30 Aug
Erfahrungsbericht von Lasse B.

Universidad Internacional del Ecuador


Stadt: Quito
Land: Ecuador
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2018 bis 06/2018
Heimathochschule: Paderborn U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandsaufenthalt in 100 Sekunden:

Wer mal etwas ganz Anderes sucht, offene Menschen kennenlernen will und die Natur liebt, der ist in Ecuador genau richtig! Ich bin nach Ecuador gekommen mit der Hoffnung, mein Spanisch zu verbessern und etwas von dem kleinen, aber vielseitigen Land zu sehen und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe mein Spanisch erheblich verbessert, bin viel im Land herumgereist (Amazonas, Andenhochland, Küste und sogar Galapagos) und habe gute neue Freunde gefunden. Quito ist eine Stadt mit viel Potenzial für die Zukunft, die jeden Tag des Jahres im Frühling zu sein scheint.

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Was man vorher erledigen muss

Wenn du mit dem Gedanken spielst, nach Ecuador zu gehen, solltest du ein paar Dinge vorbereiten:

  1. Die Bewerbung mit College Contact erledigen. Dabei wird dir sehr gut geholfen und du bekommst alle nötigen Informationen über die Uni von CC zugeschickt, sodass keine Missverständnisse aufgrund der sprachlichen Differenzen entstehen. Ich habe mich etwa im Oktober für das Sommersemester 2018 beworben und Ende November dann meine Zusage bekommen. Die Kurse habe ich anschließend etwa im Januar auch über CC gewählt und bin im Februar nach Ecuador geflogen. Die Kurswahl steht zwar eigentlich fest, allerdings sind Änderungen in der ersten Vorlesungswoche des Semesters eigentlich kein Problem.
  2. Für das Visum für Ecuador habe ich einfach im zuständigen ecuadorianischen Konsulat angerufen und gefragt, welches Visum ich brauche und welche Unterlagen ich dafür einreichen muss. Da ich online immer wieder falsche oder unvollständige Angaben zum Visum bekommen habe, empfehle ich auch jedem im regionalen Konsulat anzurufen. Ich habe im Endeffekt ein Studentenvisum über 180 Tage gehabt und soweit ich mich erinnere 110$ dafür bezahlt. Man sollte für das Visum und eventuelle Dokumente und ihre Beglaubigungen/Übersetzungen wenige Wochen einplanen, wobei der Prozess der Ausstellung, wenn alle Dokumente eingereicht sind, sehr schnell vonstattengeht (drei Tage in meinem Fall).
  3. Meinen Flug habe ich etwa zwei Monate vorher gebucht und bin von Amsterdam geflogen, da dies für mich die günstige Route war. Bezahlt habe ich 425€ für den Hinflug (wenn man Hin- und Rückflug zusammenbucht, kann man sicherlich günstiger fliegen), welchen ich mit Iberia über Madrid und dann direkt nach Quito hatte. Freigepäck von 46 Kilogramm war ebenfalls inkludiert.
  4. Auslands-BAföG kann ich nur jedem empfehlen zu beantragen, am besten sobald man die Zusage für den Studienplatz hat. Auch wenn man in Deutschland kein BAföG bekommt, kann man im Ausland BAföG bekommen und in dem Fall werden auch die Studiengebühren übernommen.

Was man als Erstes tun muss

Meine ersten vier Tage habe ich in einem Hostel in der Altstadt von Quito geschlafen und habe so Eindrücke von der Stadt sammeln können. Nachdem ich nach zwei Tagen einen Austauschstudenten aus dem vorherigen Semester angeschrieben hatte, konnte ich in seine alte WG ziehen. Seine Nummer habe ich auf Anfrage von dem International Office der Universität erhalten. Dort hilft man dir gerne weiter bei jedem Problem und Anliegen. Die Residenz auf dem Campus bietet ebenfalls die Möglichkeit auf ein geteiltes Zimmer, welches aber weder wirklich günstig ist, noch hatte ich Lust, meine gesamte Zeit in einem geteilten Zimmer zu wohnen. Außerdem ist die Uni etwas abseits (nur über Highway zu erreichen) und deshalb wollte ich etwas mehr in der Stadt wohnen. Die Uni bietet einen Busservice an, der von vielen Orten in Quito zu verschiedenen Zeiten morgens zur Uni und ab mittags wieder zurück in die Stadt fährt.


Wie man hier studiert und lebt

Studieren an der UIDE war zwar insgesamt relativ entspannt, aber im Endeffekt habe ich wahrscheinlich mehr gemacht als in Deutschland. Ich habe fünf Fächer belegt und halte das auch für eine gute Anzahl, sodass einem genug Freizeit bleibt und man dennoch genug zu tun hat, denn man bekommt oft Hausaufgaben in Form von kleinen Aufsätzen oder Leseaufgaben. Es kommt außerdem hinzu, dass man drei Klausurphasen hat (fünfte, zehnte und 15te Woche), wodurch man stetig am Ball bleiben muss, aber dafür am Ende nicht so einen Stress wie an den meisten Unis in Deutschland hat. Durch die kleinen Klassen von etwa 15-25 Studenten hat man ein gutes Verhältnis zum Professor und es wird auch Rücksicht auf eventuelle Probleme aufgrund von sprachlichen Schwierigkeiten genommen.

Das Leben in Quito ist sehr entspannt, man hat relativ viel Freizeit und kann das Wetter mit kleinen Ausflügen, Sport oder worauf man sonst Lust hat verbringen. Wenn man in der Uni ist, hat man ebenfalls die Option, das Fitnessstudio zu benutzen und an anderen sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, wie zum Beispiel Fußball, Basketball, Reiten oder Golf. Letzteres habe ich ausprobiert und bin zwar nach wie vor nicht sonderlich gut, aber Spaß hat es auf jeden Fall gemacht. Die Festlegung von diesen Kurszeiten erfolgt auch in der Woche vor dem Semesterbeginn oder während der ersten Woche.

Außerdem kann man in Quito sehr gut feiern gehen, wobei die meisten Clubs eher Reggaeton spielen als etwas anderes. Mir persönlich hat es gefallen, vor allem auch weil in diese Diskotheken hauptsächlich Einheimische gehen und man so immer neue Leute kennenlernen kann. Allerdings gibt es auch Clubs mit englischer Chart-Musik wie in jeder Stadt und ebenfalls einen guten Club für elektronische Musik.

Am Wochenende habe ich oft Ausflüge an andere Orte in Ecuador gemacht und konnte so viel vom ganzen Land kennenlernen. Quito erlaubt mit seiner zentralen Lage im Land überall relativ schnell hinzukommen, sodass man einen 3-Tagestrip in den Amazonasdschungel, an die Pazifikküste, zu riesigen Bergen oder in malerische Andenstädte wie Cuenca machen kann.


Tipps

Das Preisniveau in Ecuador ist recht niedrig, sodass man für öffentliche Verkehrsmittel und Miete deutlich weniger bezahlt als in Deutschland. Sehr teuer sind hingegen alle importierten Sachen in Supermärkten und vor allem Dinge wie Seife und jegliche Kosmetikprodukte. Essen gehen kann man allerdings an jeder Ecke sehr günstig für etwa 2,5$ inklusive Getränk und Suppe als Vorspeise, wenn man ecuadorianische einfache Küche mag. Insgesamt würde ich sagen, kommt man etwas günstiger weg als in Deutschland.

Bezüglich des Spanischen würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen, ein paar Basics sind natürlich empfehlenswert und helfen selbstverständlich im täglichen Leben und um Leute kennenzulernen, allerdings lernt man die Sprache auch recht schnell. Am Anfang des Semesters gab es einen zweiwöchigen Spanischkurs, der mir persönlich allerdings nicht wirklich weitergeholfen hat.


Fazit

Nach Ecuador zu gehen war definitiv die beste Entscheidung. Ich habe meine knapp fünf Monate in Quito unglaublich genossen, dazu gehören das gute Wetter mit Sonnenschein an quasi jedem Tag, die offenen und freundlichen Menschen, die spanische Sprache und die Natur des Landes. Ich habe dort so gute Freunde gefunden und die Zeit so genossen, dass ich im Januar 2019 noch einmal nach Ecuador fliege, um meine Freunde wiederzutreffen.

Wenn du also Lust hast, an einen Ort zu gehen, den nicht jeder schon kennt, wo man noch mehr von der traditionellen Kultur kennenlernt und sich das oben Geschriebene gut für dich anhört, dann ist Ecuador auf jeden Fall die richtige Adresse für Dich!