30 Mär
Erfahrungsbericht von Kim S.

Universidad San Ignacio de Loyola - Lima


Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Architektur
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 02/2016
Heimathochschule: Bochum HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mir war klar, dass, wenn ich ein Auslandssemster absolvieren würde, dann in Südamerika. Also informierte ich mich als erstes an meiner Hochschule in Bochum. Im Bereich Architektur ist es eher unüblich ein Auslandssemester zu machen und leider besitzt meine Hochschule auch außerhalb Europas nicht viele Partneruniversitäten. In Südamerika konnte ich also nur mit der Hilfe meiner Uni nicht studieren und wurde deshalb schnell an College Contact weiter geleitet. Nach ein paar Gesprächen mit Tatjana entschied ich mich für die USIL in Lima, Peru. Eine Entscheidung, die ich ohne lange zu überlegen immer wieder treffen würde. Die Bewerbung und auch gute Beratung von College Contact haben mir Vieles erleichtert und jede Sorge oder auch unbeantwortete Frage konnte mir jederzeit genommen bzw. beantwortet werden.

Nachdem ich die Zusage aus Lima erhalten habe, gab es viele Dinge zu organisieren. Als erstes musste ich mich um die Finanzierung kümmern und beantragte sowohl Auslandsbafög als auch ein Stipendium an meiner Hochschule (PROMOS). Da ich nicht an einer Partnerhochschule meiner Uni studieren würde, musste ich die Studiengebühren an der USIL in Höhe von 5.300 $ selber tragen. Ich bekam sowohl die Zusage des Auslandsbafögs als auch das Stipendium und meinem Auslandssemster stand nichts mehr im Wege. Das Auslandsbafög übernahm auch fast die gesamten Studiengebühren.

Ein Visum brauchst du als Europäer nicht. Das Touristenvisum kriegst du direkt am Flughafen in Lima und wird je nach Lust des Beamten ausgestellt. So bekam ich ein Visum für 90 Tage und reiste nach den 90 Tagen für eine Woche nach Ecuador, um einen Freund zu besuchen und gleichzeitig ein neues Visum für Peru zu erlangen.

Zur Einschreibung und Bezahlung der Studiengebühren musste ich am 03.08.15 in Lima sein. Um vorher noch ein wenig von Peru zu sehen und eine Wohnung zu organisieren, flog ich am 24.07. von Frankfurt nach Lima. Ich habe über Facebook schon mit einem Studentenwohnhaus Kontakt aufgenommen und mir vor Ort dann persönlich noch einmal eine Meinung gebildet. Die darauffolgenden 5 Monate habe ich dann in „La Jato“ in San Isidro gewohnt. Eine sehr coole Zeit, die ich nicht missen wollen würde. Ich habe mir mit meinem Freund ein Zimmer geteilt und wir zahlten für das Zimmer mit eigenem Bad 540$. Insgesamt habe ich pro Monat so um die 600-700€ ausgeben (inkl. Miete, Reisen, Essen, etc.).

In dem Studentenhaus wohnten wir mit 16 anderen internationalen Studenten, der Großteil kam glücklicherweise aus Spanien und so wurde „zu Hause“ nur spanisch gesprochen. Wir waren wie eine große Familie, sind zusammen gereist, haben viel zusammen gekocht, gefeiert und gesurft. Bei 16 Mitbewohnern ist immer jemand im Haus und du kannst dich darauf verlassen, dass du nie alleine bist, wenn du von der Uni nach Hause kommst. Du findest immer jemanden, mit dem du in die Stadt gehen kannst oder ins Kino.

Das Haus lag direkt an der Avenida Arequipa in San Isidro (eines der sichersten Viertel in Lima) und war für mich perfekt, denn sowohl zur USIL als auch nach Miraflores oder Barranco (Ausgehviertel, Szeneviertel) war es nicht weit. Der Bus zur USIL (La Molina) fuhr ca. 30-40 min und die Bushaltestelle lag nur 5 Gehminuten von mir entfernt. Da ich dort ja Architektur studiert habe musste ich des Öfteren auch ein Taxi nehmen, um meine Modelle in die Uni zu bekommen, auch das hat mich nur ca. 4 € gekostet. Nach Miraflores konnte man sogar von San Isidro aus laufen und sonntags ist die Avenida Arequipa immer vormittags gesperrt, damit man Joggen, Fahrrad fahren oder Inlinern kann. Auch zum Surfen ist es nicht weit.

Das Studium begann und vorab musste ich einen Spanischtest an der Usil machen, da ich meine Kurse auf Spanisch belegen wollte. Mein Ambassador Christian war wirklich sehr hilfsbereit und ich konnte problemlos meinen Stundenplan mehrmals ändern bis er mir gefallen hat. Da ich wie gesagt als Freemover nach Lima kam, war mir relativ schnell klar, dass ich mit der Anrechnung der Kurse an meiner Hochschule in Deutschland Probleme haben werde und entschied mich von Anfang an dafür, das Semester eher als eine Bereicherung für mich selbst zu sehen und als Lebenserfahrung. Als Freemover stand mir jeder Kurs zur Verfügung und deshalb konnte ich auch Kurse wählen, die nicht zu dem Fachbereich Architektur gehörten, wie zum Beispiel Fotografie.

Während des Studium hatte man am Wochenende Zeit, in Peru rumzureisen und ein bisschen mehr von Lima zusehen. Das richtige Reisen ging dann erst nach dem Studium los. Von Peru reisten wir nach Bolivien, Nordchile, Nordargentinien, Paraguay und Brasilien, wo wir Karneval in Rio verbrachten. Und nach insgesamt 7,5 Monaten flog ich dann von Rio am 16.02. zurück nach Deutschland.

In dem letzten Jahr habe ich viel gelernt. Nicht nur an der Uni, sondern auch von meinen Mitbewohnern, von Menschen, die man auf Reisen getroffen hat, von wunderschönen Landschaften, vom Leben. Ein sehr anderes Leben, als man es in Europa findet.

Würde mich jemand Fragen, was ich anders gemacht hätte, könnte ich darauf leider keine Antwort geben. Viel Spaß im Land der verborgenen Schätze.