7 Jul
Erfahrungsbericht von Lucie S.

University of California Riverside

Stadt: Riverside
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Marketing
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2011 bis 06/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Vorbereitungen

Zeit und Geduld sind für die Planung des Auslandsaufenthaltes erforderlich. College Contact war bei der Vorbereitung eine sehr große Hilfe. Die erste Hürde war es, die richtige Uni zu finden, da ich bestimmte (Master-)Kurse für die Anrechnung an meiner Heimatuni benötigt habe. Nachdem das allerdings geschafft war, ging es relativ schnell. Nur die Beantragung des Visums kostet noch Zeit und Nerven: Das Ausfüllen der Online-Formulare und der Besuch des Konsulates sind lästig und zeitaufwändig, doch keineswegs eine unüberwindbare Hürde.

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Die Option, die ich für das Wohnen gewählt habe, kann ich nicht weiter empfehlen. Die UCR bietet drei Optionen für ausländische Studenten an: Das International Residence Center (IRC), das International Village (IV) und das Wohnen in einer Gastfamilie. Ich habe im IRC gewohnt. Das IRC befindet sich direkt im Extension Center, das Gebäude in dem die Kurse für die ausländischen Studenten angeboten werden. Das einzig Positive was ich über diese Unterkunft sagen kann, ist dass sie zentral gelegen ist. Vom Campus nur etwa 5 Minuten zu Fuß entfernt und eben direkt im Extension Center gelegen. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Punkten. Ich habe im IRC zusammen mit zwei anderen Austauschstudenten in einem Zimmer gewohnt, das etwa 20 m2 groß war. Die Betten waren Stockbetten; jeder hatte einen kleinen Schreibtisch. Das Bad wurde geteilt. Eine Küche oder Kochmöglichkeit gibt es nicht, nur einen kleinen Kühlschrank. Im Keller stehen anscheinend Mikrowellen, die ich aber nicht ausprobiert habe. Die Möbel sowie auch das Bad sind sehr spartanisch und in äußerst schlechtem Zustand. Barfuß über den versifften Teppichboden zu laufen gleicht einem Selbstmordversuch. Wer auf null Privatsphäre, schäbige Möbel und dreckige Zimmer steht, ist im IRC bestens aufgehoben. Ich rate jedoch stark davon ab. Auch wenn die Option auf den ersten Blick verhältnismäßig günstig erscheint, das Geld ist es nicht wert.
Die zweite von der UCR angebotene Wohnmöglichkeit ist etwas besser, jedoch auch nicht wirklich gut. Das IV ist eine Anlage aus Apartments, die aus einem Wohnzimmer, einer kleinen Küche und Einzel- bzw. Mehrbettzimmern bestehen. Die Apartments sind nicht schlecht, jedoch völlig überteuert. Zu beachten ist zudem, dass entgegen der Annahme, die Küche nicht komplett ausgestattet ist, also Besteck, Teller etc. gekauft werden müssen.
Die dritte Option ist das Wohnen in Gastfamilien. Einige meiner deutschen Kommilitonen haben diese Option gewählt. Allerdings sind sie bereits nach maximal zwei Wochen wieder von dort ausgezogen und haben sich andere Unterkünfte gesucht. Die Familien waren zwar alle sehr nett und hilfsbereit, haben jedoch meist abseits von der Uni gewohnt, was zur Folge hatte, dass die Austauschstudenten ständig darauf angewiesen waren, von den Gasteltern mit dem Auto in die Uni gefahren zu werden. Abends weggehen oder sonst etwas spontan unternehmen war nicht möglich.
Wer etwas Zeit und Geduld hat, sollte meiner Meinung nach daher die Wohnoptionen der UCR meiden und sich privat auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Sehr zu empfehlen war die Apartment Anlage Grand Marc. Die Anlage ist ca. 10 Minuten zu Fuß von der Uni entfernt, verfügt über einen wunderschönen Pool, einen privaten Kinoraum und einen Billardraum. Die Wohnungen, die meist aus vier Einzelzimmern, einer Küche und einem Wohnzimmer bestehen, sind möbliert und modern eingerichtet. Um an ein solches Apartment zu kommen, solltet ihr bei craigslist.org schauen, meistens vermieten amerikanische Studenten ihr Zimmer für ein quarter unter. Eine schöne Wohnanlage ist auch das Sterling. Ebenfalls nahe der Uni gelegen und modern eingerichtet, allerdings meiner Meinung nach nicht ganz so schön wie die Apartments in Grand Marc. Die Preise für die Zimmer in beiden Apartmentanlagen sind im Vergleich zu den von der UCR angebotenen Optionen sehr fair (ca. 700 Dollar im Monat).


3. Uni und Kurse

Die Organisation der Kurswahl ist an der UCR erfahrungsgemäß gut. Ich habe bereits vor meiner Abfahrt eine Liste der gewünschten Kurse an den Auslandsbeauftragten der UCR senden können. Diese Kurse habe ich dann auch alle bekommen. Am Tag der Einführung haben wir Austauschstudenten unseren fertigen Stundenplan erhalten. Von dem was ich mitbekommen habe, haben die meisten Studenten ihre Wunschkurse erhalten, nur wenige mussten sich noch vor Ort um die Kurswahl kümmern. Die Kurse, die ich gewählt habe, waren sehr gut. Als Austauschstudent hat man die Wahl zwischen Extension Kursen und Campus Kursen. Die Extension Kurse sind Kurse für Austauschstudenten und bereits im Berufsleben stehende Amerikaner. Diese Kurse finden am Abend statt und sind m.E. weniger anspruchsvoll als die Campus Kurse. Die Campus Kurse sind ganz normale Kurse bzw. Vorlesungen, die auch die amerikanischen Studenten belegen. Auch wenn die Campus Kurse meist deutlich mehr Arbeitsaufwand bedeuten, würde ich rückblickend nur Campus Kurse belegen. Man lernt einfach mehr und studiert zusammen mit amerikanischen Studenten und nicht nur mit Ausländern.
Wer Marketing Kurse braucht, dem kann ich nur die Vorlesungen von Dr. Jasso ans Herz legen. Der Arbeitsaufwand ist zwar hoch und die Klausuren nicht ganz ohne, aber der Prof. ist der Hammer: Ein wirklich guter Dozent und toller Entertainer. Die Vorlesungen haben Spaß gemacht und waren lehrreich.


4. Fazit

Die Zeit an der UCR war absolut super und jeden einzelnen Cent wert. Der Charme der Stadt Riverside hält sich zwar in Grenzen – schön ist was anderes- aber das stört nicht. Neben der Uni bietet Riverside einige gute Möglichkeiten für die Abendgestaltung - eine ziemlich coole Karaoke Bar, ein bis zwei anständige Kneipen, ein Kino und den einen oder anderen „Club“ und stellt zudem den perfekten Ausgangspunkt dar, um die schöneren Städte und Sehenswürdigkeiten Kaliforniens kennen zu lernen.