3 Mär
Erfahrungsbericht von Laura D.

Universidad San Ignacio de Loyola - Lima

Stadt: Lima
Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Sozialwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Gerne berichte ich über meine Erfahrungen, die ich während meines Auslandssemesters in Peru, Lima an er USIL sammeln konnte.

Welche Möglichkeiten ich hatte, d.h. welche Unis in welchen Ländern zu meinem Studium in Südamerika passen würden, konnte ich über College Contact erfahren. Es war sehr übersichtlich und leicht verständlich beschrieben und bei Fragen bekam ich immer sehr flott eine hilfreiche Antwort.

Ich entschied mich für die USIL in Lima, Peru.

Das deutsche Sommersemester beginnt bereits Mitte August, sodass man je nach Uni nur wenige Wochen bis zum Hinflug hat. Es bietet sich dementsprechend an, danach noch Südamerika zu bereisen, da zwischen Studienende in Peru und Studienanfang in Deutschland durchaus 3 Monate liegen können. So kann man den Rückflug von einer anderen Stadt aus buchen und mehr sehen.

In Lima ist von August bis Dezember Winter, d.h. wenn man im deutschen Wintersemester dort studiert, kommt man im Kalten dort an, was man auf alle Fälle bei der Planung im Auge behalten sollte. Winter dort heißt, dass es bei circa 10°C immer wieder etwas nieselt und der Himmel von einer grauen Wolkendecke bedeckt ist. Ab Oktober nehmen die Sonnenstunden zu, mit jedem Monat wird es mehr blauer Himmel.

Eine gute Beschäftigung, auch wenn das Wetter schlecht ist, ist Perus Essen, vor allem eine Spezialität aus rohem, in Zitrone gegartem, Fisch, Ceviche und die auf dem bunten Markt zu findenden Früchte.

Eine Wohnung kann man sich direkt vor Ort vom Hostel aus suchen, indem man in den Straßen des Bezirkes spazieren geht, da die Wohnungs- oder Wg-Ausschreibungen oft an die Laternenpfosten oder Garagen geklebt sind. Spanischkenntnisse für die Anrufe sind definitiv von Vorteil.

Nun zur USIL

Die Studiengebühren am Besten vorher überweisen, man spart sich nichts dabei, wenn man es vor Ort mit Kreditkarte zahlt, es werden auch hier Gebühren verlangt. Der erste Studientag nahm 10 Stunden in Kauf, um 9h war ich an der USIL und kam um 19h circa dran, um zu sehen, welche Kurse ich bekam und um die Gebühren zu bezahlen, was daran lag, dass zu viele Studenten auf einen Mitarbeiter des International Office verteilt waren. Bei sehr vielen anderen Studenten, wie auch bei mir, waren einige der zuvor gewählten Kurse nicht verfügbar, sodass man neue suchen oder auf den einen oder anderen verzichten musste.

Von den 8 Kursen, die zu meinem Studium passten, konnte ich leider nur 3 wahrnehmen, da sehr viele auf Englisch gehaltene Kurse zur gleichen Zeit stattfanden, von einheimischen Studenten belegt waren oder nicht zu Stande kamen und ich somit keine Auswahl hatte. Mir wurde zudem statt „Marketing 1“ der Kurs „Management Marketing“ angeboten, was Marketing 3 entsprach und ein Abschlusssemesterkurs war. Für mich also vollkommen unpassend.

Dementsprechend konnte nun nur 3 statt 5 Kurse belegen, die den Kursen meiner Heimathochschule entsprachen, bzw. für die ich auch das extra zuvor mit meiner Hochschule ausgemachte Learning Agreement hatte. Sehr ärgerlich, da das Learning Agreement ohnehin zweimal gemacht werden musste, da die USIL ihren Kursplan unter dem vorangehenden Semester, als das erste Learning Agreement stand, änderte und die Hälfte der Kurse nicht mehr anbot.

Die Kurse an sich waren meiner Ansicht nach meist gut gehalten und entsprachen auch den Beschreibungen des Kurskataloges.

Auf der Internetseite der USIL kann man entweder Englisch oder Spanisch wählen. In englischer Sprache ist jedoch leider nur die erste Seite, den Rest gibt es nur in Spanisch, auch Nachrichten, die wichtige Informationen enthalten. Ebenso die Seite, an der man sich die Unterrichtsmaterialien herunterlädt und Onlinetests ausfüllen muss. Wer hier keine sehr guten Spanisch-Vorkenntnisse hat, tut sich extrem schwer, bzw. verpasst Veranstaltungen oder Abholfristen von beispielsweise dem Studentenausweis oder dem Ausweis um den Studententarif in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bekommen.

Schon Fernweh bekommen?

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Zum Benotungssystem

Es werden in jedem Kurs sehr viele Gruppenarbeiten, Tests, Projekte und je ein Midterm- und Finalexam geschrieben, was eine gute Chance ist, bereits unter dem Semester Punkte zu sammeln. Wer jedoch Peru auch unter dem Semester etwas bereisen möchte, sammelt hier 0 Punkte. (von 20)

In einem Kurs besuchten wir vorab den Stadtteil mit dem Universitätsbus, für den wir später einen Plan entwarfen, was die gesamte Projektarbeit sehr positiv beeinflusste.

Zum größten Teil ist das Benotungssystem sehr undurchsichtig, es werden Punkte für Pünktlichkeit und Mitbringen von Unterrichtsmaterial verteilt, was mich eher an Schulunterricht erinnerte statt an Universitätsvorlesungen.

Die Verteilung der Noten ist meines Erachtens strenger als in Deutschland, um gute Ergebnisse zu erzielen, muss man sich ordentlich ins Zeug legen und nicht selten Aufgabenbereiche von anderen übernehmen oder in der Gruppe verteilen, da einige peruanische Studenten mehr Kurse belegen, als sie stämmen können, teilweise bis zu 8 Stück (einer hat 6/8 ECTS). Es geht ihnen (nach eigener Aussage) darum, das Studium möglichst schnell zu bewältigen und zu bestehen, wenn auch nur mit 11 Punkten, was einer 4,0 entspricht. Eine „mit Abstand beste Abschlussarbeit und -präsentation“ kann durchaus mit 18 Punkten bewertet werden, was einer 1,7 entspricht.


Fazit

Denjenigen, die etwas vom Land sehen und trotzdem sehr gute bis gute Ergebnisse erzielen möchten, kann ich die USIL als Uni nicht weiterempfehlen, wer nur zum Studieren nach Südamerika möchte, oder wenn es nur um das Bestehen der Kurse geht und die Noten nicht übernommen werden, kann hier vielleicht das Richtige finden.