Kurse gehen immer ein Monat und pro Tag kann man nur einen Kurs belegen, da der Kurs um 9 Uhr beginnt und um 16 Uhr endet. Es ist ein anderes Konzept als an deutschen Hochschulen und Universitäten, was aus meiner Sicht eine sehr gute Erfahrung war. Auf den ersten Blick mag es für den ein oder anderen etwas hart klingen, dass man von 9 Uhr bis 16 Uhr in einem Kurs sitzt und der ganze Stoff innerhalb eines Monats durchgenommen wird, aber ich kann beruhigend sagen, dass es viel entspannter ist als es scheint. Der Stoff wird langsam und mit vielen Beispielen den Studierenden erklärt. Manchmal war es sehr hilfreich, dass der Professor den Stoff mehrfach erklärte um es besser zu verstehen. Ein weiteres Konzept ist das Arbeiten in Gruppen. Fast bei jeder Vorlesung haben wir in Gruppen gearbeitet und mussten das Ergebnis dann vor fast 80 Leuten präsentieren, was auch eine neue und positive Erfahrung war. Da jeder Kurs nur ein Monat ging wurde auch oftmals viel verlangt, zum Beispiel mussten wir in den Kursen The Regulation of International Trade und Financial Institution Management ein Projekt vorstellen und abgeben, eine Zwischenprüfung und eine Abschlussprüfung schreiben.

Die Note ergab sich aus den beiden Kursen wie folgt: Projekt (30%), Zwischenprüfung (30%), Abschlussprüfung (30%) und Anwesenheit (10%).

Der Kurs Business Communication war ein Abendkurs, der von 18 Uhr bis 21 Uhr ging. Die Note bestand aus Anwesenheit, Abgabe von Hausarbeiten und einer Abschlusspräsentation. In Mai haben wir English Interpretative Reading und ASEAN and Global Mass Communication belegt. Bei beiden Kursen bestand die Note aus Abgabe von Gruppenarbeiten und einer Abschlussarbeit.

Aus meiner Sicht sind alle Kurse zu schaffen, wenn man aufmerksam ist und auch zu Hause den Stoff durchgeht. Ein weiterer Pluspunkt aus meiner Sicht ist die verfügbare Zeit bei den Klausuren. Für jede Klausur hat man 3 Stunden Zeit und dadurch hatte man nie Zeitdruck. Die Klausuren sind meist nicht auf 3 Stunden ausgelegt, es war oft der Fall, dass wir nach 1½ - 2 Stunden fertig waren. Durch das hohe Niveau in Deutschland und die Arbeitsmentalität ist es für uns relativ einfach gewesen die Projekte, Zwischen- und Abschlussprüfungen zeitlich zu absolvieren.


Alltag und Freizeit

Dieses Jahr fingen die Semesterferien in April an, somit hatten wir den ganzen Monat frei um Thailand zu erkunden. Wir waren auf einigen südlichen Inseln, wie zum Beispiel auf Krabi, Koh Lanta, Koh Phi Phi und auf Phuket. Die Inseln waren traumhaft und es war ein einzigartiges Erlebnis. An einigen Tagen haben wir uns einen Roller ausgeliehen und sind auf der Insel herumgefahren, um die Insel zu erkunden. An anderen Tagen haben wir Aktivitäten gebucht, wie zum Beispiel die „Four-Island-Tour“, wo wir mit dem Speedboot rausgefahren sind und vier Inseln besucht haben. In der Tour war auch schnorcheln inbegriffen, so war es ein einzigartiges Erlebnis Fische hautnah zu sehen, die man bis dahin noch nie gesehen hat. Des Weiteren haben wir einen Tag mit Elefanten verbracht. Wir wurden aufgeklärt was ihre Bedürfnisse und Vorlieben sind und wie ihr natürliches Verhalten ist. An dem Tag haben wir die Elefanten gefüttert, gepflegt und waren mit den Tieren baden. Wir hatten dieses Jahr Glück, dass Anfang April das Neujahr in Thailand gefeiert wurde. Die Thailänder feiern ihr Neujahr anders als man es in Deutschland kennt. An diesem Tag geht jeder auf die Straßen und macht sich gegenseitig nass, dabei hatte jeder gute Laune und Spaß dabei. Ich kann es nur empfehlen, diese Tradition mitzumachen und sich nicht zu scheuen auch mal nass zu werden, denn an dem Tag lernt man sehr viele neue Leute kennen und es macht einfach sehr viel Spaß.

Auf den Inseln gibt es sehr viele Aktivitäten, die man unternehmen kann, so wird einem nie langweilig. Die Aktivitäten sind nicht sehr teuer, so haben wir für die Four-Island-Tour 25€ pro Person bezahlt. Wenn man nicht die Möglichkeit hat die Inseln zu besuchen, bietet Bangkok so gut wie alles an was das Herz begehrt. Meine Empfehlung ist es, einfach mal durch die Stadt zu laufen und die ganzen neuen Eindrücke aufzunehmen und zu genießen. Bangkok hat sehr viele Einkaufszentren die man besuchen kann. Nach dem Besuch der Einkaufszentren kann man zum Beispiel in einem Katzen-Café einen Kaffee trinken und mit vielen Katzen spielen, streicheln und Fotos machen. Meine Empfehlung für den Abend ist ein Besuch in einer der zahlreichen Sky-Bars, um die Aussicht bei einem leckeren Cocktail zu genießen. Der Blick auf die Stadt ist atemberaubend. Die Preise sind für thailändische Verhältnisse relativ teuer, so bezahlt man für ein Bier oftmals 5€. Freizeitmäßig lässt sich vieles in Bangkok machen, es gibt diverse Touristenattraktionen wie zum Beispiel eine Bootstour auf den großen Fluss, Besuch beim Königspalast oder auf den größten Wochenendmarkt und vieles mehr. Wir sind oft mit dem Taxi in die Innenstadt gefahren und haben spontan was unternommen. Die Taxifahrt ist sehr günstig, so bezahlt man für eine 20 km Strecke ungefähr 6€. Alternativ kann man mit dem Sky-Train in die Stadt fahren.


Fazit

Für diejenigen die ein Auslandssemester in Thailand machen möchten, empfehle ich die Chance zu ergreifen. Es ist ein einzigartiges Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken und man lernt eine neue Kultur mit neuen Sitten kennen. Studenten, die noch nie im asiatischen Raum waren, würde ich ein Besuch in Thailand empfehlen. Die Menschen sind sehr freundlich, offen und hilfsbereit, deshalb wird Thailand als das Land des Lächelns bezeichnet. Leider ist die Kommunikation zu manchen Menschen nicht wirklich möglich, da die Thais nicht immer der englischen Sprache mächtig sind. Nichtsdestotrotz ist das Verständigen mit Händen und Füßen möglich und im Notfall hat man immer einen Übersetzer im Handy dabei. Das Personal in der Universität spricht fließend Englisch und bei jedem Anlass konnte man immer zu denen gehen.

Das Leben in Bangkok ist sehr günstig, so bezahlt man oftmals 1€ für eine Mahlzeit und 30 Cent für ein Erfrischungsgetränk. Die Straßen von Bangkok bieten sehr viele Street-Food Stände an, die man ebenfalls probieren sollte. Am Anfang muss sich der Magen an das Essen gewöhnen, aber nach einigen Tagen ist das kein Problem mehr. Die Thailänder essen verhältnismäßig weniger als die Deutschen, so kann es vorkommen, dass man zwei Portionen bestellen muss damit man satt wird. Natürlich gewöhnt man sich auch nach einiger Zeit an die Portionen. Für alle Leute, die gerne abnehmen bzw. sich langfristig gesund ernähren möchten, ist das ein weiterer Grund sein Auslandssemester in Thailand zu machen. Sein Auslandssemester zum richtigen Zeitpunkt zu planen kann ein schönes Zusammenspiel von Traumurlaub und Studium erzeugen.

Zum Abschluss meines Fazits bedanke ich mich bei der Koordinatorin von College Contact, die uns dabei geholfen hat, dies alles möglich zu machen und bei unserer Koordinatorin an der Hochschule Emden, die uns bei jedem Problem zur Seite stand und gemeinsam eine Lösung fand.