26 Jun
Erfahrungsbericht von Lisa P.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2012 bis 07/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Entscheidungs- und Bewerbungsphase

Seit dem Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich ein Auslandssemester machen möchte. Wo ich hingehen sollte, war mir jedoch nicht ganz so klar. Die Partner-Universitäten meiner Uni haben mir nicht besonders zugesagt, deshalb habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht und bin auf College Contact gestoßen. Ich wurde immer super beraten, jede kleinste Frage wurde mir sofort beantwortet und mir wurde viel Arbeit und Organisationsaufwand abgenommen. Als ich mich endlich dazu entschlossen hatte, dass ich mein Spanisch verbessern und nach Südamerika gehen möchte, ging alles plötzlich ganz schnell. Ich habe meine Unterlagen zusammen gesucht und hatte knapp 2 Wochen später schon die Zusage für die Universidad de Chile. Da ich eigentlich Kommunikationswissenschaft studiere, passt die Facultad de Economía y Negocios nicht ideal, aber da die Uni eine der renommiertesten Unis von ganz Lateinamerika ist, wollte ich mich für keine andere entscheiden.

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Die Facultad de Economía y Negocios hat ein ziemlich breites Angebot an Kursen, die natürlich mit Wirtschaft und Business zusammenhängen. Die Chilenen können jeweils nur die Kurse wählen, die ihrem Studienjahr entsprechen. Die internationalen Studenten hingegen können Kurse aus dem gesamten Angebot wählen. Zusätzlich wird ein Spanisch-Kurs angeboten, für den man durch einen Test eingestuft wird. Vor dem Test muss man keine Angst haben. Ich bin mit B1-Niveau gekommen, wurde Fortgeschritten eingestuft und habe mich letztendlich sogar gegen den Kurs entschieden, weil man im Alltag sehr viel lernt und auch an anderen Programmen teilnehmen kann, wie zum Beispiel dem „language partner“ Programm.

Das Studium an der Universidad de Chile ist sehr anspruchsvoll und man muss für gute Noten permanent dabei bleiben. Der Stoff ist zwar nicht schwieriger, aber die Bewertung ist oft streng und es gibt nicht nur Klausuren am Ende des Semesters, sondern auch zur Mitte des Semesters, außerdem zahlreiche Gruppenarbeiten, Tests, Hausarbeiten etc. Oft erinnert es mehr an Schule, vor allem wegen der Anwesenheitspflicht. Die Profs sind jedoch sehr verständnisvoll, wenn man mal fehlt, weil man ein bisschen reisen möchte. Auch die Chilenen sind sehr aufgeschlossen; ich wurde in jedem Fach sofort freundlich empfangen und in Gruppen integriert. Ich empfehle jedoch, maximal vier Kurse zu belegen. Weniger reichen auch, schließlich will man auch Land und Leute kennenlernen, das lohnt sich nämlich sehr!!!

Bei allen Fragen und Unklarheiten kann man sich immer persönlich an das International Office wenden. Dort sind alle sehr nett und hilfsbereit und sprechen bei anfänglichen Sprachschwierigkeiten auch fließend Englisch (das chilenische Spanisch ist sehr undeutlich und gewöhnungsbedürftig). Man kann sich auch die Kurse zunächst anschauen und nachträglich eliminieren. Also zuerst besser zu viele als zu wenige Kurse wählen.


Santiago und Wohnen

Santiago ist eine riesige Stadt. Wenn man jeden Tag zu den Stoßzeiten Metro fahren muss, strapaziert das sowohl die Nerven, als auch den Geldbeutel. Metro fahren ist zwar im Vergleich zu Deutschland günstig, aber es summiert sich eben doch. Außerdem ist die Metro zu den Stoßzeiten so voll, dass man sich nicht einmal mehr reinquetschen kann. Deshalb fand ich es ganz praktisch, zur Uni laufen zu können. Ich habe in Santiago Centro gelebt. Weitere gute Viertel sind Providencia, Recoleta und Nuñoa. Wer gerne und viel weggeht, sollte nach oder in die Nähe von Bellavista ziehen. Allerdings ist auch Taxifahren wirklich günstig und sicher, vor allem, wenn man es sich mit mehreren Personen teilt.

Ein Zimmer kann man bequem über compartodepto.cl finden. Das ist so etwas Ähnliches wie wg-gesucht.de, mit Zügen von einem sozialen Netzwerk, da man sich ein Profil erstellen kann. Man kann sowohl Nachrichten schreiben, als auch erhalten. Ich habe mein Zimmer erst vor Ort gesucht, man kann aber auch schon von zu Hause aus damit anfangen und Besichtigungstermine ausmachen.
Die Lebensqualität in Santiago ist hoch, aber das Leben ist alles andere als billig. Also zum Sparen kann man hierher leider nicht kommen, aber darum geht es ja auch nicht ;)


Ausflüge und Reisen

Wer sich für ein Semester in Chile entscheidet, sollte unbedingt Zeit und Geld zum Reisen einplanen, denn das ganze Land ist gigantisch. San Pedro de Atacama im Norden ist ein absolutes Muss und mein persönliches Highlight. Weitere lohnenswerte Reiseziele sind la Serena (inklusive Valle de Elqui und Isla Damas), Pucón, Chiloé und eigentlich Patagonien. Ich habe es leider nicht mehr nach Patagonien geschafft, weil es schon zu kalt wurde. Kürzere Ausflüge kann man nach Valparaíso, Viña del Mar, Isla Negra und in die Anden machen.

Die entfernteren Ziele kann man z.B. mit LAN erreichen, der chilenischen Billig-Airline: lan.cl. Achtung: unbedingt auf der chilenischen Seiten und NICHT auf der deutschen Lan-Seite buchen. Die deutschen Preise sind ein Vielfaches. Wer Buchungsschwierigkeiten wegen einer deutschen Kreditkarte hat, kann auch direkt in ein Reisebüro gehen. Man kann auch alles bequem mit dem Bus erreichen, z. B. mit Tur Bus oder Cruz del Sur. Cruz del Sur würde ich am meisten empfehlen, fährt jedoch nur südliche Ziele von Santiago an.

Vor oder nach dem Semester lohnt es sich natürlich auch noch in andere Länder zu reisen, z.B. Bolivien, Peru, Argentinien.


Allgemeine Tips

Kosmetikprodukte sind hier teuer und das Angebot ist bei Weitem nicht so groß wie in Deutschland. Mädels, bringt Tampons mit. Trinkt kein Leitungswasser und seid vorsichtig mit dem Essen auf der Straße. Ich habe einen empfindlichen Magen und hatte von daher Eingewöhnungsschwierigkeiten mit dem Essen. Auch Kleidung ist eher teuer und die Qualität ist schlechter. Allerdings kann man sehr gut Schuhe kaufen. Entel ist ein guter und günstiger Handy-Anbieter. Das Handy-Guthaben lädt man in der Apotheke auf.


Fazit

Wer Lust auf ein ganz anderes Leben und auf viele tolle Erfahrungen hat, sollte sich unbedingt für ein Auslandssemester in Südamerika entscheiden. Chile ist vergleichweise wirklich sicher, ich habe mich auf der Straße nie unwohl gefühlt, wobei es manchmal anstrengend sein kann, weil man mit blonden Haaren auffällt und permanent angemacht wird. Die Chilenen sind total aufgeschlossen und hilfsbereit und auch sehr neugierig. Und das Land ist der absolute Wahnsinn. Meiner Meinung nach ist es eines der schönsten Länder der Welt, da es so viele Extreme hat. Wüste, Gletscher, die Anden, das Meer usw.

Also los, kommt nach Chile und plant genügend Zeit ein :)

Bei Fragen könnt ihr euch gerne über College Contact an mich wenden.