12 Jan
Erfahrungsbericht von Lisa G.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Da meine Hochschule in Koblenz keine Partnerschaft mit der Ramkhamhaeng Universität in Bangkok hat, habe ich den kompletten Bewerbungsprozess mithilfe von College Contact organisiert. Dies gestaltete sich für mich sehr einfach und reibungslos, da sie auch die komplette Korrespondenz mit der thailändischen Universität führten. Ich musste lediglich alle relevanten Bewerbungsunterlagen bei ihnen einreichen. Bei weiteren Fragen und Anmerkungen konnte ich mich jederzeit an sie wenden und bekam immer schnelle und zuverlässige Auskünfte. Nach wenigen Wochen erhielt ich dann auch schon meine Zusage.

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Unterkunft

Von Deutschland aus hatten wir uns für den ersten Monat ein Apartment in einem Studentenwohnheim reserviert (@home). Hier wohnen viele internationale Studierende und man lernt schnell Leute kennen. Die Wohnung war schön und es hat uns gut dort gefallen, nur leider war sie etwas weit von der Uni meines Freundes entfernt, deshalb haben wir uns entschieden ab September doch in eine andere Wohnung zu ziehen.

Die neue Wohnung befand sich in einem Wohnkomplex, der aus 5 Häusern bestand. Dieser ist unter dem Namen Dcondo bekannt. Aufgebaut ist der Gebäudekomplex wie eine eigene kleine Stadt mit Lebensmittelgeschäft, Restaurant, einem Kaffee, Fitnessstudio, Pool und Waschsalon. Dort wohnen mittlerweile auch viele Studenten aber auch einige Einheimische. Beides ist ca. 10 min. von der Ramkhamhaeng Universität entfernt.


Kurse

In meiner Zeit an der Ramkhamhaeng Universität habe ich 5 Kurse belegt, um die in Deutschland erforderlichen 30 ECTS-Punkte zu erreichen. Einschreiben musste man sich im International Office, dafür musste man die Kurse wählen, die man belegen wollte und die Studiengebühren bei der Bank auf dem Campus der Uni bezahlen. Man musste jedoch nicht alle Kurse zu Beginn wählen, es war ausreichend, wenn man sich für jeden Kurs einige Tage vorher bis zu einer Woche eingeschrieben hat.

Diese Kurse habe ich belegt:

APR2101 Business Information and Communication; HRM2101 Human Resource Management; MKT4206 Marketing Management; MKT2101 Principles of Marketing; MKT4203 Marketing Logistics and Supply Chain

Leistungsnachweise in den einzelnen Kursen fielen unterschiedlich aus. Teilweise mussten Einzel-und/oder Gruppenpräsentationen gehalten werden, es wurden Klausuren geschrieben, Case Studies mussten bearbeitet werden oder Assignments über ein bestimmtes Thema geschrieben werden. In den meisten Fällen wurden die Kurse mit einem Final Exam abgeschlossen, teilweise gab es auch Midterm Exams, um den Leistungsstand nach 14 Tagen zu überprüfen. Ein Kurs dauert in der Regel immer einen Monat, danach ist er komplett abgeschlossen wodurch sich viel Zeit zum Reisen oder für Freizeitgestaltung bietet. Maximal zu belegen sind zwei Kurse in einem Monat ohne dass diese sich überschneiden.


Vorlesungsalltag

Die Vorlesungen begannen alle um 09:00 morgens und endeten um 16:00 am Nachmittag. Da in jedem Fach großer Wert auf Anwesenheit des einzelnen Studenten gelegt wurde, waren die Vorlesungen auch stets gut besucht. Der Ablauf der Vorlesungen war nahe am deutschen Vorlesungsalltag. Durch viele Übungen und praxisnahe Beispiele wurden die Vorlesungen, obwohl diese täglich mit 6 Stunden angesetzt waren, auch nicht langweilig. Nach 3 Stunden gab es regulär eine Mittagspause von einer Stunde. In der großen Mensa gab es Mittagessen, sowie Getränke, Fruchtshakes, frisches Obst, Eis und andere Leckereien alles zu einem unschlagbaren Preis. Das Niveau konnte man auch mit einer deutschen Hochschule vergleichen, da internationale Dozenten unterrichtet haben und diese die Standards aus ihren Heimatländern beibehalten haben, was für mich auch ein Beweggrund war an der Ramkhamhaeng University mein Auslandssemester zu absolvieren.


Alltag und Freizeit

Das Leben in Bangkok ist ohne Zweifel der Hammer. Es ist eine super aufregende Stadt, in der man jeden Tag etwas Neues erleben kann. Hier ist für jeden etwas dabei. Die Kulturliebhaber werden mit Tempeln, Museen und regelmäßigen Kunstausstellungen verwöhnt, die Feierwütigen können jeden Tag in der Woche ausgehen und an coolen Locations Spaß haben. Für die, die es ruhiger mögen gibt es unzählige Bars und viele Kinos, die Filme meist in Englisch mit thailändischem Untertitel zeigen. Zum Shoppen bietet Bangkok natürlich auch jede Menge Möglichkeiten. In vielen Einkaufszentren kann man wesentlich günstiger einkaufen als in Deutschland mit oft der gleichen Qualität. Bekannte Shoppingzentren sind z.B. MBK, Central World, Terminal21, Platinum Fashion Mall etc.

Die Lebensqualität in Bangkok ist sehr gut. Wer eine saubere, gut geordnete Stadt erwartet, der sollte vielleicht nicht nach Bangkok kommen. Die Stadt zeichnet sich durch ihren Flair aus, den sie gerade dadurch bekommt, dass sie nicht wie deutsche Städte sauber und alles gut durchstrukturiert ist. Bangkok ist eine quirlige, aufgeweckte, verrückte, offene, tolerante, spannende Stadt, die es zu entdecken unglaublichen Spaß macht, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen. Die Skybars und Clubs, wie u.a. das Route 66, das Levels, die Qbar, das Above Eleven bieten Möglichkeiten zur Abendgestaltung. Auf der bekannten Khao San Road, der größten Backpackermeile weltweit, habe ich oft mit meinen Kommilitonen lustige Abende verbracht. Dort findet sich auf einer einzigen Straße alles zusammen, viele Shops mit Kleidung und Souvenirs, Restaurants, Straßenstände mit Essen und Cocktails, Bars und Clubs. Verschiedene Hotels haben an den Wochenenden auch immer wieder Poolpartys veranstaltet, die meist gut besucht waren. Zudem gibt es Samstag und Sonntag auch noch den Chatuchak Weekend Market, wo man alles kaufen kann was das Herz begehrt von Tieren, Blumen, Souvenirs, Klamotten, Schuhen bis hin zu Essen & Trinken etc.

Das Essen ist in Thailand abwechslungsreich und vor allem sehr günstig. An den zahlreichen Straßenständen, die man wirklich an jeder Ecke findet, gibt es eine Vielzahl Thai-Gerichte und auch verschiedenste Obstsorten. Wenn man offen für Neues ist und das Essen auch etwas schärfer sein darf, wird man die thailändische Küche lieben. Ich mochte es sehr und habe auch immer wieder neues ausprobiert. Wer nicht jeden Tag auf das thailändische Essen zurückgreifen möchte, kann natürlich auch die weit verbreiteten Ketten wie Mc Donalds, Burger King, KFC, Pizza Hut, etc. aufsuchen.


Reisen

Zum Reisen hat Bangkok die perfekte Lage. Es ist der optimale Ausgangspunkt. Alle denkbaren Ziele (u.A. Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Myanmar) sind spielend leicht und schnell entweder per Nachtzug, Bus oder Flugzeug zu erreichen.

Der Süden Thailands ist besonders toll und es gibt wunderschöne Inseln und Strände. Zu meinen persönlichen Lieblingsinseln zählen Koh Tao und Koh Chang. Besonders auf Koh Tao gibt es schöne Korallenriffe, was sich gut zum Schnorcheln und Tauchen eignet.

Nördlich von Bangkok liegt die Stadt Chiang Mai, wo auch einiges zur Freizeitgestaltung angeboten wird. Wir haben dort u.a. eine Dschungeltour gemacht. Auch eine Zugfahrt nach Ayutthaya, der früheren Hauptstadt Thailands mit den Tempelruinen hat besonderen Charme und bietet viel Kultur, was sich für einen Tagesausflug eignete. Durch die preiswerten Fluggesellschaften, wie u.a. Air Asia, NokAir, ThaiLionAir hatte ich die Möglichkeit noch einige weitere Inseln als auch Städte zu besuchen wie u.a. Krabi, Ko Lanta, Ko Phangan, Ko Samui ebenso wie eines der Nachbarländer Kambodscha. Dort zählt das Weltkulturerbe Angkor Wat zu einem absoluten Highlight.


Land und Leute

Die Bezeichnung „Land des Lächelns“ kann ich auf jeden Fall bestätigen. Manchmal wird man auf der Straße von einer wildfremden Person angelächelt. Dies bedeutet dann in den meisten Fällen reine Freundlichkeit. Thais lächeln z.B. auch gerne, wenn sie etwas nicht verstehen. Zudem sind die Einheimischen sehr hilfsbereit. Wir haben es oft erlebt, dass uns Menschen z.B. bei der Suche nach einem Weg geholfen haben. Sie sind auch weit aus gelassener und geduldiger als die deutsche Mentalität und lassen sich nicht so einfach aus der Ruhe bringen. Aufgrund dessen, dass die meisten Menschen in Thailand den Buddhismus als Religion haben, sind die Mönche hoch angesehene Leute dort. Sie haben z.B. Sondersitzplätze in Bussen, bevorzugte Behandlung an Flughäfen etc. In Thailand gibt es viele Tempel, die zum Beten von den Gläubigen genutzt werden und worin sie ihre Spenden hinterlassen können. Aber viele von ihnen dienen auch als Touristenattraktion.


Kosten

In Bangkok kann man auf jeden Fall günstiger leben als in Deutschland. Die Lebenshaltungskosten sind wesentlich niedriger. Allerdings neigt man deshalb manchmal dazu seine Ausgaben zu unterschätzen. Die Ausgaben beim Feiern, Essen in Restaurants, Trinken in Bars oder sonstigen Freizeitaktivitäten kann man mit den Kosten in Deutschland gleichstellen.

Beispiele:

  • Essen in der Mensa:  30 Baht = 0,75€
  • Studiengebühren: 27590 Baht für 5 Kurse = 698,53 € (Bachelor Program – undergraduate courses)
  • Taxifahrt (2km): 50 Baht = 1,27€
  • Busfahrt (innerhalb des Stadtbezirkes, egal wie weit): 8 Baht= 0,20 €
  • Wohnen: 8000-9000 Baht = 202,55 € -227,87 €
  • Getränke: Wasser: 7 Baht = 0,18 €, Cola: 17 Baht= 0,43 €

Fazit

Als ich vor meinem Auslandssemester die anderen Erfahrungsberichte gelesen habe, habe ich immer wieder gelesen, dass einige schrieben, dass sie die beste Zeit ihres Lebens in Thailand hatten. Dem kann ich nach Beendigung meines Auslandssemesters nur zustimmen. Für mich waren die 5 Monate Auslandssemester in Thailand eine sehr lehrreiche Erfahrung in meinem Leben. Ich hatte in Bangkok eine unvergessliche Zeit, die ich gegen nichts eintauschen würde, habe viel über die asiatische Kultur, über mich selbst und andere Nationalitäten gelernt. Durch den Auslandsaufenthalt bin ich offener und weitsichtiger geworden. Ich kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen, international tätig zu werden und noch einmal einige Zeit im Ausland zu verbringen. Die Zeit hat viele neue Freundschaften und Bekanntschaften mit sich gebracht, die über die Landesgrenzen hinaus reichen und somit wurden viele interessante Kontakte hergestellt. Die Toleranz, Gelassenheit, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft der Thailänder weiß ich sehr zu schätzen und ich möchte diese Erfahrung auch nicht mehr missen.