London South Bank University

Motivation für den Auslands­aufenthalt

Ein Auslandssemester habe ich schon zu Studienbeginn eingeplant. Gerne wollte ich ins englischsprachige Ausland, da ich keine Lust hatte, eine neue Sprache zu lernen. London war immer mein Favorit dafür. Der Hauptgrund war definitiv, mal eine längere Zeit im Ausland zu verbringen (nicht, um Urlaub zu machen), um andere Kulturen und Länder kennenzulernen. Der Effekt auf den CV ist natürlich auch nicht zu missachten.

Vorbereitung

Die Planung habe ich ca. 6 Monate vor Beginn angefangen. Über College Contact habe ich die LSBU gefunden und mich auch über College Contact dort beworben. Der Bewerbungsprozess verlief komplett reibungslos. College Contact war hier eine gute Hilfe. Ich wurde immer informiert, wann ich welche Unterlagen einzureichen habe. Ich musste alles an CC schicken, von dort wurde dann alles an die LSBU weitergeleitet. Die Hilfe über College Contact ist übrigens komplett kostentlos. Mit genügend Zeit als Puffer ist es auch nicht stressig, alle Unterlagen (Motivationsschreiben, Empfehlungsschreiben eines Dozenten etc.) zusammenzutragen.

Unterbringung

Wenn man sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt an der LSBU beworben hat, hat man als Austauschstudent und internationaler Student ein Zimmer in einem der 5 Wohnheime der LSBU garantiert. Ich war dort im McLaren House, dem größten der Wohnheime untergebracht. Die Wohnungen bestehen aus 8 Zimmern, je mit eigenem Bad und einer großen Küche für alle. Es gibt einen kompletten Block nur für Austausch- und Erasmusstudenten.

Die Qualität war in Ordnung, nicht überragend, aber für 4 Monate ausreichend. Viel länger hätte ich dort jedoch auch nicht bleiben wollen. Ich würde definitiv empfehlen, sich um einen Platz im Wohnheim zu bewerben. Die Wohnheime sind alle sehr gut gelegen, 5-10min zu Fuß zur Uni, Zone 1 in London (also mitten im Zentrum).

Studium & Sprache

An der LSBU kann man fast alles studieren. Die Kurswahl und das Angebot ist von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich. Bei mir war es so, dass ich vorher keine Kurse wählen konnte und auch keine Informationen zu den angebotenen Kursen hatte. In der ersten Woche in London konnten wir dann aus ca. 6 Kursen auswählen. Da jeder Kurs 10 ECTS gibt, musste man nur 3 Kurse wählen und hatte dementsprechend relativ viel Freizeit. In Deutschland studiere ich noch im Bachelor, jedoch habe ich an der LSBU komplett im Master studiert, da uns gesagt wurde, die deutschen Studenten im Immobilienbereich seien sein sehr gut ausgebildet und studieren deshalb im Master.

Die Betreuung war sehr unübersichtlich und chaotisch. Das war jedoch der Tatsache geschuldet, dass der für die Austauschstudenten zuständige Professor meines Studiengangs einen Monat vor unsere Ankunft gekündigt hat, und somit niemand so richtig wusste, wer für uns zuständig ist. Dies war in den ersten Wochen sehr stressig. Das Niveau ist an sich etwas unter dem in Deutschland anzusiedeln.

Die Unterrichtssprache war natürlich Englisch. Nach ein bis zwei Wochen Gewöhnungszeit war dies auch überhaupt kein Problem mehr. Voraussetzung an der LSBU zu studieren, ist Level B2. Dies kann jedoch von Studiengang zu Studiengang variieren.

Alltag & Freizeit

In der Freizeit hat London überragend viel zu bieten. Die Stadt ist echt sehr geil. Durch die gute Lage der Uni und der Wohnheime in der Zone 1 ist fast alles fußläufig in 30min erreichbar. Der Alltag ist jedoch auch recht teuer (zumindest Feiern, Essen gehen etc.) Die Lebensmittelpreise sind vergleichbar mit Deutschland (was jedoch auch dem günstigen £-Kurs geschuldet war). Die Lage der Uni ist wirklich der größte Pluspunkt. Dadurch ist die Zeit in London fast wie ein langer Urlaub, da es nicht die Realität ist, so zentral zu wohnen, wenn man normal in London lebt. Ob Pubs, Restaurants, Diskos, Kino, Theater etc., alles ist möglich in London und durch die Lage der Uni (riesiger Vorteil gegenüber der Partneruni in Kingston (ca. 40min außerhalb des Zentrums) ist alles in der Nähe und es gibt unendlich viel zu sehen und zu entdecken. Selbst nach 4,5 Monaten hat man noch längst nicht alles gesehen. Auch wenn London extrem Multikulti ist, ist die klassische britische politeness überall zu bemerken. Da ich im Wohnheim gewohnt habe, habe ich direkt sehr viele Leute kennengelernt. Man verbringt sehr viel Zeit miteinander und es sind wirklich gute Freundschaften entstanden.

Fazit

Insgesamt würde ich ein Auslandssemester an der LSBU (zumindest im Bereich Real Estate) definitiv weiterempfehlen. Von Freunden habe ich mitbekommen, dass es an anderen Fakultäten der LSBU deutlich schlechter und chaotischer abläuft als an meiner. Das Niveau ist etwas unter dem in Deutschland, durch die 10 ECTS pro Kurs hat man sehr viel Freizeit und kann wahnsinnig viel erleben, das war definitiv die beste Erfahrung. In fachlicher Hinsicht habe ich auch einiges mitgenommen und bestehende Kenntnisse gefestigt und vertieft. Persönlich und sprachlich hat mich die Zeit in London definitiv weitergebracht. Die Unterbringung im Wohnheim war auch in Ordnung. Wenn ich das Semester mit dem vergleiche, was ich von meinen Kommilitonen in Deutschland gehört habe, kann ich definitiv sagen, dass ich alles richtig gemacht habe und würde daher ein Auslandssemester an der LSBU im Bereich Real Estate ohne Bedenken weiterempfehlen.