5 Apr
Erfahrungsbericht von Lukas W.

California State University East Bay


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Bauingenieurwesen, Projektmanagement
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Jade Hochschule

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Semester an der CSUEB startet und endet früher als das Wintersemster in Deutschland. Daher bin ich bereits am 7. September 2016 von Bremen nach San Fransisco geflogen. Die ersten Tage habe ich in einem Hostel verbracht, um meine neue Stadt zu erkunden. Am 12. September ging es dann auch schon zur CSUEB. Ich war schwer beeindruckt von der Größe und des Standortes des Campus. Der gesamte Campus war auf einem Berg, sodass man alle großen Städte der Umgebung sehen konnte. 30-40 teils sehr moderne Gebäude gehörten zu dem Campus. Von 20.000 Studenten lebten 2.000 auf diesem Campus. Es scheint normal zu sein, dass 10 Fast-Food-Restaurants sowie eine All-you-can-eat-Mensa zu dem Campus gehörten. Der Campus war so groß, dass ein Bus nur für die Universität zuständig war, dieser brauchte 15 Minuten, um den Campus einmal zu umrunden. Durch das hügelige Auf und Ab waren keine Fahrräder auf dem gesamten Campus zu sehen. Allerdings fuhren hunderte Skateboards über das Gelände und meins war schnell eines davon.

Wohnung

Da ich nicht sicher war, ob ich für ein Semester eine Wohnung finden würde, habe ich mich, wie die meisten internationalen Studenten, entschieden in einem Studentenwohnheim auf dem Campus zu wohnen. In den Studentenwohnheimen gab es Wohnungen für 2 bis 12 zusammenlebende Studenten. Ich bin in eine 2er-WG gekommen, was zwar teuer aber auch sehr entspannend ist. Am Tag des Einzuges habe ich schnell festgestellt, dass die Wohnsituation in Studentenwohnheimen wirklich ist wie es in den Filmen dargestellt wird. Einzelzimmer gibt es nicht. Die Studenten teilen immer ihre Zimmer mit 2 oder mehr Leuten. Dies war zwar eine kleine Überraschung für mich, aber da es sich nur für den Zeitraum eines Semester handelte, war dies gar kein Problem. Mein Roomate war ein sehr netter Spanier, der sogar etwas Ähnliches studierte wie ich. Wir sind über das gesamte Semester sehr gut miteinander klar gekommen und haben viele Wochenendausflüge zusammen unternommen. Da die Wohnung, abgesehen von einigen Möbeln und einem Bett, leer war, ging es in den ersten Tagen erstmal Shoppen: 2 Teller, 2 Gabel, 2 Messer, 2 Tassen, 2 Löffel und 2 Schüssel mussten für das Semester reichen. Eine Bettdecke, Kissen und einige andere Sachen musste ich natürlich auch kaufen, die ich logischerweise alle zurück lassen musste.

Eine Überraschung beim Einzug war, dass alle Studenten über die Sommerferien ausziehen müssen, da im Sommer viele Fortbildungen an unserer Universität angeboten werden und sie somit die Zimmer brauchen. Das heißt, dass alle Studenten jedes Jahr einmal ausziehen und später mit neuen Mitbewohnern wieder einziehen müssen. Dies würde mich auf Dauer wirklich nerven. Eine viel größere Überraschung war allerdings, dass keine Kochplatten in den Zimmern waren. Jedes Zimmer, egal welcher Größe, hat nur eine Mikrowelle mit Backofenfunktion und es ist verboten, mobile Kochplatten zu besorgen. Nun habe ich auch die vielen Fastfoodketten auf dem Campus verstanden. Jeder Student, der auf dem Campus lebt, muss sich einen Mealplan von der Unimensa kaufen und muss weiterhin 200 Flexdollar kaufen, welche man dann bei den Fastfoodketten ausgibt. Dies wird automatisch mit dem Zimmerpreis abgerechnet. Die Mensa hatte Burger-, Chinese-, Pizza-, Pasta-, Sandwich- und täglich wechselnde Stationen. Bei all diesen Stationen war „All you can eat“, diesem Umstand war zu verdanken, dass ich in den ersten Monaten jede Woche 0,5 kg zugenommen habe. Aber das Essen war wirklich lecker! Alle Studenten auf dem Campus konnten weiterhin das Fitnessstudio auf dem Campus umsonst benutzen, was mir half, die besagten Kilos wieder abzubauen. Weiterhin waren auf dem Campus Gamingareas, Billiardräume, Schwimmbecken, Laufstrecken, Fußballfelder und viele andere Angebote. Der Campus war wirklich riesig und es vergingen Wochen, an denen ich den Campus kein Mal verlassen habe.

Schon Fernweh bekommen?

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Kurse

Voraussetzung für mein amerikanisches Visum war, dass ich mindestens 12 Units belege. Diese Units kann man mit verschiedenen, teils absurden, Kursen belegen. So gab es Fußball, Tanz oder Laufen, wo man je 1 Unit verdienen konnte. Da ich meine Kurse von meiner Heimathochschule anerkannt haben möchte und ich natürlich auch etwas lernen wollte, habe ich mich bereits in Deutschland entschieden, nur Kurse aus dem Studiengang Construction Management zu belegen. 3 Kurse à 4 Units würden meine 12 Units erfüllen. Von den 4 Kursen, die ich genehmigt bekommen hatte, waren 2 bereits voll und von einem Kurs wurde mir abgeraten. Somit hatte ich nur einen Kurs. Dieses Problem führte zu einem Treffen mit dem Chef des Studiengangs Construction Mangement. Dieses Treffen war sehr hilfreich. Nachdem ich erklärt habe, welche Kurse ich bereits in Deutschland belegt habe und welche Kurse meine Heimathochschule vermutlich im Nachhinein genehmigen würde, haben wir 4 Kurse für mich raus gesucht und er hat mir diese genehmigt zu belegen. Alle Kurse waren im letztem Semester des Studienganges, sodass ich mit Abstand der Jüngste war. Die meisten Studenten hatten bereits Ehefrauen und Kinder und fast alle hatten einen Job in der Baubranche. Nachdem ich alle Kurse einmal angehört habe, habe ich mich für die meiner Meinung nach besten 3 Kurse entschieden.

Alles in allem ist das Niveau von amerikanischen Kursen ein bisschen niedriger als das von deutschen Kursen, allerdings ist es deutlich mehr Arbeit, in Amerika gute Noten zu bekommen. Ich hatte jeden Kurs zwar nur je 4 Stunden die Woche, doch es gab Unmengen an Hausarbeiten und Bücher zu lesen. Ich konnte pro Kurs ca. 6 Stunden in Hausarbeiten je Woche rechnen, plus ca 1,5 Stunden das Lesen von den jeweiligen Kapiteln in den Büchern. Da Hausarbeiten jede Woche eingesammelt und bewertet werden, mussten diese nach Möglichkeit sauber und korrekt sein. Weiterhin gibt es wöchentliche Tests und je 2 Klausuren pro Kurs, wofür natürlich auch sehr viel gelernt werden musste. Ganz zu schweigen von den Projekten, die man irgendwie unterbringen musste. Und nun vergleichen wir mal diesen Aufwand mit Deutschland: Pro Kurs eine Klausur am Ende des Semesters was die gesamte Note des Kurses ist. Ich denke, jedem ist nun klar, warum ich denke, dass es in Amerika deutlich mehr Arbeit ist, gute Noten zu bekommen. Auch wenn ich kein Fan von dem amerikanischen System bin, muss ich zugeben, dass man deutlich mehr lernt und behält als im deutschen System. Ich habe in der Woche viel gelernt, habe mir meine Wochenenden aber komplett frei gehalten.


Campusleben

Auf dem Campus war immer was los. Neben Jobmessen, Konzerten (ja wirklich, es wurde eine Bühne aufgebaut und Rapper sind gekommen), Sportevents und Gamecomes gab es wöchentliche Wettbewerbe wie Laufen, Kürbis dekorieren oder ähnliches. Außerdem war es das Wintersemester an der Uni, was heißt, dass sämtliche Verbindungen auf Mitgliedersuche sind. Um diese zu finden, haben die Verbindungen Turniere und Spiele veranstaltet und zu Gratis-Grillabenden eingeladen. Ich habe mich schnell in die Verbindung „ Alpha Kappa Omega“ verliebt und habe an jeder ihrer Veranstaltungen teilgenommen. Allerdings bin ich nicht beigetreten, da ich ja nur ein Semester in Amerika war. Verbindung in Amerika = Party? Nein, dem ist nicht so, auf dem gesamten Campus herrschte ein strenges Alkoholverbot und da viele Mitglieder noch unter 21 sind, wäre der Konsum von Alkohol sowieso verboten. Selbst in den eigenen vier Wänden im Studentenwohnheim durfte kein Alkohol getrunken werden, wenn eine Person unter 21 anwesend war. Dies wurde auch sehr ernst genommen. Ich war heilfroh, 22 Jahre alt zu sein. Des Weiteren werden die Zimmer auf Sauberkeit kontrolliert und es gibt viele Regeln wie z.B. Alkohol darf nicht als Dekoration verwendet werden. Das Ganze kam mir schon manchmal wie ein Kindergarten vor. Ich hatte dennoch eine wunderbare Zeit und bereue keine Sekunde, nach Amerika gegangen zu sein.


Schlussworte

Nachdem ich die letzten Prüfungen geschrieben habe, bin ich noch einige Wochen durch die USA gereist und habe einige Freunde besucht, bevor es Ende Januar nach Hause ging. Ich habe eine Menge Neues gelernt und mein Englisch deutlich verbessert. Ich würde jedem ein Auslandssemester empfehlen, der darüber nachdenkt. Die Erfahrung, die man in Amerika sammelt, wird man nie vergessen, und die Freunde auch nicht. Mich besuchen diesen Sommer tatsächlich einige Freunde aus CA in Deutschland.